Haus wieder verkaufen?

Hallo meine Lieben. Wir haben vor knapp 2 Jahren gebaut und sind jetzt mit allem fertig (Garten,Carport usw.) Es gibt sehr viele Sachen die wir gerne anders gehabt hätten, wenn wir es gewusst hätten. Zudem sind wir auch mit der Lage nicht mehr so zufrieden und die Nachbarn könnten auch angenehmer sein. Kurz wenn möglich würden wir gerne in paar Jahren nochmal bauen sobald es wieder neue Bauplätze hier in der Umgebung gibt (bei uns sehr rar ,momentan kein neues Baugebiet ausgeschrieben) . Unser Kredit läuft auf 240.000€ seit 07/2016. 15 Jahre Zinsfestschreibung. Derzeit haben wir noch 218.000€ Schulden. Wenn wir dann verkaufen würden wäre es ja unter den 10 Jahren, dann würde ja einiges an Spekulationssteuer anfallen. Daher erstmal vermieten und dann evtl verkaufen. Oder mietkauf?

Meine Frage ist ,hat das schonmal jemand gemacht und wie geht man am besten vor ?wie ist das überhaupt mit der Bank ?bekommt man einen neuen Kredit so einfach?Oder muss man erstmal nachweisen, dass das Haus vermietet wird? Man muss ja bestimmt auch wieder Eigenkapital ansammeln für das neue Haus....

Wir werden vermutlich in näherer Zeit mal zu einem Finazierungsberater gehen ,damit wir wissen,falls wir das wirklich machen wollen wie das finanziell aussieht. Aber evtl hat ja jemand schon Erfahrungen...

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Hmm also ich bin kein Steuerberater aber nach Paragraph 23 EStG 1 1) würde ich sagen dass bei euch keine Spekulationssteuer anfällt da ihr ja die Immobilie selbst nutzt.
Bzgl Darlehen: es kann eine Vorfälligkeitsentschädigung kommen muss aber nicht. Das kommt drauf an wie dann das jeweilige Zinsniveau ist (also unter der Annahme Verkauf). Es kann auch sein dass euer Darlehensvertrag vorsieht dass die Immobilie selbstgenutzt sein muss und nicht vermietet wird.
Eigenkapital wird in der Regel schon benötigt aber bspw. wenn ihr euch dazu entschließen solltet das "alte" Haus zu behalten kann es sein, dass sich die Bank auf eine Vollfinanzierung inklusive Nebenkosten einlässt wenn die Grundschuld auf dem alten Haus noch besteht. Es geht immer um das Verhältnis Kreditsumme zu vorhandenem Sicherheitenwert.
Ich weiß viel kann wenig muss 🙈

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Ich denke auch, dass die Spekulationssteuer weniger das Problem sein dürfte, sondern die Vorfälligjeitsentschädigung. Das sehen Banken gar nicht gerne. Ggf. geht es aber wenn ihr die neue Finanzierung wieder dort macht.

Was hat man denn eigentlich vorher nicht gewusst? Oder kann es nicht noch ändern? Man baut ja nicht von heut auf morgen?!

Ich wäre da aber vorsichtig. Wenn jemand ein ganz neues Haus direkt wieder verkaufen will, obwohl sie nicht wegziehen oder sich scheiden lassen...dann würde ich immer nach dem „Haken“ suchen und denken an Haus ist was faul. Das macht sich dann ggf. bemerkbar am erzielbaren Preis.

Sind denkt dran: Grunderwerbsteuer, Notar,... das fällt alles wieder an! Dad Geld habt ihr also zum Fenster raus geworfen.

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"Grunderwerbsteuer, Notar,... das fällt alles wieder an! Dad Geld habt ihr also zum Fenster raus geworfen."
Nicht unbedingt. Wenn sie einen deutlich höheren Verkaufspreis erzielen, als sie selber bezahlt haben, sind Grundsteuer, Notar etc. mit Glück doppelt und dreifach wieder drin. War bei uns so bei Verkauf nach ein paar Jahren.

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GrundERWERBSsteuer natürlich :-)

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" Wie ist das überhaupt mit der Bank ?bekommt man einen neuen Kredit so einfach?Oder muss man erstmal nachweisen, dass das Haus vermietet wird?"

Ihr werdet auf jeden Fall darlegen müssen wie ihr die Raten bezahlen werdet. Dazu gehört auch eine Aufstellung aller Einnahmen. Wie hoch ist euer Einkommen aktuell? Und wenn das nicht reicht wird die Bank ohne zusätzliche Einnahmen, also auch Mieteinnahmen, keinen Kredit vergeben....

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Hallo,

wir haben vor über 10 Jahren auch unser erstes Haus verkauft, weil wir ein anderes günstig bekommen haben. Wir mussten weder Spekulationssteuer zahlen, noch gab es Probleme mit der Bank.

