Nach Wiedereinstieg überfordert

Ich war 2,5Jahre zu Hause und bin seit ein paar Wochen wieder an meiner alten Arbeitsstelle.
Ich arbeite als Sachbearbeiterin in der Buchhaltung. Es gibt ein fixes Team jeder betreut seine Kunden und es gibt natürlich Themen die im Team bearbeitet werden.
Hier ist auch der Hacken, ich musste natürlich vor meiner Babypause alle meine Kunden abgeben, mit der Option diese wieder nach dem Einstieg zu betreuen. Da kenne ich mich aus, da weiß ich was die brauchen/wollen...
So nun bin ich zurück und habe die A-Karte gezogen...Neues Aufgabengebiet, neues Betriebssystem, Kollegen die mich ignorieren..
Ich habe quasi die Kunden bekommen, die die anderen loswerden wollten, die sind sehr arbeitsaufwending, und man braucht viele Daten von anderen Abteilungen. Ich bin nur 20Stunden da die Aufgabenliste reicht locker für 40. Ich muss ständig den Daten hinterher laufen, muss aber spätestens um 2 gehen...
Es gab keine Einschulung ins neue System, weil Niemand sich die Zeit nehmen wollte. Meine alten Kollegen sind wie ausgewechselt, ignorieren mich.. Ich habe das Gefühl als Halbtagskraft bin ich unten durch..
Ich würde gerne einen Teil der Arbeit abgeben, weil ich da zeitlich echt ein Problem habe..
Nu wenn ich das mache vergifte ich die Stimmung noch mehr, weil ja dann einer der Kollegen etwas übernehmen müssten...
Mein Chef sagt, ich kann eh was abgeben..
Ja eh, der hat leicht reden...
Hat Jemand einen Rat für mich?

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Für das Verteilen der Aufgabengebiete und Verantwortlichkeiten ist Dein Vorgesetzter verantwortlich, nicht Du. Bitte ihn, mit dir gemeinsam (!) einen "schaffbaren" Aufgabenbereit/Kundenbetreuungsbereich auszuarbeiten. Anschließend gibt er seine Entscheidung dem Team bekannt.
Bzgl. neues PC Programm: kannst Du Dich da allein einarbeiten anhand von Dokumentationen, Verfahrensanweisungen etc.? Wenn nicht, dann vereinbare feste Termine mit Kollegen, bei denen sie Dir einen Teilbereich nach dem anderen zeigen. Nicht immer braucht man gleich eine Schulung. Aber wenn es tatsächlich nicht ohne geht, dann suche Dir 2-3 Schulungsangebote heraus, lege sie Deinem Chef vor und bitte ihn, eins davon freizugeben.
Du musst aber auch mal die Kollegen verstehen. Die haben jetzt 2,5 Jahre ohne Dich gearbeitet. Eine sehr lange Zeit. Du kannst nicht erwarten, dass sie jetzt ihre kompletten Arbeitsabläufe über den Haufen werfen und Du exakt das gleiche Aufgabengebiet wie vor 2,5 Jahren bekommst.
Ja, nach Rückkehr aus der Elternzeit muss man sich oft erst wieder einen gewissen Stand erarbeiten. Das ist in vielen Firmen so. Aber da musst Du jetzt eben auch aktiv werden und nicht darauf warten, dass andere auf Dich zu kommen.

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Ich bin ja auch aktiv, nur kommt so gar keine Rückmeldung.
Man hat mich am ersten Tag noch nicht einmal begrüßt. Ich habe Kuchen mitgebracht für ein keines Frühstück, da ist auf die Einladung hin nur eine Kollegin gekommen, die aber eh in einem anderen Bereich arbeitet...
Ich habe keine Ahnung was da Los ist....

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Das ist wirklich blöd für Dich!
Du hast Kuchen und nur einer kommt? Wahnsinn, was sind das für Leute?
Aber da hilft nur, offensiv auf die anderen zugehen. Sprich sie doch mal genau darauf an, vielleicht nicht als Gruppe, aber vielleicht die 2, zu denen Du bislang den meisten Kontakt hattest. Sage ganz offen, dass Du das Gefühl hast, dass Du ausgeschlossen wirst und sie Dich meiden und frage, warum das so ist.
Ich würde an Deiner Stelle auf keinen Fall das Verhalten einfach so akzeptieren und herunterschlucken. Sei offensiv und geh auf die Kollegen zu. Unterhalte Dich mit ihnen und frag gezielt nach, was das soll!
Gutes Durchhaltevermögen! #klee

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"Hat Jemand einen Rat für mich?"
Eine dicke Haut wachsen lassen. Immerhin sind es "nur" die Kollegen, nicht der Chef, der dir das Leben schwer macht.

