Haus gemeinsam gekauft und nun Trennung

Hallo!

Ich frage heute mal für eine Freundin.

Sachverhalt wie folgt:
Sie hat ihren Partner (nicht Ehemann) nach 20 Jahren Beziehung rausgeschmissen, weil er sie wiederholt betrogen hat. Die beiden haben 2 Kinder und vor einigen Jahren ein Haus gemeinsam gebaut. Beide haben dafür Grundkapital reingesteckt und den Rest Kredit genommen. Beide stehen im Grundbuch.
Nun ist er bei seiner Liebschaft ebenfalls rausgeflogen und erpresst meine Freundin, mit Ansagen wie "entweder nimmst du mich zurück oder das Haus wird verkauft".
Sie will ihn natürlich nicht wieder und hat ihm auch alle Schlüssel abgenommen. Er taucht aber täglich auf und terrorisiert sie. Die Kinder leiden natürlich besonders unter der Situation.
Sie könnte womöglich das Haus alleine stemmen und ihn auszahlen.
Auch macht er keine Anstalten sich eine Wohnung zu suchen, er ist der Meinung es ist auch sein Haus, also will er da wohnen. Für die Kinder besonders eine schlimme Situation.

Nun meine Frage was passiert wenn er sich nicht auszahlen lassen will also entweder Haus gemeinsam oder niemand bekommt es. Geht das?

Ich habe ihr geraten sich anwaltlich erstmal beraten zu lassen. Beratung gibt es ja schon zum kleinen Preis. Sie hat leider auch keine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Und dann würde mich noch interessieren wie das mit Unterhalt läuft, wenn er nicht zahlt. Gibt es eine Frist für Unterhaltsvorschussleistungen?

Danke für hilfreiche Tipps.

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Sie soll sich schnellstmöglich einen Anwalt nehmen, denn es geht auch das sie das Haus "sich zuweisen lässt" o.ä.

Alleine schon deswegen, weil die Kinder bei ihr sind.
Unterhaltsvorschuss gibt es nicht rückwirkend, also schnellstmöglich beantragen.

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Aha danke...

Meine Chefin hat gesagt, dass es Unterhaltsvorschuss nur einen bestimmten Zeitraum gibt, ist da was dran? Wäre ja doof wenn meine Freundin nach 2 Jahren mittellos und hinter ihm herbettelnd da steht. Die Hausrate wäre ja dann auch nicht mehr machbar...

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Den Unterhaltsvorschuss gibt es nur für max 6 Jahre und maximal bis zum 12. LJ.

Sie sollte sich also dringend beim Jugendamt beraten lassen.

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Man kann nicht so einfach seinen Ehepartner rausschmeißen. Es ist sein Haus und er hat das Recht dort zu wohnen bis zur Scheidung. (Solange er nicht gewalttätig wurde und von der Polizei Hausverbot hätte.)

Sie muss ihn also reinlassen.

Bei einer Scheidung bekommt jeder zurück was er mitgebracht hat. Was in der Zeit der Ehe erarbeitet wurde, wird geteilt, auch die Rentenansprüche. Scheidungen sind sehr teuer. Meist muss das Haus verkauft werden, weil keiner die Mittel hat es zu halten. Dann verliert man viel Wert. Zudem die Anwalts- und Gerichtskosten, das kostet eine Menge Geld.

Sie sollte zu einem Anwalt gehen und sich beraten lassen. Aber wenn er schon signalisiert, dass er an einer Versöhnung Interesse hat, würde ich erwägen lieber vielleicht zu einer Eheberatung zu gehen. Fremdgehen ist auch ein Signal dass mit der Ehe etwas nicht stimmt, und manchmal kommt das auch wieder in Ordnung.

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Ich hatte ja schon erwähnt, sie sind nicht verheiratet!!!

Und nen Typ der sie mehrfach über Monate beschissen hat, ihr ins Gesicht sagt, sie wäre ihm zu fett usw., den rettet auch keine Beratung mehr, sondern nur ein Tritt in den Allerwertesten!

