Mütter bekommen Unterhalt, Väter meist nicht

Hab ich so im Bekanntenkreis festgestellt.
Mütter die die Kinder hauptsächlich betreuen bekommen oft auch nach der Scheidung noch eine bestimmte Zeit Unterhalt.
Für die Kinder zahlen die Väter natürlich auch, selbst beim Wechselmodell.
Umgekehrt ist das nicht der Fall.
Habe noch nie gehört dass ein Mann Trennungsunterhalt bzw.Ehegatten Unterhalt bekommt für sich.
Und....alle Männer die ich kenne, die das Wechselmodell haben, zahlen Unterhalt für die Kinder an die Frau, nie umgekehrt.
Mein Partner hat seinen Sohn groß gezogen und hat fürs Kind nie Unterhalt bekommen, sie hat freiwillig nicht gezahlt.
Mein Bruder bekommt auch keinen Unterhalt für die Kinder, das ist doch nur deswegen so, weil die Väter aufgrund eines besseren Verdienstes es einfach nicht brauchen und Frauen aufgrund ihres geringen Einkommens oft nicht leistungsfähig sind.
Wenn mehr Männer die Kinder nach der Trennung behalten würden, wären viele Damen echt in Schwierigkeiten aufgrund von Unterhaltsverpflichtungen.
Mein Bruder hat auch die Kinder behalten, weil er nicht zahlen wollte aber dann auch noch nur die Wochenenden hat.
Kann es sein,dass das auch ein Symptom für das Gehaltsgefälle zwischen Männern und Frauen ist?
Bzw für die Abhängigkeit der Frau vom Mann?
Alleinerziehende Männer sind wesentlich öfter in der Lage, finanziell gut zurecht zu kommen ohne Unterhalt zu bekommen, weder für die Kinder noch für sich.
Dagegen kenne ich keine Frau, die freiwillig auf Unterhalt für sich verzichtet hat oder es theoretisch auch hätte ohne Kindesunterhalt schaffen können.

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Ich könnte es ohne Unterhalt locker schaffen, selbst ohne Unterhalt für ein Kind würde es gehen. Zeitlich wäre es aber schwierig alleine für das Kind verantwortlich zu sein im gleichen Zuge.

Ich weiß auch nicht warum sich Frauen so abhängig machen. Ich kenne viele Frauen die einfach irgendeinen Job wählen, der ihnen weder Spaß macht noch viel Geld, weil sie von Anfang an auf das Kinder kriegen setzen und, dass der Mann dann den Löwenanteil finanziell übernimmt.

Das sorgt meistens für viele Reibungspunkte in der Beziehung, weil durch die strikte Trennung von Erziehung und Geld erwirtschaften kein Verständnis für die andere Seite aufkommt. Der Verdiener sieht die Arbeit der Kindererziehung nicht, und der Erzieher sieht den mentalen Druck nicht, den man als Hauptverdiener hat.

Ich habe ein Jahr Elternzeit gemacht und im zweiten Jahr bin ich wieder voll eingestiegen und mein Partner tritt beruflich kürzer, um die Kleine am Nachmittag nach der Kita zu betreuen.

Vielleicht wechseln wir irgendwann mal wieder. Aber uns ist es beiden wichtig finanziell selbstständig zu sein und auch beiden wichtig Verantwortung in der Erziehung zu vernehmen.

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Wie viele Männer machen länger als 2 Monate Elternzeit? Wie viele Männer arbeiten in einer Ehe Teilzeit und die Frau Vollzeit? Wenige.

Diese Männer können in den Jahren mehr Berufserfahrung sammeln, das Gehalt steigt oft. Wenn die Ehe scheitert und das Wechselmodell gelebt wird, dann wir der Mann nur ein bisschen Teilzeit arbeiten.

Die Frau hingegen hat es oft schwerer, ihre Stunden aufzustocken. Dazu kommt noch, dass viele Frauen einen weniger lukrativen Job ausüben als die Männer. Im Trennungsfall können viele Frauen nicht mehr Unterhalt zahlen.

Warum wählen Frauen eher schlecht bezahlte Jobs? Warum machen Männer nicht mehr Elternzeit?

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Hi,

ja, m.E. ist das aber auch ein hausgemachtes Problem der Frauen heutzutage zumindest wenn ich hier im Forum lese. Das fängt in der Schwangerschaft an und geht dann weiter. Frau kann maximal Teilzeit arbeiten weil sie ja sonst nichts von ihrem Kind hat (und das oft erst nach drei Jahren).
Wir stecken beide beruflich etwas zurück (vollzeitnahe Teilzeit von 75% jeweils), damit nicht einer von uns beiden in die Teilzeitfalle gerät. Desweiteren fällt mir oft auf, dass argumentiert wird, das arbeite lohne sich nicht, da so viel vom Geld der Frau für die Kinderbetreuung drauf gehe. Das ist m.E. ein gefährliches Denken, da ja auch der Vater nur arbeiten gehen kann, wenn die Kinder betreut sind.
Für uns wäre es finanziell besser, nur mein Mann würde starker reduzieren aber das empfinde ich als nicht zeitgemäß und deswegen nehmen wir die Gehaltseinbußen hin und reduzieren beide.
Auch im Hinblick auf: wir trennen uns, einer wird krank, irgendwann haben Kinder ihr eigenes Leben...

