Auffahrunfall beim Ausparken

Hallo!

Vielleicht gibt es hier jemanden, der sich mit solch einem Fall auskennt bzw. selbst schonmal sowas erlebt hat.

Ich habe beim Ausparken das hinter mir stehende Auto am Nummernschild berührt. Der Fahrer des geschädigten Autos war nicht vor Ort, allerdings zwei Zeugen. Jedoch habe ich nur von einem Daten, da sich der andere aus dem Staub gemacht hat, nachdem er gemerkt hat, dass ich die Polizei informiert habe. Diese kam dann auch und hat das Ganze dokumentiert.

An dem geschädigten Auto haben die Polizisten das Nummernschild beanstandet (Schadenshöhe nach deren Statistik etwa 30 €) und bei uns einen Kratzer im Plaste (etwa 10 € Schaden). Unsere Versicherung wurde umgehend von uns über den Auffahrunfall informiert.
Nun riefen mich die "Opfer" an und meinten, dass der Kühlergrill verschoben sei und die Stoßstange hänge. Ganz ehrlich, dann würde unser Auto wohl auch anders aussehen als deren Audi (etwas älteres Modell). Sie haben nun einen Gutachter für ihr Auto bestellt.

Jedenfalls hat weder die Polizei, noch ich Fotos gemacht. Ich war noch nie in dieser Situation und dachte, dass es ausreicht, wenn die Polizei das alles absegnet. Außerdem ist da ja noch mein Zeuge, der mir zumindest versichert hat, dass das Nummernschild schon vorher demoliert war. Der nette Mann ist dort täglich unterwegs und kennt die ganzen Autos. Ich habe eher zufällig dort geparkt.
Nun habe ich zumindest unseren Kratzer fotografiert, der wirklich minimal ist und mir nicht mal aufgefallen wäre.

Mich ärgert es jetzt, dass scheinbar weder die Polizei, noch mein Zeuge irgendeine Aussagekraft haben und die "Opfer" mir nun jegliche Schäden unterjubeln können. Ist das wirklich rechtens? Kann man da irgendwas machen oder muss ich das alles so hinnehmen?
Im Falle, dass die Versicherung den Schaden übernimmt (wir haben uns schon informiert ab welcher Schadenshöhe das Sinn machen würde), würde man meinen Partner, über den das Auto läuft, in die SF 2 hochstufen.

Mich regt es gerade tierisch auf, dass es immer wieder Menschen gibt, die aus allem Profit schlagen wollen und so finanziell eingestellt sind.

Ich danke euch jetzt schonmal für Antworten!

Liebe Grüße

1

Ja. leider gibt es so Zeitgenossen.

Habe ich zweimal schon erlebt. Beim ersten Mal war es auch nur ein Kratzer und der Besitzer wollte ne Menge Geld dafür haben. Meine Versicherung hat einen Gutachter geschickt der dann zT Altschäden identifizieren konnte und die letztendlich gezahlte Summe deutlich reduzieren konnte. Der Geschädigte rief ständig bei mir (!) an und wollte wissen, wann sein Geld endlich kommt. Aber das lag ja nicht in meiner Macht, was er nicht verstehen wollte. Repariert hat er den Schaden nie.

Das zweite Exemplar war ein Nachbar, den meine Tochter angeblich mit meinem Auto angekratzt hatte. Sie ist so schusselig wie ich und deswegen waren wir uns nicht sicher. Bei uns war aber nichts zu sehen. Er ließ den Schaden angeblich schätzen, was weit über dem Betrag war, den es sich lohnt selbst zu zahlen. Ich glaube es waren so 4000€. Wir meldeten das also unserer Versicherung, aber auch dass es uns komisch vorkam weil die angebliche Kollision nicht bemerkt wurde und wir uns eigentlich fast sicher waren, dass das Nachbarsauto den Schaden schon länger hatte (andere Nachbarn bestätgten das). Es kam dann ein Gutachter und die Frau des Nachbars beschimpfte uns im trunkenen Zustand (Alkoholikerin). Gezahlt hat die Versicherung letztendlich nichts.

Ich würde das alles deiner Versicherung so melden, auch deinen Verdacht, sie werden dann einen eigenen Gutachter schicken. Hast du mal deine Versicherung gefragt ob du dich auch noch nach dem Gutachten für eine Selbstzahlung entscheiden kannst?

Echt doof solche Leute, leider glaube ich, dass man nicht immer eindeutig nachweisen kann wenn es Altschäden sind...

Alles Gute!
S.

2

Hallo, du solltest deiner Versicherung deine Vorbehalte mitteilen. Diese wird sich dann darum kümmern. Diese wird dann sicherlich einen Gutachter bestimmen und dieser ist ganz sicher in der Lage einen Altschaden zu erkennen.

Übrigens kann es durchaus sein, dass es von außen sichtbare Mängel nicht gibt. Mir ist mal jemand im Stehen hinten aufgefahren, eigentlich nur kurz berührt, so wie beim Ausparken etwa. Ich fuhr damals einen Opel Corsa, der einen in den Stoßfänger integrierten Fahrradträger hatte. Man sah überhaupt nix. Trotzdem musste dieser komplett ausgewechselt werden, was ein Schaden von fast 3000 Euro wurde ...

