Jobcenter Geld für erwachsenes Kind im Haushalt der Mutter

Hallo,

ich habe eine Frage für meine Mutter. Wir kennen uns beide nicht aus und hier gibt es ja immer jemanden, der vom Fach ist oder sich sehr gut auskennt.

Meine Eltern (nicht verheiratet) haben sich getrennt. Mein Vater ist aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen, das Haus wurde samt Kredit auf meine Mutter umgeschrieben. Mein Vater hat virher eine Menge Schulden gemacht. Alles in allem zahlt meine Mutter jetzt noch ca 180.000€ an die Bank. Mein Vater ist Frührentner und bezieht nur eine kleine Rente von etwa 700€. Er bezieht kein ALGII oder sontige Unterstützung.

Meine Mutter hat abzüglich aller Kosten für Kreditrate, Versicherungen, Nebenkosten und Auto ca 380€ übrig für den Monatseinkauf und Rücklagen. Ihr würde das Geld so theoretisch reichen, aber mein Bruder (21 Jahre alt) lebt noch mit im Haus. Er hat keine abgeschlossene Ausbildung, weil er wegen Drogenkonsum gekündigt wurde. Dann hat er eine Zeit lang in Zeitarbeit gearbeitet, wo er ebenfalls wegen den Drogen entlassen wurde. Er hat sich anfangs arbeitssuchend gemeldet, hat sich dann aber heimlich wieder abgemeldet und lebt seitdem in den Tag hinein.

Meine Mutter hat ihn jetzt so weit, dass er zumindest wieder auf Arbeitssuche ist und auch gemeldet ist. Allerdings hat er bei der Agentur für Arbeit eine Sperre, wegen diverser versäumter Termine glaube ich. Das Jobcenter sei wohl für ihn zuständig, er bekäme dort eine Grundsicherung.

Wie ist das mit dem Jobcenter? Meine Mutter und mein Bruder bilden eine Bedarfsgemeinschaft? Muss meine Mutter nun einen Antrag stellen oder mein Bruder? Auf dem Jobcenter wurde ihr heute gesagt sie müsse den Antrag stellen, aber ihr wurde nicht erklärt warum. Es wurde wohl nur gesagt, dass mein Bruder solange er zu Hause lebt und nicht 25 Jahre alt ist keinen Antrag stellen kann.

Meine Mutter hat große Probleme mit meinem Bruder und würde ihn glaube ich gerne raus werfen, aber sie hat Angst, dass sie dann Unterhalt zahlen muss bzw das Haus aufgeben muss um meinem Bruder diesen zahlen zu können. Die gleiche Angst hat sie bezüglich eines Antrags beim Jobcenter auf ihren Namen. Kann man sie zwingen, das Haus zu verkaufen? Ihre Schulden liegen bei ca 180k und das Haus würde mit ganz viel Glück vllt noch 100.000€ einbringen. Sie käme also so aus den Schulden auch nicht raus.

Ich hoffe es ist nicht zu durcheinander geworden. Ich habe mit Jobcentern, der Agentur für Arbeit und diesem ganzen Thema noch nie was zu tun gehabt und bekomme die Informationen die ich habe alle von meiner Mutter.

Wenn noch Fragen sind frage ich sie gerne und ergänze noch.

LG und entschuldigung für den wirren text, aber einfacher bekomme ich es gerade nicht erklärt.

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ganz ehrlich, 180tausend schulden - das ist doch für deine mutter gar nicht machbar, das noch zu lebzeiten abzuzahlen. ich nehme an, daß sie mindestens 40 ist. das wären noch 27 arbeitsjahre - im BESTEN fall. zu dem betrag, den sie abzahlen muß, kommen in den jahren reparaturen, instandhaltungskosten etc. auf sie zu.

anhand der von dir genannten zahlen gehe ich davon aus, daß sie keine unmengen im monat zurückzahlen kann.
daher würde ich ihr dringend raten, lieber ein ende mit schrecken zu machen als endlos in der pleite-schleife weiter zu leben.
sucht einen schuldenberater auf.

es wird wohl kaum ein weg um den verkauf des hauses herumgehen. evtl. muß sie auch in insolvenz gehen - aber nur so wird sie irgendwann wieder finanzielle sicherheit haben.
die andere alternative währe auf lebenszeit am existenzminimum herumkrauchen in der hoffnung, bis zum tode das haus abbezahlt zu haben - damit es dann der junior für drogen verkauft.

verkaufen und die finanzen neu sortieren erscheint mir die einzig sinnvolle option.

