Hallo ihr Lieben,
vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen. Ich mache nun seit ein paar Jahren die Einkommenssteuererklärung. Bin verheiratet und haben im Jahr 2017 ein Kind bekommen. Seitdem bin ich in Elternzeit, arbeite noch nicht, da ich erneut schwanger bin. 2018 kam dann vom Finanzamt der Schock mit einer hohen Nachzahlung. Nun befürchte ich, dass diesmal die Nachzahlung genau so hoch oder noch höher ausfallen könnte. Mein Mann hat die Steuerklasse 3 und ich die 5, da ich ja noch nicht arbeiten gehe. Hat das was mit meinem Elterngeld zu tun, dass wir nun immer eine so hohe Nachzahlung bekommen oder machen wir was Anderes falsch? Dachte Elterngeld wäre steuerfrei? Wenn das zweite Kind da ist, werde ich ja wieder Elterngeld bekommen und habe Angst, die nächsten Jahre nur noch viel nachzahlen zu müssen? Bitte entschuldigt, ich bin auf diesem Gebiet kein Experte. 🙈 und erhoffe mir einfach nur Tipps. Vielleicht könnt ihr mir helfen. Könnte man sich von der Steuererklärung irgendwie befreien lassen...geht das?
Liebe Grüße,
Cheesie
Finanzamt Steuererklärung
Das Eltergeld ist zwar steuerfrei, aber es wirkt sich auf den Progressionsvorbehalt aus. Das heißt, es wird bei der Ermittlung des Steuersatzes berücksichtigt.
Das erklärt einiges. Also werden wir immer was zurückzahlen müssen, solange ich noch Elterngeld beziehe 🙈
Hallo
Ja, das kann passieren wenn ihr nicht viel abzusetzten habt- Eg ansich ist steuerfrei, wird aber zu dem versteuerndem Einkommen hinzugerechnet und erhöht somit das zu versteuernde Einkommen.
Viel abzusetzen haben wir nicht. Das stimmt. Finde das nur mit dem Elterngeld echt blöd gemacht, wenn man am Ende so viel wieder zurückzahlen muss.
Dein Mann soll auf sK4 gehen, dann gibt es keine so hohe Nachzahlung
Natürlich kann man sich nicht von der Steuererklärung befreien lassen.
Hab gehört unter bestimmten Voraussetzungen soll dies möglich sein.
https://www.steuerberater-lippner.de/hilfreiche-informationen/wie-kann-ich-mich-von-der-steuererklaerung-befreien-lassen/
Trifft bei euch nicht zu da ihr Lohnersatzleistungen bezieht.
Du würdest beim zweiten Kind aber weniger Elterngeld bekommen- vielleicht sogar nur 300€, oder? Dann wird die Nachzahlung auch deutlich geringer.
Wenn dein Mann in die Steuerklasse 4 geht, habt ihr monatlich netto weniger. Dafür wahrscheinlich kaum Nachzahlungen (ist nur meine Vermutung bzw Laienmeinung!
Ich weiß noch nicht ob ich weniger bekommen würde. Ja das hat alles seine vor und Nachteile. Bei Steuerklasse 4 würde er mehr steuern zahlen wahrscheinlich aber dafür weniger an das Finanzamt nachzahlen oder Steuerklasse 3 weniger steuern zahlen und dafür später mehr nachzahlen.
Ihr wollt den positiven Effekt der sk 3 nutzen? Dann muss man die ggf negativen Konsequenzen auch mit dazu nehmen.
Ihr könnt 4/4 nehmen. Fakt ist aber dass wenn man summe x an Steuern zahlen muss, muss man diese Summe zahlen. Bei 4/4 zahlt man monatlich mehr Steuern.daher ist die Nachzahlung meist null/weniger. Wenn man aber quasi nichts absetzen kann wird man keine Rückzahlung erwirken können
Steuerklasse 4/4 würde mehr Sinn bei uns machen, wenn wir beide arbeiten dürfen. Mir ist klar, dass wir bei Steuerklasse 3 und 5 auch mit Nachzahlungen rechnen müssen. Es geht mir auch eher um die Höhe der Nachzahlung, weil bekannte die ähnlich wie wir Steuerklasse 3 und 5 haben mit Kindern und Elterngeld bezogen haben, haben komischerweise keine so hohen Nachzahlungen erhalten. Genau das versuche ich zu verstehen. Ob die nun mehr absetzen können als wir weiß ich auch nicht hundertprozentig. Allerdings setzen die auch nicht so viel ab.
Sorry ich meinte natürlich Steuerklasse 4/4 würde keinen Sinn machen bei uns.
Liebe Grüße
Hallo,
also gerade bei der Steuererklärung bin ich eher der Typ, der sagen würde, du hast etwas falsch gemacht.
Hast du wirklich ALLES angegeben was du geltend machen kannst? Bitte sage nicht, du füllst nur die light Version der Steuererklärung aus.
