Studium fortsetzen?

Guten Morgen,

ich möchte gerne einmal Eure Meinung und Erfahrung hören, zur Frage ob ich mein Studium erneut beginnen sollte oder nicht.

Zum Umriss: ich habe damals eine Ausbildung gemacht und nach einigen Jahren angefangen berufsbegleitend Wirtschaft neben dem Beruf zu studieren. Nach einem Jahr wechselte ich zu meinem jetzigen Arbeitgeber und hatte viel viel weniger Zeit und habe fast keine Energie mehr für das Studium gehabt. Auch in der Elternzeit ging dank Schreikind nicht viel, sodass ich inzwischen exmatrikuliert wurde, da ich die Rückmeldung verbaselt habe.

Nun bin ich seit ein paar Monaten zurück im Job und frage mich, ob ich den Versuch nicht noch einmal wagen sollte. Nun ist es jedoch so, dass ich es wieder neben dem Beruf machen müsste, da es finanziell sonst nicht hinhaut. Kapazitätentechnisch habe ich abends, wenn mein Kind im Bett ist, noch durchaus Motivation und Energie, da ich inzwischen ein sehr entspanntes Kind habe und auch mein Mann sehr engagiert zuhause mit anpackt.

Dazu kommt jedoch, dass der Abschluss erst einmal nichts bringen würde im Job. Ich habe mich über die 4 Jahre hier so weit gearbeitet und mit viel Glück nun eine Stelle, die inzwischen extern ausgeschrieben wird mit Zugangsvoraussetzung Master-Abschluss - ich habe ja nicht mal meinen Bachelor fertig. Die Stelle war ursprünglich mal viel kleiner angesetzt und hat sich im Laufe der Zeit sehr stark fachlich entwickelt, weshalb ich überhaupt so weit gekommen bin. Ich bin glücklich und zufrieden - fachlich wie auch finanziell. Allerdings: wenn ich mich jemals in der Firma weiterbewegen möchte, steht in jeder internen Stellenausschreibung wieder der entsprechende Uni-Abschluss; i.d.R. Master oder Diplom. Da ich nun aber auch erst 30 bin, möchte ich bestimmt in einigen Jahren doch gerne auch noch mal eine Veränderung. Aber mit sagen wir 40 noch mal den Uni Abschluss nachholen, ist ja noch schwieriger wie heute.

Dagegen spräche, dass die Studiengebühren 250€/Monat sind. Da ich weiterhin als Hauptverdienerin nicht noch weiter reduzieren kann, müsste ich auf eine private Hochschule zurückgreifen. 250€ sind nun mal auch nicht gerade wenig JEDEN Monat. Erst Mal klang es für mich nicht viel, aber nun zweifle ich wenn ich überlege wie viele tolle Ausflüge etc. wir mit dem Geld machen könnten. Andererseits könnte das Geld auch später eher wieder reinkommen, wenn mir andere Stellen offen stehen würden.

Andererseits: ich habe schon so ziemlich die Hälfte und könnte mir diese auch anrechnen lassen. Von 180ECTS wären 85 durch Vorleistung anrechenbar. Früher habe ich 20 ECTS im Semester geschrieben; wenn ich das wieder machen würde, wären es noch 2,5 Jahre bis zum Abschluss; 2 Jahre wenn ich mich noch mehr reinhängen würde. Aber dann ists halt auch "nur" der Bachelor - damit kommen zwar in der Tat hier einige andere Jobs dann in Frage, aber wer weiß wie sich auch hier die Bewerbungskriterien im Laufe der Jahre verändern...

Was würdet ihr machen? Habt ihr ein paar Gedanken dazu? Erfahrungen? Anregungen?

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Im Prinzip kennst nur du deine Situation gut genug, um so eine Entscheidung zu treffen.

Gibt es denn keine Chance an diese anderen stellen irgendwann über Berufserfahrung zu kommen? Ich weiß ja nicht von welcher Branche wir reden, zb im öffentlichen dienst ist es ja sehr strikt, aber in der freien Wirtschaft sind eigentlich immer Leute dabei die durch Leistung und Erfahrung aufsteigen, ohne Studium.

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Es ist ein staatliches Unternehmen, dh ähnlich strikt aber halt nicht so komplett starr wie eine Behörde. Ich könnte bestimmt hier und da stellen finden auf die ich so oasse, aber ich würde zb damit nicht den Sprung in den außertariflichen Bereich schaffen und da ich schon komplett an der oberen Grenze liege, wäre das mein Gehalt bis zur Rente von Tarifsteigerungen von 1-2% mal abgesehen..

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Wie wäre es mit der Fernuniversität Hagen? Die würden sicher auch einige der erbrachten ECTS anrechnen, du zahlst bedeutend weniger und bist völlig frei in der Zeiteinteilung. Du kannst dir so viel Zeit lassen, wie du möchtest, und entscheidest frei, ob du eine Klausur schreiben willst oder lieber noch ein Semester länger lernen.

Das Teilzeit-Pensum kostet ca 160 Euro pro Semester, Vollzeit das doppelte. aber halt nur pro Semester, das ist schon ein Unterschied.

Ich würde auf jeden Fall mal anfragen, ob und wie viel angerechnet werden würde.

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Danke für deine Antwort.

Das Problem: ich habe in Hagen angefangen :-) Dort kann ich nicht weiter machen zumal dort das System inzwischen so verändert ist dass es doch einige präsenzzeiten gibt die ich nicht organisiert kriege... ich habe daher die IUBH im Auge, da dort auch nicht direkt Klausuren mit 10ECTS geschrieben werden, sondern kleinteilig mit 2, 3 oder 5 und durchweg online möglich zu jeder Zeit: das ist natürlich flexibel in Maximalform.

Ich schwanke wirklich sehr ob ich das jetzt endlich durchziehe...

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Ich habe jetzt nicht genau verstanden, warum du an einer privaren Uni/Hochschule studieren musst...ein Teilzeitstudium ist meist doch auch an staatlichen Unis möglich

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Aber dann müsste ich die Arbeit aufgeben oder noch weiter reduzieren, was bei uns finanziell nicht geht da ich die hauptverdienerin bin..

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Konkreter: dort heißt Teilzeit Studium dass du trotzdem unter der Woche oder am Wochenende zu Vorlesungen musst. Das geht halt mit 30h Woche, Kleinkind und Haushalt etc einfach nicht...

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Huhu!

Schau mal hier: https://www.oncampus.de/studium/bachelor/betriebswirtschaftslehre

Das sind öffentliche Hochschulen und die Kosten sind deutlich geringer. Präsenzen sind 2-3 Mal pro Semester plus Prüfungen.

Ich studiere dort selbst (anderes Fach) und bin sehr zufrieden.

Viele Grüße!