Was würdet ihr tun? Neue Arbeit! Lang!

Hallo!
Ich habe gestern meine neue Stelle als Ergotherapeutin in einem Altenheim angefangen. Und ganz ehrlich: Ich bin sehr enttäuscht.
Erstmal wurde ich überhaupt nicht "begrüßt" oder ähnliches, sondern stand erstmal doof rum. Muß dazusagen, ich war nur einmal bei dem Vorstellungsgespräch dort,und auch nur in einem Raum, kannte also nichts.
Im Vorstellungsgespräch habe ich gleich gesagt, dass ich keine Pflegearbeiten mache. Dazu bin ich nicht ausgebildet.

Es wurde dann gesagt, dass ich Gruppentherapieangebote und Einzeltherapieangebote machen soll und morgens/abends essen mit anreichen. Okey, das war für mich in Ordnung. Außerdem sollte ich ausreichend eingearbeitet werden, sprich die erste Zeit mit einer anderen Ergo mitlaufen (habe sogar einen "Wiedereingliederungsgutschein" von der Arge mitgeschickt, weil ich solange aus dem Beruf raus bin). Arbeitszeiten wurden in absprache auch schon festgelegt. Da ich 4 Kids habe (alle anderen Ergos übrigens gar keine Kinder), muß ich wenigstens die Chanze haben eine Betreuung hinzukriegen.

Soweit zur Vorgeschichte. Jetzt bin ich gestern also dort angekommen und dann mit einer ERgo mitgegangen. Nach 5 Minuten zeigte sie mir den Dienstplan. erstmal völlig andere Zeiten als besprochen noch dazu soll ich gleich am kommenden Wochenende komplett alleine arbeiten (wie soll das gehen, ich kenne nichts dort?).

Ok, werde ich irgendwie machen, aber der ganze Arbeitstag (waren bei mir nur 4 Stunden gestern!) bestand aus Essen verteilen, füttern, MEDIKAMENTE geben, Geschirr abräumen, Dokumentation wer wieviel gegessen, getrunken hat, und ein bißchen handarbeitsgruppe betreuen.

Medikamente geben ist ein NOGO, ist Ergos gar nicht erlaubt. Das MUß ich eigentlich ansprechen, denn wenn dawas schiefgeht, steh ich mit einem Bein im Knast.
Ich weiß gar nicht, was ich jetzt machen soll. Die anderen 2 ergos scheint es nicht zu stören und machten einen zufriedenen Eindruck. allerdings hat eine dritte gerade gekündigt, sodass sie noch eine suchen.
Bin so enttäuscht. Ich möchte arbeiten und Geld verdienen, aber doch als Ergo nicht als Pflegekraft. Ich auch erstmal weiter hingehen, aber nicht wirklich mit gutem Gefühl.
Was meint Ihr?? Bin ich zu pingelig? Muß man heutzutage alles hinnehmen. Sollte ich überhaupt was sagen (Medikamente verteilen?)....
Lg Sportskanone

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Hallo Sportskanone,

ich arbeite im Altenheim und bin Altenpflegerin.

Hände weg von den Medikamenten, du bist wirklich mit einem Fuß im Knast. Bei uns ist es auch verboten das Helferinnen Medis verteilen. Das solltest du bitte ansprechen.

Tut mir leid das dein erster Tag so doof war. Bei uns hat jeder Krankengymnast, Logopäde und Ergotherapeut eine Liste mit seinen Leuten. Bei uns sind die aber nicht angestellt, sondern kommen von extern zu uns.

Die Arbeit die du machst sind die Arbeiten eines Helfers.

Ich würde unbedingt noch ein Gespräch führen.

Liebe Grüße und Kopf hoch
Michaela

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Scheiße, ich habe es geahnt.
Bloß, wenn ich es anspreche, bin ich wohl den Job los, bevor ich richtig angefangen habe:(
Anscheinend ist dort auch ziemliche Fluktation im ErgoBereich. Suchen scon wieder jemand neues, wegen Kündigung.
Ich verstehe nur nicht, warum die Heimleitung (Privates Heim) das macht. Ergos verdienen doch mehr als Pflege.

Lg Sportskanone

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Der Grund ist einfach. Es sind auch zu wenig Pflegekräfte vorhanden und somit wird hin und her getauscht. Wie sollten auch viel mehr machen als wir dürfen.

