Guten Morgen Zusammen,
wie die Überschrift schon aussagt, bin ich interessiert daran, wie die generelle Einstellung/Erfahrung ist. In welchen Umfang arbeitet ihr nach der Elternzeit?
Sehr ihr das (auch heute noch) als üblich an, dass die Frau ihre beruflichen Chancen zurückstecken muss und nach der Geburt des Kindes nur noch Teilzeit arbeitet?
Über Erfahrungen und Meinungen würde ich mich freuen.
Liebe Grüße
Karriere als Mama- klappt oder klappt nicht?
Liebe Schlumpfine,
das kommt ganz alleine auf Deine Vorstellung und Dein Umfeld an. Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten.
Ich habe nach 2 Jahren wieder in Teilzeit angefangen und arbeite heute als Teamleiterin. 30 Stunden im Büro den Rest im Homeoffice.
Für uns war es immer wichtig, dass unsere Tochter nicht in eine Ganztagsbetreuung oder OGS geht und für mich selber war klar, dass ich grade in den ersten Jahren viel Zeit mit unserer Maus verbringen möchte.
Unser System hat mit einer Mischung aus Betreuung durch mich, Papa im Homeoffice und Oma wunderbar funktioniert. Mein Mann war aber auch immer ein ebenso engagierter Vater wie ich Mutter bin und hat die Familie mit 2 Karrieren mitgetragen. Ebenso meine Mutter, die die ganz klare Meinung vertreten hat: "Wir haben Dir nicht Abi und Studium finanziert, damit Du danach zuhause sitzt und Kinder hütest " . Ohne das Engagement meiner Mutter hätte unser System in den ersten Jahren nicht funktioniert.
Ich habe aber auch einige Freundinnen, die direkt wieder Vollzeit eingestiegen sind. Teilweise beiden in Vollzeit mit Tagesmutter, Aupair oder Haushaltshilfe mit Kinderbetreuung. In meinem Umfeld habe ich die Erfahrung gemacht, dass es ganz viele Großeltern gibt, die unwahrscheinlich gut und viel unterstützen. Es gibt doch alle Möglichkeiten, ohne dass man zurückstecken muss, wenn man nicht möchte.
Genauso viele Paare gibt es bei denen der Papa erstmal auf Teilzeit geht.
Du musst einfach schauen, was in Euer Lebensmodell passt und wie Deine eigenen Wünsche sind.
Ich persönlich habe in meinem eigenen Umfeld die Erfahrung gemacht, dass es problemlos möglich ist an der eigenen Karriere zu arbeiten, wenn beide Partner auf Familie umstellen und bereit sind sich entsprechend zu engagieren.
Liebe Grüße
Grizzy
Moin
Ich habe bisher immer nach 1 Jahr Elternzeit wieder Vollzeit angefangen. Aber ich habe nach dem ersten Kind auch gezielt eine Arbeitsstelle gesucht, wo es viel Flexibilität gibt, ich meine Zeiten einteilen kann, Termine selbst machen, Home Office, einiges am Wochenende oder zu untypischen Arbeitszeiten, wo mein Mann da ist usw.
Allerdings könnte ich beruflich mit einer anderen Stelle ganz woanders stehen, auch wenn ich für mein Empfinden gut und ausreichend verdiene. Ich habe also diese mittlere Stelle, sehe aber meine Kinder regelmäßig.
Wenn das 4. Kind jetzt da ist, werde ich allerdings auch auf dieser Stelle auf 30 Stunden gehen. Es wird sonst zu viel.
Richtig Karriere machen und gleichzeitig Kinder selbst aufziehen, also so, dass sie nicht hauptsächlich außer Haus sind, funktioniert m.M. nach nicht.
LG, Nele
mit Junge (11) und drei Mädchen (8, 15 Monate und 17. SSW)
Upps, meine Antwort sollte eigentlich an die TE
Hallo,
das kommt wirklich auf Dein Umfeld an und auch auf den Beruf/die Position Deines Mannes und das Unternehmen, bei dem Ihr arbeitet.
Ich bin nach 8 Monaten wieder VZ eingestiegen. Die Zeit bis zum Kindergarten haben wir mit Hilfe der Großeltern abdecken können.
Dann folgte, bis mein Sohn 4 war, ein 35h Kita-Platz und weiterhin die Hilfe der Großeltern. Danach dann ein 45h Kita-Platz. Da mein Mann sehr geregelte Arbeitszeiten hat, konnte er unseren Sohn immer pünktlich um 16.00h abholen.
Mittlerweile ist unser Sohn in der OGS und bis heute teilen wir uns das Abholen zwischen Vater, Oma und mir.
Ich habe meine Arbeitszeiten zunächst auf 38h verkürzt und mittlerweile arbeite ich 36 Stunden. Weil ich es so möchte. Die Karriere hat darunter nicht gelitten.
