Zack...kalte Fuesse vor dem Hauskauf

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich habe nun ewig still hier mitgelesen und nun muss ich auch mal etwas fragen...vielleicht hilft es mir...

Wir erwarten im Maerz unser Kind, meine Ehefrau wird dann in Elternzeit gehen und ueber das Elterngeld 1,5 Jahre ca. 1800 Euro verdienen. Ich selbst bin voll berufstaetig und werde, wenn wir es uns leisten koennen, zumindest meine 2 Partnermonate machen wollen.

Nun haben wir unser Traumhaus gefunden...es passt einfach perfekt. Es gibt genug Platz, es ist toll gelegen und ueberhaupt einfach toll. Allerdings muss viel gemacht werden. Wir besitzen durch eine kleine Erbschaft und durch sparsames Leben EK in Hoehe von ca. 100.000 Euro. Wir wurden unser Hausschen gerne zu 100 Prozent finanzieren {300.000 EUR), haben dafuer auch einen ganz tolles Angebot einer nahmhaften Bank bekommen und nun kann es ja eigentlich los gehen. Unser EK wuerde in die Kaufnebenkosten sowie die erforderlichen Renovierungen fliessen. So muss z.B. das Dach neu gedaemmt werden (Innen, das Dach selbst ist super in Schuss), der Innenausbau muss nach unseren Wuenschen gestaltet werden und eine neue (Gas-) Heizung wird auch noch faellig. Die Kostenvoranschlaege liegen vor, wir kommen mit unseren zur Verfuegung stehenden Mitteln super hin und haben dann noch eine kleine Reserve, damit wir nicht voellig nakt dastehen.

Nun stehen wir kurz vor Unterzeichnung des Kaufvertrages und ich bekomme kalte Fuesse...OMG...wir haben alles durchgerechnet und wir stehen finanziell, auch mit dem gott sei dank existierenden Elterngeld, finanziell nicht schlecht da. Haben nach Abzug der Rate und aller Haushaltskosten noch 2000 Euro zum leben...aber dennoch...das ist ein Haufen Geld. Auf der anderen Seite bin ich eigentlich nicht so zimperlich, wenn alles gut durchgeplant ist. Aber in diesem Fall...mein lieber Scholli

Nun wuerde mich interessieren, ob nur mir das so geht oder ob das noch wer kennt...

Danke euch schon mal

Michael

1

Hi Michael,

ich verstehe Deine kalten Füße. 300 000 EUR sind eine ganze Menge, dazu noch ein Umbau, so dass das ganze EK weg ist. Ich hätte auch kalte Füße.

Wie sieht denn die Anschlussfinanzierung aus, plant ihr ein zweites Kind, wie sicher sind eure beiden Jobs? Wie lange werdet ihr finanzieren müssen? Das alles solltet ihr möglichst mit bedenken.

Wir haben vor 20 Jahren gebaut. Und aus heutiger Sicht muss ich sagen: Sehr konservativ (Haus relativ klein und dörflich gelegen; dafür für uns ganz easy finanzierbar. . Dafür sind wir heute - mit 48 - schuldenfrei. Bei zwei guten Einkommen. Das ist auch toll. Ich hätte jetzt keine Lust mehr, eine große Summe Monat für Monat in ein Haus zu stecken ==> selbst das tollste Haus ist in 20 Jahren kein Traumhaus mehr !!

LG, Cherish

2

Juhu und danke für deine Antwort. Wir haben keine Anschlussfinanzierung. Wenn es so läuft wie geplant, haben wir in 25 Jahren und noch (kurz) vor Renteneintritt das Häuschen abbezahlt. Die Zinsen sind auch, bis auf die letzten 9 Monate, festgeschrieben.

Wir sind beide Beamte im ö.D...also die Jobs sind auf jeden Fall sicher. Zweites Kind hätten wir gerne, allerdings möchten wir erst mal schauen, wie wir uns mit dem Ersten schlagen und natürlich, ob das finanziell drin ist.

Hier in der Ecke bekommt man kaum ein Haus unterhalb dieser Preiskategorie. Sicherheitshalber haben wir nach Abschluss der Modernisierung noch einen kleinen 5 stelligen Betrag auf dem Konto.

Hach...ich weis ja auch nicht...

