Haus von Eltern verkaufen oder behalten?

Hallo,

bislang war ich nur fleißige Mitleserin, habe nun aber eine Frage. Die Forumssuche hat mir nicht weitergeholfen, deshalb mache ich mal ein neues thema auf und hoffe, dass das hier an der richtigen Stelle steht:

Es geht um das Haus meiner Eltern in Dresden. Meine Eltern gehen nächsten Monat zusammen in ein Seniorenstift, weil ihnen der Alltag mittlerweile zu mühsam ist (sind 82 und 85 jahre alt). Ich lebe mit meiner Familie in Lübeck und sie deshalb nicht pflegen.

Das Haus meiner Eltern ist abbezahlt und in ordentlichem Zustand, müsste aber vor einer eventuellen Vermietung trotzdem renoviert werden. Meine Eltern lassen mir freie Hand und haben mir auch vorgeschlagen, es zu verkaufen. Sie hätten kein Problem damit, könnten wir uns doch von dem Erlös in Lübeck etwas eigenes zulegen. Die Maklerfirma [*** bitte keine Werbung] hat auf Anfrage eine unverbindliche Schätzung abgegeben und den möglichen Erlös mit 350tsd bis 400tsd Euro angegeben (Verwaltungskosten etc sind allerdings noch nicht abgezogen).

Ich stehe jetzt vor dem Problem, ob wir das wirklich machen sollen. Wirtschaftlich gesehen kämen Renovierung und Vermietung ebenfalls in Betracht, wären aber mit mehr Aufwand verbunden. Außerdem müsste ich mich dann nciht von meinem Elternhaus trennen (hängen viele schöne Erinnerungen dran).
Andererseits wäre eine eigene Immmobilie in Lübeck auch gut und deutlich weniger Arbeit.

Was soll ich machen?? Mein Mann ist für verkaufen, sagt aber auch, dass er es versteht, wenn ich das nicht möchte. Ich häng gerade total in der Luft. Hat jemand von euch einen Rat?

Viele Grüße,
scheuwi

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Hi,

ersteinmal:

ist der Seniorenstift für die nächsten 20 Jahren (?) bezahlbar für Deine Eltern auch wenn sie mehr intensiv Pflege benötigen? Können sie auch Intensivpflege gewährleisten bei Alzheimzer, etc. oder muss man dann evtl. wieder wechseln?
Ansonsten kann das Geld vom Hausverkauf hinzugezogen werden!

Ich würde heutzutage nur noch verkaufen, außer Du willst dort wieder hinziehen.
Vermietung sollte man sich leisten können, denn Reparaturen, etc. gehen in Zukunft auf Deine Kosten. Wenn man an die falschen vermietet :-( wird es noch teurer.

Wäge ab, wie teuer die Renovierung wird und mit welchem realistischen Preis Du verkaufen kannst.

Die Maklerfirma wird nie eine richtige Schätzung abgeben, da sie dementsprechend mehr Provision bekommen. Und denen ist es egal, ob das Haus 1 Monat oder ein Jahr frei steht!
Hier würde ich einen Gutachter von der Bank holen, der es realistisch einschätzt!

LG
Lisa

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Ehrliche Meinung?

20 Jahre wird sie vermutlich nicht planen müssen. Eher 10.

Gruß

Manavgat

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Hi,

die Kinder haben Unterhaltspflicht!
Diese greift übrigens nicht nur bei einer Pflegebedürftigkeit der Eltern, sondern auch dann, wenn diese aus anderen Gründen das Sozialamt in Anspruch nehmen müssen.

Sprich, wenn sie das Haus verkaufen, sollten sie aus reiner emotionalen Verpflichtung gegenüber den Eltern auch nach den 10 Jahren mit Geld zur Verfügung stehen, wenn diese eine Pflege....nicht mehr leisten können.

Und heutzutage werden die Menschen immer älter #schein

LG
Lisa

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Hallo,

das ist wirklich eine schwierige Entscheidung.

Ich denke es gibt sowohl bei der Methode des Verkaufens als auch beim Vermieten Vor- und Nachteile. Es wäre vielleicht eine Möglichkeit eine Pro und Contra Liste zu machen.

Ich persönlich würde wohl beim Verkaufen mehr Vorteile sehen. Natürlich gibt es da diesen großen emotionalen Teil, dass es sich ja um Dein Elternhaus handelt, da fällt es wahrscheinlich schwerer zu sagen "Los, lass und das Verkaufen". Wobei da auch die Frage wäre, was es Euch bringt die Immobilie zu behalten. Wäre den abzusehen, dass ihr noch mal nach Dresden zurückgeht? Ich denke mal eher nicht, oder?

