Kann meinen Job nicht mehr ertragen

Hallo in die Runde,

habt ihr mal ein paar Tipps, wie ich meinen berufliches Umfeld erträglicher gestalten kann?

Ich bin 35 Jahre und arbeite seit 19 Jahren (inkl. Ausbildung), habe also nicht studiert wie man unschwer erkennen kann. Seit 15 Jahren bin ich der gleichen Firma und habe sicherlich einige Rechte, andererseits aber auch viele Pflichten. Meine Arbeit besteht aus 70% Mediendesign und 30% Adminstration der ca. 30 Rechner, 2 Server, 3 Webseiten, 2 Netzwerke. Im adminstrativen Bereich habe ich Rechte, weil niemand in unserer Firma auch nur einen Hauch Ahnung davon hat. Im Mediendesign hatte ich Rechte und durfte Vorschläge machen, das hat sich aber letztes Jahr nach 3,5 Monaten Pause wg. Mutterschutz auf reine Arbeitserledigung reduziert. Wenn ich jetzt "neue" Layouts entwickeln soll, bekomme ich bis ins kleinste Detail vorgeschrieben, wie es auszusehen hat - da ich das Mediendesign nicht studiert habe, habe ich ja laut Chefs keine Ahnung vom Thema. Wie kann das sein, wenn ich bestimmt 12 Jahre Vorschläge machen durfte?

2. Problem: Meine offizielle Arbeitszeit endet um ca. 16:30 Uhr. Meistens bin ich um 17:30 Uhr aber noch da und versuche, meine Arbeit zu schaffen (und natürlich als Ausgleich dafür, dass ich jetzt gerade während meiner Arbeitszeit einen Motz-Thread verfasse, aber das ist ja nicht jeden Tag so). Trotzdem wird ohne nach Gründen zu fragen gebrüllt, wenn ich eine Arbeit nicht zeitnah genug erledigt habe. Es handelt sich bei ALLEN Tätigkeiten um eilige Arbeiten laut meinen Vorgesetzten. Egal ob es Designs für neue Produkte sind, auf die die Welt nun nicht gerade wartet oder Änderungen an bestehenden Designs, die nachgedruckt werden müssen. Und dementsprechend meiner Meinung und Erfahrung nach deutlich eiliger sind. Wenn ich selbst angebrüllt werde, wehre ich mich, deswegen wird neuerdings meine Kollegin angebrüllt, die frisch von der Uni gekommen ist. Wahrscheinlich, weil man genau weiß, dass ich sie nicht hängen lassen kann. Wenn jemand mit meiner Arbeit nicht zufrieden ist, sollte man mir das direkt sagen, das muss möglich sein! Btw, gibt es in unserer Branche in allen Firmen ganze Abteilungen für Mediendesign und Druckvorstufe und nicht nur eine einzige Arbeitskraft, die nicht mal Elternzeit nehmen darf, weil sie ach so unentbehrlich ist...

Für meine Arbeit spricht: kurzer Anfahrtsweg, sehr gutes Gehalt und nette Kollegen. Dagegen spricht: Schlechte Behandlung, eintönig und keine Weiterentwicklung.

Jetzt habe ich folgende Überlegungen:

a) ich bleibe und versuche mich zu arrangieren.
b) ich bleibe und strebe ein Grundsatzgespräch mit dem Chef an - das wahrscheinlich in Gebrüll endet.
c) ich suche mir einen neuen Job. Eine Bewerbung hatte ich letztens schon geschrieben, leider wurde ich trotz der perfekten Qualifikation nicht mal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen *.

Naja, lange Rede kurzer Sinn, ich bin täglich wieder entnervt, wenn ich daran denke, hier noch weitere 15 Jahre bleiben zu "dürfen". Werde aber als Mutter eines Kleinkindes auf dem Arbeitsmarkt auch nicht gerade als erstes ausgesucht.

Danke, dass ihr euch bis hierhin durchgeschlagen habt.

