Schwanger, Studentin, kein Bafög-Anspruch und die Folgen HILFEE :o

Hey ihr Lieben, #baby
ich hoffe jemand von euch kann mir weiterhelfen/hat einen guten Tipp/kennt sich mit der Situation aus. Es ist aktuell sehr schwer für mich...

Ich studiere im 6. Semester (Regelstudienzeit), werde allerdings noch ein 7. dran hängen müssen um fertig zu werden, was vor allem daran liegt, dass ich über 300 std Praktikum absolvieren muss und neben Nebenjob und normalen Vorlesungen/Seminaren leider noch nicht dazu gekommen bin. Nun ist es so, dass ich in der 18. Woche schwanger bin (Anfang 5. Monat). Der werdende Papi und ich freuen uns riesig auf das Baby, aber leider wird die Vorfreude durch die Sorgen und Belastungen ziemlich in den Hintergrund gedrängt.

Zu meiner Situation: Ich bin 23 und habe 2016, zu Beginn meines Studiums, einen Ablehnungsbescheid fürs Bafög erhalten, da meine Eltern (genauer mein Vater) "zu viel" Einkommen haben, da ich wegen des Studiums in einer anderen Stadt als meine Eltern lebe bekomme ich aktuell von ihnen Unterhalt in Höhe des Bafög Satzes gezahlt. Ich habe ihnen noch nichts von der Schwangerschaft erzählt, da mein Vater mir schon öfters vorhält, dass er für meinen Lebensunterhalt aufkommen muss/auch das Verhältnis mit meiner Mutter ist leider etwas schwierig und sie ist ihren Zahlungen auch nicht immer nachgekommen. Aufgrund dieser Situation habe ich mich ehrlich gesagt schon immer, den Leuten gegenüber die Bafög bekommen sehr benachteiligt gefühlt. Nun werde ich mich nach der Geburt für 2 Semester beurlauben lassen müssen, da ich mich um das Kind kümmern möchte. Das bedeutet ich bekomme keinen Unterhalt mehr von meinen Eltern. Ich habe einen Nebenjob und mich jetzt soweit schlau gemacht in Bezug auf Elterngeld, dass ich damit rechne nach der Geburt des Kindes ca. 350 Euro Elterngeld monatlich gezahlt zu bekommen. Des Weiteren Kindergeld und den Kindergeldzuschlag das wären dann insgesamt wohl auch so 350 Euro. (insgesamt 700 Euro für mich und das Kind, davon Miete, Verpflegung,... ein Ding des Unmöglichen). Deshalb habe ich mich im Internet informiert und habe vom Schwangerschaftsmehrbedarf (ca. 60 Euro monatl. bis zur Geburt) und einmaliger Zahlung für die Babyerstausstattung (ca. 600 €) beim Jobcenter gelesen - gesagt getan habe ich alle nötigen Anträge ausgefüllt und dort vorgesprochen. - Und siehe da, mir wurde gesagt, da ich ja Unterhalt von meinen Eltern bekomme und kein Bafög würde mir weder der Mehrbedarf, noch die Erstausstattung zustehen - ich war schockiert - ich erklärte ich hätte doch auch nicht mehr als die Studentinnen die Bafög bekommen. Ich fragte also noch, wie es in dem Fall wäre, dass ich mich vom Studium beurlauben lassen würde (für die 2 Semester Elternzeit - in der meine Eltern ja auch nicht mehr zahlungsverpflichtet wären), könnte ich ALG II beantragen oder ähnliches? - die Antwort des netten Herren "Sie können sich ja exmatrikulieren lassen, dann haben Sie ja Anspruch auf Hartz 4 - Leistungen", ich bin dann letztendlich ohne alles in den Händen raus... Habe mich total allein gelassen gefühlt. Ich werde nun sicherlich nicht auf dem letzten Meter mein Studium hinschmeißen. Ich will meinem Kind, wenn diese schreckliche Zeit vorbei ist schließlich auch etwas bieten können. Ich will nun zumindest nochmal versuchen Wohngeld zu beantragen, aber dafür muss man ja selbst auch über eine bestimmten Einkommensgrenze liegen?! Diese ungewisse Zukunft macht mich ganz verrückt und ich hab Angst, dass das Kind das spürt, ... kann es denn sein, dass man so im Stich gelassen wird? Habt ihr irgendwelche Ideen was man noch beantragen könnte?/...

Und nun wird es leider noch um einiges komplizierter... Zur Situation meines Freundes: Er ist 21 Jahre alt, marokkanischer Staatsbürger und lebt in Deutschland seit 4 einhalb Jahren mit einer Duldung. Er spricht gut Deutsch, hat einen Hauptschulabschluss an der Abendschule absolviert (selbst gezahlt). Ihm stehen monatlich 300 € zu er hat keine Arbeitserlaubnis und eine Residenzpflicht (darf nicht mit mir zusammenleben). - Er will mir nicht auf der Tasche liegen und nimmt auch kein Geld von mir - aber er kann mich eben in seiner jetzigen Situation auch nicht unterstützen. Wir haben schon alles mögliche versucht, dass er zu mir ziehen darf. Nun ist es allerdings so, dass sich durch die Geburt des Kindes natürlich einiges ändern wird und er somit die Chance auf eine Aufenthaltserlaubnis bekommen wird (?) und somit auch eine Arbeitsgenehmigung. Dann würde er sich sofort etwas suchen wo er erstmal Vollzeit arbeiten könnte um uns allen die Situation zu erleichtern, wann und ob die Ausländerbehörde ihm dies genehmigt steht leider noch in den Sternen. Er will arbeiten, aber darf nicht, ich finde das so ironisch. Ich weiß es bricht ihm das Herz, dass er so machtlos ist... Und ich bin einfach nur sauer auf all die Behörden um uns herum...