Ich denke das das bei euch so ist. Die Pflegearbeit ist wichtiger als Ergo so werden die Chefs denken. Ihr werdet wahrscheinlich auch wenig Pflegekräfte haben und falls der MDK auftaucht ist es wichtig das die Pflege passt.

Das ist nicht böse gemeint, versteh mich nicht falsch. Bei uns ist auch viel im Argen. In meinen Augen seid ihr genauso wichtig, aber die Chefs sehen das nicht.

Ich hoffe du verstehst mich.

Liebe Grüße

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Hallo!!

Deine Geschichte kommt mir ziemlich bekannt vor und scheint in Alten- und Pflegeheimen eine gängige Praxis zu sein. Meine Freundin war als Hauswirtschafterin eingestellt, sollte für 2 Gruppen kochen, Speisepläne erstellen etc. alles was eben damit zu tun hat. Auch sie wurde immer wieder in die Richtung gedrängt, Pflegeaufgaben zu übernehmen. Mal war es nur "ach Fr. M...., gehen sie doch gerade mit Fr. Schulz zur Toilette. Es ist gerade niemand anderes verfügbar und sie wissen ja, was passiert, wenn Fr. Schulz nicht sofort zur Toilette kommt!" Dann sollte sie beim Umbetten der bettlägerigen Bewohner helfen, wenn Not am Mann war (was eigentlich immer der Fall war wg. chronischer Unterbesetzung), dann Fr. sowieso etwas Neues anziehen, weil diese sich beim Essen vollgeschmiert hat etc.pp.

Ständig musste sie betonen, sie sei nicht als Pflegekraft eingestellt, wolle dies auch nicht leisten. Nach 1 Jahr hat sie gekündigt, weil sie es leid war. Der Nachfolgerin ergeht es inzwischen genau so. Und bei anschließenden Vorstellungsgesprächen wurde sie auch immer wieder gefragt, ob sie auch Arbeiten übernehmen würde, die sonst eigentlich die Altenpfleger leisten.

Medikament würde ich an deiner Stelle nichtmal anfassen. Du wirst deines Lebens nicht mehr froh, wenn da etwas schief geht. Du könntest dich ja nichtmal verteidigen, weil du gar keine Ahnung von der Materie hast und eine Pille wie die andere aussieht. Die Angehörigen knüpfen dich eigenhändig am nächsten Baum auf.

Hast du keine Stellenbeschreibung bekommen? Das wäre das Nächste, was ich mir geben lassen würde. Es muss ja irgendwo dokumentiert sein, wofür du zuständig bist.

Zum anderen würde ich die Arbeitszeiten im Arbeitsvertrag fixieren lassen, wenn ihr feste Absprachen habt aufgrund. deiner Kinderbetreuung. Da kann dann keiner mehr kommen und doch zu unmöglichen Zeiten einteilen

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Hallo,

essen im geriatrischen Bereich, ist doch klassische Ergotherapie.

Pick dir drei bis vier Leute raus und platziere sie an einem Tisch. Jetzt kannst du sehen. bzw. beobachten die Handlungsplanung, die motorischen Fähigkeiten und die kommunikativen Fähigkeiten. Wo ist das nicht Ergotherapie?

Ergo in der Geriatrie wäre auch Handlungsplanung im Bereich waschen, wieder siehe oben.

Später mehr

LG

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Quatsch. Bettlägerige Menschen füttern , ist Pflege, war Pflege und wird Pflege bleiben. Dabe gibt es nämlich nur ein Ziel und das ist kein therapeutisches, nämlich; Satt machen.

Anders wäre es mit Bewohner ein Esstraining zu machen, um die Selbstständigkeit zb zu fördern.

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Warum lagerst du ihn nicht? Auch im Bett kann man Selbständigkeit fördern, wenn man will.

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Hallo!

Finger weg von den MEdikamenten, das ist klar.

Aber: Warum willst Du nicht beim Essen dabei sein? Da kannst Du doch den alten Leuten ideal helfen, und zwar auch denen, die keine Ergo verschrieben bekommen. Nicht Essen rein schieben, sondern Hilfestellung beim selber Essen. Auch Anleiten und Hilfestellung beim Waschen kann unendlich wertvoll sein, damit bleibt viel Beweglichkeit erhalten, die sonst komplett verloren geht. So doof das klingt, mein Vater konnte sich nach nur 8 Wochen Krankenhaus, Reha und Kurzzeitpflege nicht mal mehr selber den Hintern abwischen, und es braucht Monate intensiver Übung, um das wieder zu erreichen.