LG Jiajia

* Am liebsten hätte ich da angerufen und nachgefragt, wo das Problem ist. Ich beherrsche jede geforderte Software (und es wurden viele gefordert), arbeite seit Jahren im gewünschten Bereich, beherrsche englisch in Wort und Schrift, kann noch 2 Fremdsprachen einigermaßen und sehe auch vorzeigbar aus. Warum ist nicht mal ein Vorstellungsgespräch drin?

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Hallo,

kurz und knapp: Du lässt es mit Dir machen.
Nein, ich würde nicht tägl. länger bleiben, denn wenn auf Dauer die Arbeit nicht geschafft werden kann, fehlt eindeutig ein MA und Du bist nicht verpflichtet, Überstunden zu machen. Was kannst Du also machen? Neue Arbeit suchen, gerade das anbrüllen #schock, spricht Bände.

LG

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Mein Gehalt hat mich bisher gehindert und auch die Überstunden verständlich gemacht (ca. 25 Euro / Std.)... Aber das Anbrüllen hasse ich wie die Pest, da verzichte ich wohl lieber auf Geld.

Letztens ist der größte Hammer passiert. Da hat mich mein Chef angemotzt, dass ich während der Arbeit aufs Handy schaue, bzw. während er im Raum ist und mit mir spricht. Grundsätzlich möglicherweise verständlich, aber es war SEIN Handy, das er mir kurz vorher gegeben hatte, um ein Problem zu beseitigen. Es kann doch nach 15 Jahren in einer Firma nicht sein, dass er mich so überhaupt nicht kennt. #kratz

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Vielleicht hilft ja eine Aussprache? Dennoch, Du machst Dich kaputt, das ist kein Geld der Welt wert ;-)
Das mit dem Handy ist schon der Hammer #rofl#schock

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Du darfst das nicht mit Dir machen lassen. Wenn er Dich anbrüllt, sag ihm, er möge in einem ruhigen Ton mit Dir reden.
Was die Sache mit dem Handy betrifft, gib es ihm zurück, wenn ihm das nicht passt und sag ihm das auch so.
Du musst Dir Respekt verschaffen.
Es könnte sich etwas verändern. Wenn nicht, dann such Dir einen anderen Job.

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Eine Mischung aus a) und b) könntest Du ja erstmal probieren.

Bei solch speziellen Vorkommnissen wie mit dem Handy vom Chef muss man dann offenbar sofort reagieren. Ich hätte es ihm wahrscheinlich in die Hand gedrückt und gesagt, mach es Dir selbst. :-)

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Hallo!

Eigentlich klingt es so, als wolle man Dich raus haben. Mich wundert aber, dass man Dich trotzdem nicht in Elternzeit lassen wollte.

Ich würde ein sehr deutliches Gespräch führen, auch wenn es laut wird. Und gerade dann nicht zurück brüllen, sondern drüber stehen, das bremst besser aus.

Und bewirb dich wieter. Oft bekommt eine Firma viel mehr gute Bewerbungen als man überhaupt einladen kann. Wie will man denn 20 Bewerbungsgespräche führen, wenn alle Bewerbungen einen Top Eindruck machen? Und manchmal ist da einfach jemand dabei - bei mir in der Firma war etwa eine Bewerbung einer ehemaligen Kollegin von einer anderen Kollegin dabei, die die Arbeitsweise kannte und da eben den Ausschlag für die Wahl gegeben hat. Da weiß man einfach, was man hat.

Das Kind gehört nicht in den lebenslauf, und Du hattest ja nicht mal Elternzeit. Lass das weg. Dann kann das deine Jobchancen nicht beeinträchtigen.

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Das Raus-haben kann ich mir nicht so ganz vorstellen wegen meines 30% Admin-Daseins. Da werden sie so schnell niemanden finden, der das kann und nebenbei übernimmt. Das ist schon etwas schwieriger als meine normale Tätigkeit und auch der Grund für das relativ hohe Gehalt. Wenn ja, sollen sie einfach machen und mir eine kleine Abfindung zahlen, dann suche ich mir entspannt etwas neues und gut.

