Einer muss den Job ja machen! - Was arbeitet ihr?

Im Bekannten-/ Freundeskreis starten die ersten "Kinder" jetzt in die Ausbildung / Studium bzw. haben das letzte Schuljahr vor sich.

Dabei ist es sehr unterschiedlich: Manche haben genaue Vorstellungen, andere noch gar nicht und wieder andere machen Hauptsache irgendwas.

Wie ist das bei euch?
Beeinflusst ihr eure Kinder?
Haben sie konkrete Vorstellungen?
Welche Ausbildung / Studium machen sie konkret?

Was euch selbst betrifft:
Arbeitet ihr in eurem Traumberuf?
Seid ihr zufrieden mit den Bedingungen?
Habt ihr vielleicht einen eher "unbeliebten" Beruf und macht ihn dennoch gern?
Arbeitet ihr etwas ganz anderes als ihr studiert habt / ausgebildet wurdet?
Wie bzw. warum habt ihr euch für den Beruf / Ausbildung / Studium entschieden?

Ich bin einfach mal neugierig...

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Ich bin Lehrerin und würde behaupten, dass es momentan ein unbeliebter Beruf ist.
Es ist schon immer mein Traumberuf gewesen, allerdings haben sich die Umstände in den letzten Jahren so dramatisch geändert, dass man oft an seine Grenzen kommt. Trotzdem arbeite ich sehr gerne und kann es jedem empfehlen.

Mein Mann hingegen ist Bestatter, hat etwas anderes gelernt gehabt und ist dann irgendwie da reingeschlittert. Der Beruf ist eine große Herausforderung an die eigene Person, die Belastung ist körperlich und psychisch immens und auch dir Bereitschaftsdienste grenzen die eigene Freiheit bzw. Freizeit mit der Familie arg ein. Er ist gerne Bestatter, obwohl die Umstände nicht sehr familienkompatibel sind.

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Ich hab meine erste Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte gemacht, war in dem Moment von der Entfernung und der Familiensituation das Einzige was ich wirklich machen konnte. Wollte danach im Jugendamt arbeiten. Als ich mit der Ausbildung fertig würde kam der große Umbruch in den Kommunen und es wurde viel auf Landesebene ausgelagert. Und ins JA kamst du, zumindest in die Familien, nur noch als Sozialpädagoge.

Das hab ich ne Weile mitgemacht, hab dann nach meinem Sohn zum Ende der Elternzeit gekündigt und hatte eine kleine Selbstfindungsphase. Hab gejobbt als Köchin ne Weile. Als der Kleine dann letztes Jahr eingeschult wurde habe ich noch einmal eine neue Ausbildung angefangen.

Ich werde jetzt Medizinische Fachangestellte. Ich mache nächstes Jahr mit Baby meine Prüfung. :)
Und es ist mein absoluter Traumjob. Genau so wie ich es immer wollte.

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Also, tatsächlich haben mich damals meine Eltern etwas beeinflusst.
Ich hatte an den Wochenende einen Nebenjob, quasi als Pflegekraft. Als ich mit der Realschule fertig war, wusste ich noch nicht wohin mit mir.

Mir bot man eine Ausbildung zur Burokauffrau in der Pflegeeinrichtung an, ich habe es angenommen, getreu den Motto "Hauptsache eine Ausbildung"...
Im Nachhinein totaler Quatsch gewesen. Habe nach 2 Jahren abgebrochen um eine neue Ausbildung zu beginnen - Bauzeichnerin im Ingenierubau.

Das war super, das technische was ich schon immer gerne hatte, die ständige Abwechslung und die Außentermine bei den Baustellen mit Menschen. Genau die richtige Mischung für mich.

Bin mittlerweile etwas "erfolgreicher" , betreue Baustellen und habe eigene große Projekte, die Bedienungen sind zwar etwas gebunden, aber meist hat man schon Gleitzeit und in der freien Wirtschaft gerade gute Chancen genügend Geld zu verdienen dass es einen gut geht, zwar nicht als Zeichnerin selber, aber wenn man mehr Verantwortung tragen will und kann, dann schon.
Man hat mehrere Möglichkeiten sich auch weiterzubilden, was ich persönlich wichtig finde. Ich selber bin keine Person die jeden Tag den gleichen Alltag abarbeiten könnte und möchte mir alles offen halten.

