Karriere, Familie & Kind

Hallo ihr Lieben:)

Ich bin derzeit in Elternzeit zu Hause. Mein kleiner ist jetzt fast 4 Monate alt.

Vor 4 Jahren habe ich den Beruf der Bürokauffrau ausgelernt, doch das war eigentlich nie mein Plan. Mein Ex hatte mich damals dazu überredet diesen Beruf zu erlernen und ich habs gemacht.
Mir hatte es immer gut gefallen und anfangs konnte ich mir tatsächlich vorstellen, das mein Leben lang zu machen.
Leider änderte sich die Situation aber vor ein paar Jahren. Dann kam meine Schwangerschaft und mir wurde das Leben quasi zur Hölle gemacht.

Jetzt wo ich heim bin, hab ich natürlich viel Zeit zum Nachdenken und ich will einfach nicht zurück :(
Mein Traum war es immer Hebamme zu werden und ich habe meinen Partner darauf angesprochen wie es wäre, wenn ich nach der Elternzeit eine neue Ausbildung beginnen würde. Er ist davon allerdings so gar nicht begeistert. Es wäre eine wahnsinnige finanzielle Belastung. Ich müsste zur Schule jedes mal 60km fahren (eine Strecke). Jetzt hat er mit seiner Mama gesprochen, die natürlich gar nicht begeistert davon ist.
Sie sagte mir dass ich doch Weiterbildungen machen könne. Auch wenn der Job trocken ist, ist er sicher für die Familie.
Wie soll ich denn aber ne gute und glückliche Mama sein wenn ich in meinem Job nicht glücklich bin. Dort verbringe ich 40h die Woche...
Ich kann doch meinem Kind nicht vorleben, dass er das machen soll, was ihm Spaß macht, wenn ich es selbst nicht tue.
Mein Partner macht gerade seinen Techniker und ich gebe ihm dabei auch Rückhalt. Ich hätte mir echt mehr von der Familie erhofft.

Ich habe jetzt auch über finanzielle Hilfen nachgedacht aber da mein Partner ab nächstem Jahr wieder voll verdient, bekommen wir staatlich keine Unterstützung.
Sorry für den langen Text. Habt ihr irgendwelche Tipps?

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Wie alt ist denn der Bub, dass er zu seiner Mutti rennt und sich mit ihr bespricht, anstatt sich mit dir auseinanderzusetzen? Und wen genau interessiert ihre Meinung dazu?

Falls es wirklich dein Traumberuf ist, würde ich alles daran setzen die Ausbildung zu machen.
Was ich allerdings bedenken würde, ist die Familientauglichkeit dieses Berufes: Schichtarbeit, Wochenendarbeit, Bereitschaftsdienst, keine 5-Tage Woche etc.
Es kann sehr schwierig werden, in diesem Beruf zu arbeiten, wenn eigene Kinder vorhanden sind.

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Hallo.

Erstmal würde ich noch etwas abwarten. Man liest hier nicht selten, dass "frische" Muttis den Wunsch hegen Hebamme zu werden. Glaube, das hat auch was mit den Hormonen zu tun (nicht böse gemeint). ;-)

Zwischenzeitlich kannst du ja mal recherchieren und nen Haushaltsplan aufstellen, wie du das Ganze finanziell wuppen könntest.

a) Reicht das Gehalt deines Mannes aus, der ja dann nach seiner Weiterbildung wohl auch mehr verdienen wird?

b) Wie könnte die Betreuung deines Kindes aussehen?

c) Denkst du, dass du diese Belastung schaffen wirst? Wenn du 60 km Anfahrt zur Schule hast, wann müsstest du da morgens losdüsen? Musst du vorher dein Kind in die Betreuung bringen? Wenn ja: Wann und wohin? Wie lange dauert die Schule? Kannst du dein Kind wieder rechtzeitig abholen? Kann ggf. jemand der Großeltern einspringen? Brauchst du ne Tagesmutter?

Fragen über Fragen, die du vorher abzuklären hast. Noch dazu, wenn du auf die Familie eher nicht zählen kannst.