Oder mal nachfragen, warum die Kollegen nun so reserviert dir gegenüber sind. Denken sie, du bist eh gleich wieder weg wegen erneuter Schwangerschaft, sodass es nicht lohnt, dich in irgendwas einzuschulen?
Wurde keine entsprechende Vertretung für dich organisiert (während deiner Elternzeit und jetzt als Halbtageskraft - wer hat deine restlichen Stunden übernommen? Oder wird einfach erwartet, dass die anderen Kollegen das schon machen werden?), sodass deine Kollegen gefühlt "deine" Arbeit übernehmen mussten? in dem Fall kann ich den Unmut der Kollegen zwar verstehen, du kannst aber nichts dafür, sondern euer Chef.

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Es gab eine Vertretung während meiner Babypause war, der Kollege hat von den anderen die unliebsamen Themen bekommen und hat sie nun mir weitergegeben, da er nun einer anderen Abteilungen zugeordnet ist. Der war aber 40 Stunden da... Eine richtige Einschulung brauche ich ja eh nicht, das neue Programm ist dem alten ähnlich, ich bräuchte nur 1-2 Stunden mit einem Kollegen um diverse Tips und Tricks wieder zu erlernen, bzw. Manche Abläufe sind jetzt eben anders... Das ist ihnen schon zu viel..
Ich gehe mitterweile eh schon zu anderen Kollegen, aus anderen Abteilungen um von deren Knowhow zu lernen, weil mein Team mich ignoriert. Es ist ja eh auch learning by doing..
Ich möchte nur keine Fehler machen, nur weil ch das neue Programm nicht bedienen kann.
Mein Chef hat meine Kollegen gefragt, schafft man das Aufgabengebiet in 20 Stunden die haben gesagt, ja sicher ( weil sie ja nix mehr zusätzlich machen möchten)..
Und jetzt sitz ich da..
Überstunden machen wird auch nicht gerne gesehen...
I

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Mache eine Liste mit sämtlichen Aufgaben. Für jede Aufgabe schreibst Du die Zeit auf, wie lange Du für die Aufgabe brauchst. Vielleicht müsst ihr ja auch Zeit erfassen und Du kannst aus der Vergangenheit Richtzeiten ermitteln.
Fordere die Daten rechtzeitig mit Fristsetzung an und mache in der Wartezeit eine andere Aufgabe.
Auf wie viele Stunden kommst Du? Überlege, welche der Aufgaben Du abgeben willst und gehe damit zum Chef. Er soll Dir sagen, ob Du die Aufgabe und an wen Du die Aufgabe abgeben kannst. Den direkten Weg, mit den Kollegen zu sprechen, scheint nicht möglich zu sein. Weiterhin forderst Du eine kurze Programmeinweisung.
Die Stimmung ist eh vergiftet. Deine Kollegen helfen Dir nicht. Das liegt nicht an Dir, sondern an Deinem Chef, der die Aufgaben nicht gut verteilt.

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Ich würde vielleicht mal den Chef bitten zusammen mit dir ein offenes Team Gespräch zu machen. In dem dann mal die Dinge angesprochen werden, die dich beschäftigen. Deine Bitte um etwas mehr Untertützung jetzt am Anfang, damit du dein Team besser Unterstützen kannst und vielleicht auch mal fragen, ob irgendwas vorgefallen ist, weil du das Gefühl hast, die Leute seien etwas abweisend zu dir...

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Die Fakten:

Du warst 2,5 Jahre nicht da.
Du hast Dich weiterentwickelt.
Du bist nur noch die Hälfte der Zeit da.

2,5 Jahre ist eine lange Zeit. Da hat sich die Erde mehrfach um die Sonne gedreht. Sicherlich bist Du auch nicht mehr dieselbe Person, die damals gegangen ist.

Zu anderen Kollegen in andere Abteilungen zu gehen, ist das falscheste, was Du machen kannst!
Damit stösst Du die Kollegen nur noch mehr vor den Kopf.

