Kostenteilung in Partnerschaft fair?

Guten Morgen,

ich bin seit drei Jahren mit meinem Partner (nicht verheiratet zusammen) und mache mir Gedanken über unsere Kostenverteilung. Die Lage sieht so aus: er hat einen festen Job und verdient ganz gut meiner Meinung nach. Ich hatte einen Job, er hat mich aber in Hinblick auf unsere Zukunft ermutigt noch einmal zu studieren, demzufolge sieht mein Einkommen eher mager aus, ich habe durch Nebenjob, Kindergeld und Unterhalt trotzdem etwa das Durchschnittseinkommen eines deutschen Haushalts zur Verfügung. Er hat ein Sparkonto mit fünfstelliger Summe, ich bin ganz stolz wenn ich es bei meinem Sparkonto demnächst wieder auf 1000 schaffe und zweige jeden Monat konsequent einen Teil ab um zu sparen.

Er hat mir damals angeboten die Mietkosten zu tragen damit ich das Studium aufnehmen kann. Dazu muss man sagen dass wir ein sehr günstiges Häuschen mieten konnten. Er hatte als Single mit Dreizimmerwohnung gleich hohe Mietkosten. Ich beteilige mich trotzdem jeden Monat mit 200 Euro um eine fiktive Differenz für mich und meine Töchter auszugleichen - also eher eine symbolische Beteiligung, die aber immerhin ein Fünftel der Mietkosten inkl. Strom Gas darstellt.

Alle weiteren Kosten tragen wir getrennt. Jeder hat ein eigenes Auto, eigene Versicherungen, eigene Verpflichtungen und das übliche Zeug. Also alle von den Mietkosten abweichende Kosten begleicht jeder für sich. Ich habe noch dazu sehr hohe Benzinkosten, da ich wegen der Umgangskontakte mit dem Vater meiner Kinder jeden Monat etwa 1500 Kilometer zurücklege (er arbeitet Schicht, ich hab freitags frei, deswegen bring ich ihm die Kinder freitags meistens). Lebensmittel kaufen wir beide in selbem Umfang ein, wobei ich sparsamer bin und eher auf Angebote achte, während er lustorientiert einkauft und sich auch gern teure Weine gönnt (natürlich völlig in Ordnung) und dementsprechend mehr Geld dafür ausgibt.
Nach Abzug aller Fixkosten hat er laut Haushaltstabelle nur unwesentlich mehr zur Verfügung für Lebensmittel, Benzin, Kleidung etc. als ich. Das liegt daran, dass er in zahlreichen Vereinen Mitglied ist (die er aber nicht nutzt) und viele in meinen Augen unsinnge Versicherungen hat.

Jetzt verhält es sich so, dass mein Partner jedes Mal wenn er auf sein Konto guckt im Minus ist und dementsprechend grummelig ist - und ich mich unter Druck gesetzt fühle. Er sagt nicht direkt dass ich mich mehr beteiligen soll oder so, aber es kommt so bei mir an...

Jetzt frage ich mich ob unsere Verteilung der Finanzen fair ist. Im Prinzip geht es ja nur um die Mietkosten (inkl. Strom/Gas), denn alle anderen Kosten, die mich und meine Töchter betreffen trage ich selbst. An den Mietkosten beteilige ich mich nur mit 20 Prozent. Aber die übrigen 80 Prozent müsste er so oder so bezahlen - auch als Single und er hat es mir damals selbst angeboten den Betrag allein zu übernehmen.

Ich finde unsere strikte Trennung der Finanzen einerseits sehr angenehm, andererseits wenig partnerschaftlich. Und vor allem macht mir mein ständig schlechtes Gewissen zu schaffen. Muss ich das haben?

Und jetzt kommt mir bitte nicht mit gemeinsamen Konten weil das bei jedem Paar funktionieren muss oder sowas, das wollen wir beide nicht ;-)

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Im Grunde muss am Ende jeder selbst wissen mit welchem Modell er (als Paar, etc) am besten zurechtkommt.

Bei uns verhält es sich so, dass ich gute 700 Euro mehr verdiene als mein Partner. Verdienen tun wir aber beide sehr gut.

Gemessen an unserem Gehaltsgefälle, trage ich mehr Kosten als er. Am Monatsende hat somit jeder gut und gerne gleichviel Geld über.

Davon wird dann gemeinsam gespart, vom Rest verfügt jeder wie er mag.

