Zum Amtsarzt nach dem REF, aber Schwanger!

Hallo liebe leute.

dadurch, dass ich der Übeltäter bin melde ich mich zu Wort. 29 männlich ;-)

Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal in so einem Forum euch um Erfahrungswerte bitten würde aber es ist schon passiert ;)


Meine Frau (27) aus NRW hat vor ein paar Monaten ihr REF erfolgreich beendet und sich auf Beamtenstellen beworben. 6 Bewerbungen 6 Einladungen und 2 zusagen.

Sie hatte sich für eine Stelle entschieden und hierfür 2 Seiten Papierkram ausgefüllt und abgeschickt, wo sie das Angebot der Schule annahm. Am selben Tag, als sie die Unterlagen abgeschickt hatte, ging es ihr total schlecht. Somit brachte ich sie zum Arzt und er beglückwünschte uns zu ihrer Schwangerschaft. Unsererseits war es ungeplant und wir hatten den Schock unseres Lebens bekommen. Am nächsten Tag musste sie zur Frauenärztin und sie sagte, dass meine Frau wohl in der 6-7 Woche schwanger wäre. Das war Quasi am 17.06.2019 also vor einer Woche. Nun waren wir uns ziemlich unsicher, was sie jetzt beruflich Erwarten würde da Ihre Stelle zum 23.08.2019 ausgeschrieben wurde. Anfang dieser Woche gingen wir zu einer Anwältin, die ich für inkompetent hielt, sodass ich mich entschieden habe nächste woche einen anderen Anwalt zu beauftragen. Nicht, dass ihr mich falsch versteht, ich möchte keine Rechtseinschätzung sondern vielleicht Fakten, die euch bekannt sind und uns weiter helfen können aus eurer persönlichen Erfahrung.

von der Anwältin hatten wir etwas wichtiges erfahren, dass es nicht angegeben werden muss, oder man dafür nicht belangt werden kann, wenn man es verschweigt, dass man schwanger ist. Wir haben auch erfahren, dass WENN ihr Vertrag zustande gekommen ist, dass meine Frau nicht mehr gekündigt werden kann wegen der Schwangerschaft. Erfahren vom Anwalt haben wir auch, dass mit den oben genannten Blättern, die Sie abgeschickt hat, der Vertrag eben noch nicht zustande gekommen ist sondern erst nach abgabe des Führungszeugnisses und dem bestehen des Amtsarztes zustande kommt und somit sie also unkündbar wird.
Für den Amtsarzt hat sie am Dienstag den 2. Juli einen Termin bekommen,
Weil NRW werden von ihr Urin und Blutproben verlangt.


Meine Fragen wären: (Bitte aus Erfahrung argumentieren :-p )

Wenn wir die Schwangerschaft verheimlichen,

1.
Prüfen die Ärzte mit der Urin/Blutprobe AUCH auf Schwangerschaft?
Wenn ja hat der Amtsarzt auch eine Schweigepflicht? Gegenüber der Schule?

2.
Eine schwangerschaft ist ja keine Krankheit.
Kann eine schwangere nur weil man schwanger ist durch den Amtsarzt als untauglich eingestuft werden?

Mein Wunsch wäre natürlich, durch den Amtsarzt durch damit, das Arbeitsverhältnis zustande kommt und Sie gegen jegliche Kündigungen von jetzt bis Arbeitsbeginn also am 23.08.2019 und danach geschützt ist.

Ich hoffe, dass ich mich gut genug ausdrücken konnte, es ist 04:00 Uhr und ich schreibe mit meiner letzten kraft :) habe einen 19 Stunden Arbeitstag hinter mir und bin echt kaputt :P

Vielen Dank euch allen

Burak

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Erstmal verstehe Ich nicht wie es überraschend kommen kann dass man schwanger ist, wenn man laut FA schon in der 6.-7. SSW ist. Dass heißt dass deiner Frau mindestens ein bis zwei Wochen überfällig war als sie beim FA warst, was ihre Periode angeht. Warum macht man kein Schwangerschaftstest wenn man seine Periode nicht bekommt und gerade beim Jobsuche ist etc..? #kratz

Ich ticke ein bisschen anders als die meistens anderen hier, Ich finde dass es eine ziemliche Schweinerei ist den kommenden AG eine Schwangerschaft zu verheimlichen, wenn der Vertrag nicht Mal zu Stande gekommen ist. Es ist äußerst ungünstig eine Arbeitsstelle mit eine Lüge anzufangen.. Geht gar nicht! Rein moralisch ist dass für mich sowas von ein No Go.. Alleine dass man zum Anwalt läuft und daran tüftelt den neuen AG zu bescheißen ist für mich einfach .....

Irgendwann muss deiner Frau ja ihren neuen AG sagen dass sie schwanger ist. Dann muss sie den Mutterpass vorliegen, weil es ja auch unter anderem die Anfangszeit ihren Elternzeit betrifft und ups, dann steht da geschrieben in welche Schwangerschaftswoche die Schwangerschaft festgestellt wurde etc.. So dumm ist kein AG dass er nicht ausrechnen kann, dass deiner Frau schon schwanger war bevor der Vertrag endgültig zur Stande kam..