Natürlich schaffst Du das nicht in der Zeit einer Pflegekraft, sondern es dauert wesentlich länger, dafür aber können die Bewohner Fähigkeiten wieder erlangen. Und wenn es nur die Möglichkeit ist, sich selber am Rücken zu kratzen. Oder den eigenen Intimbereich selber zu waschen, das ist ja schon ein ganz großes Stück Intimsphäre.

Die Krankenkassen sind echt schwierig, bei Heimbewohnenern noch Ergo oder Physio oder sonst irgendwas zu zahlen, und mit 10 Stunden nach einem Schlaganfall ist da halt auch nicht viel geholfen. Und selber zahlen ist wirklich teuer, nachdem oft die Rente sowieso nicht für den Eigenanteil reicht und die Bewohner dann nur ein "Taschengeld" von 90 Euro für sämtliche Hygieneartikel, Kleider, Friseur etc. bekommen, ist das schlicht nicht machbar, und auch die Angehören haben oft nicht die Möglichkeit selber zu zahlen. Auch die Ärzte sind da leider keine große Hilfe.

Aber dadurch, dass alles die Pflegekräfte machen, erstarren die Bewohner nur immer mehr. Wenn man sich nicht mehr den Hintern selber abwischt, weil die Pflegekraft das macht, dann kann man sich bald auch nicht mehr am Hintern kratzen, wenn es juckt. Ist es nicht Deine Aufgabe, den Bewohnern dabei zu helfen, dass sie solche Fähigkeiten erhalten, noch selber eine Gabel an den Mund führen können etc.?

Was hattest Du denn gedacht, was Du im Pflegeheim machst?

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Hallo,

ich denke das das von dir ein guter Einwand ist, aber wie die TE schrieb soll sie Geschirr wegbringen, sie hat noch mehr geschrieben was sie noch machen sollte.

Wir haben bei uns im AH eine soziale Betreung, die sollten bei den Bewohnern Essen eingeben, aber das dürfen sie nicht mehr wegen Erstickungsgefahr, das bedeutet das wir Pflegerinen das machen müssen. So leicht ist das alles nicht.

Sie kann maximal bei fitteren Essensunterstützung geben. Waschen gehört nicht in ihren Aufgabenbereich. Lass den MDK und die Heimaufsicht auf einmal in der Tür stehen was meinst was dann los ist. Sie kann die Bewohner nach der Körperpflege trainieren.

Normalerweise wären ihre Aufgaben. Laufen zu üben, Gymnastikübungen, helfen beim Essbesteck halten, Ball spielen.

Liebe Grüße#winke

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Tut mir leid, aber Du scheinst den Unterschied zwischen Pflege und Ergotherapie nicht zu kennen, Ich aber schon. Wenn ich bettlägerige Menschen füttere, ist das Pflege-Anders, wenn es es ein Esstraining mit therapeutischen Zielsetzungen gibt. Die gibts aber beim stupiden füttern nicht und kann man auch bei den oben genannten Fällen nicht machen.

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Hallo.

Ich an deiner Stelle würde diese Punkte alle ansprechen. Medis, wie schon mehrmals gesagt, würde ich auf keinen Fall austeilen. Und die anderen Tätigkeiten... naja.... Wenns dir nix ausmacht, warum nicht? Aber mit den Tätigkeiten eine Ergotherapeutin hat das wohl alles nicht viel zu tun. :-(

Würde mich auf alle Fälle zeitgleich nach ner anderen Stelle umsehen. Wie wäre es evtl. mit Selbständigkeit??

Alles Gute!

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Es sind 2 Ergos dort, Du bist jetzt angefangen und dann wird noch eine für die Kraft gesucht, die gekündigt hat?
Was wollen die mit soviel Ergrotherapeuten?

Ist ja irgendwie klar, dass die dann auch in die Pflege eingesetzt werden, da gibt es doch nicht rund um die Uhr Ergotherapie.

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Doch, gibt es, Außer nachts. Auch am Wochenende und an den Feiertagen.
Trotzdem ändern es nichts daran, dass Ergotherapeuten keine Pflegekräfte sind. Oder hätte ich beim Vorstellungsgespräch, sagen sollen: "Sie haben doch schon 3 warum noch eine? Außerdem ist das nicht ungewöhnlich mehrere Ergos für ein mittelgroßes Heim

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Hallo,

Dokumentation ist in unseren Berufen unerlässlich und in den letzten Jahren erheblich angewachsen, damit wirst du leben müssen.

