Habt ihr vorher überlegt, ob ihr euch ein Kind leisten könnt/wollt?

Hallo. Ich schreibe hier, da anonym möglich. Habe ihr bevor ihr euch für ein Kind entschieden habt, überlegt, ob das finanziell hinhaut? Wir haben zwar ein Einkommen von 4500€ zusammen ( was bei Urbia scheinbar ja trotzdem wenig ist), allerdings eine Hausrate von 1200€ und weitere hohe Fixkosten. Derzeit legen wir knapp 1000€ im Monat zurück. Mein Mann möchte unbedingt ein Kind, ich wäre jetzt auch nicht tot unglücklich, wenn es nicht klappt. Alleine der Kigaplatz kostet bei uns 600€ im Monat und die Betreuung in der Schule später ist auch nur bis 14 Uhr . Ich kann meine Stunden nicht reduzieren und mein Mann auch schlecht. Gerade mehrere Kinder würde bei uns finanziell echt starke Einschränkungen bedeuten...
Viele Bekannte von uns haben 3 oder 4 Kinder und wenn ich sie mit meinen Bedeken konfrontiere, stoße ich oft auf Unverständnis, warum ich mir da Gedanken mache, obwohl ich noch nicht mal schwanger bin . Würde sich dann alles schon irgendwie geben. Ich finde einfach, ein Kind kostet Geld und man sollte sich vorher überlegen, woher man dieses Geld nimmt oder nehmen kann...
Ist das so untypisch sich finanzielle Gedanken über ein Kind zu machen?

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Irre was alle hier für Geld verdienen und ernsthaft überlegen ob sie sich ein Kind „leisten“ können.
Was macht ihr denn alle mit dem Geld??? 30 mal in den Urlaub fliegen? Wenn ich euer Geld hätte könnte ich mir wohl 5 Kinder leisten.

Ich weiß nicht was ihr so im Alltag ausgebt für mancherlei unnützes Zeug. ICH sehe mit dem Geld kein Problem. Wir haben deutlich weniger, bekommen unser drittes Kind und ich bin quasi nahtlos seit 6 1/2 Jahren vollzeithausfrau, wir leben unsrer Meinung nach gut 🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♀️ Klar den langweiligen Standard malle all in Urlaub haben wir nicht, aber in den Urlaub gehts auf jeden Fall, wir haben ein Haus, Garten, ein Auto, die Kids zu viel Spielzeug und zu viel kleidung.

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Eine sehr sympathische und zutreffende Antwort!

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Die Frage ist ja, ob man sich ein Kind leisten WILL. Kinder kosten neben dem schnöden Geld enorme Mengen an Lebenszeit, Freiheit, Energie und Nerven.

Für Frauen mit starkem Kinderwunsch stellt sich diese Frage scheinbar nicht. Um das Kind wird dann das restliche Leben herumgebastelt. So denkt aber nicht jede Frau. Die Frage muss erlaubt sein, ob man "sich ein Kind wirklich antun will". Es bringt die Diskussion nicht voran, wenn hier Frauen schreiben: "Nö, ich wollte ein Kind, an den Rest hab ich nie gedacht."

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Dann kann es ja nur darauf hinauslaufen, dass ihr kinderlos bleiben werdet, oder In wie vielen Jahren ist denn das Haus abbezahlt und bist du dann noch in der Lage schwanger zu werden?
Solche merkwürdigen Gedanken habe ich mir nicht gemacht...

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Hallo! Ja, diese Gedanken haben wir uns auch gemacht, bzw. haben wir vorher gerechnet wie wir mit meinem Elterngeld für ein Jahr über die Runden kommen. Uns fielen monatlich rund 1000€ weg. Dies konnten wir uns für 2 Jahre leisten, also war ich 1 Jahr daheim, habe 1 Jahr dann 60% wieder gearbeitet und nach 2 Jahren wieder voll. Mit 12 Monaten wurde der Mini dann von meinen Eltern betreut, ab 18 Monaten hatten wir einen Krippenplatz. Dieser hat uns dann nochmal 450€ gekostet. Für die 6 Monate haben wir das Geld dann halt vom Ersparten genommen. Seit der kleine 2 ist arbeite ich jetzt auch wieder Vollzeit und wir kommen sehr gut zurecht.