Glaub mir es wird rauskommen dass sie gelogen hat oder sagen wir mal nett, dass sie ihre Schwangerschaft geheim gehalten hat.. Dazu kommt auch dass der Mutterschutz erst greift wenn der AG von der Schwangerschaft Bescheid bekommen hat.. Was ihr da vor habt ist Betrug rein gesetzlich, aber dass müsst ihr ja wissen. Man darf weder eine Schwangerschaft noch eine chronische Erkrankung geheim halten, wenn man ein Job sucht.

Wenn der Ag mitbekommt dass deiner Frau ihre Schwangerschaft mit Absicht geheim gehalten hat, wird sie egal ob sie gekündigt wird oder nicht, nicht gerade populär werden beim AG... Ich wage auch zu behaupten dass man nicht glücklich wird auf einen Arbeitsplatz den man auf Grund einer Lüge oder ein verschweigen von Tatsachen bekommen hat..

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Bin da ganz bei dir!

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Das ist blödsinn !!!! Man ist nicht verpflichtet vor Arbeitsbeginn zu erwähnen das man schwanger ist !!!!
Ob es moralisch in Ordnung ist, ist deren Sache!
Ich würde es nicht anders machen, denn man möchte sein Kind ja auch ernähren können!

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Hallo

Alles was die Anwältin gesagt hat stimmt. Wieso hältst du sie für inkompetent? Weil's ne Frau ist? So klingt es ehrlich gesagt bei dem wie du schreibst.

Zu deinen Fragen

1. Ob sie die SS prüfen, weiß ich nicht mehr, aber der Amtsarzt hat natürlich ne Schweigepflicht..der darf nicht einfach der Schule erzählen, dass deine Frau schwanger ist.

2. Aus Erfahrungswerten: nein. Ob das generell geht weiß ich natürlich nicht, da ich nur aus eigener Erfahrung berichten kann. Allerdings darf eine SS einem nicht zum Nachteil gereichen (rein rechtlich), deswegen habt ihr das Recht es nicht zu sagen und der Arzt muss sich ja auch nach diesem Recht verhalten.

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Jetzt würde mich aber echt interessieren, wo du rausgelesen hast das er die Rechtsanwältin,aufgrund ihres Geschlechts, für inkompetent hält. Ich konnte auch nicht herauslesen, woran er die Inkompetenz fest macht, aber gleich die Genderkeule zu schwingen, finde ich doch ein bisschen weit hergeholt.

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Das nennt man dann mal wohl Vorurteile 😂

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Guten Morgen,
Geht deine Frau nicht erstmal in das Beamtenverhältnis auf Probe? So ist es zumindest in Bayern.
Beim Amtsarzt wurde bei mir kein ss test gemacht. Ich hatte jedoch ein Formular unterschrieben in dem stand, dass alle Angaben stimmig sein müssen, sonst behalten sie sich im schlimmsten Falle vor, das Verhältnis zu beenden. Dabei ging es jedoch um verschwiegene Krankheiten.

Ich würde mich an deiner Stelle vielleicht mal beim zuständigen Amt (weiß ja nicht, um welche Schulart sich handelt) nachfragen. Man muss ja erstmal keine Namen nennen.

Ich war nach dem ref auch schwanger. Hatte meine Stelle schon angetreten. Kenn aber andere, die bereits vor der Ausgabe der Urkunde einen positiven Test in der Hand hatten. War nie ein Problem. Wir haben das einfach beim Schulamt gemeldet und bis zum Mutterschutz gearbeitet. Ich bin Grundschule.

Liebe Grüße

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Das Beamtenverhältnis beginnt mit Ernennung als Beamter auf Probe.
Ich war zwar damals nicht schwanger aber meine Amtsärztin meinte, dass sie dem Dienstherrn nur mitteile, ob irgendwas gegen die Ernennung spricht. Der Dienstherr bekommt die Ergebnisse gar nicht im Detail zu Gesicht und eine Schwangerschaft steht der Ernennung nicht entgegen. Im übrigen dürfte deine Frau auch aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht abgelehnt werden.

Freut euch über euren Nachwuchs und Glückwunsch.