3

Ich glaube, die wenigsten kaufen einfach mal so eine Immobilie! Für die meisten ist es tatsächlich eine riesige finanzielle Belastung über die Jahre, die sollte gut überlegt sein.
Mir waren zwei Punkte wichtig: Zins und Tilgung plus dringend nötige Ausgaben wie Lebensmittel und Versicherung sollten mit EINEM Gehalt zu stemmen sein, zumindest für einen überschaubaren Zeitraum. Das nimmt immens Druck raus, denn es kann immer mal sein, dass Atbeitslosigkeit oder Elternzeit dazwischen kommen. (Das zweite Gehalt wird im besten Fall in gelegentliche Sondertilgungen gesteckt!)
Finanzierung sollte VOR Renteneintritt abgeschlossen sein.
Das war beruhigend.
Mir hat auch geholfen, auszurechnen wie viel Miete ivh in 25 Jahren gezahlt hätte... ist auch nicht so ohne!
Viel Erfolg beim Hauskauf

weitere Kommentare laden
4

Bei uns war es exakt genauso: 100% Finanzierung, EK für Nebenkosten und Modernisierung, Finanzierung bis zum letzten Tag geregelt, und ich bin auch gerade in Elternzeit und bekomme Elterngeldhöchstsatz. War vorm Notartermin aufgeregter als vor der Hochzeit - aber es war die richtige Entscheidung! Also: MACHEN!

Eine Frage aber zum Verständnis und aus Neugierde ;-): Wie kann deine Frau 1,5 Jahre lang 1800€ Elterngeld bekommen? Das ist ja der Höchstsatz des Basiselterngeld über ein Jahr, wenn man sich den auf 1,5 Jahre streckt kann man ja keine 1800€ mehr erreichen?! Oder geht sie noch Teilzeig arbeiten?

8

Hi ourhope!

Missverständlich ausgedrückt. Wir sind am (zukünftigen) Wohnort in die Familie und Freunde eingebettet. Alle wohnen so um 15 km um uns herum.

Unsere Idee ist, 6 Monate volles Elterngeld zu nehmen und im Anschluss Elterngel-Plus. Somit werden aus den verbleibenden 6 vollen Elterngeldzeiten 12 halbe. Die fehlenden 900 Euro erarbeitet meine Frau in dem Sie einen Tag in der Woche arbeiten geht, während Oma auf die Zwergin aufpasst.

So der Plan...

18

Einen Tag arbeiten für 900 Euro bei Elterngeld Plus, was auch noch gekürzt wird, bei Einkommen? Sorry, das kommt nicht hin.

weiteren Kommentar laden
5

Wie hoch soll denn eure monatliche Belastung für den Hauskredit sein?


Ansonsten:

Deine Frau kann nicht 1,5 Jahre in Elternzeit gehen UND gleichzeitig 1800 EUR EG bekommen, maximal 12 Monate.

9

Nennt sich Elterngeld-Plus. Siehe Ausführung einen Beitrag weiter oben!

12

Sorry, da war ich schneller mit der Enter-Taste als gedacht.

Ehm, da meine Frau die Hosen in dieser Sache anhat...also was das EG betrifft, hoffe ich, dass ich alle Fachtermini richtig benannt habe.

Als Abtrag stellen wir uns 1300 Euro vor und die Nebenkosten des Hauses habe ich mit 400 Euro/ Monat kalkuliert. Ferner habe ich bei meinem Mädchen eine halbe Stelle vorausgesetzt, wenn das EG ausläuft.

6

Hallo,

Ich verstehe deine Bedenken.... wir haben auch eine ähnliche Summe aufgenommen.

Schlussendlich haben wir es nie bereut! Wir lieben unser Haus! Wir schaffen auch locker bis 60durch zu sein!

Ihr habt Rolle Vorteile: 2 Beamte, viel Eigenkapital!
2000 zum Leben, sind nicht soooo viel.... aber es kommt ja auch auf den Lebensstandard an!

Schlussendlich mussten wir nachfinanzieren und haben sogar 3 Kinder bekommen (nur 2 geplant) und mein Mann ist aus dem schichtbetrieb in die Tagschicht gewechselt. Da fehlt eine Menge Geld.
Ich werde auch nur noch Teilzeit mit 3 Kindern, Haus und Hund arbeiten.

ABER: mein Mann hat einen hier in der Gegend gefragten Job, ich bin auch im ÖD und zur Not verkaufen wir ein Auto. Falls wir es doch jemals nicht mehr halten können, dann können wir es Problemlos, sogar gewinnbringend verkaufen.... das beruhigt ungemein!
Aber unser „Familienglück“ machen wir nicht vom Haus abhängig 😎

Risiko ist es immer... aber eigentlich überschaubar, bei der richtigen Kalkulation.

Lg

10

Hi! Vielen Dank für deine Antwort! Das macht Mut!

13

Ich finde 2000€ zum Leben ziemlich viel, wenn schon alle Fixkosten berücksichtigt sind!
2000€ + 1300€ Finanzierung + 400€ NK fürs Haus (siehe Antwort oben) + sämtliche Fixkosten, das sind ein Haushaltsnetto von weit über 4000€ ... da träumen viele von und auch von weniger könnte man schon Eigentum bilden.

weitere Kommentare laden
7

Kannst du vielleicht kurz eure Rechnung erläutern? 1800euro Elterngeld kann deine Frau ja nicht für 18 Monate bekommen. Macimal für 12. Und dann müsste sie vorher sehr gut verdient haben, so dass sie hinterher in Teilzeit ja auch ganz gut verdienen würde.
Habt ihr so gerechnet, dass ihr dass ganze auch mit nur einem Vollzeit Gehalt hinkriegen würdet?