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Trotzdem ist es auch sein Haus. Das Recht daran bzw. darin zu wohnen verwirkt er nicht weil er untreu ist.

Sie sollte ganz schnell zum Anwalt und sich über ihre Möglichkeiten informieren.

Besteht gemeinsames Sorgerecht?

Grüße Küstenkönigin

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Hallo

Ich hätte keine Freude mehr an dem Objekt, wenn ich dadurch so erpressbar bin.

Also weg damit und mit dem Geld aus dem Verkauf was vernünftiges angefangen als die nächsten Jahre erpresst zu werden und dann doch zu verlieren.

Ich frag mich allerdings, ob da nicht ein dicker Bluff von seiner Seite hintersteckt und er sich die kostenlose Haushälterin erpressen will. An einer anständigen Beziehung scheint ihm ja nicht gelegen zu sein - Rücknahme scheidet also definitiv aus.

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Na Liebe ist da keine mehr im Spiel. Ich denke auch schon länger nicht.

Er hatte bereits was mit der Dame als sie schwanger war mit dem zweiten Kind. Dann angeblich wurde er reumütig und sie gab ihm die Chance aber er sollte auch beweisen, dass es ihm wichtig ist. Aber wer hat immer alles gemacht.. sie.

Auch hat sie mal gemeint, dass sie immer alles entschieden hat. Er hat quasi genickt und nie wirklich mal seine Meinung gesagt. Letztendlich ist er unendlich feige. Natürlich war es auch blauäugig von ihr. Ich würde kein Haus kaufen, wenn mein Mann nicht mit geradem Rücken es genauso will wie ich.

Und der Oberknaller überhaupt, sie dürfte als Revance auch einmalig fremdgehen aber er will es dann nicht wissen. Großzügig oder #huepf.

So was braucht keine Frau!

Letztendlich geht es darum die Sache sauber zu lösen, schon den Kindern zuliebe.

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Na da hat sie sich ja einen Hecht geangelt ! *Sarkasmus off*

Wenn schon, dann muss er sich das aufs Brot schmieren lassen.

Ich glaube, die Kinder hängen viel weniger an diesen materiellen Dingen. Denen ist es doch egal ob in dem Haus oder in dem. Hauptsache ein friedliches, liebevolles Heim.

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Da sie nicht verheiratet sind greift der § 1361 b BGB nicht. Eine Zuweisung der EHELICHEN Wohnung ist also nicht möglich. Einzig auf Grund von körperlicher Gewalt kann der Mann für gewisse Zeit (aber nicht dauerhaft, da Gefahrenabwehrrecht und nicht Zivilrecht) der Wohnung/des Hauses verwiesen werden.

Daher gelten im Fall der Trennung die "normalen" Vorschriften über Eigentum. Und das heißt: Hälfte/Hälfte.
Aber ihn zwingen, an sie zu verkaufen ist nicht möglich.

Grds. finde ich übrigens merkwürdig, dass sie überlegt ihn auszuzahlen, also ab dann allein einen Kredit abzubezahlen, aber offensichtlich gleichzeitig vom Unterhaltsvorschuss abhängig ist. Das passt nicht gut zusammen.

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Ihn nicht in sein Haus zu lassen, geht gar nicht.
Momentan kann sie froh sein, wenn er nur meckert und "droht"...

Ihm as Haus abkaufen bzw. ihn auszuzahlen, ist nur möglich, wenn er sich darauf einläßt, vielleicht möchte er sie ja auch auszahlen....
Dieses Unterfangen auch noch so knapp zu kalkulieren, dass sie auf seine Zahlungen bzw. Unterhaltsvorschuß dringend angewiesen ist, halte ich für unrealistisch oder ausgesprochen riskant.

Gruß,

W

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Nunja ob das garnicht geht, kann wohl nur jemand beurteilen, der direkt damit zu tun hat also sie.