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Ich bin auch Beamtin, wenn auch in einer anderen Behörde. Ich bin verpflichtet, nach Meldung der SS ein Attest vorzulegen, auf dem steht, wann errechnete ET ist. Ab dem Moment der Mitteilung über die SS stehe ich unter dem Schutz der Mutterschutz Verordnung. D. H. Z. B. Kein Schichtdienst, kein Außendienst usw. Das Attest vom Arzt bekommt man, wenn man diesen darum bittet. Da steht dann auch das aktuelle Datum drauf, der AG erfährt also nicht, seit wann Deine Frau schwanger ist! Bis zur 12. Woche zu warten ist völlig legitim, immerhin haben 30 Prozent der Frauen eine Fehlgeburt in dieser Zeit. Jetzt die Pferde scheu zu machen, die Stelle nicht zu bekommen und dann verliert Deine Frau evtl doch noch das Baby würde ich auch nicht riskieren. Ich würde mich, ehrlich gesagt, die nächsten 6 Wochen ruhig verhalten und erst mit Ablauf der 12. Woche den AG informieren. Wenn der Amtsarzt die SS feststellen kann sie immer noch sagen, sie hätte es nicht gewusst. Ich bin bei meiner Tochter auch ungeplant schwanger geworden, habe zu der Zeit mit dem Nuva Ring verhütet und hatte eh immer nur eine sehr schwache Periode. Ich habe damals auch erst in der 8. SSW einen Test gemacht, weil ich mich so komisch fühlte und die Brust spannte... Kann also durchaus mal passieren das man sowas nicht sofort bemerkt! Alles Gute für Euch, ungeplant schwanger zu werden stellt einen erstmal vor viele Hürden, aber man hat 9 Monate Zeit, sich auf die Ankunft des kleinen Überraschungspaketes einzustellen!!

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Verpflichtet ist keiner, seine Ss offen zu bekunden. Der Amtsarzt führt auch keinen Sstest durch. Ich wollte mich eigentlich auch gerade neu bewerben, bis ich rausgefunden habe, dass ich schwanger bin. Ich hab lange hin und her überlegt und mich dann dazu entschlossen, erstmal in meinem alten Job zu bleiben und nach der Ss weiterzuschauen.
Ich hab mich halt gefragt, wie das Arbeitsverhältnis wohl sein würde, wenn ich vorher eine Ss verheimliche. Das Vertrauensverhältnis startet dann erst mal bei Null.
Wenn deine Frau auch erst im Laufe der bestehenden Verbeamtung ihren ET angibt, kann sich jeder selbst ausrechnen, seit wann die Ss bestanden hat. Und wenn sie dann die Stelle erst im August antritt, kann sich jeder denken das sie bis dato davon wusste. Als Arbeitgeber ist das nicht so toll.

Ich würde deiner Frau raten, erst mal alles so mitzumachen und am Ende vor Vertragsunterschrift aber mit offenen Karten zu spielen.

Ich glaube nicht, dass das Arbeitsklima positiv gefördert wird, wenn raus kommt, dass sie es verheimlicht hat.

Ist meine Meinung. Die ist natürlich nicht allgemeingültig.

LG

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Hallo zusammen,


ich möchte mich bei jedem einzeln für seinen Beitrag bedanken!!!


zu 2-3 Punkte möchte ich äußern.


Warum wusste sie nicht von der Schwangerschaft? Wegen unregelmäßiger Periode AUCH vor der Schwangerschaft.

Warum fand ich die Anwältin inkompetent? Nicht wegen dem Geschlecht sondern weil Sie z.B auf die Punkte nicht einging, dass der Amtsarzt auch eine Schweigepflicht hat und eine Schwangerschaft kein Grund dafür ist, ausgemustert zu werden.

PS: Meine Frau war die letzten Tage sehr deprimiert vielen Dank Ihr habt sie aufgemuntert.

Und danke, dass es Menschen gibt die an ihren Schutz als Mutter denken und an ihre berufliche Zukunft.

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Sehe Ich haargenau so.#pro

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Die Anwältin, die du für inkompetent hältst, hat Recht.

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Hallo Marl,

les dir bitte durch weswegen ich sie als inkompetent sehe.

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Hallo,

ich schreibe dir mal aus Sicht einer Lehrerin (die nicht alle Beiträge gelesen hat).

Also die Stelle kann der Amtsarzt nicht verhindern und ja, natürlich darf eine Schwangerschaft bei Einstellung verheimlicht werden. Das heißt, wenn deine Frau will und beim Amtsarzt keine anderen Krankheiten festgestellt werden, bekommt sie die Stelle und wird Beamte auf Probe. Das Beamtenverhältnis würde auch während der Elternzeit bestehen, sodass sie sich da auch privat versichern muss.

Für die Schule ist die Situation allerdings eine ziemliche Katastrophe. Es muss direkt nach einer Planstelle noch eine Stelle besetzt werden und zumindest hier in Hessen ist es, dass man dafür (glaub ich) keine 100% Abdeckung bekommt. Deine Frau dürfte sich also nicht wundern, wenn die Schullleitung ihr zukünftig eine Abordnung aufdrückt oder andere blöde Aufgaben.

Ich würde es tatsächlich so machen, dass ich es sagen würde, dass ich schwanger bin. Hier in Hessen kann man sich erst nach drei Jahren versetzen lassen und die können mit einer Schulleitung, die einem nicht positiv gestimmt ist, sehr lange werden.

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Habe eine ähnliche Situation hinter mir, musste aber nicht zum Amtsarzt. Habe mir bei einer Gewerkschaft Rat geholt, die konnten ganz gut weiterhelfen.
Wird deine Frau denn an der Schule arbeiten können? Oder geht sie sofort ins BV?

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Lehrer gehen in den seltensten Fällen ins BV.