Wir haben einen sogenannten Pfandtausch gemacht, da die Kreditsumme gleich blieb. Wir mussten eine Gebühr zahlen -- ich glaube 1% von der Darlehenssumme, bin aber nicht mehr sicher und es ist ja schon lange her.

Es war alles total einfach. Und das bei einer Onlinebank - ohne Berater, der nach Hause kam.

Viele Grüße,
Verena

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Die Spekulationssteuer fällt weg, wenn ihr das Haus zu 100% vom ersten Tag an privat nutzt, d.h. es darf niemals in eurer LSt-Erklärung auftauchen (außer die üblichen Reparaturen). Aber kein häusliches Arbeitszimmer, keine vermietete Einliegerwohnung/Ferienwohnung, o.ä..
Wir haben nach 2,5 Jahren unsere Wohnung verkauft um ein Haus zu bauen. Steuerlich war das kein Problem, da wir immer selbst dort gewohnt hatten und die Wohnung zu 100% wirklich privat genutzt wurde.

Aber die Vorfälligkeitsentschädigung wird natürlich heftig. Lass dir das von deinem Berater bei der Bank mal überschlagen. Den genauen Wert bekommst du sowieso erst am Tag des Verkaufs mitgeteilt.

Eigentlich sollte beim Verkauf doch soviel Geld übrig bleiben, dass dies euer Eigenkapital bildet, oder? Geh doch mal zu einem Makler und lasst euer Haus schätzen. Das ist kostenlos und verpflichtet euch zu nichts.

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Vorfälligkeitsentschädigung dürfte aber nur schlagend werden wenn das Zinsniveau weiter absinkt. Bei steigenden Zinsen glaube ich nicht dass sie fällig wird weil die Bank ja dann zu für sie besseren Konditionen das Geld wieder verleihen kann.

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Es wird fällig es sei denn, man schließt zeitgleich (und zwar wirklich zeitgleich - nicht ein paar Tage eher oder später) mit der gleichen Bank einen neuen Vertrag über die gleiche oder eine höhere Kreditsumme. In dem Fall wird nur eine Bearbeitungsgebühr fällig. Jedoch kann diese durchaus auch sehr hoch sein.
Wir hatten unseren Kreditvertrag (reichlich 150.000) für 5 Jahre abgeschlossen und nach 2,5 Jahren gekündigt. Das war am Ende aber doch ein 4-stelliger Wert an Vorfälligkeitsentschädigung. Bei einem noch höheren Kredit und noch längerer Laufzeit erschlägt das einen. Klar wird es niemals mehr als die im Vertrag angegebene, erwartete Zinszahlungen abzüglich der bereits geleisteten Zahlungen - aber es kommt ziemlich nah an den Wert ran.
Zeitgleich einen neuen Kredit bei der Bank zu nehmen wäre uns teurer gekommen. Wir haben letztendlich bei der gleichen Bank wieder das Haus finanziert.

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Hallo,
welche weiteren Sicherheiten hättet ihr denn für die Bank? Warum sollte sie euch einen weiteren (!) Kredit über 200T€ oder mehr geben? Eine Hypothek auf Haus 1 aufnehmen geht ja nicht, da es nicht annähernd abbezahlt ist.
Was geht, wäre ein sog. Pfandtausch. Ihr verkauft Haus 1 und der Kredit geht dann über auf Haus 2. Dann entfällt auch die Vorfälligkeitsentschädigung. Haus 1 vermieten und Haus 2 bauen geht nur ohne neuen Kredit, es sei denn, ihr habt weitere Immobilien (abbezahlt), die ihr beleihen könnt.
Ich würde mir das ganze aber gut überlegen. In fast 3 Jahren habt ihr nur 22 T€ abbezahlt, werdet also über 30 (!!) Jahre daran abbezahlen. So hätte ich persönlich nie kalkuliert und ich denke, die Hose, die ihr euch angezogen habt, war etwas groß. Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung. Alles Gute!

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Ich glaube du sitzt da nem gehörigen Rechenfehler auf!! Eine Finanzierung tilgt man nicht linear, das ist eine Kurve! Von Jahr zu Jahr mit geringer werdenden Restschulden sinkt der Anteil der Zinsen am Abzahlunsgbetrag und der Anteil der Tilgung steigt. Es ist daher ganz normal, dass es in den ersten Jahren so aussieht als käme man gar nicht in die Puschen mit abzahlen. Daher nein - sicher läuft die Finanzierung keine 30 Jahre!

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Jepp. Grob überschlagen haben sie eine Anfangstilgung von ca 3% . Die meisten Banken wollen mindestens 2%, so schlecht klingt das nicht . Außerdem darf man nicht vergessen dass einem ja auch noch die Inflation hilft. Eine Restschuld von 180 000 in 15 Jahren ist eben was anderes als heute Schulden in Höhe von 180 000.