11

Hiho! Ich habe versucht, das oben zu erläutern, muss aber gestehen, dass mein Schatz in Sachen Elterngeld die Hosen anhat...

Ich denke, ich habe nicht die richtigen Fachbegriffe benutzt. Wir haben mit einer kostenpflichtigen Beratung zusammengearbeitet...darf man warscheinlich keinem erzählen, aber und hats geholfen.

WENN wirklich ungeplant das 2. Kind kommt (tatsächlich möchten wir ja mal gucken, ob wir uns es nicht doch leisten können), und einer von uns beiden Vollzeit, LStKl III und dann beide Kinderfreibeträge auf der Karte hat geht auch das...geringfügig weniger zur Verfügung, aber es wäre auch dann nicht der Weltuntergang.
Ich muss jedoch gestehen, dass ich das gerade jetzt erst durchgerechnet habe, als du mich darauf aufmerksam gemacht hast...#kratz

Würde gehen....

Sehe ich also nur Gespenster?

14

Ja, du siehst nur Gespenster!!

Über Hinweise wie „rechnet das mal so, dass es nur mit einem Gehalt klappt“ kann ich immer nur müde lachen. Das wäre hier in der Großstadt undenkbar. Der zweite Verdiener muss mind. in Teilzeit ran. Für Notfälle ist man abgesichert (BU, etc.). Und zumindest in unserem Fall ist klar, dass wir langfristig nicht auf dem aktuellen Gehaltsniveau bleiben, sondern und noch ganz deutlich entwickeln werden, da sieht das dann eh irgendwann anders aus.

weitere Kommentare laden
19

Hi Michael,
ich habe mal bewusst nur deinen Startbeitrag gelesen und keine Kommentare.
So bekommst Du vielleicht neuen input oder eine Bestätigung von bereits geschriebenem...

Elterngeld ... das wird ja keine 1,5 Jahre gezahlt und vor allem nicht 1,5 Jahre mit dem höchsten Satz. Max. sind 14 Monate mit 1800,- drin, wenn ihr beide den Höchstsatz bekommt. Prüfe das nochmal.

Den Punkt mit der 100% Finanzierung würde ich mir bei vorhandemem EK in nennenswerter Höhe nochmal genau überlegen und auch Finanzierungen mit 90% oder 80% Fianzierungssumme rechnen lassen. Normal ist eine 100% Finanzierung immer mit einem Aufschlag beim Zins verbunden. Dieser Risikoaufschlag soll im Falle einer Verwertung der Immobilie wärend der Darlehenszeit, ggfs. entstehende Abwertungen bei der Immobilie abdecken.
Bedenke bitte, dass bereits Veränderungen im Hunderstelbereich bei der Summe und bei einer vermuteten langen Laufzeit des Dahrlehens / der Zinsbindung von 15 oder gar 20 Jahren einen sehr großen Effekt haben können.

Ein Weg wäre z.B. wenn eine Teil des EKs in den Kauf der Immobilie fließt und vom Rest dann z.B. die Innendämmung Dach und der Innenausbau/Renovierung bestritten wird. Sofern die vorhandene Gastherme noch funktioniert, würde ich die einfach mal 2-3 Jahre weiter laufen lassen. Dann sammelt man Erfahrung mit dem bessere Dämmstandard und läuft nicht Gefahr, sich eine viel zu große Gasbüchse ins Haus zu holen. Optional sollte bei guter Dämmung, guten Fenstern und passenden Heizkörpern bzw. Fußbodenheizung in 2-3 Jahren dann auch der Weg zur WP geprüft werden. Da gibt es Förderungen...

Weitere Kosten der nächsten Jahr und auch z.B. in 2-3 Jahren eine neue Heizung, könnt ihr wenn ich es richtig verstanden habe, ja auch aus laufenden Überschüssen bezahlen, denn es scheint ja jeden Monat bei euch mehr rein zu kommen, als ausgegeben wird.

Ansonsten, wenn Du alles nach bester Peter Zwegat Art aufgelistet und durchgerechnet hast, muss man ein Traumhaus natürlich kaufen.

23

Dazu ein Hinweis von mir, da wir es auch so gemacht haben (100% Finazierung und nennenswert EK für die Modernisierung):
Die Bank hat sich von uns nachweisen lassen, dass das EK in die Modernisierung gesteckt wurde und daher in die Wertsteigerung der Immobilie. Per Rechnungen und Vorher-Nachher-Fotodokumentation. Daher gab es keine Zinsaufschläge. Folgt der Logik: Wäre das Haus vor Verkauf saniert worden, wäre es zwar teurer gewesen, aber keine 100%-Finanzierung nötig gewesen.

37

Ja genau so soll das bei uns auch sein!