Lehrerinnen mit Kind hier?

Mich würde eure Meinung zu diesem Thema interessieren, da es mich gerade persönlich betrifft. Ich möchte nach einem Jahr wieder 70 % arbeiten gehen, ich arbeite in der Sek1 und kann mich was Arbeitszeiten angeht absolut nicht beschweren. 70 % wären ungefähr 19 Schulstunden. Ich arbeite seit 8 Jahren in diesem Beruf und die Vorbereitungszeit hält sich Grenzen, da ich auf viele Sachen zurückgreifen kann. Meine Schulleitung hat mir auch schon zugesichert, wenn ich nach einem Jahr wieder komme, meinen Stundenplan so zu gestalten, dass er sich gut mit den Kita-Öffnungszeiten vereinbaren lässt. Wenn ich Glück habe, habe ich vielleicht noch einen freien Tag. Nachmittagsunterricht gibt es mit meinen Fächern keinen, da alles Hauptfächer sind.
Wenn ich dieses Thema im Freundeskreis thematisiere, stoße ich auf ganz andere Meinungen und habe das Gefühl, dass man sich heute immer noch rechtfertigen muss, wenn man als Mutter nach einem Jahr wieder arbeiten geht. In meinem Kollegium gibt es auch sehr viele Frauen, die der Meinung sind, dass 19 Schulstunden viel zu viel wären, diese Frauen arbeiten dann meist nur das Minimum von 8 Stunden. Mir ist schon bewusst, dass es sich für viele Frauen nicht lohnt arbeiten zu gehen, wenn der Großteil dann für die Kita ausgegeben wird. Ich sehe jedoch die Arbeit nicht nur als finanzielle Entlastung an, sondern auch als emotionale Entlastung, denn ich mache meine Arbeit sehr gerne und mir macht die Arbeit sehr viel Spaß und ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, drei Jahre zu Hause zu bleiben, ich bin nicht der Typ dafür. Mich würde mal interessieren wie viele Stunden ihr wöchentlich arbeitet, wann ihr wieder angefangen habt und wie es sich vereinbaren lässt mit einem Kind?
Viele liebe Grüße
Aqua

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Naja, bei 70%von A 13 (oder 14?) bleibt mit Sicherheit deutlich mehr hängen, als beim Durchschnitt der teilzeitarbeitenden Mütter, insofern trifft "ich arbeite doch nicht nur für die Kutagebühren" auf Dich nicht zu.

Ich bin nach 14 Monaten mit 61% (25 Wochenstunden) wieder eingestiegen. Ich bin keine Lehrerin und ein paar Besoldungsgruppen unter der A13. Und obwohl ich in der Lohnsteuerklasse V bin und wir relativ viel für die Kita zahlen, lohnt es sich für mich. Ich bin aber auch nicht nur deshalb wieder arbeiten gegangen. Mein Beruf ist wichtiger Teil meines Lebens, ich mag meine Aufgaben, meine Kollegen, den geistigen Input. Und die Erfolgserlebnisse, die ich im Beruf habe.

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Ich habe mit 30% angefangen nach 10 Monaten und habe in A13 dann exakt das verdient, als für die Krippe von Zwillingen und PKV für die Kinder und mich monatlich zu zahlen war. Denn die PKV zahlt man immer, ob man arbeitet oder nicht und Beitragsfreiheit für die Kinder gibt es auch nicht.

Insofern verstehe ich die TE.

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Wie Du Dir anhand meines Beitrages ggf denken kannst, bin ich Beamtin und ebenfalls privat versichert. Ich zahle für meine Zwillinge und mich marginal mehr, als für mich alleine, weil mein Beihilfesatz durch die Kinder gestiegen ist.

Warum Du die Kosten für die PKV in dem Zusammenhang anführst, erschließt sich mir auch nicht so ganz. Die Kosten fallen ja in der Elternzeit auch an. In meinem Bundesland gibt es in der Elternzeit 31€Zuschuss pro Monat. Also auch nichts, was den Bock fett macht.


