Mit 30 noch eine neue Ausbildung anfangen

Hallo ich habe da mal eine frage. Meine Freundin ist 30 Jahre alt und hat schon eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Sie hat in ihrem Abschlusszeugnis von ihrem Beruf ein Notendurchschnitt von 1,5.
Nur ist sie leider und glücklich in ihrem erlernten Beruf. Sie würde jetzt gerne noch mal eine Lehre machen. Nun ist meine Frage weil sie sich so unsicher ist ob sie das noch mal machen soll oder nicht. Und ob sie überhaupt noch einen Arbeitgeber findet der sie als Auszubildende ein stellt.
Ob das sinnvol ist mit 30 noch mal neu zu lernen und hat man da überhaupt noch Chancen auf dem Ausbildungsmarkt hat oder ob man dafür schon zu alt ist?

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Das dürfte davon abhängen, was sie lernen möchte.

Eine Freundin von mir hat mit 30 Jahren die Ausbildung zur Erzieherin begonnen und hat bei uns sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Eine Ausbildung zur Bürokauffrau würde sie dagegen zielsicher in die Arbeitslosigkeit führen.

Was hat deine Freundin denn gelernt, und was möchte sie machen? Kann sie auf ihren Lehrberuf nicht eine Weiterbildung draufsatteln und sich so umorientieren? Damit wäre sie vermutlich höher qualifiziert als mit einer anderen Ausbildung.

Fällt ihr das Lernen theoretischer Inhalte leicht? Kann sie es sich leisten, auf ein Azubi-Gehalt runterzugehen? Würde ich alles abschätzen - und erst die Stelle kündigen, wenn sie eine neue hat.

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Sie hat fahrzeuglackiererin gelernt und hat schon ein Kind was 8 Jahre alt ist , ihr geht es auch darum aus der Werkstatt raus zu kommen weil der Beruf so gesundheitsschädlich ist da sie jeden Tag mit viel Staub und Lösemitteln ausgesetzt ist.
Ihr eigentlicher Traumberuf wäre Zahnmedizinische Fachangestellte.

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Oh, aber trägt sie keinen Atemschutz auf Arbeit?

Wie sind denn bei euch die Jobchancen als ZFA? An ihrer Stelle würd ich mich da mal beim Jobcenter beraten lassen. Bringt ihr ja nichts, wenn sie ihren Traumberuf lernt und dann keine Stelle findet.

Hat sie sich über das Gehalt schlau gemacht? Google sagt, als Lackierer steigt man bei ca 2500 brutto ein, als ZFA mit 1400-1600. Das ist natürlich ein ziemlicher Sprung. Kann sie sich den leisten? Und kommt sie mit einem Lehrlingsgehalt zurecht?

Generell zu alt ist sie sicher nicht, aber sie sollte sich einen Beruf aussuchen, der in eurer Region auch gebraucht wird. Und naja, bei dem Gehaltsunterschied würde ich an ihrer Stelle tatsächlich eher über eine Weiterbildung nachdenken, damit die Qualifikation höher wird... auch da könnte das Jobcenter weiterhelfen.

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Hallo!

Wenn sie durch ihren Beruf schon jetzt gesundheitliche Probleme hat, besteht die Möglichkeit, dass sie bei entsprechenden Attesten sogar eine Umschulung bezahlt bekommt.

Geht es ihr gut, kann sie nur ganz regulär einen Ausbildungsplatz suchen. Sie sollte aber wissen, dass ZFAs extrem schlecht verdienen, und je nachdem ob der zugehörige Zahnarzt nett ist oder nicht kann die Stimmung von super bis Mobbing pur reichen.

Oft sind auch die Arbeitszeiten nicht wirklich attraktiv, weil neben den regulären Sprechzeiten auch Notdienste und Papierkram gemacht werden müssen. Teilweise gibt es auch Praxen mit über 2 Stunden Mittagspause - aber Abends wird es 19:00 bis endlich der letzte Patient fertig ist. Mit so einer Mittagspause kann man halt echt nicht viel anfangen, nur wenn man wirklich nahe an der Wohnung arbeitet lohnt es sich, heim zu gehen, und so richtig entspannte Freizeit ist das dann auch nicht.

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Hallo,

warum sollte sie nicht nochmal eine Ausbildung machen können? Und 30 Jahre ist auch noch kein Alter... Was meinst Du, wie viele Quereinsteiger z.B. in der Pflege oder an der Erzieherfachschule nochmal eine zweite Ausbildung absolvieren?
In manchen Berufen sind gerade solche schon etwas "lebenserfahreneren" Azubis sogar besonders gern gesehen!

Es kann halt nur sein, dass es für Deine Freundin keinerlei Förderung mehr gibt - sie müsste die Ausbildung u.U. völlig selbständig stemmen - aber auch das ist heutzutage berufsbegleitend möglich, so dass es auch einen zumindest kleinen Verdienst gibt...

LG

a79, die selbst mit 31 nochmal studiert hat und nun als Pädagogin arbeitet ;-)

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Eine gute Freundin von mir hat mit Mitte 30 die Ausbildung zur Krankenschwester begonnen, nachdem sie vorher einen Bürojob hatte (nicht gelernt). Sie war anfangs auch unsicher, aber sie ist mittlerweile total glücklich diesen Schritt gegangen zu sein!

Ich würde Deine Freundin ermutigen sich zu trauen - schließlich hat sie noch einige Jahre Berufszeit vor sich!