Beschäftigungsverbot

Ich arbeite im Büro in dem Familienbetrieb (gibt drei Gesellschafter 40/40/20) von meinem Vater (10 Leute), er und ein anderer sind die Geschäftsführer (je 40/40) . Mein Vater geht Mitte des Jahres in die 2. Hälfte der Altersteilzeit, in der er nicht mehr arbeiten muss, dann wäre ich ganz alleine im Büro. In dem Betrieb gibt es keinen Zusammenhalt, jeder ist gegen jeden und nur für sich alleine. Schon mehrmals wurde gegen unsere Familie gehetzt und Gerüchte verbreitet, besonders bin ich davon betroffen, weil ich in den Augen aller nicht wichtig wäre und der Firma nur Geld kosten würde. Natürlich hat mein Vater mich immer verteidigt, sodass ich weiter hier arbeiten konnte. Seit 5 Jahren hangel ich mich hier so durch und es wird immer schlimmer, der zweite Geschäftsführer ging schon soweit und meinte, wenn ich mir einen Jobwechsel nicht leisten könne, würde er mir monatlich sogar 500€ von seinem Lohn schenken, nur damit ich gehe.

Ich habe, seitdem ich 17 bin, eine rezidivierende depressive Störung, heißt, die Phasen kommen immer wieder. Anfang 2017 war ich wegen meiner schlimmsten Phase und einem Selbstmordversuch sogar 6 Wochen in stationärer Behandlung. Seitdem gab es so eine schlimme Phase nicht mehr, aber immer wieder habe ich sehr schlechte Wochen, die sich deutlich von normaler Niedergeschlagenheit unterscheiden. Ein großer Punkt ist dabei meine Arbeit. An sich mache ich die Arbeit gerne, aber es ist seit Monaten nur ein "Aushalten" hier und ich warte eigentlich nur auf die nächste depressive Episode.

Mein Problem ist, dass ich mir keine andere Arbeitsstelle leisten kann. Ich werde als ungelernte Kraft nirgendwo einen besser bezahlten Job bekommen als aktuell hier. Habe mit meinen Eltern sehr oft darüber geredet und der einzige "Ausweg" ist eine Schwangerschaft. Im Dezember war es endlich soweit, aber die endete leider in einer FG vor zwei Wochen. Wir probieren es weiter und ich hoffe, dass es schnell wieder soweit ist. Mein Vater hat mir gesagt, ich sollte auch auf seinen Wunsch hin, so früh wie möglich versuchen, ein BV einzuholen aufgrund des psychischen Drucks und Stresses hier.

Ist das möglich, aufgrund von Psyche ein BV zu bekommen? Mein FA und meine zukünftige FÄ wissen nichts von meiner Vorgeschichte, mein Hausarzt weiß allerdings über alles Bescheid und hat sehr oft Verständnis für mich.

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Hallo
Finde das klingt wirklich gruselig, aber ich frage mich auch warum Du keine Ausbildung hast oder machst?? So wie ich Deinen Text verstehe ist das schwanger werden der Ausweg aus Deiner Situation, aber da kräuseln sich mir dann doch die Nackenhaare!! Eine SS und ein Kind sind doch kein Ausweg zu einem sch.. JOB!!
Ein Kind zu bekommen sollte doch andere Beweggründe haben... Oder verstehe ich deinen Text vollkommen falsch!?

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Ah ok jetzt erst gesehen das es den Kinderwunsch wohl doch gab..
Die Frage ist eher was passiert mit den Geschäftsanteilen deines Vaters wenn er in Rente geht und wie soll es nach der Elternzeit weitergehen....???

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Die Schwangerschaft war abgesehen davon aber sehnlichst erwünscht!!

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Hallôchen!

das klingt ja ganz schön arg.
zu deiner frage: nein, in meinen augen ist das kein grund für ein bv, sondern ein grund für eine krankschreibung.
letztlich wird dir das aber nur der doc sagen können.
die frage ist, wie geht es dann weiter..die schwangerschaft schiebt dein eigentliches problem ja nur auf und behebt es nicht.

alles gute dir!

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Wem gehören die restlichen 20 %?


Wenn das Problem schon seit Jahren besteht, wieso hast Du Dich nicht um eine Ausbildung gekümmert, evtl ließe sich ja Deine bisherige Tätigkeit irgendwie anerkennen.

