Nach Elternzeit Stelle kündigen und arbeitslos melden bzw. Hausfrau sein?

Nach der Geburt meiner Tochter am 01.11.2013 bin ich für ein Jahr in Elternzeit gegangen. Diese läuft zum 31.10.2014 aus. Ich möchte aber aus verschiedenen Gründen meine Vollzeitstelle nicht wieder antreten.

Zum einen bin ich ziemlich böse mit dem Arbeitgeber auseinander gegangen; Ich wurde relativ schnell nach Arbeitsbeginn in seiner Firma schwanger, was ihm nicht gefiel. Von dem Zeitpunkt an hat er begonnen mich zu schikanieren, mir sogar kommentarlos während der Schwangerschaft eine Abmahnung geschickt, da ich ein Attest erst am 3. Tag eingereicht hatte (so kannte ich es bis dato) statt am ersten, ohne mit mir zu sprechen o.ä. ich bekam einfach eine Mail als ich noch krankgeschrieben war.

Zum andern aber möchte ich meine Tochter noch nicht in eine Betreuung etc. geben um arbeiten gehen zu können. Selbst wenn sie für zwei Stunden bei meiner Mutter ist, wenn ich zum Sport gehe, muss ich die ganze Zeit an sie denken und werde schon verrückt, wenn sie nicht pünktlich zurück sind. Fremden Menschen in einer fremden Umgebung kann ich mein Baby auf gar keinen Fall anvertrauen. Nun möchte ich sie erst mit 3 Jahren in den Kindergarten schicken, vorher in keine Krippe etc..
Mein Mann verdient nicht genug um uns beide, bzw. drei allein zu ernähren. Dementsprechend kommt für diese zwei Jahre nur Beantragen von Arbeitslosengeld in Frage. Ich weiß aber nicht wie ich das machen soll!

Zum einen – wie komme ich nun aus dem Vertrag mit meinem Chef raus, möglichst ohne eine Sperre zu kassieren? Reicht es denen vom Amt, wenn ich erzähle, was dort vorgefallen ist? Es waren ja allerhand Vorkommnisse, oben lediglich ein Beispiel. Wie stehen die Chancen, dass mein Chef mich von sich aus kündigt? Sind damit nicht starke Auflagen erforderlich, so dass er das wahrscheinlich nicht tun wird? Ich habe vor ihm etwas mehr als 3 Monate vorher eine Mail zu schicken, in der ich darum bitte, mir mitzuteilen, ob eine Stelle für mich verfügbar ist. Aus wirtschaftlichen Gründen könnte er mich ja theoretisch auch ablehnen. Und ich im Notfall sonst drei Monate vor Arbeitsbeginn kündigen, richtig?

Wie mache ich das außerdem mit dem Arbeitslosengeld?

Man hat doch nur den Anspruch auf den vollen Satz, wenn man auch eine Vollzeitstelle sucht und eine Kinderbetreuung nachweisen kann und somit frei für den Markt ist. Meine Mutter wohnt im selben Haus und würde mir eine Betreuung natürlich bestätigen. Was aber nun, wenn ich in eine Maßnahme gesteckt werden soll? Die können mich dazu doch nicht zwingen mit meinem Baby oder?

Ich habe außerdem gelesen, dass man die ersten drei Jahre als Mutter nicht gezwungen werden kann zu arbeiten und dann aber irgendwie auch kein Arbeitslosengeld erhält wenn man klar sagt, dass man zu Hause bleiben möchte, dann aber irgendwie gemessen am Einkommen des Mannes etc. Aufstockung erhält????
Was würde sich denn nun mehr lohnen?
Ja, ich weiß wie es sich für einige anhört. „Besch… den Staat“ NEIN ich will lediglich mein Kind noch nicht abgeben und trotzdem nicht hungern müssen. Mein Mann verdient – besonders momentan - sehr wenig. Es geht also wirklich nicht darum „im Luxus zu schwelgen“ und nix dafür zu tun. Mal ganz davon abgesehen, dass man als Hausfrau genug zu tun hat. Aber bitte keine „schlauen“ Antworten, von wegen Verstoß gegen das Gesetz etc. sondern ernst gemeinte Ratschläge und Erfahrungen! Wenn mein Kind drei Jahre ist werde ich ja wieder arbeiten gehen und das die nächsten Jahrzehnte lang, ich denke, da ist man kein Schmarotzer wenn man zwei Jahre Hilfe in Anspruch nehmen muss! Mich mit Arbeitslosengeld zwei Jahre durchschummeln – da hab ich auch keinen Bock drauf – ich weiß nur nicht wie es sonst gehen soll. Und beim Amt kann ich ja wohl nicht fragen…

Bitte ganz viele Antworten!!