VG

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Hüpf! Hier! Meiner!
Ich bin sieben Monate nach der Geburt wieder Vollzeit los, er war das folgende Jahr mit dem Kurzen zu Hause. Seitdem geht es für den Kurzen zur Tagesmutter. Da ich morgens echt früh anfangen kann, arbeiten wir beide Vollzeit ohne, dass das Kind erst um 17 Uhr abgeholt wird - sondern so gehen 15/15:15. Ähnliche Uhrzeit wie viele Teilzeit Kolleginnen hier, die einfach 2 bis 3 Stunden nach mir morgens anfangen, aber eben mit mir Feierabend machen.

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Rein rechtlich steht allen das Gleiche zu, wenn es nicht durchsetzt wird oder nicht durchgesetzt werden kann, dann ist dann eben so und ja, das wird auch das Gehaltsgefälle sein.

Wir haben das Wechselmodell, das Thema Unterhalt ergab sich deswegen für mich gar nicht. Weil ich mir sage: wir haben die gleichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt, da wir die gleiche Betreuungsarbeit leisten. Aber ich habe das auch nicht angestrebt, da mein Ex sich durch Selbstständigkeit & Co. 1A runter rechnen kann und ich uU dann hätte Unterhalt zahlen müssen. Aber nicht immer ist das so einfach.

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Bei einem Freund ist es noch "besser" seine beiden Kinder sind bei ihm weil die Ex sie nicht möchte. Sie hat Kinder mit dem neuen Partner und die großen sind lästig. Trotzdem möchte sie Unterhalt haben weil die Kinder ja mal am Wochenende vorbei kommen 🤦🏾‍♀️

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Rechtlich gesehen ist es egal ob Mann oder Frau. Es gelten die gleichen Regeln was Unterhalt angeht.
Ich kenne zwei Männer die Unterhalt bekommen nach der Scheidung.

Ich bräuchte kein Unterhalt, verdiene besser als mein Freund. Er bräuchte aber Unterhalt wenn wir uns trennen würden und er unser Kind mehr hätte als ich. Weil er es sich sonst nicht leisten könnte.

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Also ich kenne drei Fälle in denen alleinerziehende Väter Unterhalt für die Kinder bekommen.

Die Trennung lief im Guten, die Entscheidung wo die Kinder leben, wurde gemeinsam getroffen (Mutter zog weiter weg, Vater blieb im sozialen Umfeld der Kinder).

Sie arbeitet und zahlt Unterhalt, er hat Arbeitszeiten reduziert, um sich mehr um die Kinder zu kümmern.

Einer klagte vergebens.

Bei den anderen ist die Mutter jeweils verstorben oder gesundheitlich so beeinträchtigt, dass die Versorgung der Kinder nicht möglich war.

Also alleinerziehende Väter kenne ich durchaus.
Alleinerziehende Mütter sehr viele mehr.
Von diesen klagen die meisten, weil Väter unregelmäßig oder gar nicht zahlen, bei Schwangerschaft abgehauen sind, und vieles mehr.

Bei denen es gut läuft, sind eher sehr wenige. Im Vergleich zu denen bei denen es arge Probleme gibt.

Dennoch sind die, bei denen es gut läuft mehr als bei den Vätern, weil es einfach mehr an der Anzahl sind.
Bei Elternzeitvätern, die 3 Jahre zu Hause bleiben oder in TZ gehen sind es aber auch weniger in Zahlen. Diese machen es sehr gerne. Vorwürfe bekommt dann aber eher die Mutter, die sich nicht um die Familie kümmert und der ARME Mann Elternzeit machen MUSS (der aber gerne in seiner Rolle aufgeht und die Kinder gut versorgt).


Aufgefallen ist mir allerdings auch:

Mutter muss ins Krankenhaus: Väter bekommen Unterstützung von Nachbarn, Bekannten, Freunden der Mutter usw. Essen, Kinderbetreuung usw. angeboten und vorbei gebracht, damit er neben der Arbeit noch die Kinder und den Haushalt versorgen kann.

Vater muss ins Krankenhaus, Mutter arbeitet weiterhin:
sie muss aktiv fragen, ob ihr jemand die Kinder mal abnimmt, bekommt Fragen, ob es finanziell jetzt ausreicht, Hinweise sie möge doch auf VZ aufstocken - dabei aber Mann und Kinder nicht vernachlässigen.

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Ich denke, das Problem wäre schnell gelöst, wenn sich Unterhalt nicht am Geschlecht, sondern am Gehalt orientieren würde. Verstehe auch nicht, warum man das nicht schon lange so tut.
Für mich einer der Fälle, wo Männer offensichtlich diskriminiert werden, sich aber keiner drum schert.
Geht weiter bei der Elternzeit. Mein Mann und ich bangen jetzt, dass er nicht gekündigt wird, weil er sich anmaßt, den ersten Monat komplett zu Hause zu bleiben und ab Lebensmonat 8 nur noch Teilzeit erst 20, dann 30 Stunden, zu beantragen. In der Zeit in der er dann voll arbeitet, ist er nämlich nicht kündigungsgeschützt und ihm wurden auch schon entsprechende Konsequenzen angedrohnt.

Finde das ganze Gleichberechtigungsthema ist immer ganz toll und nett, aber nie in allen Konsequenzen zu Ende gedacht. Man will, dass Frauen mehr Karriere machen und unabhängig sind? Dann brauchen Männer erstmal die gleichen Rechte, damit man das als Paar auch sinnvoll so entscheiden kann, dass ER und nicht SIE zu Hause bleibt.