Meinem Kind werde ich nahe bringen, dass sie sich ausprobieren soll und ihren eigenen Weg finden soll. Selber würde ich kein Wert auf Studium o. Ä. Legen. Finde es erschreckend wie das Handwerk heute angesehen wird. Hoffe mein Kind findet einen Job wo es jeden Tag gerne hingeht, dass ist das wichtigste. Auch wenn es nicht gerne angesehen ist o.ä.

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Ich bin auch Bauzeichnerin im Ingenieurbau und finde meinen Beruf auch toll :-)
Kommt natürlich auch viel auf das Arbeitsumfeld an, aber da kann ich mich nicht beklagen.

Heutzutage will doch jeder (Depp) studieren... Mit einer Ausbildung hat man meistens auch viele Aufstiegsmöglichkeiten.

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„Heutzutage will doch jeder Depo studieren...“ da hast du recht. Mein Mann ist Professor, letzte Durchfallquote bei den Prüfungen 65 %. Früher waren das mal um die 30 %. Für einige heißt das jetzt, Studium beendet...

Ein Studium ist nicht für jeden was. Ich habe Bürokauffrau gelernt. Ich weiß nicht, ob ich das wieder tun würde. Allerdings hat man ganz tolle Möglichkeiten und in jeder Firma wird eine Bürokauffrau gesucht.

Zur Frage der TE: wenn es soweit ist, werde ich meiner Tochter bei der Berufswahl zur Seite stehen und ihr auch sagen, welche Berufe ich als schlechte Wahl sehe.

Lg Lena

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Hallo, das ist ein spannender Thread, ich bin auch immer neugierig.

Ich habe keinen so glatten Lebenslauf, bin aber sehr zufrieden mit dem, was ich jetzt mache. Arbeite
als Kundenberaterin im Marketingbeteich. Es ist im Vertrieb anzusiedeln, mit wenig Außendienst.
Meine Kids sind 4,5 und 6 Jahre, ich arbeite 30h/Woche und werde auch demnächst mit HomeOffice wohl aufstocken.

Ich habe nach dem Abi ein geisteswissenschaftliches Studium (Geschichte) begonnen aber das war quatsch und ich habe auch nicht viel Zeit verplempert und abgebrochen.
Danach hab ich eine Ausbildung als Mediengestalterin gemacht, bin dann aber in den Bereich in dem ich jetzt arbeite als Quereinsteigerin gekommen und hab den Fachwirt Marketing abgeschlossen.

Momentan überlege ich, irgendwann noch Betriebswirt IHK nebenberuflich zu machen. Bin aber unschlüssig.

Mein Sohn sagt schon, seit er 3 ist, er möchte Dachdecker werden. Ich würde bei ihm einen handwerklichen Beruf begrüßen.

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Ich wurde bei meiner Berufswahl ziemlich allein gelassen und möchte das bei meiner Tochter anders machen.

Wenn man jung ist, kann man viele Dinge noch gar nicht richtig abschätzen, deswegen würde ich meiner Tochter nahelegen Praktika zu machen. Auch würde ich mit ihr die Vor- und Nachteile von Jobs durchgehen (z. B. Schichtdienst, ständiger Kundenkontakt etc.). Entscheiden soll sie ganz allein und ich hoffe, sie wählt etwas, was ihr wirklich Spaß macht und nicht etwas, was "Sinn macht". Eine Kombination daraus wäre natürlich ein Traum ;-)

Ich selbst arbeite im Finanzbereich eines Großkonzerns und verdiene nun mit 20 h/Woche genausoviel, wie damals in Vollzeit. Ich habe den klassischen Weg gewählt mit wirtschaftlichem Fachabitur und BWL-Studium.