Wir haben in der Tat recht hohe Kosten für die Kita, zahlen für unsere Zwillinge über 800€ im Monat. Und trotzdem bin ich bei den beschriebenen Rahmenbedingungen (Besoldungsgruppe, Steuerklasse) weit davon entfernt, nur für die Kitagebühren arbeiten zu gehen.

Das mag aber auch daran liegen, dass ich mit 61% eingestiegen bin, und nicht mit der Hälfte. Die TE plant sogar 70%. Und da bin ich wieder bei meiner Eingangsaussage: Da dürfte deutlich mehr hängen bleiben, als beim Durchschnitt der "Teilzeitmuttis".

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Kommt vielleicht auch auf die Anzahl an Kindern an?
War Vollzeit(38,5 Std) Ergotherapeutin im öffentlichen Dienst, ein Jahr Elternzeit beim Sohn, dann mit 85% wieder gearbeitet

Ein Jahr Elternzeit bei den Zwillingen, seitdem arbeite ich 60%

Mein Mann ist selbstständig, dadurch hab ich Steuerklasse 1, passt finanziell

Die Kita/Kiga ist bei uns zumindest im Vergleich mit anderen Bundesländern recht teuer(zahlen für alle 3:1200€ mit Essen), trotzdem lohnt es sich sowohl finanziell, und natürlich bin ich froh wieder bei meinem Arbeitgeber(nun bereits seit 20 Jahren) weiterzuarbeiten, ich bin mit den meisten meiner engen Kollegen privat befreundet, und wir sind ein super Team ...

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Ach jetzt hab ich erst die Überschrift wahrgenommen...wenn es nur um Lehrerinnen geht meine vorherige Antwort einfach ignorieren 😉

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Ich bin zwar keine Lehrerin, aber ich möchte dir gerne was allgemeines dazu sagen... Egal wie du es machst, es wird immer jemanden geben, der das falsch findet.

Ich bin bei jedem Kind 3 Jahre zu Hause (geblieben) (außer beim 1. da hat sich der Erziehungsurlaub mit dem zweiten Kind überschnitten...). Das finden auch alle nicht gut. Das Kind soll in die Krippe, das ich wichtig, etc...

Mach das, was für euch das richtige ist und nicht was andere besser fänden.

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Hi, ich arbeite an einer größeren Schule mit jungem Kollegium und immer vielen Schwangeren. Mir fällt so spontan niemand ein, der länger als ein Jahr draußen war, höchstens ein paar, wo das Kind von Mai oder Juni war und die dann erst ab dem 1.8. eine Betreuung hatten. Die meisten steigen mit 12-15/25 Stunden wieder ein.
Die Organisation finde ich nicht immer einfach, aber bei uns gibt es auch wenig Entgegenkommen mit dem Stundenplan. Vom Zeitaufwand hingegen fand ich es immer machbar, obwohl ich meinen Sohn im ersten Jahr an seinem freien Tag nicht in die Betreuung gebracht habe LG

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Das Problem mit dem Entgegegenkommen beim Stundenplan ist, dass das alles zu Lasten derjenigen geht, die keine Sonderwünsche haben. Und wenn das wie bei euch ein "junges Kollegium" und "vielen Schwangeren" ist, geht es irgendwann dann nicht mehr vernünftig.

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Das ist mir bewusst 🤷🏻‍♀️. Meine Schulleitung achtet völlig zu recht darauf, dass wir keine Pläne haben, in denen kinderlose Kollegen immer die 1.&9. Stunde abdecken. Ich finde das richtig. Trotzdem macht es mir die Betreuung manchmal schwer. 🤷🏻‍♀️

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Ich bin nach der Elternzeit auch mit 18 Stunden wiede reingestiegen. Ich finde es ohne Klassenleitung ist es perfekt. Durch die Klassenleitung, die ich seit 1,5 Jahren wieder habe, ist echt zu viel. Ich mache jetzt 16 Stunden. Das ist mir auch phasenweise zu viel. Die ganzen Elterngespräche, Termine mit der KLasse, Klassenfahrt...da kommt einfach ganz schön was zusammen.
Ich werde die Klasse noch ein Jahr haben und dann meine Stunden auf 12-14 reduzieren, um keine Klasse mehr zu haben.

