Silopo - muss mich auskotzen, sonst dreh ich durch

Hallo.

Ich muss mir einfach etwas von der Seele schreiben. Ich werde sonst wahnsinnig, weil sich einfach die ganze Zeit das Gedankenkarussell dreht.
Kennt ihr das, wenn ihr schon genau wisst dass Montag ein richtiger sch*** Tag wird weil ihr einen quasi "Vorgesetzten" konfrontieren müsst? Genauso geht es mir. Ich habe im Februar in einer neuen Firma angefangen, und muss mich jetzt am Montag mit einem Vorgesetzen auseinandersetzen, der nur einmal die Woche da ist und anscheinend nicht so gut auf mich zu sprechen ist. Es ist nichts zwischen uns vorgefallen, ich gehe einfach davon aus, dass es sich um schlichte Antipathie seinerseits handelt. Ich finde das ja auch okay, immerhin muss man ja nicht jeden mögen. Allerdings finde ich es nicht okay, wenn sich das nur durch das Verhalten und schnippische Kommentare widerspiegelt und nicht das Gespräch gesucht wird, um einfach klare Verhältnisse zu schaffen. Umso mehr kotzt es mich an, dass ich diejenige sein muss, die dieses leidige Thema anspricht. Einfach aufgrund dessen, weil ich jeden Montag mit Bauchweh zur Arbeit gehe und ich einfach in einem Alter bin, wo ich darauf keine Lust mehr habe. Zumal mein eigentlicher Chef ganz gerne hätte, dass ich genau diesem Menschen während er da ist assistiere.
Mir gehen noch 1000 andere Dinge im Zusammenhang damit den Kopf, weil ich oft emotional reagiere (ich verteidige mich obwohl ich es gar nicht müsste, bin nachtragend, hasse Ungerechtigkeit, ich bin eine Wutheulerin usw.). Aber das würde jetzt den Rahmen noch mehr sprengen. Ich danke euch fürs Lesen.

Euch allen noch einen schönen Abend und einen besseren Montag 😉

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Was würde meine Chefin sagen? "Du bist einfach viel zu emotional und viel zu schnell beleidigt!"
Versuch erst mal Abstand innerlich zu bekommen und professionell zu agieren! Du fühlst Dich persönlich angegriffen. Warum? Wenn er Dir nichts konkretes vorwerfen kann, dann kannst Du doch ganz gelassen bleiben? Übe mal vor dem Spiegel oder vor einer Freundin, im Gespräch ihm gegenüber ganz cool und gelassen zu bleiben!

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Hallo,

wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du so aufgewühlt, weil du Montag wieder mit ihm arbeiten musst, das konfrontierende Gespräch findet nur statt, wenn du es suchst?

Ich kenne ja die Situation nicht, aber wahrscheinlich würde ich an deiner Stelle mit einer Konfrontation noch warten und mir für morgen eine Verhaltensstrategie überlegen und schauen, ob’s damit besser wird. Eigentlich kannst du jeden Montag eine neue Haltung ausprobieren, irgendwie muss der Vorgesetzte ja für dich erträglich werden können 😉

Warum ich (nach dem was du im Eingangspost schreibst) noch etwas abwarten würde:
Manchmal bezieht man das Verhalten anderer auf sich, obwohl es nichts mit einem selbst zu tun hat, sondern mit dem Wesen der anderen Person. Oder man versteht den Humor der anderen Person erst mal nicht (womit ich nicht meine, dass man sich unter irgendwelchen Umständen sexistische oder rassistische Kommentare gefallen lassen sollte!). Hier hilft es, wenn man die Person besser kennenlernt, um ihr Verhalten besser einordnen zu können. Ich hatte auch schon negative Eindrücke von Personen und war im Nachhinein froh, erst mal abgewartet zu haben, da es sich um Missverständnisse handelte.
Du schreibst, dass du nachtragend und eine Wutheulerin seist (finde ich super dass du so selbstreflektiert bist!). Beißt du dich auch manchmal in negativen Gefühlen fest und bist dann nicht mehr objektiv, was das Verhalten anderer betrifft? Falls ja, versuche doch ein bisschen Abstand zu gewinnen. Den Tipp der Userin über mir, die Konfrontation vor dem Spiegel zu üben, finde ich sehr gut - berufliche Konflikte ohne Tränen und erhobene Stimme auszutragen, ist auf jeden Fall erstrebenswert.
Aber: Nein, du sollst nicht mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen, das sollte niemand. Und du musst dich auch nicht schlecht behandeln lassen. Aber erst wenn du klar benennen kannst, was genau die schlechte Behandlung ausmachst (und du argumentieren kannst, warum sie eben eine Realität und nicht nur deine Wahrnehmung ist), kannst du wirkungsvoll dagegen angehen.

Falls dir das alles klar ist, kannst du ja den Kollegen morgen damit konfrontieren, ansonsten würde ich an deiner Stelle noch mehr Klarheit finden 😉

Ich wünsche dir morgen einen Montag ohne Bauchschmerzen, inneres Zen und eine ordentliche Portion Humor, den kann man nämlich immer brauchen.

Liebe Grüße, c

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Vielen lieben Dank für deinen Beitrag. Du hast vermutlich Recht. Ich habe heute in ein paar ruhigen Minuten noch einmal neu Position für mich bezogen. Ich werde tatsächlich erst einmal abwarten und versuchen alles distanzierter zu betrachten. Für morgen habe ich mir vorgenommen, nicht alles auf mich zu beziehen und meine Arbeit gut zu machen. Nicht mehr und nicht weniger.
Deinen Vorschlag jeden Montag eine neue Strategie zu testen, find ich super. Ich hoffe, ich werde an dieser Situation wachsen und mit einem bisschen mehr Zen hervorgehen.

Liebe Grüße und Danke nochmal.
G.