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was als "fair" bwertet wird, läßt sich nicht von außen sagen.
Es gibt imemr Argumente für und gegen die eine oder ander eaufteilung.
es geht dabei nämlich nicht um eine rationale rechnung (die man, wei gesagt auch völlig unterschiedlich legitmieren könnte, so könnte mansagen, rein rechnerisch wäre es fair, wenn derjenige, der mehr "verbraucht" mehr bezahlt = du und dein kind verbauchen mehr wohnraum, müssen daher mehr bezahlen, genauso könnte man rechnen, daß derjenige, der mehr verdient mehr kosten trägt etc..)

was also als fair und ausgeglichen wahrgenommen wird muß jedes paar für ich klären.
sprich das thema an, sag´ihm, was seine aussagen bei dir auslösen und sprecht drüber, was für EUCH beide fair ist und womit ihr beide gut leben könnt.

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Für die zwei Kinderzimmer, die meine Töchter bewohnen zahle ich ihm doch 200 Euro im Monat. Alle anderen Räume bräuchte er sowieso.

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aber du hast doch im moment das gefühl, daß er euren deal nicht (mehr) für fair hält.
Ob ICH ihn für fair halte oder nicht tut doch da nix zur sache.

und natürlich ist das argument "die anderen räume braäuchte er sowieso" ein schwaches. Wenn ein paar es für fair hält, wenn jeder die hälte der wohnkosten trägt, dann ist es unerheblich, ob jemand 10 minuten oder 30 minutne im bad braucht oder ob der andere ja sowieso eine küche bräuchte.
mit dem gleichen argument könntest du erwarten, daß er z.b. einen neuen fernseher, neuen boden, neue vorhänge,... alleine finanziert, weil er es ja "sowieso" bräuchte.
Ein teil der partnerschaft macht ja eben auchgerade das teilen von kosten/ aufgaben aus.

aber wie gesagt- es gäbe für jede mögliche regelung ein rationales argument. daher spielen argumente da keine rolle, wenn es daru mgeht, ob IHR die regelung fair findet oder nicht.
Das wirst du aber nur herausbekommen ,wenn du mit deinem partner sprichtst und ih nfragst, o ber euren deal immer noch in ordnung indet.
falls ja, kannst du dir dein schlechtes gewissen sparen, falls nicht, müßt ihr eine neue regelung finden, die ihr abeide fair findet...

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Hallo #blume

er ist jedes Mal, wenn er auf sein Konto schaut, im Minus? Das würde mir Angst machen, so spontan#schock

Das sollte er analysieren, bevor Du aus einem Unterdrucksetzgefühl Deinen Anteil aufstockst. #kratz Man kann nur ausgeben, was man hat.#schein

Unabhängig davon, solltet ihr Euch dringend über Eure Finanzen unterhalten. Allein schon der Satz "Er sagt nicht direkt dass ich mich mehr beteiligen soll oder so, aber es kommt so bei mir an" sagt mir, dass es dafür Zeit ist. Ungeprüft Geld zuschustern würde ich nicht.

Alle Ausgaben auflisten, wer trägt sie in welchen Verhältnis.

Wenn ihr Eure Finanzen für beide gerecht aufteilen wollt, müßt ihr beide an einem Strang ziehen. Ich kann nicht beurteilen, ob die Ausgaben für ungeutzte Vereine oder der teure Wein notwendig sind. Das müßt ihr unter Euch ausdiskutieren. Bei uns gibt es beide Positionen nicht. WIr geben unser Geld für andere sinnlose Dinge aus#rofl

Eine Haushaltstabelle habt ihr schon...öhm.. was genau ist das? Wer was wofür ausgeben sollte?

Ein gemeinsames Konto hatten wir noch nie;-)

#liebdrueck
Sanne #sonne

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Hallo :-)

Die Haushaltstabelle enthält alle Einnahmen und Ausgaben. Ich habe gesondert eine sowohl für ihn als auch für mich erstellt. Das mache ich schon immer so. Ich guck dann auf meinem Konto mit Hilfe meiner Haushaltstabelle jeden Monat was anfällt und teile den übrigen Betrag auf vier Wochen und das Sparkonto auf, so weiß ich was ich von Montag bis Sonntag zur Verfügung habe.

Er ist eher der Typ "hab kein Geld mehr, also hol ich mir welches vom Konto" und ärgert sich dann wenn er Mitte des Monats merkt dass er im Minus ist.

Gemeinsame Ausgaben betreffen eigentlich nur Unterkunft und Lebensmittel. Unterkunft trägt er zu 80, ich zu 20 Prozent (hat er angeboten damit ich mein Studium antreten kann), Einkäufe erledigen wir beide in selbem Umfang.