Man muss es halt wollen. Das ist der Punkt. Eine Einschränkung ist es auf jeden Fall. Daher finde ich es schon wichtig, dass beide Elternteile da voll dahinter stehen. Sonst gibt das nur Stress.

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Hi,
Ich denke es ist berechtigt sich darüber Gedanken zu machen. Ich hab auch vorher zusammengerechnet wieviel wir uns dann leisten können etc.
Wir wollten immer ein Kind, haben nun 2. Wir können immer noch gut leben, wir haben nun durch Elternzeit etc soviel einkommen wie ihr, allerdings niedrige fixkosten. Trotzdem schau ich manchmal neidisch auf andere leute mit nur einem kind oder keinem kind. Die können sich soviel cooles leisten. Ich denke mir immer, dafür haben sie keine Kids, die bereichern ja auf andere weise. Kinderlos wollte ich nie sein. Abstriche muss man machen. Mit 1 Kind viel einfacher als wie 2. Es sei denn man verdient soviel wie andere hier ;-)

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Hallo.

Erst neulich war hier ein Beitrag einer frustrierten Mutter, deren in Ausbildung/Studium befindliche Kinder ein Heidengeld kosten. Dort hagelte es Vorwürfe von vielen Müttern, man müsse sich vorher Gedanken machen, was ein Studium etc kostet. Als wäre es selbstverständlich, einen 30 Jahres-Finanzplan pro Kind zu haben. Das halte ich für absolut unrealistisch. Vor dem Hintergrund würde sich kaum Jemand Kinder zulegen.

Das soll natürlich nicht heißen, dass man das alles vollkommen ungeplant machen soll. Rational betrachtet, sind Kinder nunmal irrational teuer und rational betrachtet will das doch keiner bezahlen. Aber beim Kinderwunsch spielen nunmal Emotionen eine Rolle. Ist ein Kind wirklich gewünscht, macht man es und ja, irgendwie wird es passen.

Unsere Finanzlage war damals identisch. Wir verdienten 4500 Euro (zwei Beamte), frische Hausrate von 1200 Euro. Dazu ein Pferd von 500 Euro mtl als größte Nebenausgabe.

Vor dem Kinderwunsch habe ich stets gegen Kinder argumentiert, dass es mit EG reichen würde, ich aber dazu sehr viel arbeiten müsste nach dem ersten Jahr, um mindestens auf den Stand des EG zu kommen. Das wollte ich nicht. Dann hat irgendwann der Kinderwunsch eingesetzt und wir haben es einfach gemacht.

Mittlerweile haben wir zwei Kinder, die keine Finanzplanung durchlaufen haben. Mit zwei Kindern sind wir fertig, weil es emotional genug ist, nicht finanziell.

Unsere Wohn- und Finanzlage hat sich mittlerweile stark geändert, was vorher nicht planbar war. Es gibt überhaupt immer Faktoren, die nicht planbar sind.

Hör auf dein Gefühl. Aufgrund deiner sachlichen Schilderung denke ich, dass du keinen echten Kinderwunsch hast. Solange den nicht beide Partner haben, würde ich immer von Kindern abraten.

LG

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"Rational betrachtet, sind Kinder nunmal irrational teuer und rational betrachtet will das doch keiner bezahlen."

Das hast du schön geschrieben. An den Beitrag der Dame kann ich mich übrigens auch noch erinnern...LG

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Nein, wir haben nicht gerechnet. Haben heute zwei Kinder. Trotz Hausrate, zweimal Kinderbetreuung für über 800€, 2 Autos und dem normalen Wahnsinn kommen wir gut über die Runden. Riesensprünge sind nicht drin, aber das wird auch wieder besser. Wir sind Happy👍