Es geht ja nicht nur um 1 Jahr oder so...#zitter

Sind diese Punkte alle geregelt - ok, dann kannst du dich ja mal bewerben. Stell dich aber schon mal drauf ein, dass es sehr viele Bewerber auf die Schulplätze gibt.#gruebel

LG

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Deine Anregungen in allen Ehren - aber wieso gehst du davon aus, dass das alles die Frau regeln muss? Du gehst hier scheinbar davon aus, dass sie alleinerziehend ist.

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Weil das Ganze für mich so klingt, als ob sie sich auf ihren Mann genau so wenig verlassen kann, wie auf die Großeltern. #zitter

Dass er JETZT nicht hinter ihr steht merkt man schon daran, dass er sich mit seinen Eltern bespricht, anstatt mit ihr.

Ich wünsche es der TE natürlich, dass er sich das nochmal überlegt und sie in ihrem Vorhaben unterstützt. Aber dennoch würde ICH an ihrer Stelle mir sämtliche Szenarien durchdenken und einplanen. ;-)

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Hallo lithie,

ich habe auch vor 4 Jahren meine Ausbildung zur Bürokauffrau abgeschlossen ;)
[Mein Mann hat auch den Techniker angefangen, allerdings nach 2 Jahren abgebrochen. Lustig, wie ähnlich unsere Situation ist ;)]
Allerdings habe ich sofort noch den Finanzbuchhalter hinterhergehängt und wollte dann noch den Bilanzbuchhalter machen. Dann haben wir allerdings gebaut und wegen Eigenleistung hatte ich dann keine Zeit mehr. Dann war der neue Plan, dass ich da jetzt in meiner Elternzeit mit anfange. Allerdings kostet der Kurs ca. 4.000 € und die habe ich nicht mehr übrig, wenn mein kleiner Spatz zur Kita oder Tagesmutter geht/gehen würde.

Ich war wirklich todunglücklich. Ich wollte den Kurs unbedingt machen und hab gedacht, dass ich jetzt ewig auf diesem intellektuellen Stand versauern muss.
Dann ist mir aber eingefallen, dass ich den Kurs machen kann, wenn mein kleiner mit 3,5 Jahren in den Kindergarten kommt (der Besuch des Kindergartens ist bei uns kostenlos).

Nun, lange Rede, kurzer Sinn. Ist es möglich, dass du deinen Wunsch etwas verschiebst ? Du solltest deinen Traum auf GAR KEINEN an den Nagel hängen.
Verschaff dir bitte einen Überblick über die Situation. Wie läuft es mit den Betreuung eures kleinen Spatzes ? Kosten ? Wie wäre es, wenn du erst noch ein paar Jahre in deinem Beruf weiterarbeitest, wenn dein kleiner Spatz aus dem Gröbsten raus ist ?
Ich finde es etwas schade, dass dein Mann dich nicht unterstützt. Vielleicht redet ihr noch einmal darüber ? Vielleicht braucht er auch etwas Zeit ? Du musst es ja jetzt nicht überstürzen.

Alles Gute für dich!

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Danke für die lieben Worte.

Über verschieben hab ich auch schon nachgedacht. Wir wollen auch auf jeden Fall ein 2. Kind🙈 und das nun auch nicht allzu spät. Die Betreuung des kleinen ist gesichert. Mein Partner kann ihn in die Kita bringen und auch wieder abholen.
Man will irgendwie alles gleichzeitig. Allerdings ist eins Fakt: in dieses Büro will ich nicht zurück. Vielleicht bekomme ich in meinem Job eine andere Stelle.
Und den Berufswunsch der Hebamme hab ich schon seid ich 14 bin. Das hat nichts mit meiner aktuellen Situation zu tun.

Ich hab mich bezüglich meines Partners auch etwas blöd ausgedrückt. Er hat eine Form von Autismus. Er braucht immer Sicherheit in seinem Leben. Das gehört bei ihm nunmal dazu. Ich hab gelernt damit umzugehen und er ist für uns der perfekte Familienvater ❤ seine Mama, und ihre Ansichten sind für ihn sehr wichtig und deshalb zieht er sie (fast) immer mit ins Vertrauen. Ich verstehe mich mit ihr auch sehr gut. Nur hab ich nicht mit dieser Reaktion von ihr gerechnet dass ich doch lieber in einen sicheren Job arbeiten soll als meinem Traum nachzugehen.