Man muss ja sagen, dass er kurz nach dem sie gesagt hat es ist Schluss, einen Großteil seiner Sachen geholt hat um umgehend zu seiner Flamme zu ziehen. Und nur weil sie ihn nun auch nicht mehr will, kommt er wieder an. Im Grunde behandelt er sie wie den letzten Dreck, da braucht er sich nicht zu wundern wenn sie sich wehrt. Sie hat ihm mehrfach angeboten ruhig darüber zu reden und ihn auch gebeten, die Gründe für das Fremdgehen zu nennen. Aber außer beleidigend zu werden, von wegen sie wäre zu fett (sie war schon immer so wie heute auch als er sie vor 20 Jahren kennenlernte!), kneift er. Er jammert im Netz rum, niemanden würde seine Seite interessieren. Ich habe aus ehrlichem Interesse ihn direkt darauf angesprochen, da wir ja mit beiden befreundet sind/waren, da schweigt er behaarlich. Für mich ist er einfach wütend und gekränkt in seiner Ehre weil beide Frauen ihn nicht wollen. Ist wohl doch nicht so ein toller Hecht. Und das er momentan die Kinder gegen sie ausspielt, finde ich persönlich der richtige Genickbruch und sehr schlimm für die Kinder. Abgesehen, dass ich sowas total unreif finde.

Ob sie nun auf den Unterhaltsvorschuss angewiesen ist oder nicht, mag ich nicht beurteilen aber es ist ja gut zu wissen, dass man nicht einfach so mit 2 Kindern allein gelassen wird.
Sie versucht derzeit nur, dass den Kindern nicht auch noch das Heim genommen wird.

Gruß

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Mir geht es um die rechtliche Seite und sie hat kein Recht, ihm den Zutritt zu verwehren,

weil er sie betrogen hat. Dazu braucht es keine weiteren Details und es ist völlig egal, warum er eine Zeit lang weg war und dann wieder in das gemeinsame Haus will.

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Hallo,

unabhängig vom Haus würde ich mich zuallererst um den Unterhalt kümmern. Dann würde ich ausziehen, ist zwar schade, aber nur so kommen Mutter und Kinder zur Ruhe. Außerdem sind sie dadurch deutlich weniger angreifbar.

Dann würde auch ich anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen, entweder auszahlen lassen oder das Haus übernehmen.

Viele Grüße

Heike

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Ansich eine nette Idee aber wie würdest du denn die neue Miete und gleichzeitig den Anteil zur laufenden Kreditrate stemmen? Beides ist nämlich nicht drin und Eltern oder andere Leute wo sie vorübergehend kostenfrei wohnen könnte hat sie nicht!

VG

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Hallo,

vielleicht war es ein Missverständnis; ich ging davon aus, dass sie die gesamte Kreditrate allein zahlen KÖNNTE. Da sie im Moment anteilig zahlt, wäre der restliche Teil für Mietzahlungen frei?

Wenn der Mann allein in dem Haus wohnen würde, hätte das Drama vielleicht ein vorzeitiges Ende, denn er will ja eigentlich (wenn ich wenigstens das richtig verstanden habe) eine Haushälterin dazu. Sich allein um Haus und Garten, sich selbst zu kümmern, außerdem noch Unterhaltszahlungen leisten, liegt im wohl fern. Es könnte nur eine Frage der Zeit sein, bis er kompromissbereit wird.

Das Haus in dieser Konstellation zu kaufen, war mit Sicherheit ein Fehler, aber ist nun eben passiert.

Ich wünsche deiner Freundin und ihren Kindern, dass sie schnell wieder in Ruhe leben können.

Viele Grüße

Heike

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"Auch macht er keine Anstalten sich eine Wohnung zu suchen, er ist der Meinung es ist auch sein Haus, also will er da wohnen."

Imho hat er dieses Recht...so bitter das für deine Freundin auch sein mag.

Sie könnte einen Antrag auf Zuweisung (zur alleinigen Nutzung) ans Gericht stellen, das könnte bei einem Haus aber schwierig werden...zumindest, wenn es dazu geeignet ist, dort gemeinsam von Tisch und Bett getrennt zu wohnen.

Du schreibst, er terrorisiert sie...gibt es dafür Zeugen?

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Habe überlesen, dass die beiden gar nicht verheiratet sind...sorry.