Bestrafung nach Elternzeit Vater Prämie

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe ihr versteht mein Anliegen, ich versuche es so genau wie möglich zu beschreiben.

Wie erwartet wird mein Mann jetzt nach der Elternzeit bestraft.
Er war 1 Monat nach der Geburt unseres Kindes in Elternzeit und wurde an einen anderen "Arbeitsplatz" versetzt. Es ist die gleiche Arbeit...

ABER vor der Elternzeit war er 5 Jahre an dem gleichen Platz und konnte dort Prämien erwirtschaften. Diese waren zum Teil relativ hoch (zw. 700 und 800 €) wenn es gut lief und die Sollzahlen erreicht wurden.

Nun nach der Elternzeit ist er an einem anderen Arbeitsplatz, wo eigentlich das gleiche gemacht wird, aber es ist dort schwerer an die Prämie zu kommen und ihm wird es erschwert, indem er zb. kurz bevor er die Prämie erreichen würde, weg gerufen wird oder auch wieder an einen anderen Arbeitsplatz gehen soll... kurz bevor er die Tagesprämie erreicht. Er wird also bestraft, weil er sich gewagt hat in Elternzeit zu gehen. Wenn das nächsten Monat so weiter geht, können wir froh sein, wenn er 200 - 300 € seiner Prämie erreicht...

Klar, das Geld würde uns natürlich fehlen und wir überlegen so schnell wie möglich einen Anwalt zu befragen...

Meine Frage an euch, macht es überhaupt Sinn? Ist der Arbeitgeber im Recht? Ich weiß, dass mein Mann keinen Anspruch auf seinen alten Platz hat, aber der Verdienst fällt im Endeffekt sehr viel weniger aus... können wir uns da überhaupt gegen wehren?
Ich bin verzweifelt... Haben wir da Chancen?

LG Jis

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ich frage mich, wie es den anderen Kollegen geht, die an diesen verschiedenen Plätzen sitzen. Schade dass Du nicht mehr erzählst, warum hier an unterschiedlichen Plätzen verschiedene Prämien erzielbar sind, -- jedoch stellt sich in diesem Betrieb doch wohl eher die Grundsatzfrage für alle, die nicht im Prämiumplatz sitzen oder?

Sprich: das ist eine Grundsatzfrage und nicht wirklich eine bewusste Bestrafung Deines Mannes. Kann er nicht durch bestimmte Eigeninitiative an seinem neuen Platz etwas erreichen, dass ihm mehr Provisionen bringt? Kann er keine Werbe-Fahne an seinen Platz stellen, dass die Kunden eher zu ihm kommen?

--- genauer lässt sich nicht antworten, da Du nicht erzählst, was das für ein Job ist, der Sitzplatzabhängig unterschiedliche Provisionen verursacht.

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Es jandelt sich um einen produktionsbetrieb. Es kommt auf die produzierte anzahl an. Da bringt eine fahne nix.

Es handelt sich um einen sehr großen betrieb. In der abteilung in der er ist, sind ca. 15 feste mitarbeiter in Schicht und im laufe der jahre unzählige zeitarbeiter dazu gekommen. Er ist jetzt da wo sonst nur zeitarbeiter sind, die bekommen gar keine prämien, dafür können wir nix. Mein mann ist aber im betriebsrat und versucht am prämiensystem etwas zu ändern. Jetzt hat es ihn aber selbst getroffen... er ist am schlechtesten platz. Und er wird ständig weg gerufen, sodass er die prämie nicht erreicht. Das passiert den anderen nicht.

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ah -- okay... ich dachte jetzt an die Postfiliale und da läuft man immer zum ersten Tisch bei der Beratung usw....

aber wenn er im Betriebsrat ist, - dann wird er sicher was erreichen können...

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Eine Chance?
ihr müsstet nachweisen, das es eine Bestrafung auf Grund der Elternzeit ist.
Wie geht es den anderen Vätern, die in Elternzeit waren? Kann man da ansonsten eine Interessengemeinschadt bilden?

Vielleicht ist es nur eine interne Umstrukturierung, er macht ja wohl den gleichen Job also kann man nicht sagen, das er Strafversetzt worden ist.
Und ob man ein Anrecht auf Prämien hat, die man selber nicht mehr erreicht – warum auch immer – da kennen sich wohl nur Fachanwälte aus.

lg
lisa

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Hallo!

Ich würde gerne meine Erfahrungen über die Elternzeit hier wiedergeben.

Elternzeit. Väter.

Ich habe lange hin und her überlegt.
Tue ich es oder tue ich es nicht.
Leicht habe ich es mir nicht gemacht.
Nach reiflicher Überlegung bin ich den Weg gegangen und habe alles eingereicht.
Obwohl ich berufliche Risiken und Nachteile eingegangen bin.
Es mußte eine Vertretung gefunden werden.
Später auf Arbeit zurückgestellt zu werden und nicht mehr 1. Wahl zu sein.
Die oberste Geschäftsführung war mir wohlgesonnen mit der EZ.
Die direkten Vorgesetzten aber hatten eine konservative Haltung und
waren nicht begeistert. Ich war ein Exot in dem Bereich.
Die Elternzeit hat mit mir etwas gemacht.
Sie hat mich verändert.
Ich sehe die Dinge jetzt aus einer anderen Warte.
Ich durfte den Rollentausch erfahren.
Ich bereue diesen Schritt nicht.
Man muß dem Betrieb nicht allezeit andienend sein und auch mal Prioritäten setzen.
Was ich bedauere ist es nicht für mein anderes Kind getan zu haben.
Laßt euch nicht einreden das ihr unersetzbar seid.
Jeder ist ersetzbar. Und das ist gut so.
Niemand kann auf Dauer mit der Last der Unabkömmlichkeit leben.
Genießt die Zeit. Sie kommt nicht wieder.
Durchlebt sie mit allen Höhen und Tiefen.
Sie wird Gewinn und Bereicherung sein.