Danke für deine Meinung. Werde zukünftig den Tipp bezgl. "Lebenslauf ohne Kind" beachten.

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Mir ist noch etwas eingefallen: Zur Zeit habe ich kein Zeugnis meines AG. Alles was ich kann, behaupte ich deswegen nur zu können, es gibt keinen unabhängigen Beweis dafür. Wahrscheinlich auch ein Problem.

Sollte ich den Mut finden, werde ich nach einem Zwischenzeugnis fragen. Da kommt Freude auf #rofl.

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Klingt nach Werbebranche. Du bist Frau... OK, günstige Arbeitskraft. Du bist Mutter -> Du bist ein Störfaktor in dieser Branche. Ist so.Kannst noch so qualifiziert sein. Das Kind ist Dein Makel.

Such weiter einen neuen Job, irgendwann hast du hoffentlich Glück.

Die Arbeitswelt in Deutschland zeigt sich mal wieder von der besten Seite. Frauen sind weniger Wert, mit Kind oft weniger als der Pförtner.

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Werbeabteilung innerhalb einer vertreibenden Firma. Frau = günstige Arbeitskraft stimmt 100%ig. #aerger

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Hi,

ich würde als 1. b) machen. Stell Dich auf Gebrüll ein und bleibe dabei entsprechend gelassen und weise Deinen Chef in höflichem Ton auf seine mangelnden Manieren hin.
Ich erwarte einen respektvollen Umgangston bei meinem Mitmenschen und dabei ist es mir absolut egal ob das mein Partner, mein Vorgesetzter, Familienmitglieder oder mein Kind ist.

Wenn b) keine entsprechenden Zugeständnisse Deines Vorgesetzten ergibt, machst Du c)

Zusätzlich stellst Du Deine Überstunden ein bzw. beschränkst sie auf ein Mindestmaß.
Dabei brauchst Du natürlich ein dickes Fell, denn das wird sicherlich (verbalen) Ärger geben.

Außerdem solltest Du in Deinem Lebenslauf die Angaben zu Familienstand und Kind weglassen, stellen sich dann immer noch keine Vorstellungsgespräche ein, lass mal Deine Bewerbungsunterlagen prüfen.

Gruß K.

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Der verbale Ärger trifft seit letzter Woche meine Kollegin, weil sie mich nicht genügend "antreibt"... Ansonsten hast du recht.

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Ich finde bei dir viele Sachen ziemlich ungereimt. Und ich bin auch Frau, auch Mutter und auch in einer ähnlichen Branche...

1. "Ich bin 35 Jahre und arbeite seit 19 Jahren (inkl. Ausbildung), habe also nicht studiert wie man unschwer erkennen kann." #kratz Echt, woran jetzt??? Ich rechne mal nach. 35 Jahre alt. 19 Jahre inklusive Ausbildung gearbeitet. Das bedeutet, mit 16 die Ausbildung begonnen. Okay. Mit 19 ausgelernt. Jupp. Vor einiger Zeit (ein Jahr? Weniger? Mehr?) ein Kind bekommen. Sagen wir, mit 34. Dazwischen liegen 15 (!!!!) Jahre, in dem beruflich nichts Spannendes passiert ist. Davon gab es 11 (!!!!) Jahre beim gleichen Arbeitgeber.

Wieso ist es dann "unschwer zu erkennen", dass du nicht studiert hast??? Ganz im Gegenteil, es ist ziemlich fraglich, warum in den 11 (!!!!!) super konstanten Jahren mit Arbeitszeiten von 08:00 bis 17:30 Uhr NICHTS, aber auch wirklich GAR NICHTS passiert ist, was deine glückliche berufliche Situation absichern könnte.

2. Du bist angeblich unentbehrlich und hast deswegen keine Elternzeit genommen. Öhm #kratz. Du bist 35!!! Hast du noch immer nicht gelernt, dass JEDER entbehrlich oder ersetzbar ist? Glaubst du diesen Quatsch wirklich? Selbst schuld! Eine selbstbewusste, in sich ruhende Frau hätte die Elternzeit genommen (sofern sie es selbst gewollt hätte).