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Schön, dass du das Thema eröffnest, ich bin mir nämlich noch völlig unschlüssig. Bin Sonderschullehrerin und steige im August 2020 wieder ein. Hatte dann 1,5 Jahre Elternzeit. Habe einen 4jährigen und 10 Monate alte Zwillinge. Ich überlege auch... Vollzeit oder nicht? Klassenlehrerin oder nicht? Diagnostik? 🤷‍♀️

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Wie viele Mitschwangere hast du?

In meinem Freundeskreis sind einige Lehrer/innen.
Die Anzahl der Schulstunden variiert.
Vorbereitungszeit haben sie alle, trotz mehrjähriger Berufserfahrung, da jede Klasse anders ist.

In guten Schuljahren haben sie einen Stundenplan, der so liegt, dass sie einen Vormittag zum vorbereiten haben und keine Hohlstunden.
In schwiergen Stundenplanjahren, müssen sie täglich an der Schule sein, haben zwischendurch Hohlstunden.

Auf Wünsche wird zwar versucht einzugehen, aber je mehr Kollegen/Kolleginnen nach der Elternzeit wieder kommen, desto schwieriger wird die Koordination für die Schule, was Wünsche betrifft.


Bei Kind krank nehmen es überwiegend die Väter.
In den Ferien oder am Vorbereitungstag zu Hause ist es kein Problem, wenn sie selbst anwesend sind. Vorbereiten, Klassenarbeiten korrigieren etc. ist mit krankem Kind allerdings eine Herausforderung. Auch mit viel Berufserfahrung brauchen sie mehr Zeit, als vor den Kindern.

An Schultagen übernimmt meist der anderen Elternteil die Betreuung. Das ist zwar auch doof für dessen AG; eine Klassenarbeit unter Aufsicht schreiben zu lassen oder die Prüfungsvorbereitung ausfallen zu lassen, weil das Kind krank ist, ist auch nicht so einfach.
Die Absprachen haben sie vorher getroffen und da arbeiten beide Eltern auch wirklich gut zusammen.

Ob es zu viel ist oder für dich passt, ist unterschiedlich. Wie lange im voraus musst du dich festlegen? Könntest du im Zweifel mit weniger Stunden anfangen und dann erhöhen, wenn es klappt (im nächsten Schuljahr) oder mit weniger anfangen und bei Bedarf Vertretungen übernehmen, wenn an anderer Stelle Unterricht ausfällt?


Die Schulstundenanzahl ist so, wie sie es berechnet haben. Für alles weitere planen sie mit Kind mehr Zeit ein, als sie früher ohne Kind brauchten.

Könntest du auch Randstunden mit Kita abdecken? Z.B. wenn du zur ersten Stunde anwesend sein musst?
Kitaöffnungszeit + Wegzeit + Kind braucht morgens noch 5-10 Minuten bevor du von der Kita los kommst?

Wenn ja, prima. Wenn nicht, kann dein Partner oder eine Bezugsperson das übernehmen?

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Hi,
Ich bin nach 1 Jahr Elternzeit mit 26 Stunden, also voll wieder gestartet. Ich habe 4 Kinder.
Ich arbeite an einer kleinen Privatschule. Bei mir klappt es relativ gut, da einige Stunden in meinem Plan nicht sehr vorbereitungsintensiv sind. Es gibt stressige Phasen und auch ruhigere.
Ich denke so richtig kann man nicht pauschalisieren, ob es gut geht oder nicht. Jeder hat eine andere Belastbarkeit und Ansprüche an sich und sein Umfeld. Auch hängt es viel von der Schule ab, ob man sein Pensum schaffen kann.

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Ich arbeite nach einem Jahr 80% als Lehrerin.