Wenn du viel Lust und Zeit hast, lies dir den Konz mit seinen 1000 legalen Steuertricks durch. Vielleicht fällt dir dann noch das ein oder andere auf, was du vergessen hast.
Wahr ist aber definitiv, dass das Elterngeld den Steuersatz erhöht und damit durchaus zu höheren Steuern führt (falls man denn überhaupt welche zahlt). Das kann man mit allen Tricks nicht ändern.
Ich mache das alles mit dem Elster Programm und hatte früher nie Probleme mit den Erklärungen. Nur seitdem ich zuhause bin und Elterngeld beziehe, kommen diese hohen Nachzahlungen. Ich frage mich einfach, ob die höhe der Nachzahlung auch wirklich stimmt. Da andere bekannte Arbeitskollegen ähnlich wie wir kosten und verdienst und Kinder haben und bei denen ist es nie so hoch gewesen. Vielleicht mach ich auch was falsch🤷♀️
Wie schon einige erklärt haben: mit Steuerklasse 3/5 seid ihr bereits zur Abgabe verpflichtet, die Lohnersatzleistung (Elterngeld) verpflichtet euch ebenfalls zur Abgabe. Ab diesem Jahr müsst ihr die Steuererklärung erst bis 31.07. einreichen, aber Achtung, es gilt ab sofort ein automatischer Verspätungszuschlag ab 25 Euro pro angefangenen Monat, um den ihr zu spät abgebt.
Warum ihr nachzahlt: das ist sowohl bei der Kombi 3/5 als auch bei Lohnersatzleistungen der Fall. In eurem Fall kommt die hohe Nachzahlung durch den sogenannten Progressionsvorbehalt zu Stande. Eine Beispielrechnung mit ausgedachten Zahlen:
Dein Mann verdient 10 000 Euro. Darauf müsst ihr 10% Steuern zahlen, also 1000 Euro. Die werden quasi monatlich entsprechend anteilig abgezogen.
Jetzt bekommt ihr 1000 Euro Elterngeld. Damit wird euer Gesamteinkommen auf 11 000 Euro steigen. Für 11 000 Euro wird aber der nächsthöhere Steuersatz fällig, nämlich 15%. Da das Elterngeld steuerfrei ist, müsst ihr nur auf die 10 000 Euro Steuern zahlen, ABER jetzt mit dem höheren Steuersatz von 15%. Das sind dann 1500 Euro Steuern. Da ihr durch die monatlichen Abzüge von deinem Mann aber bisher nur 1000 Euro gezahlt habt, müsst ihr die 500 Euro nachzahlen.
Mein Tipp: wendet euch an einen Lohnsteuerhilfeverein (geht, wenn ihr keine Einkommen aus selbstständiger Arbeit habt). Die helfen euch bei der Steuererklärung gegen einen relativ geringen Beitrag und können euch sagen, ob ihr wirklich alles abgesetzt habt, was ihr könnt. Außerdem verlängert es eure Frist zur Abgabe.
Alternativ: legt euch ein gutes Steuerprogramm zu. Ich verwende zB WISO Steuersparbuch. Ihr könnt euch dort mittels Dialog-Modus durchleiten lassen und seht noch vor der Abgabe der Steuer, was auf euch zukommt. Bei uns stimmt das immer auf den Cent genau. Zudem gibt es ein zugehöriges Forum, in dem man sich zur Bedienung und weiteren Themen helfen lassen kann (aber keine steuerlichen Ratschläge bekommt, das dürfen nur steuerberatende Berufe).
Hi,
"Warum ihr nachzahlt: das ist sowohl bei der Kombi 3/5 als auch bei Lohnersatzleistungen der Fall. In eurem Fall kommt die hohe Nachzahlung durch den sogenannten Progressionsvorbehalt zu Stande."
Das kann ich so nicht pauschal bestätigen.
Ich habe 2017 + 2018 Lohnersatzleistungen bezogen, wir haben Steuerklasse 3/5 - und bekommen trotzdem Geld zurück. Nachgezahlt habe ich auch früher schon nicht.
Ich denke, dass bei der TE noch anderes zum Tragen kommt und sie vielleicht gar nicht weiß, was sie alles absetzen kann.
Gruß
Kim
Vielen Dank für die tolle Beispielrechnung. Jetzt hab ich das auch endlich mal kapiert 😊
Hallo
Ich würde mal testweise eine getrennte Veranlagung durchrechnen. Kann man bei Elster ja ganz einfach. Evtl lohnt sich das. Dann kannst du gegenüberstellen ob sich eine gemeinsame oder getrennte Veranlagung bei euch eher rechnet.
Ja das habe ich auch mal ausprobiert. Da kommen tatsächlich unterschiedliche Beträge raus am Ende.
Hallo, habe nicht alles durchgelesen. Aber:Versicherungen, Freibeträge checken. Bei uns und unseren drei Kids macht das ordentlich was aus. Haben noch nie nachgezahlt!