Bescghäftigungsverbot

Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier und brauch zugleich eure Hilfe. Ich bin nunmehr Anfang des dritten Monats schwanger und mir geht es meistens rechts gut.

Ganz mutig habe ich es also nun meinem Chef gestanden, auch deshalb, weil wir ein tolles Team sind und ich keinerlei negative Reaktion erwartet hatte. Im Gegenteil. Es kam sogar eine, mit der ich im Leben nie gerechnet hätte. Er bat mich darum, mit meiner Frauenärztin über die Ausstellung des Beschäftigungsverbots zu reden. Er hat Angst um meine Gesundheit und möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass ich mir irgendwelche Keime einfange, die dem Kind schaden. So weit so faszinierend.

Kurz zur Aufklärung der arbeitsrechtlichen Situation. Ich bin Sekretärin beim Anwalt und wir haben aktuell viel mit Ayslanten und Mandanten zu schaffen, die in sozialrechtlichen Belangen beraten werden müssen. Viele davon wegen krankheitlichen Geschichten und somit Streitigkeiten mit den entsprechenden Behörden. Seine Sorge ist, welcheich nur sehr gut nachvollziehen kann, dass wir wieder einen TBC Fall oder ähnliches haben. Leider kam es schon vor, dass jemand mit TBC zu uns kam, welches uns jedoch gott sei dank nicht erreichte., da er sich erst nach unserem Besuch ansteckte. Glück gehabt aber es war trotzdem unschön.

Ich weiß nur ehrlich gesagt nicht, wie ich mit meiner Frauenärztin darüber reden soll. Sie ist ziemlich von der alten Schule. Vielleicht hat ja jemand eine nette Idee und nimmt mir die Panik vor dem Gespräch.

Schonmal im Vorab ganz lieben Dank :-)

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Sorry aber finde ich total übertrieben deshalb ins BV zu gehen. Da müsste ja jeder der in einer Arztpraxis oder Krankenhaus arbeitet auch sofort ins BV. Letztendlich kann ein TBC infizierter auch an der Kasse im Supermarkt neben einem stehen.

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Das habe ich auch gedacht. Dann wären die Jobcenter, Arbeitsämter, Krankenkassen, Asylämter usw komplett mit Männern zu besetzen.

Und irgendwie finde ich es auch leicht irritierend, "die Flüchtlinge" als solche Keimquellen anzugeben.

Dazu ist ja ganz offensichtlich KEIN TBC-Erkrankter in der Kanzlei gewesen , sondern jemand der sich erst nach dem Besuch in der Kanzlei angesteckt hat.

Insg. gibt es Ca 6000 TBC-Erkrankungen in Dtl.
Sich deshalb Sorgen zu machen ist wirklich albern, insbesondere weil nur die offene TBC auch ansteckend ist.

Wie dem auch sei:

Wenn der FA den Job ernst nimmt , stellt er kein BV aus. Da aber wirklich JEDER eines bekommen kann, wenn er es darauf anlegt (hier werden ja auch schon Tipps verteilt bzgl Arztwechsel, wenn man mit dem "ein besseres Verhältnis" hat), wird sie eines bekommen.

(Ich habe einen Bürojob mit diversen Außenterminen: mir wurde ebenfalls ein BV angeboten, dass ich abgelehnt habe. Aber das war schon interessant.)

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Ich wüsste zwar nicht, dass ich Flüchtlinge als Keimzellen hingestellt hab aber ok.

Wir bekamen den Anruf, weil der bzw. diejenige einen Tag später mit dieser Krankheit ins Krankenhaus eingeliefert wurde und zu dem Zeitpunkt nicht feststand, seit wann er dies in sich trug . Also konnte man zu dem Zeitpunkt nicht davon ausgehen, dass bei uns alles gut war.

Und albern find ich es nicht wirklich, da wir desöfteren in dieser Gegend damit zu kämpfen haben. Nur das muss ja nun wirklich hier nicht ausgeführt werden und sollte lediglichl als Beispiel dienen, weshalb man sich Sorgen macht

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Hallo.

