PVK und freiwillig GKV - was tun?

Hallo zusammen,
meine Frau und ich erwarten im Sommer unseren ersten Nachwuchs und beschäftigen uns aktuell mit der Krankenversicherung. Da uns leider bisher niemand eine fundierte Antwort auf unsere Fragen liefern konnte wende ich mich an euch.

Kurz zur Ausgangssituation:
Meine Frau ist freiwillig gesetzlich und ich bin privat versichert (Angestellter) und verdiene mehr als sie.

So wie ich das verstehe MUSS unser Kind dann auch in die PKV. Habe mir schon ein Angebot rechnen lassen. Der Beitrag liegt bei ca. 140,00, wovon aber mein Arbeitgeber offenbar auch noch einen Teil übernimmt. Da gibt es eine Höchstgrenze, richtig?

Da meine Frau freiwillig in der GKV ist, muss sie während der Elternzeit ihre Beiträge selbst bezahlen. Laut GKV sind das über 400,00. Kann das sein? Falls ja, kann mir jemand erklären warum das so ist? Sie verdient zwar aktuell nicht schlecht, bezahlt dafür aber den Höchstbeitrag in die GKV. Und nun soll sie während der Elternzeit, wenn sie nur noch Elterngeld bekommt, ihre Beiträge selbst bezahlen? Da wäre sie ja doppelt benachteiligt.

Wäre sehr dankbar über eure Antworten.


Viele Grüße

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Soviel Halbwahrheiten und Lügen wieder. Na mal sehen:

1. Du schreibst von deiner Frau, also nehme ich an, ihr seid verheiratet. Dann kann euer Kind sowohl in die PKV, als auch in die GKV. BEIDES ist möglich. Der Gesetzgeber verbietet die GKV keineswegs, er verbietet nur die BEITRAGSFREIE FAMILIENVERSICHERUNG. Aber die gibt es ja auch nicht in der PKV.
Ihr habt also die Wahl zwischen der freiwilligen Versicherung in der GKV für das Kind (ca. 185€ derzeit inkl. Pflege) oder der PKV für 140€. Jedoch musst du bei der PKV mal sehen - bei uns war damals beim Neugeborenen der Zahntarif noch nicht mit drin - der kam dann erst mit der ersten Zahnbehandlung. Die jährlichen Preissteigerungen kennst du sowieso in der PKV.
2. In der Elternzeit wird der Beitrag deiner Frau über das Familieneinkommen berechnet. Damit kommt sie offensichtlich auf den Höchstbetrag. Dieser beträgt tatsächlich aktuell etwas über 400€ mit Pflege
3.: Der AG würde einen Teil,der Kosten für die PKV deines Kindes übernehmen. Maximal die Hälfte und dann ist der Betrag (sämtlicher Krankenversicherungskosten, also auch deiner) bei dem einfachen Beitrag der GKV gedeckelt.

Klar ist sie benachteiligt. PKV ist immer ein großer Nachteil. Merkt man nur immer erst, wenn es zu spät ist.

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Hallo Kati,

danke für die schnelle und ausführliche Antwort. Das Thema PKV ist ein Fall für sich. Bisher bin ich damit gut gefahren. Allerdings stelle ich immer mehr fest, dass immer mehr Dinge auf einen zukommen welche man als "Laie" gar nicht richtig überblicken kann. Leider bekommt man auch von Fachleuten teilweise unterschiedliche Aussagen.

Das Angebot meiner Krankenkasse für unser Kind kann individuell zusammengestellt werden, darf aber maximal meinem eigenen Tarif entsprechen. Darin wären dann Zahnbehandlungen zu 100% beinhaltet wobei ich gerade sehe, dass sich der Beitrag auf ca. 180,00 beläuft.

Bedeutet also, dass unser Kind entweder bei mir privat, oder über meine Frau gesetzlich versichert werden kann. Wählen wir die Private bedeutet das, dass wir das Risiko der Beitragsentwicklung in den nächsten Jahren haben und dieses so lange besteht bis sich unser Kind selbst versichern muss, richtig?

Viele Grüße

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Mmh...mein Wissen ist schon etwas älter. Mein Mann ist jedoch noch in der PKV und ich und die Kinder sind freiwillig versichert in der GKV. Es gab Zeiten, da war mein Beitrag höher, als der meines Mannes - heute ist dem nicht mehr so. Ich zahle auch den Höchstbetrag, der deiner Frau gesagt wurde und meine Kinder jeweils die 185€.
Zwischen der Geburt meines Ältesten und meines Jüngsten war auch ich in der PKV, wohlwissend, dass ich jederzeit wieder in die GKV komme. Meine Kinder waren bis vor 4 Jahren auch in der PKV - ein Theater die dort rauszubekommen. Dieses Jahr hoffe ich meinen Mann aus der PKV zu bekommen, dann haben wir das endlich hinter uns.
Dein Kind kann über deine Frau gesetzlich versichert werden, es bekommt aber eine eigene kostenpflichtige freiwillige Versicherung und ist nicht Familienversichert.
Bei uns war der Beitrag der PKV damals auch so ca. dieser Betrag, natürlich kommt noch die jährliche Selbstbeteiligung dazu...und Kinder brauchen die jedes Jahr, das ist sicher. Schau mal durch deinen Vertrag, ob du überall 100% hast, oder ob es manchmal weniger ist. Ein Erwachsener kommt oftmals mit Abstrichen noch gut aus, aber Kinder brauchen die 100%, sonst wird es schnell sehr teuer. Kein Mensch braucht eine Chefarztbehandlung, aber heutzutage findet man kein Kind mehr, welches nicht irgendwann im Laufe seines Lebens mal Logo, Ergo oder Physio gehabt hat (meine Kinder sind dann auch noch schwer mehrfachbehindert zur Welt gekommen).
Die PKV würde bei Wahl bestehen, bis dein Kind oder ihr erneut die Wahl habt (z.B. Scheidung, Ausstellung des Schwerbehindertenausweises) oder dein Kind irgendwann eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit aufnimmt. Das heute so beliebte „Sabbatjahr“ jedenfalls wird dich teuer zu stehen kommen.

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