Gerade im geriatrischen und neurologischen Bereich gibt es viele fließende Übergänge zwischen pflegerischen und therapeutischen Bereichen, sich da nur auf seinen Bereich zu beschränken ist engstirnig. Dies rückt meines erachtens nicht den Bewohner oder Rehabilitanten, sondern den Therapeuten in den Mittelpunkt. Dies sollte aber genau andersherum sein, ich helfe damit jemand seine Selbständigkeit weites gehend erhält oder wieder erreicht.

Gerade im ergotherapeutischen Bereich bietet sich doch vieles an, sei es waschen, ankleiden oder essen. Ich würde es sehr begrüßen, wenn unsere Ergos mal in der Früh oder Mittag auf Station wären.

Z. Zt. mache ich Kostaufbau bei einem Patienten bei Sondenentwöhnung. Ich bin im Speisesaal präsent und selbstverständlich, helfe ich den anderen Pat. auch, sei es das sie Milch für den Kaffee brauchen. Sie ihren Rollator benötigen samt Unterstützung beim Aufstehen und erklären der Bremsen des Rollators. Ach was wär das schön, wenn die Ergos das echte Leben mal sehen würden.

Ja, auf die Tabletteneinnahme schaue ich auch. Allerdings bin ich ja Logopädin und muss unter Umständen die Tabletteneinnahme ändern (mörsern anordnen) oder in Rücksprache mit den Ärzten eine andere Medikamentation finden (Tropfen oder Saft).

Was ich machen würde, schauen, beobachten und überlegen was unter ergotherapeutischen Gesichtspunkten im Speisesaal verbessert werden kann. Keine Mütterkarte spielen. Zähne zusammen beißen, das Arbeitsleben ist hart.

LG Reina

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Tschuldigung, aber Du hast den Schuß wohl nicht gehört!
Ich habe weder die Mütterkarte ausgespiel, noch habe ich das vor. Aber Pflegetätigkeiten, wie waschen ohne therapeutischen Sinn oder füttern von absolut bettlägeigen Menschen ist einfach Aufgabe von ausgebildeten Pflegekräften und nicht von Therapeuten.
das mich die Dokumentation stört, habe ich mit Sicherheit nicht geschrieben. Aber die Dokumentation wer wieviel isst und trinkt gehört in Pflege-nicht in Therapeuten Hände.
Wenn aber mein Arbeitsplatz aus füttern und Trinken einflößen besteht, bin ich als Ergotherapeutin unterfordert und fehl am Platz.

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Hallo,

auch wenn man verärgert ist, kann man gewisse Höflichkeitsfloskeln einhalten. Zu diesen scheinst du nicht im Stande.

Gefüttert wird bei Erwachsenen nie!!!!! und seien sie noch so bettlägrig.

LG

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überall der gleiche saustall. Praktikanten machen die arbeit einer gelernten, schüler machen die arbeit einer gelernten.

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Hi,

welche Aufgaben stehen in Deinem Arbeitsvertrag?

Medikamente würde ich auch nicht verteilen, wenn ich dazu nicht befugt bin.

Als Neuling muss man manchmal in den sauren Apfel beißen und auch unangenehme Aufgaben übernehmen. Aber wie gesagt, manchmal, nicht immer und ständig.

Was Du jetzt machen kannst?

Für Dich: Wie sieht Dein Lebenslauf aus? Warst Du lange selbständig und ist das jetzt Deine erste Angestelltentätigkeit? Eine Kündigung ohne einen Job würde ich nicht wagen. Du musst ja zeigen, dass Du Arbeitsanweisungen befolgen kannst.
Also Stellenanzeigen durchforsten, Informationen über Deinen nächsten möglichen Arbeitgeber einholen, neu bewerben und bei Jobzusage Deinen bisherigen Job kündigen.
Vielleicht kannst Du auch ergänzend eine Pflegerische Ausbildung absolvieren (mit dem Ziel, mehr Geld zu verlangen).

Bei dem jetzigen Arbeitgeber:
Sich verweigern, Medikamente zu verabreichen. Dies auch gut begründen. Andere Aufgaben wahrnehmen und weiter gut beobachten, wie der Tagesablauf bei den Bewohnern ist. Du bist ja erst gerade angefangen. Sollte das Wohl der Bewohner gefährdet sein, dann sich an der zuständigen Stelle beschweren oder wenn das nicht hilft, die Presse einschalten. Solltest Du ständig ausbildungsfremde Aufgaben übernehmen, dann bitte um ein klärendes Gespräch.