Teilzeit in Elternzeit - bin genervt.

Hallo zusammen,

bin momentan mit meinem Arbeitgeber in Abstimmung bzgl. Teilzeit in Elternzeit.

Da ich doch erhebeliche Fahrtstrecken habe und auch mein Arbeitgeber selber die Sinnhaftigkeit von 5 Tage 4 Stunden in Frage stellt, soll ein anderes Modell her.

Mein Vorschlag waren 20 Stunden an drei Tagen + die Möglichkeit des Home Office für 5 Stunden an einem der freien Vormittage.

Mein Arbeitgeber wirbt mit toller Work life Balance und Home Office Modellen und tollen Teilzeitmodelln (über 100 :P ) ... nun gut. Mir wird kein Home Office zugestanden. Ich können gerne Überstunden im Home Office machen. Ja nee, ist klar. Dann geh ich doch lieber zur Maniküre. Überstunden verfallen bei uns. zumindest die ersten über 100 Stück. Kann man Mehrarbeit eigentlich verweigern? Wenn ich regelmäßig 5 Überstunden mache, dann verschenke ich um die 300€ netto im Monat. Das seh ich dann auch nicht ein.

Ach ich ärger mich jetzt einfach. Beim ursprünglichen Vorschlag waren der Firma die Stunden die an den "vor ort tagen" geleistet werden zu wenig. Jetzt reiss ich mir ein Bein aus, plane echt viel um und nun geht das Home Office nicht. Unsere Tätigkeit steht dem eigentlich nicht entgegen. Wir haben soviel Arbeit, die ich von egal wo machen kann.

Da gehts jetzt einfach nur um persönliche Prinzipien... das ist was mich ärgert.

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Hallo,

zum ersten muss ich Dir sagen, daß angeordnete Überstunden immer abgegolden werden müssen, in Freizeit oder eben bezahlt. In dem Zusammenhang kann man die Mehrarbeit natürlich verweiger. Schau mal hier:
http://www.hensche.de/Ueberstunden_Arbeitsrecht_Ueberstunden.html
Auf Home Office hast Du jetzt nicht unbedingt Anspruch, so dass ich an Deiner Stelle die festgelegten Stunden in der Firma ableisten würde, ohne Überstunden, versteht sich ;-)

LG

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Bei uns sind es keine "Überstunden" sondern Mehrarbeit, da wir eine Jahresarbeitszeit haben. Und da ist es wohl gesetzeskonform, dass diese nicht 1:1 abgegolten werden. Bis vor kurzem gab es gar keine Regelung (da sin einem tatsächlich am Ende des Geschäftsjahres schon mal 200 Std. verfallen, da unmittelbar davor aus betrieblichen Gründen keine Abbaumglichkeit bestand). Nun ist die Grenze 110 Stunden. Da wir ein sehr großes internationales Unternehmen sind, mit mehreren Tausend Mitarbeitern in ganz Deutschland, wurde die Rechtmäßigkeit dieser Regelung schon genau geprüft. Von daher denke ich, dass ich da keine Chance habe...

Dass ich kein Anspruch auf Home Office habe weiss ich. Aber es ärgert mich halt, dass sie so große Töne spucken udn damit Werbung machen und im Endeffekt ist es nur heisse Luft.

Ich denke ich werd an meinen freien Vormittagen gechillt kaffee trinken gehen... an Arbeit werd ich nicht denken.

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O.K. was hier für Ausnahmen gelten, weiß ich im Detail nicht, wobei dennoch meine, auch Mehrarbeit wird extra vergütet.
In der Elternzeit würdest Du aber einen Vertrag für Teilzeit in Elternzeit abschließen. Der müsste sich doch aber auf Deine Wochenstunden beziehen und somit würde ich eine Stundenzahl, dann eben 20 und nicht 25 wählen und sie in der Firma verrichten, geht das nicht?
Ich verstehe Dich schon, daß Du ärgerlich bist, dennoch sitzt der AG am längeren Hebel :-(

LG

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Hi,

das kenne ich. Bei uns wird noch zwischen Home Office (richtiges Büro zu Hause) und mobiles Arbeiten (man nimmt einfach seinen Laptop mit nach Hause) unterschieden. Das ist offiziell ein großer Unterschied. Für den Angestellten eher weniger ;). Home Office ist regelmäßig zu Hause und mobiles Arbeiten ist hin und wieder, z.B. wenn Möbel geliefert werden oder die Kinder krank sind.... das ist die offizielle Definition bei uns. Allerdings gibt es auch Chefs die jeden Montag von zu Hause als mobiles Arbeiten akzeptieren.