VG
B

3

Es ist durchaus möglich bzw. relativ wahrscheinlich, das Du mehr als das Kennzeichen beschädigt hast.
Um das zu beurteilen, gibt es Gutachter, das Urteil von Passanten bzw. Polizisten ist dabei glücklicherweise nicht viel wert.

Gruß,

W

4

Ich hatte beides schon:

Mir ist einer reingefahren (Stautempo), man sah kaum einen Kratzer und die Dellen nur wenn das Licht im richtigen Winkel 'drauffiel. Es waren 2500€ Reparaturkosten...
Ich habe einen beim Ausparken angedozzt, Polizei befand den Schaden auf maximal hundert Euro, aber in Wirklichkeit hatte es Kühlergrill + Stossstange verschoben (und ja - das kam hin). An meinem Auto war gar kein Kratzer.

Beschreibe das Ganze Deiner Versicherung, eventuell schicken die dann noch einen eigenen Gutachter vorbei. Die Gutachter können ganz gut erkennen, ob es sich um frische oder alte Schäden handelt.

Grüsse
BiDi

5

Hallo,

ich bearbeite den ganzen Tag Kfz-Schäden und finde dich etwas vorschnell. Selbst wenn das Nummernschild vorher schon verbeult war, bedeutet das nicht, das kein weiterer Schaden durch euren Zusammenstoß entstanden ist. Die meisten Fahrzeuge wiegen ca. eine Tonne und auch bei geringer Geschwindigkeit können dabei für das Empfinden eines Laien hohe Schäden entstehen. Dabei muss an dem anderen Fahrzeug nicht auch ein hoher Schaden sein.
Fakt ist: Du bist dagegen gefahren und solltest erstmal abwarten, was im GA steht. Auf die Aussage des Polizisten zur Höhe solltest du nichts geben. Er ist Polizist und kein Kfz-Mechaniker und hat auch nicht in das Fahrzeug reingeschaut, oder? Die Stoßstangen sind am Fahrzeug zudem mit solchen "Nasen" befestigt. Da muss nur eine gebrochen sein, dann muss die gesamte Stoßstange ausgewechselt werden. Das sieht man aber von außen nicht auf den ersten Blick nicht, sondern eben nur, wenn man rein schaut.
Ich finde es immer sehr schade, wenn der Unfallverursacher seinem Unfallpartner von vornherein des Betruges bezichtigt. Stell es dir einfach im umgekehrten Fall vor: Dein Auto wird beschädigt, die Werkstatt attestiert dir einen höheren Schaden und der Verursacher glaubt dir nicht, weil irgendein Zeuge behauptet, er würde alle Autos kennen und deines hatte schon ein verbeultes Nummernschild. Würdest du sicher auch unschön finden, oder?
Ansonsten: Im GA sind in der Regel Vor- und Altschäden aufgelistet. Sollten Zweifel bestehen, könnte die Versicherung eine Nachbesichtigung veranlassen, um rauszufinden, ob es einen Altschaden an der selben Stelle gab und inwieweit durch euren Zusammenstoß der Schaden vergrößert wurde. Die reine Behauptung eines Zeuges, das Nummernschild war vorher verbeult, reicht nicht als Beweis aus, dass kein Schaden entstanden sein kann.

vg, m.

6

Vielen Dank erstmal für eure Antworten.

Dass durch den Zusammenstoß ein Schaden entstanden ist, zweifel ich nicht an. Schließlich hat unser Auto auch einen Kratzer abbekommen. Auch ist mir bewusst, dass es äußerlich oftmals weniger aussieht, als es dann "innerlich" der Fall ist.

Trotzdem finde ich es frech, wenn man mir am Telefon vorwirft, dass die Stoßstange hänge und der Kühlergrill verschoben sei. Schließlich waren die Unfallopfer am Tattag nicht in der Werkstatt, sondern haben es von sich aus behauptet.
Bisher wurde auch nichts repariert. Darf der Schaden überhaupt vorher repariert werden, ehe der "Fall" abgeschlossen wurde?
Das Auto habe ich nach dem Unfall auch noch des Öfteren gesehen und auch wenn ich Laie bin, sieht die Stoßstange für mich normal aus, auch der Kühlergrill. Da hängt äußerlich nichts, deshalb regt es mich auf, dass die das angeblich so sehen ohne das da wer rüber geguckt hat.
Aber gut, nun kann ich es eh nicht mehr ändern und muss das Gutachten abwarten. Wie lange das in etwa, bis man genauere Informationen hat bzw. das Gutachten vorliegt?

Liebe Grüße
hope

7

Reg dich doch nicht auf. Keine Versicherung zahlt auf Zuruf. Und natürlich kann ein Geschädigter sein Fahrzeug reparieren lassen. allerdings lassen sich die wenigsten Werkstätten darauf ein und reparieren nur dann, wenn die Versicherungen ihnen schriftlich zusichert, den Schaden zu übernehmen. Und auch hinsichtlich Beweiszwecke ist es nicht sinnvoll, einen Schaden reparieren zu lassen, bevor die Versicherung diesen "zu sehen" bekommt. Denn wenn dann eine Nachbesichtigung veranlasst werden soll, könnte es schwierig werden.

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