Es ist ein sehr gut bezahlter und ich würde sagen stressfreier Job (im Vergleich zu körperlich anstrengenden Jobs oder argem Termindruck). Dennoch hätte ich gerne etwas im sozialen Bereich gemacht. Da ist die Bezahlung einfach nur zu schlecht und ich glaube, das hätte mir mit den Jahren dann die Liebe zum Beruf "versaut".

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Hallo.

Ich hab damals ein studium angefangen im bereich biochemie. Das hab ich dann aber abgebrochen.
Hab dann ne ausbildung zur technischen assistentin informatik gemacht.
Am ende hab ich dann als übersetzerin gearbeitet.

Mein kinder dürfen selber entscheiden was sie wollen. Sie müssen kein abi machen. Wichtig ist für mich , dass sie eine ausbildung machen. Wenn sie dann studieren wollen können sie es, aber nach der ausbildung.
Meine große kommt jetzt 9. Klasse.
Sie wusste nicht genau was sie machen will. Wir haben uns dann zusammen gesetzt und geschaut was sie gut kann, was sie interessiert und sie möchte jetzt bauzeichnerin werden. Erst wollte sie innenarchitektur studieren, aber sie hat sich umentschieden, weil sie momentan kein abi machen will. Das kann sie dann später immernoch. Sie hat jetzt ein halbjähriges praktikum einmal die woche als bauchzeichnerin.
Sie will gucken sie es ihr gefällt.
Oder halt mediendesignerin.
Sie ist technisch auch sehr begabt. Sogar klassenbeste in dem bereich.

Ich finde man sollte kinder nie beeinflussen sondern unterstützen und das passende für sie suchen.

Lg

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"Mein kinder dürfen selber entscheiden was sie wollen. Sie müssen kein abi machen. Wichtig ist für mich , dass sie eine ausbildung machen. Wenn sie dann studieren wollen können sie es, aber nach der ausbildung"

Klingt für mich etwas widersprüchlich#kratz.
Wahrscheinlich sind sie volljährig wenn sie Abi machen, dann können sie auch ohne vorherige Ausbildung studieren.
(Nicht, dass ich eine Ausbildung nicht in vielen Fällen für sinnvoll hielte, aber zur Bedingung machen kann man es schlecht.)

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Ich hab mich falsch ausgedrückt. Wenn sie studieren wollen können sie natürlich auch das machen. Meine zweite ist aufm gym und will dann studieren. Kann sie.
Es ist halt wichtig, dass sie was machen. Es gibt ja auch welche, die dann von einem job zum nächsten springen. Das möchte ich nicht. Das ist das einzige, was ich verlange. Sonst sind sie frei in ihren entscheidungen.

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Meine Kinder haben keine genauen berufsvorstellungen wissen aber alle dass sie Abitur machen wollen und warum das wichtig ist.

Als Friseurin, Kassiererin oder in der Pflege verdient man eben nicht das Geld um viel reisen zu können. Das wollen die beiden aber unbedingt. Machen sie schon jetzt alle leidenschaftlich gern.
Die Kinder wissen genau dass es einfach mehr braucht um einen gewissen Kontostand zu haben.

Was sie letztendlich draus machen wird man sehen. Aber mit einem guten Abitur stehen einem schon mal sehr viel mehr Möglichkeiten offen als mit einem Hauptschulabschluss.

Bislang sind alle aus einem wirklich guten Weg. Und ich würde mir sehr wünschen dass das so bleibt.

Ich arbeite nicht das was ich studiert habe.
Bin auch nicht sicher ob ich schon fertig bin mit meinem beruflichen Werdegang...

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Wie ist das bei euch?

Sohn ist 16 und geht noch zur Schule.

Beeinflusst ihr eure Kinder?

Jein. Wir geben die Möglichkeit, Praktika auch privat zu machen, damit er verschiedene Berufe kennenlernt.

Haben sie konkrete Vorstellungen?

Ja. Mittlerweile sehr konkret. Das kurzfristige Ziel (2020) ist der Realschulabschluß, das mittelfristige das Fachabitur.

Welche Ausbildung / Studium machen sie konkret?

