Teilzeit in Elternzeit - welcher Beruf eignet sich (gerne auch Erfahrung von Beamten/Lehrern)

Hallo zusammen,

ich bin gerade in Elternzeit und arbeite in Teilzeit in Elternzeit an meiner Schule (Lehrerin) und mein Freund arbeitet auch in Teilzeit bei seinem Arbeitgeber. Diese Regelung haben wir bis zum Ende des Schuljahres getroffen.
Nun ist die Frage, wie es nächstes Schuljahr weiter geht. Mein Freund möchte ab August 2019 wieder Vollzeit arbeiten. Finanziell ist es nicht möglich, dass ich dann komplett daheim bleibe, da mein Freund nur ca. 1800€ netto verdient und wir ab August 2019 kein Elterngeld mehr bekommen. Wir beziehen aktuell beide EG Plus.

Ich sehe aktuell folgende Möglichkeiten.

1) Ich bleibe daheim und wir müssen uns finanziell ziemlich einschränken. Da müsste ich nochmal genau durchrechnen, wie das gehen soll, da wir noch ein Auto abbezahlen müssen. Und ich gehe auch sehr gerne zur Arbeit und denke, dass das ein guter Ausgleich zum Mama-Alltag ist. Gar nicht arbeiten wäre im Hinblick auf ein zweites Kind eher ungeschickt, da das Elterngeld dann ja auf den Mindestsatz von 300€ beschränkt wäre.

2) Räuber kommt ab August zur Tagesmutter und ich gehe weiterhin in Teilzeit arbeiten. Meine Bedenken: Die aktuell in Frage kommende TaMu möchte mind. 30 Stunden pro Woche betreuen, damit es sich für sie finanziell lohnt. Ich finde, dass 6h/Tag außer Haus viel für ein Kleinkind (dann 1 Jahr, 4 Monate) ist. Er würde bei der TaMu frühstücken und Mittag essen und ich habe "Angst", dass ich dann nicht mehr genug Zeit mit ihm verbringe, weil es ja nur die Nachmittage wären und da auch noch Besuche bei Oma/Opa und unseren Pferden anstünden. Außerdem MUSS Räuber dann jeden morgen gut kooperieren, damit wir pünktlich aus dem Haus kommen und das stelle ich mir vor allem mit Beginn der Autonomiephase eher schwierig vor.
Würdet ihr das machen? Was sagt eure Erfahrung? Oder lieber eine TaMu suchen, die auch weniger Stunden betreuen würde (falls es eine in der Nähe gibt...)?

3) Ich suche mir einen Job, bei dem ich flexibel arbeiten kann. Meine Mutter könnte einmal pro Woche auf Räuber aufpassen, da könnte ich arbeiten. Aber welcher Job würde sich da eignen? In der Schule geht das ja nicht, da habe ich einen festen Stundenplan. Bei einem anderen Job wäre es vielleicht möglich, für jeden Monat den Arbeitstag neu festzulegen oder? Hat hier jemand Erfahrung? Ich habe schon viel Erfahrung in der Gastronomie gesammelt (habe von 2010-2017 mit Unterbrechung immer mal wieder im Service gearbeitet), wäre aber auch offen für andere Tätigkeiten.
Mein Arbeitgeber müsste der Beschäftigung bei einer anderen Arbeitsstelle zustimmen, funktioniert das in der Regel bei verbeamteten Lehrern? (Wir haben hier auch gerade Lehrermangel...).


Vielleicht könnt ihr mir berichten, wie ihr die berufliche Situation nach der Geburt organisiert habt.

Ich weiß, dass man sich darüber im Vorfeld Gedanken machen sollte und das haben wir auch. Wenn das kleine Wunder dann aber erstmal auf der Welt ist, ist doch irgendwie alles anders und ich möchte ihn so klein noch nicht für so lange Zeit in eine Betreuung geben.

Vielen Dank! :-D

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Zitat:“mir vor allem mit Beginn der Autonomiephase eher schwierig vor....“

Du planst jetzt schon mit solchen Phase #rofl...sorry, da müssen Millionen von Müttern organisieren und schaffen es.
Und mit deinem Job als Lehrerin sorry, wenn es bei Dir nicht geht, wo dann bitte?Du Hast Urlaub , wenn Kiga und Tagesmütter Urlaub machen, du kannst locker Teilzeit arbeiten.. .eigentlich der perfekte Beruf und dazu noch verbeamtet #gruebel.Lockerer kann man das Leben doch gar nicht angehen.