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Dann ist doch alles schon aufgeteilt.

Ich sehe ein Problem: er gibt mehr aus, als er hat, wenn er im Minus ist.

Aber läßt er sich da helfen? Habt ihr darüber mal gesprochen?

#liebdrueck
Sanne #sonne

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hi,

wenn er gut verdient und im Minus ist, kann er schlicht und einfach nicht mit Geld umgehen.
Für mich ist eine Partnerschaft nicht die strikte Trennung der eigenen Kosten sondern der Partner, der mehr verdient, den anderen mit unterstützt. Sei es Einkäufe übernehmen, Essen gehen, mehr Miete ( was bei Euch ja schon ist).... übernimmt.

Warum setzt Ihr euch nicht zusammen und macht ein Haushaltskonto. Um Geld zu sparen unsinnige Vereine kündigen und nur Du gehst einkaufen, somit spart man sich unsinnige Luxusartikel, die er sich wohl gar nicht leisten kann.

Wenn du so viel Auto wg. Ex/ Kind fahren muss, bekommst Du dieses doch sicherlich auch anteilig zurück, oder?

lisa

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Hallo :-)

nein, ich bekomme nichts anteilig zurück weil wir das mit dem Zurückbringen der Kinder verrechnen, bzw. fährt er auch häufig mit Ihnen zum Campen etc. (was in meinem Sinne ist weil es meinen Kindern wichtig ist) - damit hebt sich das gegenseitig auf.

Ich muss dazu sagen dass ich die Distanz geschaffen habe als ich zu meinem neuen Partner gezogen bin (u.a. weil ich hier bessere Verdienstchancen habe und die Möglichkeit zu studieren). Deswegen erschien es mir unfair ihm die Fahrten allein aufzubürden. Zum Zugfahren sind die Kinder leider noch zu klein.

Ich möchte mal sein Gesicht sehen wenn ich ihm sage dass ab jetzt ich einkaufen gehe weil er nicht mit Geld umgehen kann *kicher*. Ich bezweile dass er sich das bieten lassen würde. Davon abgesehen will ich mich auch gar nicht in seine finanziellen Angelegenheiten einmischen. Ich muss nur für mich klären in welchem Umfang ich mich an den Kosten der Unterkunft beteilige. Im Moment sind das eben nur 200 Euro, quasi als Miete für die Kinderzimmer und Strom/Gas für die Kinder. Weil ich nicht möchte, dass er finanziell für meine Kinder Verantwortung tragen muss.

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Frau ist doch nicht dumm;-) biete ihn das Einkaufen einfach an, weil Du mehr Zeit#bla hast und er soll Dir dafür ein Budget geben.

Liest sich altmodisch aber ich bin eher der Fan davon, wenn man mit einem Mann eine eheähnliche Partnerschaft eingeht und dann noch Kinder im Spiel sind, das sich der Mann - als Großverdiener- dementsprechend diese Familie auch umsorgt, umhegt und umpflegt.
Seid ihr eine Familie oder eher eine Wohngemeinschaft, wo jeder sein Geld verdient und seine Bedürfnisse einzeln trägt?

Mir wäre es in solch einer Partnerschaft eher ein bißchen ängstlich zumute, weil Du Dir keinen richtigen Notgroschen aufbauen kannst und er haut das ganze Geld raus. Er hat eine Familie mit der er zusammenlebt und sollte sich auch ein bißchen verantwortungsvoller verhalten, nicht nur mit der Miete alleine.

Lisa

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So wie es ist, ist es in Ordnung, da es wohl nicht seine Kinder sind.

Stell die Ohren auf Durchzug, wenn er meckert, er habe zuwenig Geld und fertig. Sobald Du mit dem Studium fertig bist und entsprechend verdienst, kannst Du erneut verhandeln.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

warum macht ihr nicht ein "Haushaltskonto", wo alle laufenden Kosten, die anfallen, eingezahlt und abgebucht werden können. So handhaben wir es und wir sind verheiratet ;-) Ich muß nicht über jede Ausgabe meines Mannes bescheid wissen, andersherum ist es auch so. Wir zahlen jeden Monat auf ein 3. Konto ein, von dem alle laufenden Kosten abgehen und noch etwas Haushaltsgeld drauf ist, für Einkäufe z.B.
Wir leben so seit 13 Jahren sehr gut und konfliktfrei.

LG

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Ich verdiene auch weniger und zahle daher nur ein Drittel der monatlichen Rate unseres Hauskredits. Nebenkosten und Lebensmittel teilen wir 50:50. Ich bezahle Strom, er Sky, GEZ und Festnetz.