Bei uns gibt es Überstunden. Das ist alles was man länger arbeitet als man muss. Je nach Abteilung gibt es Monatsarbeitszeit, d.h. +- 37,5h kann man Überstunden machen. Alles was zum Monatsende darüber ist (also plus) wird abgeschnitten. Andere Abteilungen haben Jahresarbeitszeit, d.h. das gleiche Spiel zu einem bestimmten Stichtag +-75h. Mehrarbeit ist vom Chef explizit angeordnet (muss auch mit dem Betriebsrat abgeklärt werden) und kann nicht verfallen.

Ich arbeite 22,5h (60%) an 3 vollen Tagen. An den anderen Tagen habe ich frei.
Überstunden egal welcher Art müssen abgegolten werden, egal ob monitär oder als Zeitausgleich. Warum bleibst du nicht bei 20h in der Firma, lässt schön brav deinen Laptop im Büro und freust dich an 2 freien Tagen. Der Firma etwas schenken würde ich auf keinen Fall.

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Das wäre dann ein Home Office im Sinne mobiles Office gewesen. Allerdings benötige ich zu meiner Tätigkeit ausser einem Internetanschluss auch nicht mehr.

Jepp, ich werde es exakt so machen wie gesagt. Zu verschenken habe ich nichts. Meine Zeit am allerwenigsten.

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Meine Güte. Zu meiner Zeit damals gab es noch nicht mal das Gesetz, was einem das Recht ÜBERHAUPT auf Teilzeit umzuwandeln gab. Das heisst : Entweder nach dem Erziehungsurlaub Vollzeit oder ex und hopp.
Und heute wird sich schon beschwert, wenn man sogar währenddessen gleichzeitig Teilzeit weiter machen kann und einem die Zeiten nicht passen.

Die kann der Arbeitgeber bestimmen noch allerdings, bzw, muss sich jedenfalls da nicht nach den Wünschen des Arbeitnehmers richten jedenfalls.

Wenn das grundsätzlich möglich wäre Home-Office zu machen und der das nicht gestattet nun, - wenns denn tatsächlich nicht von Nachteil ist objektiv für den Betrieb,- dann würde ich mal vermuten, der hat keinen Bock drauf, -dass er Arbeitsgeber da eine einstellen muss auf der anderen Hälfte, die dann ihrerseits mit derlei Wünschen kommen könnte.

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dann würde ich mal vermuten, der hat keinen Bock drauf, -dass er Arbeitsgeber da eine einstellen muss auf der anderen Hälfte, die dann ihrerseits mit derlei Wünschen kommen könnte.

Häh? Wie ? Verstehe das Satztechnisch nicht richtig.

Was mich nervt: Obwohl die Firma über 150 verschieden Teilzeitmodell inkl. Home Office lt. Website anbietet, erfährt man im Bedarfsfall, dass es nun plötzlich grundsätzlich nicht geht. Aber zwei Sätze später ist es dann doch möglich: für unbezahlte Überstunden (die am Geschäftsjahresende verfallen). Entweder ist es möglich oder nicht. Aber mich regelmäßig für Überstunden ausnutzen lassen möchte ich mich nicht. Das wäre ein entgangender Lohn von mindestens 300€/netto/Monat. Und dies wurde dann indirekt erwartet. Da es soviel zu tun gibt (und das ist definitiv der Fall, im Team gab es die Anweisung, dass bestimmte WE freizuhalten sind für die Arbeit, zusätzlich zu Mo-Fr inkl. Überstunden) befürchte ich, dass das Überstundenthema recht bald hochploppt.

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"Die kann der Arbeitgeber bestimmen noch allerdings, bzw, muss sich jedenfalls da nicht nach den Wünschen des Arbeitnehmers richten jedenfalls."
Da bist du leider falsch informiert, denn es muss eine Einigung in der Regel her und der An hat das Vorschlagrecht, also nicht mit der AG darf bestimmen!