Du willst in der Gastro arbeiten? Frühstücksservice ab 5.00 Uhr morgens, Wochenende, Abends, mit vielen Überstunden und dazu wenig Geld.

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Nochmal danke für deine Antwort. Freut mich, dass ich dich zum Lachen gebracht habe. :-)
Das stimmt, da müssen Millionen von Müttern durch, deswegen frage ich ja nach Erfahrungen und Tipps. ;-)
Ich weiß, dass ich einen guten Job habe, der sich auch gut mit Familie verbinden lässt. Vielleicht gehört meine Frage tatsächlich eher zur Kategorie "Luxusproblem", aber darf ich deswegen nicht nach Tipps fragen!?

P.S. Tagesmütter machen nicht nur in den Schulferien Urlaub.

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Du bist Lehrerin.
Sag einfach, du möchtest ab August zum Beispiel 30% arbeiten... Das sind dann knapp 10 Stunden die du in der Schule verbringst. Den Rest arbeitest du ja ohnehin zu Hause. Für die Abwesenheit suchst du dir einen Babysitter.
Auch wenn du angestellt bist muss das gehen.
Und Gehaltlich stehst du auch als Angestellte Lehrerin mit 30% besser da als in der Gastronomie.

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Ich hatte übersehen, dass du verbeamtet bist.
Das könnte ggf schwierig sein, mit Ei er anderen Tätigkeit.
Aber wie gesagt, besonders als Beamter ist drin Gehalt doch prima und du kannst egal in welcher Form einen Teilzeit Antrag stellen.

Zudem finde ich 6 Stunden tamu nicht schlimm

Eine alternative: dein Mann bleibt noch ein Jahr zu Hause.
Er verdient ja in etwa nur 60. % von deinem Gehalt

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Danke für deine Antwort und deine Einschätzung!
Genau, an meiner Schule bleiben wäre auch für mich toll, weil es mir dort super gefällt. Allerdings weiß ich nicht genau, wie es stundenplanmäßig machbar ist, dass ich nicht ewig an der Schule bin für 8 Unterrichtsstunden (30 %). Da kommen ja noch Hohlstunden dazu und je nach Fach ist es eben besser für die Schüler und die Schule, das auf mehrere Tage zu verteilen und nicht in zwei Tage zu pressen. Außerdem kommen noch viele Zusatztermine dazu (Konferenzen, Tag der offenen Tür, etc.), die an meinen unterrichtsfreien Tagen liegen und da brauche ich dann jedes Mal ein zusätzliche Betreuung. Das merke ich jetzt schon - bin 3 Tage pro Woche an der Schule und außerunterrichtliche Dinge sind meistens an meinen freien Tagen. Deswegen überlege ich, ob es arbeitstechnisch überhaupt Sinn macht, auf 30% zu reduzieren, wenn ich effektiv genauso viel Betreuung brauche, wie wenn ich 50% arbeiten würde, aufgrund der Stundenplangestaltung usw. Den Stundenplan und das Deputat bekommen wir aber leider meist erst Freitag vor Schuljahresbeginn, das ist sehr kurzfristig, was Betreuungsplanung anbelangt.

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Warum bleibst du nicht an der Schule mit reduzierter Stundenzahl?
Das hat den vorteil, dass du einen Teil deiner Arbeitszeit (Vor- und Nachbereitung) dann erledigen kannst, wenn dein Mann zu Hause ist bzw euer Kind schläft.

>>>Meine Mutter könnte einmal pro Woche auf Räuber aufpassen, da könnte ich arbeiten.<<<
Einen Tag pro Woche in "irgendeinem" Job arbeiten? Da kommt doch nichts bei rum. Das wäre ja irgendein Hiwi-Job, da wird meist bei der Festlegung der Arbeitstage wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten der AN genommen.

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Vielen Dank für deine Antwort.
Ja, da hast du recht. Bei "irgendeinem Job" kommt wahrscheinlich nicht wirklich viel bei rum und ob das flexibel gestaltbar ist, hängt stark vom AG ab.

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1) Ich habe es so gemacht: die Ausgaben sehr stark eingeschränkt, um die Kinder selber betreuen zu können. Ein Teil der Lebensmittel selber produziert, selber gebacken, eingekocht, etc.