Gab es Planungen bezüglich Deiner Weiterbeschäftigung nach Ausscheiden Deines Vaters, abgesprochen von Schwangerschaft und BV?

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Hallo.
Sorry, aber dafür hab ich gar kein Verständnis!!! Warum macht man dich das Leben so schwer???
Nimm dein Leben in die Hand, mache eine Aussbildung und such dir einen neuen Job!!!
Aber eine Schwangerschaft ist sicher nicht Lösung. Ein Kind kostet Geld und viele Nerven.
Wie soll es den dann nach der Elternzeit weitergehen? Das ist sehr kurzfristig gedacht!

Zu deiner Frage: Psychische Probleme sind kein Grund für ein BV sondern für eine AU und dann bekommst du irgendwann auch weniger Geld. Aber das muss dann dein Arzt entscheiden!

Wünsch dir alles Gute!

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein BV rechtfertigt. Dein Problem ist doch mit oder ohne Schwangerschaft das Gleiche, oder? An deiner Stelle wuerde ich mich dringlichst aus der SItuation entfernen. Mach eine Ausbildung, such dir einen Job, der dir Spass macht, in einem Umfeld, das dir gut tut. Ja, vielleicht hast du dann kurzfristig Gehaltseinbussen, aber das sollte dir deine mentale Gesundheit doch wert sein :)

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Das Baby war sehnlichst erwünscht und der Wunsch ist nach der FG größer denn je.

Ich hatte eine Ausbildung angefangen, die aber aufgrund meines Chefs aufgegeben. Mein Vater hatte mir danach die Firma sehr schmackhaft gemacht und mich überzeugt hier anzufangen (damals war es nicht so schlimm). Ich wollte erst eine Ausbildung machen, aber er hatte mich immer wieder überzeugt, doch hier zu bleiben und nebenbei ein kaufmännisches Fernstudium zu machen, das würde hierfür reichen. Gesagt, getan, mit "Gut" abgeschlossen. Ziel war es ja auch immer, die Firma zu übernehmen. Dass das alles hier mal so den Bach runtergeht, konnte keiner ahnen. Ich war leider immer so naiv und habe mich überreden lassen, doch keine Ausbildung zu machen. Wollte die Firma nicht im Stich lassen.

Ich habe mich vorletztes Jahr für Sommer 2019 für eine Ausbildung beworben (da war der Kiwu noch nicht so präsent), aber leider keine bekommen. Mitte 2019 festigte sich auch der Kiwu und es kommt jetzt mit 26,5 Jahren einfach nicht mehr infrage, zu studieren oder eine Ausbildung anzufangen, weil ich das finanziell nicht stämmen könnte.

Ich wollte mit der SS aus meinem aktuellen Job raus und dann hätte ich ein bis zwei Jahre Zeit, um mit einem gescheiten Elterngeld (!) nicht in die Miesen zu rutschen (ich hatte eine notwendige kostspielige OP, die die KK nicht übernommen hat und muss das Geld noch 1,5 Jahre abbezahlen). Mein Freund verdient sehr gut und würde mich unterstützen, aber ich will das von meinem Geld bezahlen. Zusätzlich zum Elterngeld würde ich einen 450€ Job irgendwo anders nehmen! Danach ist ein zweites und vllt ein drittes Kind geplant, in den ganzen Jahren wird nichts drin sein außer ein 450€ oder ein Teilzeitjob und da hab ich sowieso nicht die Möglichkeit, so viel Geld zu verdienen wie aktuell. Und was in beispielsweise 6, 7, 8 Jahren ist, kann ich nicht sagen.

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Ich find das ehrlich gesagt etwas kurzfristig gedacht. Das Elterngeld bekommst du nur 1 Jahr und das ist nur ein Bruchteil deines Einkommens. Kinder kosten viel mehr. Du bist jung und kannst noch eine Ausbildung machen anstatt 3 Kinder zu bekommen und nur auf 450€ zu arbeiten. Klar dein Partner verdient gut aber was machst du wenn ihr euch trennt oder er erkrankt. Ohne Ausbildung wirst du nie viel verdienen. Ich werde für ein Schulkind im Hort und eins in der Krippe 500€ im Monat zahlen müssen damit ich halbtags arbeiten gehen kann. Dazu kommen ja noch die normalen Kosten für ein Kind im Monat. Wenn du es dir jetzt schon nicht leisten kannst eine Ausbildung zu machen, wie willst du ohne richtige arbeit 3 Kinder ernähren?oder was machst du wenn sie mal Groß sind. Von deinem Mann oder amt leben weil du mit Mitte 40 dann nun zu alt bist für eine Ausbildung. Klar is dein Job jetzt blöd, aber dann änder daran etwas anstatt 3 Kinder zu bekommen und sich über ein bissel mehr Elterngeld zu freuen was du 1 Jahr bekommst. Von einer Ausbildung und guten Job hast du und deine Kinder ein Leben lang etwas. Ärmel hoch Krempeln und los.

