Bürotätigkeit ohne Ausbildung

Bevor sich jetzt welche wundern. Ich frage ausnahmsweise nicht für mich sondern für eine Freundin. Die ist vor einiger Zeit zu ihrem freund gezogen und hat zwei Kinder. Jetzt haben sie sich wenige Wochen vor der Hochzeit getrennt und sie steht vor einem neu Anfang. So nun zur eigentlichen Frage. Sie würde gerne im Büro arbeiten gehen aber sie hat keine Ausbildung in diesem Bereich. Ich frage mich in welchen Berufsgruppen kann man im Büro als Quereinsteiger ohne Berufserfahrung arbeiten. Habt ihr Ideen oder Tipps?

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Vielleicht im Callcenter.

Lg,
Fina

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Hi,
bewerben kann sie sich natürlich überall.

Chancen bestehen evtl. im Callcenter-Bereich.

Hier kommen 120 Bewerbungen für eine Halbtagsstelle im Büro.

Wenn sie keine Bekannten und Freunde hat, die sie unterbringen können, soll sie sich lieber in Ihrem erlernten Beruf bewerben.

Ich bin gelernte Industriekauffrau, und kann bei so einem Ansinnen nur müde lächeln. Wenn hier in der Gegend Insolvenzen sind, und 20 gut ausgelernte Industriekauffleute sich dann bewerben müssen............ kaum einer kommt unter 80 Bewerbungen, bis er endlich eine einigermaßen Stelle hat.

Und hier wird sich im Radius von 70 km für eine Vollzeitstelle beworben, 40 km für Teilzeit.

Gruß moulfrau

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Hallo!

Es gibt ein paar Kleinbetriebe die vielleicht jemand für Mindestlohn nehmen würden - sowas wie Rechnungen für einen kleinen Handwerker schreiben oder Papierkram für einen Versicherungsmakler erledigen. Aber eben nur für den Mindestlohn, und das ist dann auch eher nicht in Vollzeit sondern "nach Bedarf" und bei schlechter Auftragslage darf sie sich was neues suchen.

Größere Firmen wissen, dass Büroberufe anspruchsvoll sind und es Sinn macht, das mal gelernt zu haben.

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Ungelernt ist immer schwierig. Und wenn es ein Neuanfang sein soll, dann muss es ja auch zum Leben und zur Versorgung der Kinder reichen. Entweder sie arbeitet im erlernten Beruf oder ab zum "Arbeitsamt" (wie ich es immer noch gerne nenne) und erkundigen.

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Hallo,

worin hat sie denn eine Ausbildung? Vielleicht setzt man da an. Ungelernt einfach ins Büro...da braucht man schon ganz schön viel Glück und auch ein wenig Hintergrundwissen.

LG

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Hi,

auch als Quereinsteiger hat man Chancen, wenn man vorher eine gute Ausbildung hatte und gearbeitet , sprich hier auch Erfahrung im Büro gesammelt hat.

Sie muss natürlich TOP sein im PC, Datenverarbeitung , etc. wenn sie allerdings ungelernt ist und nicht auf dem derzeitigen Stand der Technik, sorry, da wird sie sich auch im CallCenter schwer tun, auch die nehmen nicht mehr jeden, denn hier werden die Mitarbeiter je nach Auftrag speziell geschult.
Heutzutage ist Büro nicht nur tippen, sondern hier werden auch Fachleute gesucht, da sind Sprachkenntnisse, Personal-Buchhaltung und evtl. Erfahrung in der Branche vom Vorteil.

In Kleinbetrieben werden meistens Allround Kräfte gesucht, die in allen Bereichen fit sind, wo sich der Chef drauf 100% verlassen kann.

In meine Bewerbungsphase habe ich eher gemerkt, das Uni´s oft ungelernte nehmen und sei es für den Kopiererauffüllen ist, Botengänge, interne Postzustellung, etc.

Evtl. auch Großunternehmen, die eine eigene interne Postabteilung haben nehmen auch hier mal ungelernte.

