Hallo ihr Lieben!
Ich fang mal vorne an. Ich hatte letztes Jahr eine stille Geburt in der SSW 17. Unser Sohn hatte Trisomie 18 und ist gestorben. Ich würde von meinen Chef sofort ins Büro gesteckt, hatte dort den Trubel mit den Kollegen, aber keinen Klienten Kontakt mehr. Nun bin ich durch künstliche Befruchtung frisch schwanger, hab Donnerstag erst Ultraschall und bin heute 5+3,also, ganz ganz ganz frisch. Meine Vorgesetzten sind sehr familiär und haben mit mir gefiebert und ich durfte immer offen sein. Nun darf ich seit positiven Bluttest nicht mehr zu den Klienten, hab mir eine Vertretung organisiert. Der eine Vorgesetzten will nicht, dass ich arbeiten komme. Ich soll mir den Stress sparen. Ich würde gerne Zuhause bleiben (mach 2 Weiterbildungen privat, hab nen Hund und Haushalt könnte dann erledigt werden), aber ich hab nur Kopfkino und Rückenschmerzen. Und das ist ja normal. Meine Büro Arbeit ist erledigt und ich komme nicht auf meine Stunden,daher wäre es gut, wenn ich Daheim bliebe. Es ist alles erledigt. Allerdings, habe ich keine Gründe für ein BV, oder ist die Angst schon Grund genug? Nach 7Jahren wurde ich endlich schwanger und dann ist der kleine im 4Monat gestorben, ich hab Angst, dass ich schon nicht mehr schwanger bin, dann hätte ich keine Arbeit mehr. Die Anfragen bleiben aus. Ich bin total durcheinander... Was mache ich jetzt? BV ohne Grund, krank ohne Grund, Anwesenheit im Büro, ohne zu arbeiten? Puhhh... Es nervt... Die wollen mich da schwanger nicht haben... Ich sollte Rücksicht auf das Kind nehmen und Stress meiden... Ich will aber nicht als faul gelten...
Luxusproblem...
Als was arbeitest Du denn?
Ich koordiniere die ambulanten Hilfen selbst im Einsatz als Sozialpädagogische Familiehelferin. Wie gesagt, bin seit 1Woche nur noch in Koordination im Büro, und hier fehlt mir die Arbeit um meine Soll Zeit zu erfüllen. Meine Vorgesetzten wollen mich Zuhause haben, damit ich eine entspannte SS habe...
Na, dann sollen dir deine Vorgesetzten doch ein BV aussprechen?!? Warum machen sie das nicht?? 
Wenn deine Vorgesetzten dich nicht beschäftigen wollen, sollen sie dir ein BV ausstellen.
Arbeitsplatz ist immer Sache des Arbeitgebers.
Wollen sie das nicht, müssen sie dich beschäftigen.
Also eigentlich sind sie verpflichtet, die einen mutterschutzgerechten Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Geht das nicht, müssen die das BV aussprechen.
Sorry, aber bei einem BV zahlt der Staat das Gehalt - also die Solidargemeinschaft, letztlich wir alle mit Streuergeldern. Warum in diesem Fall? Wenn die Chefs sie gern zu Hause lassen wollen und eh keine Arbeit für sie haben - nicht weil es keinen mutterschutzgerechten Arbeitsplatz gäbe, sondern weil es nichts zu tun gibt oder sie
irgendwie komisch zu nett sind - dann sollen sie sie bei vollen Bezügen frei stellen. Kann ja jeder Chef machen wie er will. Aber hier ein BV zurecht lügen, beim besten Willen nicht!
Im übrigen - bin selbst durch künstl. Befruchtung nach vielen Versuchen Mutter geworden - würde ich gar nicht zu Hause bleiben wollen. Da steht doch das Kopfkino gar nicht still. Geh zur Arbeit und such dir Beschäftigung, und sei es das Archiv neu zu sortieren, Inventur zu machen l,...
Das BV wird aus einer Umlage bezahlt, in die alle Arbeitgeber einzahlen.
Ich habe das auch eher so gemeint, dass ihre Vorgesetzten zuständig sind und nicht ihr Arzt. Es hört sich nämlich so an, als würden die sie in ein medizinisches BV drängen wollen. Deshalb habe ich gesagt, dass die sich den Hut aufsetzen und bei einer eventuellen Überprüfung das Gehalt selbst zahlen sollen.
Ich habe nach zwei Fehlgeburten auch bis zum Mutterschutz gearbeitet, hatte Blutungen etc. Nach der neuen Verordnung habe ich kein BV bekommen. Ist halt so. Bin ich auch nicht böse drüber. Wer es wirklich braucht, soll es bekommen, aber es wird einfach immer noch viel zu großzügig verteilt.
Das ist vermutlich wirklich ein Grund für ein Teil-BV. Dein Chef macht mit dir eine Gefährdungsbeurteilung und stellt da vermutlich fest, dass du die Arbeit außerhalb des Büros nicht machen kannst. In dem Fall versetzt er dich mit X Stunden ins Büro, für die restlichen Stunden erhälst du ein BV.
So war es bei mir auch. Ich arbeitete auch als Sozialarbeiterin in der ambulanten Behindertenhilfe. Hatte gemeinsame Fälle mit der Familienhilfe. Von daher ist das Klientel sehr ähnlich.
Bei der Gefährdungsbeurteilung geht es auch um mögliches aggressives Verhalten von Klienten, sowie einer Infektionsgefahr. Ich war in Wohnung, da wollte man weder was anfassen, geschweige denn sich setzen, das ist schwanger besonders widerlich, zumal man dann anfälliger für Krankheiten ist.
Ich bekam dann von heute auf morgen ein BV, habe aber mit meinem Chef verhandelt, wenigstens die anfallende Büroarbeit machen zu können, un hate somit ein Teil-BV. Das half mir sehr, dass mir die Decke nicht auf den Kopf fiel und meine Woche etwas strukturiert war.