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Ich habe selber seit Jahren mit Depressionen zu kämpfen, und ich weiß, dass Gedanken an die Zukunft einem manchmal schreckliche Panik bereiten können. Ich kenne das Gefühl, dass es keinen Ausweg gibt und es nie besser wird. Aber jetzt muss ich doch mal ganz vorsichtig fragen, wie du dir langfristig deine berufliche Zukunft vorstellst?
Du sagst, dass du jetzt mit 26,5 keine Ausbildung finanzieren kannst. Wie soll das denn dann mit einem Kind (oder 2,3) klappen? Das wird deine Situation nicht erleichtern und im schlimmsten Fall machst du dich von der Firma deines Vaters noch abhängiger.

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HIer gibt es wahrscheinlich kein klares JA zum BV. Solltest du aber auf Grund der psy Störungen einen Arzt finden, der bescheinigt, dass alles dadurch schlimmer wird oder ein neuer Anfall droht, kann es schon sein, dass du einen Arzt findest, der dich ins BV schickt.

Zu deinem beruflichen Werdegang:
Ich würde auch zusehen, einen Abschluss zu kriegen. Da du schon berufserfahrung hast, könnte vielleicht eine externe Prüfung in Betracht kommen. Anbei ein Link zu den Voraussetzungen.

http://www.perspektive-berufsabschluss.de/de/501.php

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Vielen Dank!

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Leute, es geht hier um meine Frage bzgl des Berufsverbotes und nicht um die Analysierung meines bisherigen und zukünftigen Lebens. Ist das hier in solchen Foren so schwierig zu verstehen?

Ich kann mir aktuell keine Ausbildung leisten, ich zahle Miete, ein Auto und die hohen Kosten für die OP, die ich machen musste, die aber nicht von der KK bezahlt wurde. Als ich 2018 über eine Ausbildung nachdachte, war das alles finanziell nicht so hoch, sodass ich das IRGENDWIE hingekriegt hätte. Als mehr und mehr Absagen eintrudelten, hat sich mein Leben auch verändert und der aktuelle Stand ist, dass ich mir mein Leben mit einem Ausbildungsgehalt nicht finanzieren kann.

Wir ziehen im Mai 2021 in ein abbezahltes Haus, es fällt keine Miete mehr an, nur die Nebenkosten, meine Schulden bzgl der OP sind weg, das sind über 800€ im Monat, die ich mir sparen kann! Hinterher wird es mit einem 450€ oder Teilzeitjob während der Zeit des Elterngeldbezuges (der in meinem Fall im 4-stelligen Bereich liegt) super klappen und ich werde weiterhin sparen.

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Es heißt Beschäftigungsverbot. Und am besten klärst Du mit Deinen behandelnden Ärzten, ob in Deinem Fall ein BV in Betracht kommt, bevor Du erneut schwanger wirst.

Die Ratschläge Deines Vaters waren bisher wenig zukunftsweisend, daher würde ich dazu raten, dass Du Dich nicht zu sehr darauf versteifst, dass der von ihm vorgeschlagene Weg der richtige ist.


Die ganzen Stimmen, die Deinem Plan gegenüber kritisch sind und Die nahelegen, zuerst die berufliche Situation zu bereinigen, wollen Dir übrigens nichts Böses. Dein Plan birgt ein sehr großes Risiko, arme Alleinerziehende und arme Rentnerin zu werden. Davor wollen vermutlich viele hier warnen. Hoffentlich ist Dein Vater willens und in der Lage, Dich zumindest finanziell großzügig zu unterstützen.

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Du hast keinen Beruf!!!
Es heißt außerdem Beschäftigungsverbot.

Aber Mal ehrlich. Ich kann das alles hier nicht mehr nachvollziehen. Ständig haben die Leute so als sie schwanger Probleme und können nicht mehr arbeiten. Echt schlimm.

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