Das hat sich über die Jahre eingepegelt.

Ansonsten trennen wir unsere Finanzen strikt voneinander. Wir wollen das aber beide so.

Wenn dein Freund mit seinem Geld nicht hinkommt, muss er mal überlegen, etwas zu ändern. Wenn er alle unnötigen Kosten rausstreicht und am Ende ist immer noch zu wenig übrig, dann solltet ihr euch vielleicht wohnungstechnisch einschränken.

In einer Partnerschaft sollte man sich gegenseitig unterstützen und dazu gehört es nun mal auch, dass der finanzstärkere den finanzschwächeren Partner auffängt.

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Wenn er ein Sparkonto im fünfstelligen Bereich hat, aber sein Girokonto ständig im Minus ist, dann macht er etwas falsch.

Das ist dann nicht dein Problem.

Aber ja, ich finde auch, dass generell die Teilung der Finanzen nicht sehr partnerschaftlich ist. Entweder man hat eine Kasse und auch einen Kühlschrank usw. oder man ist eben nur eine WG!

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sehe ich nicht so.

Ich habe immer Wert darauf gelegt, dass ich für mein Kind (der Erzeuger war ein Totalausfall) meinen Partner nicht in Anspruch nehme. Das gibt auch viel Freiheit. Dann kann man nämlich mit jemandem zusammen sein für's Herz und muss - wenn's blöd läuft - nicht wegen dem Geld bleiben!

Gruß

Manavgat

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Seh ich auch so. Ich möchte Einnahmen und Ausgaben klar trennen. So "was dein ist ist mein" wie in meiner ersten Beziehung wird es nie wieder werden.

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"Ich habe noch dazu sehr hohe Benzinkosten, da ich wegen der Umgangskontakte mit dem Vater meiner Kinder jeden Monat etwa 1500 Kilometer zurücklege (er arbeitet Schicht, ich hab freitags frei, deswegen bring ich ihm die Kinder freitags meistens)."

Du bezeichnest einige seiner Ausgaben als unsinnig...das könnte dein Freund aber beim obigen Posten ggf. genauso sehen.

Warum holt der Vater seine Kinder nicht selber ab bzw. übernimmt wenigstens das Spritgeld?

"Jetzt frage ich mich ob unsere Verteilung der Finanzen fair ist."

Nee, finde ich nicht.

"An den Mietkosten beteilige ich mich nur mit 20 Prozent. Aber die übrigen 80 Prozent müsste er so oder so bezahlen - auch als Single"

Ich an deiner Stelle hätte den Anspruch, mich zu mindestens 50% an der Miete zu beteiligen. Und für mich ist es auch kein Argument, dass dein Partner diese Kosten so oder so hätte.

"und er hat es mir damals selbst angeboten den Betrag allein zu übernehmen."

Anscheinend sieht er das jetzt wegen seines Kontostandes nicht mehr ein - und ich kann's irgendwo verstehen.

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Wieso ist der Vater denn allein zuständig für die Fahrtkosten? Ich bringe, er holt sie ab, das ist doch fair?

Ich würde auch gerne 50 Prozent der Miete bezahlen, kann ich aber seit Aufnahme des Studiums nicht mehr. Deswegen hat er mir auch vorgeschlagen das für die Dauer des Studiums zu übernehmen und er hat mich darin bekräftigt noch einmal zu studieren.

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"Wieso ist der Vater denn allein zuständig für die Fahrtkosten?"

Normalerweise wäre er das, aber wie ich im Nachhinein gelesen habe, hast du die Entfernung geschaffen...dann ist das natürlich was anderes.

"Ich würde auch gerne 50 Prozent der Miete bezahlen, kann ich aber seit Aufnahme des Studiums nicht mehr. Deswegen hat er mir auch vorgeschlagen das für die Dauer des Studiums zu übernehmen und er hat mich darin bekräftigt noch einmal zu studieren."

Naja...aber jetzt kann er es anscheinend nicht mehr. Und da du in der Lage bist, monatlich was zurückzulegen, könntest du ja theoretisch mehr Miete zahlen - wenn's auch nicht die Hälfte ist.

Wenig Geld zu haben ist eine Sache - deiner Argumentation (z.B. er müsste das als Single auch zahlen) kann ich allerdings nicht folgen. Dein Freund merkt jetzt halt, dass er mit diesem Arrangement ins Minus rutscht...und das kann`s irgendwie auch nicht sein, oder?

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