Die Frage ist halt auch, ob ihr Euch das antun wollt das Haus zu vermieten. Es ist denke nicht so einfach von Lübeck aus Vermieter zu sein, wenn an dem Haus mal etwas sein sollte und die Mieter Euch auffordern das zu beheben und es kommt natürlich noch die Gefahr hinzu, dass ihr an den falschen Mieter geratet, der mit dem Haus nicht so umgeht wie ihr es Euch wünscht.

Die Wertermittlung von dem Makler klingt ja erstmal nicht so schlecht. Könnt ihr den Markt in Dresden einschätzen, dass ihr am Ende auch so einen Kaufpreis erzielen könnt? Und könnt ihr von dem Erlös ein Häuschen in Eurer derzeitigen Gegend finden? Dann wäre das ja wirklich eine sehr gute Möglichkeit um relativ schuldenfrei Eigentum zu erwerben.

Hast Du den schon eine Tendenz in welche Richtung Deine Entscheidung geht?

LG

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Hallo,

sind Deine Eltern abgesichert? Ich meine jetzt nicht das Seniorenstift wohin sie jetzt gehen sondern eher, wenn sie zum richtigen Pflegefall werden? Mein Opa wurde leider ein Schwerstpflegefall und es waren in knapp zwei Jahren gut 15.000 Euro weg...

Das Haus würde ich verkaufen aber nicht den gesamten Erlös "auf den Kopf" hauen. Ich würde einen Teil zurücklegen - eben für etwaige Eventualitäten.

LG
Caro

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Hallo!

Eindeutig verkaufen. Das Geld aber nicht gleich selber ausgeben, sondern genug Geld für mindestens 10-15 Jahre Pflege-Eigenanteil auf die Seite legen für beide. (bei meinem Vater sind das ca. 1500 Euro im Monat, den Rest zahlt die Pflegekasse, wenn die Rente nicht reicht muss man da an das Geld vom Haus ran gehen, auch wenn es innerhalb von 10 jahren als Schenkung an Dich ging).

Ein Haus vermieten macht sehr viel Arbeit, man muss immer wieder irgendwas regeln, hier eine kleine Reparatur, da ein Wasserrohrbruch, dann ziehen die Mieter aus und man muss jemand neues suchen (ein Makler kann da zwar helfen, aber mindestens nach dem Rechten sehen und die Übergabe selber regeln wäre schon wichtig). Es kann auch mal längere Zeit leer stehen, und davon wird ein Haus nicht besser.

Mit Sicherheit müsstet ihr immer wieder selber hin fahren und euch kümmern. Selbst eine teure Hausverwaltung macht eben doch nicht alles genau so, wie man selber es machen würde.

Im zweifel habt ihr mehr davon, wenn ihr das Haus jetzt verkauft, einen Gutteil des geldes für die Pflege anlegt und den Rest für ein eigenes Haus in das ihr selber einzieht verwendet.

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Makler sagen viel wenn der Tag lang ist.

Das Haus meines Schwiegervaters wurde auf eine halbe Million geschätzt (von einem befreundeten Makler). Verkauft wurde es nach eeeeewigem hin und her mit 300 000 und das Wasser stand meinem Schwieva schon bis zu Hals, weil er voreilig was anderes gekauft hatte.

Das Haus stand in 1a Lage in mittelgroßer Stadt mit Regierungssitz....

Also verlass dich nicht drauf, dass du auch wirklich soviel Geld bekommst.

Nur als Warnung!

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Hi scheuwi,
wenn Ihr nicht selbst drin wohnen könnt, und auch nicht in der Nähe wohnt um Euch drum zu kümmern, verkauft es.

So ein Haus mit Mieter will gepflegt sein. Du hast gerne, ärger und viel arbeit, hier was und da was und das ist auch nicht richtig, usw. usw.

Versucht es zu verkaufen, manch super Mietwohnung hat nach Mietnomaden nur noch Schrottwert. Dann bricht Dir erst recht das Herz.

Gruß Claudia

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also vermieten seh ich das problem mit mietnormaden gar nicht
wenn man nach den medien geht müsste in jeder 3 wohnung (33%) nen mietnormade dren hocken
die realität liegt bei ca 0,7%-0.8% (hab es letztens noch irgendwo gelesen, glaub in Haus & Grund war es)
man sollte nur den fehler nicht machen und andere es machen lassen -> makler
oder sich den mieter vorher nicht richtig an zu schauen (machen die meisten nicht)

und da kommen wir bei euch auf dem knackpunkt
dresten -> luebeck sind mal locker knappe 500 km
ihr könnt nichts selber machen
für jeden furz müsst ihr euch auf andere verlassen
ihr werdet abgezockt werden vom feinsten angefangen von handwerker bis über makler die euch ach so schöne mieter versprechen und im endefeckt den ersten nehmen der kommt..