LG
Lisa

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Danke für eure Meinungen. Das ganze sehe ich genauso wie ihr. Im Gegensatz zu mir hat sie sich eigentlich nie die mühe gemacht beruflich Fuß zu fassen. Ausbildung ist keine vorhanden. Sie hat die Schule beendet, danach eine zeitlang Mini Jobs gehabt beim Getränke Markt usw. Dann ist sie mit dem ersten Kind schwanger geworden. Und wo der kleine dann 1 1/2 Jahre war kam das zweite. Ja, ich fand ihren Lebenswandel nie gut und das weiß sie auch. Ich habe ihr meine Meinung auch dazu gesagt das ich es gar unmöglich finde ohne Berufserfahrung irgendwo Fuß zu fassen. Auch War ich der Meinung das es mit ein bisschen tippen auf der Tastatur nicht getan ist. Ja klingt hart, aber was wäre Ich für eine Freundin wenn ich nicht ehrlich zu ihr bin. Ich habe mich auch mit Kind immer versucht weiter zu bilden hab Lehrgänge besucht usw. Sie dagegen hatte das im Prinzip nicht nötig,sie musste sich ja nie alleine durch kämpfen. Nun jetzt ist sie an diesem Punkt und bereut vieles auch ihre Bildung vernachlässigt zu haben, denn sie ist wirklich nicht dumm. Ich habe ihr geraten sich beim Arbeitsamt schlau zu machen was für Lehrgänge oder Kurse sie besuchen kann das sie ihrem Wunsch im Büro zu arbeiten etwas näher kommt. Nebenbei hab ich ihr geraten in Teilzeit an der Kasse irgendwo zu arbeiten. Oder es mit einem Praktikum zu versuchen vielleicht entwickelt sich daraus eine Chance in einem Büro zu bleiben, wenn sie sich gut anstellt.

Naja ich bin jedenfalls Froh das ich nicht die einzige bin die bei ihrem Gedankengang Bauchweh hatte.

Danke euch allen für eure Meinungen.

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Mit dem Werdegang kommt sie in kein Büro. Sie soll ne Ausbildung machen und arbeiten, wie jeder Andere auch, ansonsten wird es sicher ne Putzstelle, was ich auf keine Fall abwerten will. Aber der Wunsch, ich will ins Büro erscheint mit dem Hintergrund recht lächerlich ;-)

LG

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Einen Versuch ist es sicher Wert über das Jobcenter div. Kurse zu bekommen. Ich sehe da aber eher schwarz.
Warum sollte das Arbeitsamt im Schnellverfahren eine ungelernte Kraft fürs Büro fit machen, wenn es zig arbeitssuchende Bürofachkräfte mit entsprechender Ausbildung gibt?

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Mit DER Vita und ohne Ausbildung in überhaupt irgendwas, auf das sie aufbauen kann - NULL Chancen!!

Wir wohnen in bzw. neben einer Großstadt. Potentielle Stellen natürlich vorhanden, aber auch reichlich Bewerber. Vor 3 Jahren habe ich mich einmal bei einem Unternehmen beworben, die 350 Bewerber für eine Vollzeitstelle (und das mit besonderen Kenntnissen im Öffentlichen Dienst vorausgesetzt) bekamen. Da hat sich vermutlich Hans und Franz auch beworben.

Die Frage ist doch eigentlich ganz einfach beantwortet. Wenn sie sich auf ein Stellenangeqbot bewirbt, wird doch explizit aufgeführt, welche Anforderungen es gibt - und die unterscheiden sich nicht sonderlich.........MS-Office-Paket beherrschen ist sowieso klar, in der Industrie vielleicht noch ein Warenwirtschaftsprogramm SAP etc.pp., Englischkenntnisse (die braucht heute praktisch schon der Pförtner an der Schranke zu Großunternehmen, übertrieben ausgedrückt), Kenntniss in Rechnungswesen, wenn's da eine Stelle sein soll oder in kleinen Betrieben, weil diese oft Allroundkräfte suchen. Wird Berufserfahrung gewünscht, wird das auch explizit erwähnt. Berufseinsteiger werden genommen, wenn das Gehalt entsprechend niedrig angesetzt wird und die Anforderungen nicht so hoch sind.