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Hallo.

Ich bewohne innerhalb von knapp 15 Jahren das vierte selbst neu gebaute Haus.

Geplant war das so natürlich nicht, aber es läuft ja oft anders, als man denkt.

Haus 1 wurde mit etwas Verlust verkauft,
Haus 2 rechnete sich plus minus 0
Haus 3 (sehr luxuriös und über dem Niveau was hier super weggeht) leider mit deutlichem Verlust
Haus 4 bewohne ich nun.
Haus 5 nicht kategorisch ausgeschlossen ;-)

Ich habe die bestehenden Kredite nie vorzeitig abgelöst, sondern die Grundschule jeweils auf das neue Objekt mitgenommen. Mir würde erläutert, dass Spekulationssteuer nur bei Gewinnerzielung innerhalb der ersten 10 Jahre anfällt. Das war bei uns ja nicht der Fall. Bzw hätte es aufgrund der nackten Zahlen bei Haus 2 der Fall sein können, aber da fragte niemand nach.

Dass man nach Einzug immer etwas anders haben könnte, kann ich verstehen. Wenn es nicht so kostspielig wäre, wäre Hausbauen glatt mein Hobby. Ich liebe die Planung und Ausführung immer wieder :-)

LG

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"Ich bewohne innerhalb von knapp 15 Jahren das vierte selbst neu gebaute Haus."

Das ist ja krass :-D
Ist das so weil zum Beispiel ein Ortswechsel sein musste oder wirklich Spaß an der Freude? Entschuldige meine Neugier, aber sowas interessiert mich immer.

Wir haben 2012 ein altes Haus gekauft und kernsaniert und ich träume auch davon, vielleicht irgendwann zu verkaufen und neu zu kaufen oder zu bauen. Manch einer belächelt das aber, weil ich habe ja schon ein Haus... #schwitz

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Ich bin selbst total neugierig, aber auch offen. Mich kann man alles fragen.

Haus 1 wurde wg Trennung/neuer Beziehung und Ortswechsel verkauft. Damals haben wir tatsächlich nur wg der horrenden Vorfälligkeitsentschädigung beschlossen, den Verkaufserlös also wieder zu investieren in Haus 2.

Damals wollte ich keine Kinder. Die ersten beiden Häuser waren also sehr offen und individuell geplant, ein Kind hätte gepasst, zwei wären mit massiven Umbauten verbunden gewesen. Dann kamen Schwangerschaft und eine Erbschaft hinzu, also suchten wir neu. Ich war immer für Bestandsimmobilien offen, der Markt gab es aber nicht her. Zuletzt kauften wir das restliche Feld neben uns und konnten von Tür zu Tür in Haus 3 umziehen, ein riesiger Komfort und auch jedesmal wieder ein kleiner Spaß, wenn die Leute fragten, warum wir umziehen und ich antwortete, wg der blöden Nachbarn ;-)

Leider kam es nach 11 Jahren Beziehung zur Trennung. Allein mit Kindern war mir Haus 3 zu teuer, hinzu schon lange der Wunsch, mich wieder etwas zu verkleinern (alles war einfach zu groß) und der Wunsch, im Ort anstatt Vorort zu wohnen.

Das hat geklappt. Haus 4 ist ein Reihenendhaus mit kleinem Garten in 1A Lage. Der Rohbau stand schon, also konnte ich diesmal nur sehr wenig Eigenplanung einbringen.

Ich fühlte mich in allen Häusern wohl. Der Stil hat sich im Laufe der Jahre erheblich verändert. Haus 3 war fast ein Designerhaus, unsere Küche und das Bad waren der absolute Hammer. Jetzt habe ich aber aus dem Standardgrundriss wirklich etwas sehr schönes rausgeholt und endlich habe ich die perfekte Dusche :-D leider fehlt eine Garage, das ustvdas größte Manko, aber ein Luxusproblem.

Manchmal scherze ich, dass ich eine Powerpoint Präsentation mit einem Vergleich in verschiedenen Kriterien meiner Häuser erstellen müsste.

Da mein Mann und ich uns wieder annähern, wäre eben eine weitere Veränderung nicht ausgeschlossen. Wenn(!!!) würden wir diesmal beide mit einem Sanierungsobjekt liebäugeln. Aber der Markt in unserer kleinen Gemeinde ist da sehr schwierig und wir haben einen sehr kleinen Radius um den Ortskern herum, wo wir hinziehen würden.

Es muss also nicht, aber kann. Warten wir ab und beobachten wir den Markt.

Ich wünsche euch viel Spaß, falls ihr es nochmal wagen solltet.

LG