daher in deinem fall vermieten ja aber wenn bei euch um die ecke
also

->das haus weg -> euch was in dresten holen
->das haus behalten -> nach luebeck ziehen
alles andere ist selbstmord

übrigens ganz wichtig sprecht vorher alles mit dem steuerberater durch
sonnst fallt ihr gewaltig auf die .. nase...
es gibt in euren fall nicht nur steuerliche fallstricke
sondern auch kosten von euren eltern die wegen dem haus auf euch fallen können

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Es müssen ja gar keine richtigen Mietnomaden sein, es reichen schon normale leute die mit fremdem Eigentum nicht so sorgsam umgehen wie man es sich wünschen würde. Wenn mehrere Zimmertüren Löcher haben, die Böden fleckig und aufgequollen sind, Fliesen und Waschbecken Sprünge haben, dieDuschabtrennung zentimeter dick von Kalk bedeckt ist, das Klo unten drin schwarz ist... dann reicht das wenige Geld auf dem Kautionskonto auch nicht gerade weit. Das tut dann schon weh, wenn man die Renovierung nicht selber machen kann.

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zimmertür ca 30-40€ bei kiefer landhaus ca 90€
laminat 10€ qm + legen

also das hölt sich in grenzen wenn man allerdings ein auf luxus macht
und allein für ne klohschüssel 100€ zahlt weil man die beim gas wasser scheiße type kauft und nicht im baumarkt für 17€

dann explodieren die kosten ungemein
ich würde auch niemals vermieten wenn ich für jeden furtz auf handwerker angewiesen bin
man muß sich schon zu helfen wissen
oder welche kennen...

ich brauch für ne komplettsanierung mit kabel / steckdosen / sicherungen / badezimmer (fliesen) inc neue badewanne aus metall / klo / spüle / küche und bodenbelag
grobe 7.000-10.000 € material
wenn man sich nicht zu helfen weiß kann man das allein fürs bad aus geben

aber das gejammer 50.000€ schaden etc im fernsehen sorry da fang ich immer an zu lachen.. was erwarten die ne sanierung mit goldenen fliesen ?
aber du hast trotzdem recht das es die kosten die kaution nicht decken wird...
deswegen sagte ich ja auch man muß selbst vor ort sein....
sowas kommt ja auch nicht von heut auf morgen...

und es gibt bevor es extrem wird immer warnungen von nachbarn etc..

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Wiso du? Wurde das Haus überschrieben oder verschenkt?

Deine Eltern sollen verkaufen und die Hälfte des Erlöses anlegen. Man weiss nie, was kommt. Die andere Hälfte können sie dir ja geben, wenn sie so grosszügig sind - aber an Ihrer Stelle sollten sie die Kohle behalten.

Sie können 105 werden und 15 - 20 Jahre Bettlägrig sein - das geht ganz schön ins Geld. Sie können aber auch bald nicht mehr sein - dann sollte Geld für eine Bestattung da sein. Da sind 10.000 Euro kein Problem unterzubringen - Sterben ist teuer, wenn man es nicht auf die Sparvariante möchte. Ich denke mal - sie haben noch Ersparnisse, aber ich habs jetzt erst beim Schwiegervater und beim Schwiegeropa erlebt - wie schnell die weg sind, wenn man zum Pflegefall wird. Was ich niemandem wünsche, aber es gehört angesprochen.

Vermieten würd ich auf diese Entfernung nicht - da sind der Scharlatanerie Tür und Tor geöffnet - da hätt ich keine ruhige Minute mehr.

Wegen der Einschätzung des Wertes des Hauses - Gib mal auf Immoscout oder ähnlichem die PLZ und die Wohnfläche an, dann siehst du, wie ähnliche Gebäude im Ort verkauft werden - die Schätzung des Maklers halte ich für SEHR SEHR unwahrscheinlich. Der schielt auf ne fette Provision und sonst nix. Ich schätze mal mit ca. 200 - 250 tsd liegst du eher im Zielbereich - Verhandlungsbasis. Es sei denn ihr habt nen kleinen Palast da stehn und kein Einfamilienhaus, das eine etwas längere Geschichte hat und Renoviert werden sollte.
Ebenso kannst du ersehen, wie der Mietspiegel in der Ortschaft ist, dann kannst du immer noch entscheiden, ob sich der Aufwand lohnt.

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Definitiv verkaufen, so sehr du auch daran hängst. Ihr wohnt viel zu weit weg, um da schnell mal hinzufahren, wenn es Probleme bei den Renovierungsarbeiten oder dann später bei den Mietern aufkommen. Ihr habt nur Rennerei und Arbeit damit. Holt euch noch eine weitere Meinung vom Baugutachter ein und verkauft das Haus.