Ich habe einfach nur Angst, dass wir am Ende von 1000 Euro monatlich uns beide und ein Kinder versorgen müssen? Sorry für den langen Text ich musste mir das grad mal von der Seele schreiben.

Bin dankbar für jeden Ratschlag,
habt einen schönen Abend! #herzlich

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Hallo Frischling,

****vom urbia-Team editiert****
Dein Freund kann ja das Kind hüten, wenn du nach dem Mutterschutz wieder in die Uni gehst. Dann könntest du innerhalb der nächsten 2 Jahre mal für ein geregeltes Einkommen sorgen.

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Geh zu einer Beratungsstelle für junge Mütter. Lass dich beraten was du beantragen kannst.
Diese Sachen sind so individuell, da wird dir kaum einer helfen können von uns. Was du aber sicherlich bekommst ist Unterhalt vom kindsvater. Da er nicht zahlen kann wirst du das Geld als unterhaltsvorschuss bekommen.

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****vom urbia-Team editiert**** Es gibt Beratungsstellen, vielleicht helfen die weiter.

LG

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Hallo,

dass die Situation schwer ist, glaube ich wohl. Mich stören jedoch einige Dinge in deiner Einstellung:
- die Behörden können nichts dafür, dass du schwanger bist. Das liegt in eurer Verantwortung.
- du sagst den Eltern nicht, dass du schwanger bist, nur weil das Verhältnis eher schlecht ist, das Geld möchtest du aber selbstverständlich bekommen?

Mädel, wach auf und nimm dein Leben in die Hand . Du wirst dir keine Semester Auszeit gönnen können. Mach das Stidium zu Ende und geh arbeiten.
Das wird eine harte Zeit - die ihr selbst so gewählt habt.

Geh zu einer Beratungsstelle und gib deinen Eltern Bescheid, irgendwann kommen Sie doch eh dahinter oder siehst du sie nie und heimst nur die Kohle ein?

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Wende Dich mal an eine gute Beratungsstelle, eventuell von der Diakonie oder so. Die kennen sich erst mal sehr gut aus und können bei den Anträgen helfen. und dann haben gerade die kirchlichen Beratungsstellen noch Extra-Töpfe um Frauen wie Dir in der Übergangszeit noch Zuschüsse zu geben. Kopf hoch, irgendwo geht immer eine Tür auf!

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Guten Morgen,
Soweit ich weiß hast Du während der Dauer Deiner Beurlaubung sehr wohl ein Recht auf Hartz IV. Ich kenne wenigstens zwei Beispiele die das so gemacht haben. Ist aber schon etwas her. Ich würde der Frau im Amt nicht trauen. Stelle trotzdem den Antrag. Und wenn ein Ablehnung kommt widersprechen.
Du kannst auch bei einer Beratungsstelle vorsprechen, die kennen sich bestimmt besser aus. Welche Paragraphen usw. du angeben kannst. Vielleicht solltest Du Deine Frage auch in einem Hartz IV Forum posten.
Das Eltern- und Kindergeld wird übrigens komplett angerechnet. Bekommst Du also nicht extra.
Und noch was: Du kannst an vielen Unis, wenn Du Urlaubssemester wegen Kindererziehung machst, trotzdem Scheine machen. Du hast hier ein Recht auf drei Jahre Elternzeit wie andere auch.
Da ein Kind ein Recht auf seinen Vater hat wird sich der Aufenthaltsstatus wahrscheinlich ändern. Wenn er arbeiten darf und auch kann, würde ich das so machen.

Viel Glück,
Fichtelwichtel

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Hallo

So ist das Leben. Deine Eltern sind raus, dein Freund eigentlich dafür zuständig. Da er nichtmal seinen Unterhalt zahlen kann, fällt das flach.
Warum betonst du, das er seinen Abschluss selber bezahlt hat? Wovon, wenn ich fragen darf?
Mit einem Hauptschulabschluss wird er es eh schwer haben, was zu finden umd 3 Personen zu versorgen. Er sollte schauen, einen besseren Abschluss zu bekommen und eine gute Ausbildung machen. So werdet ihr auf keinen grünen Zweig kommen.
Oder er liegt dir auf der Tasche.

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Deine Eltern sind mit der Geburt des Kindes komplett aus der Unterhaltsverpflichtung raus!

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Sollte dies ein ernstgemeinter Beitrag sein: Zwischendurch mal etwas jammern oder sogar einen neidischen Blick zu den Menschen, deren Leben in finanzieller Hinsicht einfacher erscheint, ok, warum nicht.
ABER: ****vom urbia-Team editiert****
Nun ja, das heisst nun halt auch dass DU (oder IHR) die Konsequenzen tragt und auslöffelt, was ihr euch eingebrockt habt.
Elternzeit ist nicht, du kannst sogar im Wochenbett büffeln, nach dem Mutterschutz kehrst du an die Uni zurük, entweder besucht euer Kind dort die Krippe (das geht auch mit 4 Monaten) oder dein Partner nutzt die Zeit ohne Arbeitsbewilligung und betreut das Kind während du studierst bzw. im Praktikum bist.
Da du das Geld deiner Eltern annimmst, verhalte dich wenigstens korrekt, informiere über die Schwangerschaft, mach aber auch klar, dass du ohne Unterbruch weiter studierst und ihnen keine zusätzlichen Kosten generierst.