3. Einen Administrator findet man nicht so schnell... #rofl Ich lach mich weg. Also Computer betreuen, Server hoch- und runterfahren und ein Netzwerk einrichten (was aber selten vorkommt, meistens laufen die Dinger lautlos vor sich hin) kann in meiner beruflichen Wirklichkeit echt JEDER!!! Und die MEISTEN machen das nebenbei, neben "echten" (sorry) Aufgaben!!! Die, die das den ganzen Tag machen, weil sie eben extra dafür eingestellt werden und auch nichts anderes machen (und können), verdienen extrem wenig. Eben weil es eher eine Routineaufgabe ist, die wirklich nicht viel Grips abverlangt.

4. Wer in seiner Bewerbung (außer für den pädagogischen Bereich) schreibt, er (oder sie) habe Kinder, hat den Knall nicht gehört. Was hat das mit deiner beruflichen Laufbahn oder Eignung zu tun? Richtig. NICHTS!!!! Und das hat auch nichts mit "Verschweigen" zu tun, sondern damit, dass man sich für einen Job bewirbt und nicht zum Babysitten!!!!

Alles in allem wirkst du so gar nicht wie eine Frau, die beruflich mit beiden Beinen fest im beruflichen Leben steht. Du wirkst eher wie eine Frau, die die berufliche Wirklichkeit gar nicht kennt. Das zeigt auch dieses Aussage, du hättest EINE Bewerbung geschrieben und obwohl du GENAU gepasst hättest, gab es direkt eine Absage. Ähm #kratz Echt jetzt???

Also reflektier dich nochmal selbst und überlege dann, was du eigentlich willst. Wer 11 Jahre lang scheinbar völlig grundlos absolut untätig in Sachen beruflicher Weiterbildung war, kann es mit der Karriere nicht soooo ernst meinen.

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Sehr höflich bist du nicht...

Ich schrieb ja von einer Nebentätigkeit, denn auch bei uns reicht die Tätigkeit als Administrator nicht als volle Stelle. Mediendesigner oder Mediengestalter, die zeitlich auch Administratoren sind, sind tatsächlich selten. Und wie bereits geschrieben, fahre ich nicht nur Rechner hoch, sondern betreue auch Netzwerke und mehrere Webseiten, die alle mit unterschiedlichen CMS laufen.

Da ich in der Familie der Alleinverdiener bin, werde ich mich hüten, einfach so ein Studium zu beginnen. Das ist nicht die Schuld meines AG, aber nicht zu ändern.

Bis vor dem Mutterschutz im letzten Jahr war mein Job interessant, das hat sich in den letzten Monaten sehr verschlechtert. Insgesamt weiß ich jetzt nicht genau, was du mir eigentlich vorwirfst. Darf ich nicht erschüttert sein, wenn mein Chef meine Kollegin anbrüllt, weil er nicht extra zu mir laufen will, um mich anzubrüllen?

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Hallo,

Um bei deinen Worten zu bleiben:
Wer glaubt ein Netzwerk könne man nebenbei administrieren und das könne jeder, der hat den Knall noch nicht gehört.

Diese Möchtegern-Administratoren die glauben die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben weil sie mal eine ComputerBild in der Hand hatten, die liebe ich. Schuster bleib bei deinen Leisten.

Genau so ein Netzwerk habe ich bei meiner neuen Stelle übernommen und es ist einfach nur zum heulen und davon laufen, was man da sieht.

In meiner letzen Firma waren 6 Leute im 1st Level und 9 im 2nd Level. Die gesamte IT waren 35 Leute....wozu eigentlich, hätten doch alle anderen nebenbei machen können.

Zu Kinder in der Bewerbung:
Man kann sie sehr wohl rein schreiben. Wenn man Qualifikationen hat, ist das kein Hindernis. Beim Gespräch muss man eh Tacheles reden.

Da legt man sich selbst ein faules Ei ins Nest.

Herrje, selten hier einen Beitrag gelesen, der mich wirklich so geärgert hat.

Grinsekatze

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