2) Würde ich nie machen, ein so kleines Kind so lange und so früh wegzugeben, nur weil die Tagesmutter das so wünscht. Es ist die sensible prägende Phase der ersten drei Jahre, kannst du nie wieder nachholen.

3) Gastronomie ist doch super. Da kannst du an WoE und abends arbeiten, wenn dein Freund zu Hause ist. Für Nebenjobs braucht man die Zustimmung des AG, aber die kann er ja nicht verweigern, da die Gastronomie keine Konkurrenz zur Schule darstellt.

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Als Lehrerin wäre Gastro der schwachsinnigste Job den es gibt, weil das Gehalt hier halt deutlich geringer ist.

Mal als Beispiel:

Ein Studienrat in NRW verdient mit 35% Teilzeit (knapp 10 Unterrichtsstunden pro Woche) (A13Z, Stufe 6 mal angenommen) in Steuerklasse IV knapp 1500 EUR netto, bzw. ein Jahresbrutto von 20 000 EUR knapp.

Das bekommt man in der Gastro häufig nur mit Vollzeit hin.

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Ein Beamter hat keinen Arbeitgeber, sondern einen Dienstherren. Hier gibt es andere Regelungen. Beispielsweise kann der Dienstherr die Ausübung versagen, wenn dadurch das Ansehen des ÖD abträglich sein kann.

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Bei uns ist es derzeit so, dass ich 100%arbeiten gehe und mein Mann in Elternzeit ist. Der kleine (15 Monate) geht mittlerweile in die Kita, da mein Mann bald wieder arbeiten geht. Er wird dann 100% arbeiten und ich reduziere auf 80% (bin Beamtin) . Der kleine wird dann ca 8 Stunden am Tag in der Kita sein. Er hat dort richtig Spaß und ich bin davon überzeugt, dass es bei der Bindung zum Kind mehr um Qualität als um Quantität geht.
Hätte der kleine Probleme mit der Kita gehabt, dann würde ich das natürlich anders machen.

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Wie alt ist denn dein Kind? Meiner Erfahrung nach, kann man sich um den ersten Geburtstag sehr wohl vorstellen, das Kind in eine Betreuung zu geben. Dann wollen sie die Welt entdecken, krabbeln herum oder laufen sogar schon.

6 Stunden finde ich nicht sonderlich viel. Davon wird dein Kind ja bestimmt schon 2 Stunden Mittagsschlaf machen. Und vielleicht eine Dreiviertelstunde essen mit Frühstück und Mittag.

Klar muss dein Kind sich morgens von dir lösen. Ist später in der Schule nix anderes. Aber das Problem haben ja alle arbeitenden Eltern. Und das ist auch machbar, sonst könnte ja niemand mit kleinen Kindern arbeiten gehen. Das Problem sehe ich gerade vorwiegend bei dir und nicht bei deinem Kind. Sicherlich wird dein Kind auch mal weinen oder schreien. Aber im Normalfall sind die bei der Tagesmutter auch schnell wieder abgelenkt. Und überhaupt sind Kinder bei einer guten Betreuung nicht per se schlechter aufgehoben als bei den Eltern.

Ich halte es für Quatsch, was in der Gastronomie zu suchen. Dann bist du oft Abends / Nachts außer Haus (behaupte ich mal) und der Verdienst wird in jedem Fall schlechter sein.

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Danke für deine Antwort.
Unser Kleiner ist jetzt 7 Monate alt und wäre bei Beginn der Betreuung ca. 1 Jahr und 4 Monate je.
Ja, momentan kann ich mir die lange Fremdbetreuung einfach nicht vorstellen. Vielleicht ist das in einem halben Jahr anders. Kommt auch darauf an, wie er sich entwickelt. Manche Kinder sind ja sehr offen und freuen sich total auf die anderen Kinder jeden Tag und andere Kinder brauchen mehr ruhige Zeit daheim. Das kann ich aber ja jetzt noch gar nicht abschätzen, muss aber den TaMu Platz jetzt schon reservieren, weil ich in einem halben Jahr vermutlich keinen freien Platz mehr finden würde. Das ist gerade auch ein bisschen mein Problem, dass ich jetzt schon entscheiden muss, was ich in einem 3/4 Jahr möchte, ohne abschätzen zu können, wie sich mein Kind (und ich mich natürlich auch) bis dahin entwickelt...