So ist es bei mir auch zur Zeit. Ich arbeite im Einzelhandel und bekomme jetzt die Exrawurst (nur noch Kasse und sitzen)
Jetzt raten mir alle Kollegen ich solle mir das BV vom Arzt holen.
Weiß aber auch nicht, wie ich das bekomme und ob ich das überhaut möchte.

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Ernsthaft?

Wozu? Weil du jetzt sitzen musst??

Ich war in der TK Abteilung und wurde dann
auch an die Kasse versetzt. Habe bis zum letzten Tag gearbeitet und bin dann ganz offiziell in den MUSCHU gegangen.
LG

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Weil die "Mehrarbeit" an meinen Kollegen hängen bleibt.

Ich verstehe nicht, wieso sie jetzt alle böse mit mir sind.

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Erst mal Glückwunsch, dass dein Arbeitgeber so toll reagiert hat! Oft liest man hier ganz andere Geschichten und es ist schön, auch mal etwas positives zu hören.

Ich würde meine Frauenärztin einfach darauf ansprechen. Mit Krankheiten während der Schwangerschaft sollte man nicht leichtsinnig umgehen... Das wird auch jemand von der "alten Schule" verstehen. Sollte sie nicht so reagieren, wie du es erwartest, dann kann dir auch jeder andere Arzt ein Beschäftigungsverbot ausstellen. Vielleicht hast du ja einen besseren Draht zu deinem Hausarzt?! Dann kannst du auch mit ihm über deine aktuelle Situation sprechen.

Normalerweise bin ich kein Fan von so Sachen wie Beschäftigungsverbot, aber dein Fall scheint ja wirklich sehr ungewöhnlich zu sein und ich würde auch versuchen, nicht mehr in den Praxisräumen arbeiten zu müssen.

Ich wünsche dir alles, alles Gute!

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Danke Dir :). Ja ich war auch sehr positiv überrascht.

Ich halte normalerweise auch nix davon, da ich mich sonst auch mit allem möglichem auf Arbeit schleppe aber diesmal geht es halt nicht nur um mich.

Ach es ist noch so lang bis Monatg (dort hab ich den nächsten Termin) und ich würd sowas immer gern sofort klären.

Ich hab einen sehr guten Draht zu meiner Hausärztin aber ich dachte, dass sowas nur der Frauenarzt ausstellen kann?!

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Hallo, ich finde es auch klasse wie dein Arbeitgeber reagiert. Aber leider ist es so, dass dein Arzt die das beschäftigungsverbot nur ausstellen darf, wenn das Leben von Mutter und/oder Kind in Gefahr ist. Natürlich gibt es Ärzte die trotzdem eins ausstellen, dann kann es aber passieren das die das rechtfertigen müssen und Schwierigkeiten bekommen. Es gibt eine Gefährdungsbeurteilung des Amtes für arbeitsschutzes, jeder Arbeitgeber ist verpflichtet diese auszufüllen, wenn du nach dieser Beurteilung einen nicht Mutterschutz gerechten Arbeitsplatz hast, was als Sekretärin in einem Büro schwierig werden könnte, muss dich dein Arbeitgeber ins bv schicken. Die Entstehen keine Nachteile egal wer das ausstellt. Aber so locker ist das mit dem bv nicht mehr.

Ich wünsche dir viel Glück das du ne möglichkeit findest.

LG Wunschkind 0802 mit babygirl ET +2

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Der Arzt darf ein Beschäftigungsverbot aussprechen, wenn das Leben und/oder die GESUNDHEIT von Mutter und Kind gefährdet sind und das wäre in diesem Fall ja möglich.

"Selbst" bei einer psychischen Belastung kann es ein Beschäftigungsverbot durch den Arzt geben.

Ich glaube die Hürden für ein Beschäftigungsverbot sind nicht sooo unglaublich hoch und ich bin mir ziemlich sicher, dass es gerade in diesem Fall sehr wohl möglich und auch notwendig ist, so ein Verbot auszusprechen.