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Meine Mutter sagt immer sehr schön “die Leute rechnen nicht“, was ich inzwischen bestätigen kann. Da wird es dann plötzlich knapp und sie beklagen sich. Andrerseits schaffen es auch viele mir sehr wenig auszukommen.
Ich selber mache mir, wie du, viele Gedanken. Dass es für ein Kind reicht war bei uns aber klar, da wir nicht so hohe Fixkosten haben. Hausrate zwar gleich, aber nichts zusätzlich.
Genau da würde ich auch ansetzen. Wenn die zusätzlichen Kosten Autos oder teure Hobbies sind, muss man sich eben fragen ob einem die wichtiger sind als ein Kind. Auch Versicherungen sollte man hinterfragen, da liegt bei vielen viel Geld begraben.
Du bist dir offenbar nicht sicher ob das Kind oder doch vielleicht der gewohnte Lebensstil wichtiger ist. Das musst du natürlich für dich klären. Generell finde ich aber, dass es trotz Haus bei euch möglich sein müsste zumindest ein Kind zu haben. Teuer ist vor allem die Kita und der Verdienstausfall. Essen, Kleidung etc. Eigentlich nicht -naja Kinder essen jetzt ja nicht so viel und Kleidung kann man gebraucht kaufen.
Jetzt kommt es auf die Stärke des Kinderwunsches an.

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Nein,haben wir nicht. Aber wir hatten als die Kinderplanung anstand auch keinerlei finanzielle Verpflichtung. Mietwohnung, Auto abbezahlt, zwei Vollzeitgehälter. Hausbau begann erst mit Kindern. Autos sind noch immer abbezahlt und nach der jeweils 14 monatigen Elternzeit kommen auch wieder 2 Vollzeitgehälter rein.

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Ach so. Und ergänzend.... wir gehören zu den urbia-geringverdienern mit einem Netto von unter 4000 €

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Hallo,

wir haben uns die Frage anders gestellt: können und wollen wir uns die Einschränkungen auferlegen, die ein Kind mit sich bringt? Es geht ja immer. Es bedeutet nur Verzicht bei anderen Dingen unter Umständen und das in allen Bereichen,

In deinem konkreten Fall: ihr habt so hohe Fixkosten schreibst du. Ich vermute mal 1 oder 2 Autos darunter. Dafür gebt ihr gerade offenbar gerne eher Geld aus. Ihr habt bestimmt einige Luxusausgaben wie Restaurant, Kosmetikerin oder sowas. Das wollt ihr euch momentan gönnen von eurem Geld. Ihr wollt keine Stunden reduzieren - da ist auch eure Entscheidung und solange ihr zu zweit seid ja auch kein Problem.

Wenn ihr ein Kind wollt, müsst ihr euch meiner Meinung nach fragen: welche Einschränkungen werden wir finanziell, zeitlich und in sonstiger Weise haben? Wie kann man sie gestalten und ist mir mein potentielles Kind diese Umstellung der Prioritäten den Aufwand wert?

Ich sag mal so: 1 Kind kriegt eigentlich jeder unter. Deswegen denkt man da auch nicht so enorm drüber nach. Man weiß ja, dass das Kind nicht verhungern wird und alles andere wird sich schon fügen, weil der Wunsch einfach sehr groß ist.

Und da sehe ich den Punkt: ich hab nicht das Gefühl, dass du dir derzeit wirklich ein Kind wünschst. Für mich liest es sich so, als möchtest du möglichst gar keine Veränderung zum jetzigen Leben und versuchst nicht herauszufinden, ob ihr euch ein Kind „leisten könnt“ sondern ob du deinem mann den Wunsch erfüllen kannst ohne dass sich was für euch in allen anderen Belangen verändert. Das wird dann aber nicht gut gehen, weil -so meine Meinung- das finanzielle das kleinste Problem in diesem Strudel der Veränderungen ist.

Ich persönlich habe geschaut, wie hoch die Fixkosten sind, wie hoch dann unser Einkommen wäre mit Elterngeld und ob das passt bzw in welcher Konstellation es am besten passen würde. Mehr Gedanken hab ich mir nicht gemacht. Alles andere hat sich dann ergeben als unsere Tochter da war. Ich hab zb gerade einen neuen Job intern angetreten bei dem ich easy 6.30-14.00 arbeiten kann. Betreuungsfrage (Kiga geht bis halb 3) spontan gelöst. Und so zieht es sich durch.. wer weiß was bis zur Schulzeit ist; das sollte jetzt noch nicht als Argument für oder gegen ein Kind stehen ;-)

LG