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Dann kann dein Mann wegen eurem Räuber (???) halt keine Vollzeit arbeiten, sondern er arbeitet Teilzeit und du auch.

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Das fände ich auch am tollsten, aber das geht von seinem Arbeitgeber aus leider nicht. Es war schon schwierig, dass er das jetzt ein Jahr lang in Teilzeit machen kann. Sein Chef ist nett und wir verstehen uns gut, aber er hat einfach zu wenig Mitarbeiter, die den Job meines Freundes machen können und wenn die Maschine steht, ist kein Geld verdient...

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Sagt das dein Chef oder sagt das dein Freund?

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Na wenn die TaMu 6h will, dann mach das doch einfach. Deswegen muss dein Kind dann doch nicht 6h da sein. Klar bezahlst du dann die 6h aber hier ist die Frage, was dir wichtiger ist: gemeinsame Zeit oder Geld. Und wenn du eigene Pferde hast (zumindest liest sich dies so) wäre auch hier eine Einsparung möglich.

LG

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Danke für deine Antwort. Du meinst, wir vereinbaren (und zahlen natürlich) 6h pro Tag, aber ich bringe ihn nur z.B. 4 Stunden hin bzw. wie es vom Plan her passt? Das wäre auch noch eine Möglichkeit. Muss das mal mit der TaMu besprechen, ob das ginge.
Ja, wir haben ein eigenes Pferd, aber da es bei meinen Schwiegereltern untergebracht sind, haben wir hierfür keine hohen Kosten bzw. nur Schmied und Tierarzt (den kann man ja nie planen, aber bisher brauchen wir ihn zum Glück nur selten).

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Hey!

Meine Ideen/Anregungen....

1) Könnt ihr natürlich nur selbst entscheiden, ob das geht und mit welchen Einschränkungen das verbunden wäre. Wie wichtig euch das ist etc. Da kann man von außen schlecht mitreden...1800 Euro mit Baby klingt ziemlich knapp aber machbar, hängt ab von euren Reserven, Fixkosten, Ansprüchen etc. Ggf hättet ihr dann zusätzlich Anspruch auf Wohngeld?!

2) Die Kinder entwickeln sich in den ersten Jahren so wahnsinnig schnell und vieles, was man sich heute noch nicht vorstellen kann geht morgen fast von selbst. Ob Tagesmutter mit gut 1 Jahr gut funktioniert hängt von dem jeweiligen Kind, Betreuungsperson und Einstellung der Eltern ab- daher kann/mag ich da nichts grundsätzliches raten. Aber: Ich konnte mir das mit der Fremdbetreuung auch noch gaaar nicht vorstellen, als meine Tochter um die 7 Monate alt war- als sie dann mit 1 Jahr und 7 Monaten in die Krippe ging, war das easypeasy und absolut richtig für sie! Und zu 6h täglich buchen: Da ja der Löwenanteil der Kinderbetreuungskosten vom Staat übernommen werden, könnt ihr natürlich nicht ewig 6 Stunden buchen und nur 3 Stunden die Betreuung in Anspruch nehmen. Aber gerade zu Beginn der Betreuung/Eingewöhnung kannst du definitiv den Räuber auch kürzer bei der TaMu lassen. Und wenn er gut eingewöhnt ist kann er an deinem freien Tag auch einfach mal mit dir zu Hause bleiben.
Und wenn dein Sohn zufrieden bei der TaMu ist, bist du vielleicht auch mal froh, wenn du an einem freien Tag in Ruhe alleine zu den Pferden kannst. oder zum Frisör oder Arzt. Und den Nachmittag dann ganz entspannt mit dem Sohnemann verbringen kannst.
Hohlstunden kannst du evtl dazu nutzen, Unterricht für den nächsten Tag vorzubereiten?!
Stressig fände ich nur tatsächlich das frühe abgeben (oder kannst du dir wünschen, bei so einer geringen Stundenanzahl frühestens in der 2. Stunde eingesetzt zu werden?). Wann muss der Papa bei der Arbeit sein? Kann der das Bringen übernehmen

3) nen anderen Job würde ich nicht machen. Dafür verdienst du als Lehrerin einfach zu gut und wenn du eh gerne hin gehst- das macht keinen Sinn!