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Das ist richtig, es muss halt abgewogen werden wer für die Ausstellung zuständig ist. Nicht alle Ärzte geben ein bv weil man auf Grund seines Jobs nicht mehr einsatzfähig ist. Da gibt es gesetzte und Vorgaben an die sich sowohl Ärzte als auch Arbeitgeber halten müssen, sonst kann das mächtig Ärger geben.

Aber ich hoffe ja für sie das sie einen Weg findet.

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Huhu,

Wenn die SS keine Risiken für dich und das Ungeborene birgt hat der FÄ rechtlich keine Möglichkeit für ein BV.

ABER sei AG könnte dir ggf. Eines ausstellen. Er muss er ne Gefährdungsbeurteilung durchführen, aus der ggf. Ein BV resultieren könnte, wenn das MuSchu nicht eingehalten werden kann.

Allerdings wird das denke ich schwierig, denn ihr hattet ja nicht mal TBC. Arzthelferinnen haben in der Snmelfung auch mit kranken Patienten zu tun und dürfen/müssen arbeiten. Ich denke für ein BV reicht es bei weitem nicht, dass ihr regelmäßig Adylbewerber da habt, die ja vielleicht und eventuell gefährliche und ansteckende Krankheiten haben.

Ich verstehe deine Sorge sehr gut, aber rechtlich gesehen, wirds mit nem BV eher nichts.

LG Cunababy 28+3

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Ich bin jetzt in der 29. Ssw. und arbeite 20 Stunden pro Woche in einem Foodtruck. Dabei hantiere ich mit bis zu 40 Litern heißem Fett. Bisweilen werden Temperaturen von knapp 50 Grad im Inneren des Trucks gemessen. An einigen Abenden habe ich mehrere Hundert Personen in kurzer Zeit zu verköstigen. Ich stehe mehrere Stunden ununterbrochen und hebe schwere Dinge. I.d.R. benutze ich den öffentlichen Nahverkehr, um zu den Veransaltungen zu gelangen. Züge und Bahnhöfe sind gerne mal überfüllt, überall Flüchtlinge, Obdachlose, Niesende, Hustende...
Es erstaunt mich immer wieder, wenn Menschen mit Bürojobs über ein Beschäftigungsverbot nachdenken.

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Was willst du mit deinem Post bezwecken, dass wir dich alle für ein fleißiges Märtyrerbienchen halten?! Ehrlich gesagt finde ich es schrecklich, wie du hier damit prahlst, deine Gesundheit und die deines Kindes aufs Spiel zu setzen und bewusst alle Warnungen, die Ärzte Schwangeren so geben, zu ignorieren, und dann auch noch dreist andere dafür verurteilst, dass sie es nicht genauso machen.

Wenn du es super findest, deinem Kind derartige Bedingungen zuzumuten, ist das deine Sache. Wenn jemand anders das Gefühl hat, sein Arbeitsplatz ist für die Schwangerschaft nicht ausreichend sicher, muss er das ebenfalls für sich selbst wissen und mit seinem Arbeitgeber und seinem Arzt ausmachen.

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Mir ist so ziemlich sch***egal, für was du mich hältst oder wie du meinen Post interpretierst, allerdings finde ich es mehr als anmaßend und übergriffig, zu behaupten, ich würde mein Kind gefährden. Ich stelle dar, was einer gesunden Schwangeren durchaus gefährdungsfrei möglich ist.

Arbeitnehmerinnen, die lediglich aufgrund einer Schwangerschaft vermeintlich arbeitsunfähig werden, selbst dann, wenn der Arbeitsplatz objektiv kein größeres Gefährdungspotential birgt als der ordinäre Alltag, machen es Frauen im gebärfähigen Alter nicht leichter, sich auf dem Arbeitsmarkt gegen männliche Mitbewerber durchzusetzen.
Dieser weit verbreitete Irrglaube, eine Schwangerschaft rechtfertige voll bezahlten Langzeiturlaub ist wider jede Emanzipation. Kannst du dem etwas Sachliches entgegensetzen oder nur persönlich angreifen?

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