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Hallo

Du solltest noch bedenken, dass die Ausbildung zur Hebamme gerade reformiert wird und die Zulassungsvoraussetzungen sich ändern und der Ausbildungsablauf.

Ich würde nicht einsehen zurückstecken zu müssen. Auch hat deine Schwiegermutter da kein Mitspracherecht. Sprich nochmal in Ruhe mit deinem Partner und plan wie oben genannt alles mal durch finanziell, zeitlich etc.

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Also ich würde meine Freundin auch fragen ob es ihr gut geht wenn wir gerade ein Kind bekommen haben und sie jahrelang nicht richtig verdienen will obwohl sie einen Job hätte den sie machen könnte...

Ich bin der Meinung dass beide zu gleichen Teilen für ein Kind verantwortlich sind und das betrifft für mich auch das finanzielle...

Anscheinend warst du ja vor dem kind unzufrieden mit deiner Ausbildung und deinem job, warum hast du dann nicht vorher etwas geändert als ihr noch nicht so eine enorme Verantwortung hattet?

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Wollen sie mir damit gerade sagen dass sie lieber eine unzufriedene Freundin haben aber dafür Geld?
Haben sie gelesen dass mein Partner gerade einen Techniker macht? Das sind 2 Jahre in Vollzeit und die finanziellen Einbußen trage ich mit. Warum? Ich hätte ihn ja auch fragen können ob es ihm, um es mit ihren Worten auszudrücken, gut geht...
Warum ich das mit trage? Damit er glücklich ist. Weil ich weiß welches Potenzial in ihm steckt.

Und unserem Kind geht es gut. Es hat alles was es braucht und dafür werden wir auch immer Sorgen.

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Wenn das bei euch jetzt so geregelt ist, dass du ihn finanziell mitträgst ist das was anderes, dann sag ich nichts dagegen so klang es anfangs nicht.

Ich kenne das System "Techniker" nicht und ging davon aus dass es eine berufsbegleitende Fortbildung ist.

Weder ich noch meine Freundin würden übrigens bewusst über einen längeren Zeitraum finanziell vom anderen abhängig sein wollen. Aber wenn das bei euch so aufgeteilt ist und er jetzt von dir profitiert sollte das gleiche natürlich für dich möglich sein.

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Tolle Beziehung!
Wir haben uns als Paar immer unterstützt wo es ging....

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Naja für uns ist selbstverständlich dass ein gesunder erwachsener Mensch arbeiten geht und nicht auf Kosten von wem anders lebt weil er halt grad keine lust hat...

Aber wir leben ja in einem Sozialstaat und wenn die beziehung in die Brüche geht kann man ja hartz 4 beziehen weil man nur ein Taschengeld verdient. Alles kein Problem.

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Hä?
Zwischen Hartz4 und einer unterstütztenden Beziehung sind ja Gott sein Dank Welten.
Für mich wärst Du nichts.
Wir sind nun fast 30 Jahre glücklich verheiratet und das Leben ist zum Leben da.

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Hallo, ich kann verstehen, dass du dir mehr Unterstützung erhofft hast. Es klingt so, als solltest du dich neu orientieren, vielleicht wäre ein anderer Betrieb schon eine Verbesserung.
Hebamme ist ein toller Beruf und auch ein sehr wichtiger. Jedoch musst du dir im Klaren darüber sein, dass es auch bedeutet, abends, nachts, am Wochenende, an Feiertagen usw. zu arbeiten. Oft auch mit massig Überstunden und Stress (Personalmangel) ohne Ende. Diesen Beruf, mit eigener Familie zu vereinbaren ist nicht unmöglich, aber auf jeden Fall viel schwieriger als in deinem momentanen Beruf. Und: Nur mit einem wahnsinnig guten Betreuungsnetz für die Kinder zu bewältigen.
Alles Gute