Noch keine. Nach dem Fachabi geht unser Sohn zur Bundeswehr. Er will zunächst Zeitsoldat werden (13 Jahre) und in diesem Rahmen die Ausbildung zum Krankenpfleger machen. Nach der Ausbildung dann gffs. über die BW fachbezogen studieren / weitere Qualifizierungen machen und nach 13 Jahren dann am liebsten Berufssoldat werden (das liegt ja nur bedingt in seinem Einflussbereich).


Was euch selbst betrifft:
Arbeitet ihr in eurem Traumberuf?

Jein. Ich bin gelernte Großhandelskauffrau und habe einen guten Job mit netten Kollegen etc. Wäre ich nochmal 17 würde ich nicht die Schule verlassen sondern mein Abi machen und tatsächlich Tiermedizin studieren (mir fehlte damals der Ehrgeiz - und ich wollte endlich Geld verdienen).

Seid ihr zufrieden mit den Bedingungen?

Ja.

Habt ihr vielleicht einen eher "unbeliebten" Beruf und macht ihn dennoch gern?

Nein, unbeliebt ist kaufmännisch ja in der Regel nicht. Ich mache es gerne, auch wenn es nicht mehr mein Traumjob ist.

Arbeitet ihr etwas ganz anderes als ihr studiert habt / ausgebildet wurdet?

Nein.

Wie bzw. warum habt ihr euch für den Beruf / Ausbildung / Studium entschieden?

Ich habe mich für diese Ausbildung entschieden, weil dieser Arbeitgeber mir damals eine Übernahmegarantie gab.

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Meine Tochter ist noch ein Baby und somit ist die Berufswahl noch sehr weit entfernt 😉 Ich weiß aber, das ich sie später in ihren Wünschen so gut es geht unterstützen möchte! Sie muss nicht unbedingt Abitur machen, wenn sie das nicht möchte. Wert werde ich aber auf eine fundierte Ausbildung legen! Es ist so wichtig, etwas festes in der Tasche zu haben! Das Berufsfeld als solches ist mir auch egal, es muss nur irgendwie brauchbar sein, finde ich immer. Meine beste Freundin aus Schulzeiten hat zum Beispiel freie Kunst studiert. Es gibt Monate, die laufen echt gut bei ihr und sie lebt in Saus und Braus, dann wieder folgen Monate wo nichts läuft und sie nagt beinahe am Hungertuch! 🙈 So etwas würde ich mir zB für meine Tochter nicht wünschen! Wäre es jedoch ihr sehnlichster Herzenswunsch Künstlerin zu werden, dann würde ich vermutlich versuchen ihr eine Ausbildung in diesem Bereich nachzulegen und das künstlerische vorerst nebenher zu machen, bis sie endgültig davon leben kann. Aber das sind bisher nur lose Gedanken von mir, wer weiß wie am Ende alles wird? 🤷‍♀️

Ich selber arbeite nicht in meinem Traumberuf. Dazu war ich einfach zu faul 🤷‍♀️ Ich wäre gerne Ärztin geworden, aber da fehlte schon der Grundstein auf dem Gymnasium. Ich habe nie gelernt (nicht mal für die Abiklausuren), nicht mündlich mitgearbeitet um bessere Noten zu erhalten, nichts! Ich stand mündlich immer 4-5, schriftlich hingegen 1-2. Aus dieser Faulheit resultierte dann ein Abidurchschnitt von 2,7 womit ich vermutlich laaaaange auf die Warteliste der Unis gemusst hätte. Ich hatte aber genau so wenig Motivation für ein Studium zu lernen, also habe ich eine Ausbildung begonnen. Mittlerweile bin ich seit 11 Jahren pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) in einer öffentlichen Apotheke und mag meinen Beruf sehr! Leider wird es nicht einfacher bedingt durch die Konkurrenz aus dem Internet und dem Ausland, weswegen ich den Beruf heutzutage wohl nicht nochmal erlernen würde!
Mein Vater wollte mich damals zu einer Lehre zur Bankkauffrau drängen, das wäre aber nichts für mich gewesen! Ich bin sehr froh, das meine Mama sich damals für mich und meine Wünsche eingesetzt hat!