Wie will sie eine aussagefähige Bewerbung schreiben, wenn sie auf keinen der gewünschten Anforderungen Bezug nehmen kann? Die würde sofort aussortiert werden.

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Ja ich weiss, das klingt alles nach unterem Niveau. Aber da gibt es Hintergründe zu. Sie hat einen guten Schulabschluss. Sie hat sich damals gegen ein Abi entschieden weil sie ihren Vater gepflegt hat. Der hatte einen Schlaganfall und war sehr stark pflegebedürftig. Ich habe es ja damals auch verstanden, dennoch bin ich bei meiner Ansicht geblieben das sie ihr Abi hätte machen sollen. Zumindest als klar War das ihr Vater in ein Pflegeheim kam. Das war auch der Moment wo sie zu ihren Großeltern zog. Als sie ihr Vater verstarb lernte sie einen weitaus älteren Mann kennen und bekam von ihm ihr erstes Kind. Der verdiente gutes Geld und wünschte sich eine Frau die lieber Zuhause bleiben würde. Ich denke dass sie es erst aus liebe zu ihm tat, weil sie hätte jetzt die Chance gehabt Abi zu machen, zumindest mit einem stabilen finanziellen Hintergrund. Aber dann denke ich hat ihr das Gefühl Zuhause zu bleiben und für die Kinder da zu sein gefallen. Sie ist auch eine absolut tolle Mutter ganz ehrlich. Jetzt hat sie Wie gesagt zwei Kinder und sicher jetzt möchte sie etwas besser machen aber ich weiss noch nicht wie. Rückgängig machen kann man alles nicht und leicht wird es nicht aber mehr als ihr zu einer teilzeit Ausbildung raten kann ich auch nicht. Ich glaube dass sie garantiert eine Ausbildung machen will, aber sie hat angst dass sie finanziell am limit lebt. Logisch darf sie jetzt nicht meckern und sie ist an ihrer Misere selber schuld und dennoch kann ich sie auch irgendwo verstehen. Sie ist auch nicht faul, falls das jetzt welche denken sollten vor den Kindern hat sie sich immer was dazu verdient und sie hatte Pläne. Ich denke als dass mit ihrem Vater geschah hat ihr das den Boden unter den Füßen weg gerissen und als sie ihren älteren Freund kennenlernte hat sie sich wohl gefühlt da er ihrem Vater ähnlich War. Aber Alles ändert jetzt nix . Ich will das sie nach vorn guckt und ich hoffe dass sie es schafft ihre Pläne diesmal zu erfüllen.

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Hi,

am Limit wird sie auf Dauer auch mit Aushilfsjobs leben.

Dann doch lieber 2-3 Jahre den Gürtel enger schnallen und den Kindern zeigen, wie das Berufsleben funktioniert.

Wenn sie fit ist, kann sie parallel nach der Ausbildung auch ein Fernstudium anfangen.

Meinst Du, das andere nicht auch den Gürtel enger schnallen müssen, um über die Runden zu kommen? Wenn sie a bisserl intelligent ist, wird sie schon für sich und ihren Kindern den richtigen Weg finden.

lisa

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So aussichtslos klingt das doch nicht. Sie hat immerhin einen guten Schulabschluss. Das Leben steht und fällt nicht mit dem Abitur. Wichtig ist doch, dass sie WILL und etwas findet, was ihr Spaß machen könnte und wie Geld in die Kasse kommt. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung kann sie sich auch dort weiterqualifizieren. Selbst ein Studium ist ohne Abitur nach einigen Jahren Berufserfahrung in einigen Bereichen möglich (zumindest in NRW). Muss natürlich Sinn machen. Wenn schon 50 ist, bis sie endlich mit allem durch ist, wäre der Weg ziemlich sinnlos.

Es gibt durchaus Arbeitgeber, die ältere Auzubildende zu schätzen wissen. Wer sichnab antut, der will auch wirklich. Kinderplanung ist in der Regel schon abgeschlossen und Lebenserfahrung haben sie auch mehr als ein 18-jähriger Schulabgänger.