Mein Mann und ich bekommen die Betreuung aus dem Grund ganz gut unter einen Hut, weil wir unterschiedliche Arbeitszeiten haben. Mein Mann hat einen 08.00 - 16.00h Job und kann daher unseren Sohn morgens zur Schule bringen und auch theoretisch jeden Nachmittag abholen. Ich arbeite völlig flexibel, was sowohl den Beginn meiner Arbeitszeit als auch die Anzahl der täglichen Stunden angeht. So können wir sehr flexibel agieren und es ist nur eine Frage der Organisation, wer das Kind wann abholt.
Stehen Geschäftsreisen an, bekommen wir auch das mit Hilfe der Großeltern gut organisiert.
Wenn das Drumherum stimmt, muss man sich aus meiner Sicht nicht zwingend zwischen Kind und Karriere entscheiden.
Man sollte nur wissen, dass dieses Leben sehr anstrengend sein kann
Vielen lieben Dank für eure Erfahrungen.
Ich arbeite selbst in Vollzeit und habe bald eine schulpflichtige Tochter. Immer wieder begegnen mir Frauen/Mütter, die der Auffassung sind, dass es sich "nicht gehört" in diesem Umfang als Mutter zu arbeiten.
Daher wollte ich mal die Meinung außerhalb des Bekanntenkreises hören.
Ich bin allerdings auch der Meinung, dass es vorwiegend die Frauen sind, die zur Vollzeittätigkeit zurückkehren, die einen hören Bildungsgrad haben.
Ich würde es auch immer wieder so machen und schließe mich der Aussage an, dass alles Organisationssache ist
Hallo, ich bin Mama von 3 Kindern und habe mich bewusst dazu entschieden bis auf weiteres nur 6 Std.die Woche zu arbeiten.
Ich habe Abitur(soviel zum Thema höherer Bildungsgrad) und mich damals gegen ein Studium entschieden und einen typischen Frauenberuf erlernt, da ich damals schon wusste das ich früh Kinder haben möchte und mich dann auch den Kindern widmen möchte. Nach Kind Nr.1 bin ich nach 6 Mon.und nach Kind Nr.2 nach 2,5 Jahren wieder arbeiten gegangen. Ich wollte es mir und allen beweisen das man Arbeit,Kind und Haushat locker unter einen Hut bekommt. Bei Kind Nr.1 war es die Oma die den ersten Zahn entdeckte, die ersten Schritte sah und die ersten Worte hörte. Teilweise wsr mein Sohn lieber bei der Oma und nannte sie sogar manchmal Mama. Bei Sohn Nr.2 wollte ich es anders und bin nach 2,5 Jahren 2 Vormittage wieder arbeite gegangen.
Als beide in der Schule waren hatte ich zeitweise 2 Jobs(weil man ja als Frau taff und unabhängig sein muss dachte ich).
Als Kind Nr.3 kam habe ich mich bewusst entschieden zuhause zu bleiben und gehe jetzt( der Kleine ist 3) 6 Std pro Woche arbeiten.
Mein Mann ist geschäftlich viel unterwegs und verdient gut.
Ich merke für mich das ich angekommen bin. Ich muss keinem mehr etwas beweisen und definiere mich nicht mehr nur über meinen Job.
Ich finde allerdings auch das es jede Frau für sich selbst entscheiden sollte.
Öhm, ich bin bis fast zum letzten Tag vor der Geburt auf Arbeit gegangen und nach dem Mutterschutz direkt wieder zu 100% . Mein Mann hat jeweils elternzeit genommen. also komplett andersrum. Wir haben zwei glückliche Kinder 15 und 17...
Hallo,
Zwischen 1. und 2. Kind habe ich 34h/Woche gearbeitet.
Jetzt nach der Elternzeit (1jahr) meines 3. Kindes gehe ich nur noch 24h/Woche an 4 Tagen arbeiten.
Lieber noch weniger, da mein Mann von 6-16uhr arbeitet und ich alle in die Kita und Schule fahren muss..... aber das ist finanziell nicht machbar.
Vielleicht Passen wir es nochmal an, wir müssen erstmal die Praxis ab Oktober testen 😉
Lg
Wie definierst du berufliche Chancen?
Was bedeutet Karriere?
Ich arbeite Teilzeit, weil ich damit gut verdiene und es uns gut geht damit.
Vollzeit arbeiten, würde in unserem Fall bedeuten: höhreres Brutto, aber effektiv weniger pro Monat zum Leben.
Höhrere Fahrtkosten, weniger Lebensqualität, höhere Fahrtzeiten, Betreuungskosten, höhere Gesundheitskosten.
Ich arbeite Teilzeit, weil ich es mir leisten kann. Weil ich meine Ressourcen und meine Ausbildung dafür nutzen kann. Vollzeit würde ich das gleiche tun, nur länger. Für mehr Geld und mehr Abzüge.
