unfaires Gehalt

Hallo Zusammen,
ich bin seit 8 Jahren gelernte Bürokauffrau und habe seit 5 Jahren zudem den Ausbilderschein. Aktuell verdiene ich, in der Firma wo ich seit 4 Jahren arbeite, ein Bruttogehalt von 2450 EUR bei 40 Std in der Woche. Soweit auch in Ordnung... Angefangen habe ich mit 2.000 EUR Brutto.

Da ich in der 20. Woche Schwanger bin stellt mein Chef zum 01.12.2018 eine neue Mitarbeiterin ein. Diese hat keine Ausbildung ur Bürokauffrau sondern zur Einzelhandelskauffrau gemacht und hat diese dieses Jahr erst abgeschlossen. Danach für 5 Monate hat Sie in einem Bauunternehmen als Assistentin angefangen und will nun bei uns als Kaufmännische Mitarbeiterin anfangen.

Sie erhält von meinem Chef ein sofortiges Einstiegsgehalt von 2200 EUR Brutto. Ist das Fair?

Ich muss 4 Jahre "betteln" bis ich mal auf meine 2450 EUR kam, mache wirklich alles inkl. Buchhaltung und eine frisch ausgelernte die noch nichtmal den Beruf gelernt hat bekommt 200 EUR Brutto weniger bei selber Arbeitszeit?

Da ist so unmotivierend und zugleich herablassend, dass ich einfach nur noch heulen könnte.

Zumal ich die "Neue" ja auch noch anlernen soll bis ich in den Mutterschutz gehe. Mit meinem Chef darüber reden bringt nichts, da ich es letztes Jahr bereits gemacht hab als eine neue Mitarbeiterin kam, die auch schon mehr verdient hat. Da kommt dann nur "ja mehr kann ich Ihnen aber nicht geben".

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Du bringst hier gleich mehrere Sachen durcheinander.
Erstmal ist es völlig normal, dass Leute, die vor 4 Jahren in einer Firma angefangen haben, mit niedrigerem Gehalt eingestiegen sind als jetzt 2018. Das nennt sich Preisentwicklung und Inflation.
Dann ist es völlig normal, dass Leute mit ähnlicher Tätigkeit unterschiedlich verdienen. Das nennt sich Freie Marktwirtschaft. Dein Chef kann ihr auch 500€ mehr als Dir zahlen, wenn sie clever verhandelt hat.
Als nächstes: "betteln" ist ganz sicherlich eine der schlimmsten Taktiken, um eine Gehaltserhöhung zu erhalten. Das solltest Du Dir vielleicht für deine nächste Gehaltsverhandlung merken. Hier zählt nur Überzeugungskraft und stichhaltige Argumente, inwiefern Du ein Gewinn/Nutzen für die Firma bist.
Und es ist auch ziemlich egal, welche Weiterbildungen Du gemacht hast, sofern sie für Deinen Betrieb keine Vorteile bringen. was nützt Deinem Vorgesetzten beispielsweise Dein AdA Schein, wenn Du nicht für ihn ausbildest?

Komm bitte weg von dem Gedanken der Einheitlichkeit, Brüderlichkeit und Gleichheit. Menschen verdienen nicht überall gleich. Das kann man gerne unfair finden, das ist aber Realtiät. Arbeite an Deiner Überzeugungskraft, Deinem Auftreten, Deinen Argumenten (und das kann NICHT sein: "Aber Frau XYZ verdient aber mehr als ich!") und mach Dich "unersetzbar". Dann klappts auch mit der Gehaltserhöhung.

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Wenn Du mit Deinem Gehalt zufrieden bist, ist eigentlich alles ok.

Und Du bekommst ja auch noch 250 € also knapp 10 mehr als die Dame.

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* 10 % mehr als die Dame

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Ärgerlich, aber nicht unfair. Das ist die normale Gehaltsentwicklung/Wertsteigerung über die Jahre. Mein Kollege hat 2005 ausgelernt und ist gestartet mit 2.100 EUR, ich habe 2010 ausgelernt und bin gestartet mit 2.300 EUR... meine jüngste Kollegin hat 2015 ausgelernt und hat ein Gehalt von 2.500 EUR bekommen. (Versicherungs- und Finanzbranche).

Unfair wäre es dann, wenn die neue Mitarbeiterin/der neue Mitarbeiter mit weniger Berufserfahrung mehr Gehalt als du bekommen würde. Aber das ist ja nicht der Fall.

Zudem darf man nie vergessen, dass das Thema Gehalt auch Verhandlungssache ist.
Mein Kollege ärgert sich heute noch, dass er nicht wie ich verhandelt und schriftlich festhalten lassen hat, dass das Gehalt nach der Probezeit um 200 EUR steigt.

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Ich finde Dein Gehalt angemessen.

Neuanfänger verhandeln heutzutage schon von Anfang an härter und setzen oft höhere Löhne durch als noch vor ein paar Jahren.

Da Du die Buchführung machst, hast Du leider Einblick in Dinge, die normal nicht zur Debatte stehen. Bekomm erst mal Dein Kind und wenn Du wieder voll zurück kommst, kannst Du ja nach 1 Jahr mal die nächste Stufe einfordern.

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Was ist dein Problem? Neid. Du wirst ja nicht schlechter gestellt durch ihr Gehalt. Zeiten ändern sich, vielleicht hat sie gut verhandelt oder dein Chef bewertet Dinge heute anders als 2014. Missgönn es der Kollegin nicht, das ist mehr als hässlich

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Meine Nachfolge im alten Job hat auch mehr bekommen, als ich.

Ich denke es ist jedem selbst überlassen zu welchem Wert er sich verkauft. Ich bin da eben zu zurück haltend, was aber nicht das Problem der Person sein sollte, die eben mehr bekommt.

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Um Gehalt bettelt man nicht, sondern man verhandelt und zieht ggf Konsequenzen.

Sie hat halt gut verhandelt - du nicht.

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Man kann "früher" nicht mit heute vergleichen. Manche verhandeln gut und manche nicht.

Ich habe nebenbei einen 450 euro Job und habe ganz klar gesagt das ich dafür 9 stunden pro Woche arbeite. Meine Vorgängerin hat 12 stunden/Woche gearbeitet.

Entweder es wird akzeptiert oder im Zweifel bedankt man sich und geht.

Oft ist es schwierig geeignetes Personal zu finden, je nachdem

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<<<Ist das Fair?>>>

Nein, dass ist Neid.

Du bist für Dein Gehalt verantwortlich.
Wenn es Dir zu wenig ist, dann kündige und geh woanders hin.

Übers Gehalt kann man auch sprechen, aber bitte vermeide Vergleiche mit anderen Kollegen, denn a) tratscht man nicht über Geld b) woher weißt Du das Anfangsgehalt c) sieht könnte auch gelogen haben und bekommt nur 1800,- und abschließend d) es ist eben nur Neid.