Kennt sich jemand mit VBL/betrieblicher Alterversorgung aus?

Hallo ihr Lieben,

ich arbeite im öffentlichen Dienst und zahle seit 16 Jahren in die betriebliche Alterversorgung der VBL ein. Leider kenne ich mich da überhaupt nicht aus...

Nun beginnt demnächst mein MuSchu gefolgt von 2 Jahren Elternzeit.
Da ich momentan nicht sicher bin, ob ich anschließend überhaupt wieder bei meinem Arbeitgeber einsteigen werde, denke ich darüber nach, die Betriebsrente erst einmal auszusetzen.

Weiß jemand, ob das möglich ist?

Und könnte ich mir das bereits dort angesparte Geld nach einer Kündigung eventuell auszahlen lassen? Wäre dabei eine Vertragskündigung beim Arbeitgeber gleichzusetzen mit einer Kündigung bei der VBL?

Danke im Voraus für Antworten und LG,
Integral

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"Weiß jemand, ob das möglich ist?"
Ist es nicht, solange du Einkommen hast (und sei es nur das Weihnachtsgeld während der Elternzeit), wird davon VBL abgezogen, ist eine Pflichtzahlung.
In Mutterschutz und Elternzeit wird allerdings auch fiktiv für dich eingezahlt, aber dir entstehen dadurch keine Kosten.

Ja, wenn du nach dem "West" Tarif bezahlt wirst ja, wenn du unterhalb einer bestimmten Anzahl Monate geblieben bist, alle die nach "Ost" bezahlt werden, können das leider nicht. Nein, bei Vertragskündigung wird die VBL nicht gekündigt, nur nicht eingezahlt, später bekommst du dann trotzdem eine Rente daraus ausgezahlt, wenn du die Anwartschaft erfüllt hast.

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Hi,

also bei mir wurde für den Mutterschutz vom Arbeitgeber weiterhin einbezahlt. In der Elternzeit (in der ich Elterngeld bezogen habe) gibt es allerdings nichts.
Erst jetzt wo ich Teilzeit in Elternzeit arbeite, wird wieder was abgezogen.

Wo hast du das her, dass fitktiv in der Elternzeit eingezahlt wird?

ChaosSid

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https://www.vbl.de/de/versicherte/pflichtversicherung/vblklassik/versorgungspunkte/

Soziale Komponente, da steht drin, dass du da auch Versorgungspunkte erhältst!

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Hallo,

die VBL kannst du dir nur auszahlen lassen, wenn du weniger als 5 Jahre dort eingezahlt hast.

Was heißt die Betriebsrente auszusetzen, wenn du kein Gehalt bekommst, dann wird dir nichts abgezogen, also setzt zu zwangsweise aus.

Solltest du den Arbeitgeber wechseln, dann kommt drauf an was gemacht wird. Fängst du bei einem anderen Arbeitgeber an, der auch die VBL hat, dann wird dort weitergezahlt. Ansonsten ruht der Vertrag und du bekommst dann zu deiner Rente, das bis dahin angewirtschaftete Geld als Betriebsrente quasi.

LG

ChaosSid

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Aha, okay, das ist ja interessant.
Schonmal gut zu wissen, dass ich wenigstens während der Elternzeit dann nicht noch zusätzliche finanzielle Ausfälle diesbezüglich habe.

Verzeiht mir bitte meine blöde Frage, aber mir erschließt sich der Sinn dieser Pflichtzahlung nicht.
Es gibt die gesetzliche Rente und die meisten Leute haben doch zusätzlich noch eine private Absicherung.
Warum wird man da vom Arbeitgeber "gezwungen" in noch eine weiter einzuzahlen? Heutzutage kann man sich doch auch garnicht mehr sicher sein, ein Leben lang beim gleichen Arbeitgeber zu bleiben...

"Leider" zahle ich schon seit 16 Jahren, deswegen muss ich dann wohl bis zu meiner Rente auf das Geld warten.

Bei uns zahlen sogar die Doktoranden ein, da sie über einen 50% Vertrag angestellt sind. Die haben eh schon ein so geringes Einkommen. Ich finde das ein bisschen ungerecht.

Gestern habe ich auch mal an die VBL direkt geschrieben, um zu fragen, wie sich das für mich gestaltet. Bin gespannt auf die Antwort.

Danke euch für die Infos!

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Hi,

ja da bin ich mal gespannt. Warum es eine Pflicht gibt, kann ich dir auch nicht sagen.

Vielleicht ist es unsinnig, aber es gibt so vieles unsinniges, ich werde ja auch verpflichtet den Solidaritätszuschlag zu bezahlen, obwohl das schon so lange her ist.

LG

ChaosSid

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"Warum wird man da vom Arbeitgeber "gezwungen" in noch eine weiter einzuzahlen? Heutzutage kann man sich doch auch garnicht mehr sicher sein, ein Leben lang beim gleichen Arbeitgeber zu bleiben..."
Mal davon abgesehen, dass der AG doch meist sehr groß ist, zahlen viele AG darein ein und du kannst ja auch selber einzahlen. Du siehst, man muss gar nicht bei einem AG bleiben, um da weiter einzuzahlen.

Gezwungen wird man dazu, damit die Summe besser ist und der AG nicht alles alleine trägt, denn der zahlt ja auch ein.

"Bei uns zahlen sogar die Doktoranden ein, da sie über einen 50% Vertrag angestellt sind. Die haben eh schon ein so geringes Einkommen. Ich finde das ein bisschen ungerecht."
Naja, erstens ist das Geld ja nicht weg und zweitens ist der AN-Anteil ja sehr gering.