Rede offen mit Ihnen und versuch einen Neustart in kleinen Schritten zu vereinbaren. Aber Du bist die Person, die offensiv kommunizieren muss! Die "Hallo, hier bin ich!" Taktik funktioniert nach so einem langen Zeitraum schlecht. Allerdings müsstest Du auch Deine "Ich hab die Arschkarte" Einstellung runterfahren. Das vergiftet den Umgang miteinander genauso.

Schwierig, wird es, die Aufgabenverteilung anzugehen. Du kannst eigentlich nur an den gesunden Menschenverstand appellieren, dass Du in der Hälfte der Zeit auch nur den hälftigen Umfang schaffst.

Es geht Deine Kollegen nichts an, aber vielleicht nehmen sie an, dass Du in kurzer Zeit wieder schwanger bist, weil das ja gängig ein schöner Abstand wäre.

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Das mit dem wieder schwanger werden, ist so eine Sache.. ich bin über 40 da wird es etwas schwer...

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Hallo,

wenn deine Vertretung 40 Stunden für die gleichen Aufgaben Zeit hatte, ist das Problem ja offensichtlich. Geh zum Chef und sag ihm das. Keine Rechtfertigungen oder sowas in der Art, nur der kurze klare Fakt. Damit kommen Männer in der Regel gut zurecht. Frag freundlich nach einer Lösung.

Ich war mal Aushilfe und hatte eine Vielzahl an ähnlichen Aufgaben. Die hat mir mein Chef hingeknallt mit der Ansage: fertig bis Freitag. Ich habe ihn einfach gefragt, wie lange ich nach seiner Meinung pro Aufgabe benötigen sollte. Da hatte er eine klare Aussage für mich. Nach einer simplen Multiplikation wurde deutlich, dass die Aufgaben für 4 Wochen reichen... Du hast ja das Argument mit deiner Vertretung, also lass dir das nicht gefallen.

Tja und mit den Kollegen - die würde ich mir einzeln vornehmen. Ins Gespräch ziehen, den Namen benutzen (Marie, machst du noch Tischtennis?) und mal schauen, ob du sie irgendwie öffnen kannst oder zumindest erfährst, was da los ist. Manchmal hilft auch die konkrete Anfrage: Beate, wie lief das eigentlich nach meinem Weggang, war es aufwändig mit der Einarbeitung der Vertretung? Und positives Feedback: Toll, wie ihr da... Ich bin froh, dass du...

Viel Glück!
VG

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Meine Frage wäre, bist du die einzigste Teilzeitkraft? Das kommt mir ein wenig bekannt vor. Ich stieg damals nach meiner 2,5 Jahre dauernden Elternzeit nach meinen zweiten Kind (das war damals recht früh, Anspruch auf einen Kindergartenplatz erst mit 3 Jahren, nicht so fortschrittlich wie heute mit der Elternzeit, mein Jüngster ist 15 Jahre alt, wenn ich heute die Wahl hätte würde ich nie wieder 2,5 Jahre Elternzeit nehmen, sondern mit einem Jahr wieder anfangen, mein Großer war damals 14 Monate alt, da fing ich wieder an zu arbeiten) wieder an mit 13 Stunden (war damals möglich, da ich während des Erziehungsurlaubes gearbeitet hatte). Ich war damals noch mit ein paar anderen Müttern, die wenig gearbeitet hatten. Mein Teamleiter sagte, eigentlich ist hier Teilzeit eher unerwünscht, höchstens ab 30 Stunden, da kann man eher drüber reden. Verwehren konnte man mir das damals aber nicht, da wir auch einen Betriebsrat hatten. Als ich dort anfing, war vieles umorganisiert. Ich hatte aber nicht mehr meinen alten Arbeitsplatz. Nach einem halben Jahr nach Wiedereinstieg fing ich im Schichtdienst an. Und ich hatte Schichtpläne, da hatte ich soviele Überstunden (andere Teilzeitkräfte allerdings auch)nachher, bei 13 Stunden 50 Überstunden nach vielen Wochen im Gegensatz zu dir, wo Überstunden weniger erwünscht sind. Und ganz ehrlich, man wurde von seinen Kollegen manchmal komisch angesehen, weil man zu selten da war. Bei uns gab es Arbeit bis zum Abwinken, nur zu wenig Personal.

Das ist zwar etwas anders als bei dir. Aber kann es sein, dass Teilzeitarbeiten bei dir eher unerwünscht ist?


LG Hinzwife

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Nein es gibt hier einige Teilzeitkräfte. Das ist nicht das Problem, wohl eher das ich Momentan
in meinem " kleinen Team" die einzige Teilzeitkraft bin....