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Ich persönlich finde, dass du vollkommen Recht hast. Meine Mutter wird das Haus aber niemals aufgeben. Sie ist letztes Jahr 50 geworden und arbeitet körperlich hart. Ich bezweifle, dass sie das bis zur Rente machen kann. Ansonsten bekommt sie noch Witwenrente. Ich kann ihr nur gut zureden und Tipps geben. Entscheiden muss sie. Sie tut mir unheimlich leid. Sie hat die letzten 25 Jahre unter meinem nichtsnutzigen Vater gelitten und jetzt steht sie nach der Trennung mit meinem kranken Bruder da der sie belastet und kämpft um ihr Haus. Sie wird da bis zum bitteren Ende drum kämpfen leider.

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Wundert mich, dass das Haus noch nicht gepfändet ist. Ne privatinsolvens sollte sie dringend machen.

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Halli Hallo,

ich arbeite im Jobcenter, alle Infos die du hast sind korrekt. Deine Mutter muss den Antrag stellen wenn Sie unterstützung braucht. Stellt dein Bruder für sich alleine den Antrag wird dieser abgelehnt, da unter 25 Jahre. Mit dem Haus ist das so, da es deiner Mutter gehört und Sie darin mit deinem Bruder lebt, stellt dies grundsätzlich zunächst einmal Schonvermögen dar, wenn es in seiner Gesamtheit angemessen ist. Es darf natürlich für zwei Leute nicht zu groß und zu teuer sein. Die Angemessenheit von Größe und Kosten sind in jeder Stadt/Kommune anders. Eine konkrete Auskunft kann dir nur das dortige Job Center geben.
Sofern deine Mutter deinen Bruder rauswirft muss Sie dann auf jedenfall Unterhalt zahlen, wenn dein Bruder aufgrund seiner wohnungslosigkeit einen Antrag auf ALG II stellt und dann eine Ausbildung aufnimmt. Nach dem SGB II wird Unterhalt bis zum 25.Lebensjahr geprüft. Aber nur dann wird Unterhalt geprüft. So lange dein Bruder gar nichts macht werden die gegen dich keinen Unterhalt prüfen. Ich weiß nicht wie es wäre wenn dein Bruder einen Rechtsanwalt beauftragt um Unterhaltsansprüche geltend zu machen.

Eine andere Möglichkeit wäre noch Wohngeld zu beantragen. Da müsste Sie sich mal in der Wohngeldstelle erkundigen.

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Vielen Dank für deine Antwort. Für zwei Personen wird das Haus auf alle Fälle zu groß sein. Ich glaube es sind ca 120qm. Es wurde damals für die ganze Familie mit 3 Kindern gekauft. Wenn meine Mutter das Haus verkaufen muss, dann bleiben ihr leider immer noch mindestens 80.000€ Schulden. Sie verdient nicht genug um die Schulden und Unterhalt für meinen Bruder zu zahlen... eine wirklich doofe Situation.

Vielen Dank für deine schnelle und hilfreiche Antwort! Liebe Grüße.

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Das mit der Größe ist auch so ne ganz komplizierte Sache, da gibs richtige Tabellen und Haus ist nicht gleich Wohnung, das ein haus mehr qm hat ist ja klar. ich hab das jetzt leider nicht alles im kopf und das Jobcenter kann deine mutter auch nicht zwingen das haus zu verkaufen aber sie können bei bestimmten gesichtspunkten eben ihren antrag ablehnen. Wenn deine Mutter den aufwand nicht betreiben will die ganzen formulare auszufüllen, kann sie auch einen termin zu einer unverbindlichen beratung im jobcenter machen. die ganzen unterlagen vom haus sollte sie aber mitbringen, damit die kollegen die wichtigsten infos haben um das mal grob zu prüfen.

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