Im Umfeld arbeiten viele Vollzeit, weil sie nur so über die Runden kommen. Das hat nichts mit Karriere oder weiterkommen zu tun. Sie tun es, um zu überleben.
Andere machen das zweite Studium, weil der Beruf, in dem sie in goldenen Zeiten und gut qualifiziert, heute nichts mehr abwirft, weil die Branche nichts mehr her gibt.
Andere haben sich ohne Ausbildung hoch gearbeitet. Quereinsteiger ohne Berufserfahrung bis hin zum sehr guten Verdienst, durch den sie sich jetzt Teilzeit / freie Zeit erkaufen, nachdem sie sich über Jahre abgerackert haben.
Andere haben voll Karriere gemacht, sich hochgearbeitet. Sehr gute Qualifikation mit sehr hoher Stundenzahl. Jetzt sind sie in Pflege und kommen mit Frührente und Pflegegeld mehr oder weniger über die Runden. Karriere bis zum Ultimo.
Was bedeutet Karriere machen?
Viel Geld? Viele Arbeitsstunden? Das machen, was einem gefällt, in höherer Position?
Eine Freundin hat sich bis zur Leitung hochgearbeitet, hat dann gemerkt, dass ihr die Position nicht gefällt. Daraufhin hat sie sich auf eine ursprünglche Stelle bei einem anderen AG beworben und arbeitet dort jetzt in dem Bereich, der sie glücklich macht. Leitung ist zwar höher, aber nicht ihre Welt.
Ebenso kenne ich Elternzeitväter und Mütter, die Familienverdiener sind.
Für diejenigen das passende Modell. Er sieht sich in keinster Weise in seiner Karriere eingeschränkt. Für ihn ist es Lebensqualität und sie hat Freude daran, ihrem Beruf nachzugehen.
Inzwischen arbeiten diese Väter Teilzeit und genießen es. Haushalt, Erziehung, Flexibilität übernehmen sie. Ihr Ziel: die Familie versorgen. Höhere Positionen sind nicht ihr Ding.
Hallo.
Teilzeit ist ja nicht gleich Teilzeit. Es macht einen Unterschied, ob ich auf 450 Euro Basis oder in einer 30 Stunden Woche arbeite.
Man kann durchaus auch als Teilzeit-Mutti einem tollen Beruf (und dementsprechendem Verdienst) nachgehen. Kommt immer auf die eigene Einstellung und auf den Job an.
LG
Ich denke jede Frau und Familie muss für sich selbst entscheiden, wie sie das handhaben wollen.
Ich bin bei allen Kindern zu Hause geblieben. Beim ersten hatte ich zwei Jahre Erziehungsurlaub, dann kam der zweite. Bei dem habe ich drei Jahre Elternzeit gemacht und bin danach ein Jahr auf 450€ Basis arbeiten gewesen.
Danach habe ich eine Umschulung in Vollzeit gemacht. Diese Zeit bereue ich sehr. Ich hatte leider nicht viel von meinen Kids und die viele Betreuung durch andere hat ihnen nicht gut getan. Nach der Umschulung habe ich 30Std/Woche gearbeitet. Als jedoch mein kleiner Probleme mit der Schule bekam, habe ich auf 25Std/Woche reduziert, damit er nach der Schule direkt heim kann.
Jetzt beim kleinen habe ich wieder 3 Jahre Elternzeit genommen. Allerdings kommt unser Ü-Ei bevor er zwei wird. Da werde ich wohl wieder drei Jahre Elternzeit nehmen. Für mich / uns ist das einfach die beste Lösung. Es ist zwar durchaus machbar, arbeiten zu gehen, aber ich möchte die Zeit mit meinen Kindern genießen und verzichte dafür lieber auf übermäßigen Luxus (Luxus ist ja Ansichtssache 😉).
Hi,
ich denke heutzutage gibt es so viele Möglichkeiten, dass eine solche Frage nahezu „überflüssig” ist. Wenn dein Mann hinter dir steht, eine Betreuung gesichert ist und der Arbeitgeber mitmacht und du gut bist - ja klar, dann kannst du als Frau Karriere machen.
Zu welchem Preis ist allerdings die Frage...
Mir reicht ein Beruf, in dem ich genug verdiene, um ein einigermaßen sorgenfreies Leben leben zu können. Den habe ich gewählt. Ich möchte auch noch etwas vom Leben haben und muss meine Anerkennung nicht hauptsächlich über einen Job bekommen, der mich kaputt machen würde - Karriere bedeutet nun mal oft sehr viel Einsatz, hohe Stundenzahl (damit meine ich nicht „nur“ 40h/Woche), u.s.w.
Ich werde nach der einjährigen Elternzeit wieder mit ca 25-30 Stunden auf einen Abteilungsleiterposten zurückkehren.
LG