Lieben Dank im Voraus !!!!!!!!!!!!!!!! :-*

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Auszug aus Wikipedia zum Schlagwort "Sozialschmarotzer":

„Sozialschmarotzern“ werde unterstellt, dass sie die Strategie des Parasitismus auf das soziale Gefüge anwendeten, d. h., sich auf Kosten eines „Wirtes“ zu ernähren, ohne notwendigerweise darauf angewiesen zu sein.

Ich habe keine Vorstellung, wie man mit einer solchen Erwartungshaltung an die Gemeinschaft aufwachsen kann, weil man etwas "nicht möchte". Was ist denn da bei Dir schief gelaufen?

Es wird m.M. nach Zeit, dass Du aus Deinem Regenbogenschlößchen in die reale Welt ziehst, von Deinem pinken Einhorn absteigst und begreifst, dass man verdammt noch mal auch Dinge tun muss, die einem nicht "zusagen", um sein Leben (und das seiner Familie) zu finanzieren.

Auch kann ich Deinen Wunsch, keine "schlauen" Bemerkungen bzgl. Deiner asozialen Einstellung zu erhalten, leider nicht erfüllen.

Meine Herren....

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Damit ist alles gesagt! Klasse.

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Irgendwelche Vorkommnise sind dem "Amt" relativ egal.
Du suchst nach einem Weg, drei Jahre zu Hause zu bleiben. Du willst gar nicht arbeiten, also steht dir auch kein ALGI zu.
Das Einzige wäre, ALGII zu beantragen, wenn dein Mann so wenig verdient.
Dein Ansinnen werte ich jetzt mal nicht.

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wenn du dem Arbeitsmarkt nicht zur verfügung stehst bekommst du auch kein ALG 1. Es ist maximal Aufstocken mit alg 2 möglich. Je nachdem wieviel dein Partner verdient.

ich weiß nicht ob evtl Wohngeld in Frage kommt.

Das größere Problem ist aber, dass du in einem festen Arbeitsverhätlnis stehst. und sobald du kündigst bekommst du eine 3 Monatige Sperre (die Frage ist, kannst du 3 Monate überbrücken?)

Und das mit den 3 Jahren solltest du dir überlegen. Ich hatte damals selber meine Ausbildung doch nochmal um 1 Jahr verschoben (Sohn kam dann mit 18 Monaten in den Kindergarten), das hatte aber den Grund, dass meine Mutter im sterben lag . bald sterben würde, und ich nicht wusste ob ich es packen werde, alleinerziehend, todkranke Mutter, Ausbildung.

Es ging problemlos und die rehaberater hatten Verständnis, aber dann muss ich dir ehrlich sagen, ich hatte einen ganz anderen Background als du.

Mein Sohn ist jetzt bald seit 3 Jahren in Betreuung. Fast 10h pro Tag. hin und wieder kommt nach den 3 Jahren immer noch ein schlechtes Gewissen hoch, dass ich max 3 Stunden am Tag mit ihm verbringe und er sonst 5 Tage die woche von "Fremden" betreut wird.

Aber diese Fremde hat er in sein herz geschlossen würde ich sagen. und sie ihn auch :) Also komm ich an manch einem Tag am Kindergarten an, und hole ein super glückliches gut gelauntes Kind ab. Der den Tag über viel Spaß hatte und einiges an input bekommen hat.

Dennoch die Gedanken sind bei ihm, das schlechte Gewissen (unnötigerweise) bei mir!

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Ist das wirklich so, dass man eine 3 monatige Sperre auf das Alg 2 bekommt, wenn man selber kündigt? Ich dachte, das gilt nur für AlG 1.

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DAs bezieht sich auf ALGI und die wird sie wohl nicht mal bekommen, weil sie es ja mit fehlender Kinderbetreuung begründen kann. Auch wenn ich auf die Begründung, warum sie zu dumm war dann drei Jahre Elternzeit anzumelden und somit nicht kündigen müsste, gespannt bin!

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Arbeitslos melden kannst du dich nicht, du bist es ja nicht, weil du dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehst.

Elternzeit kannst du auch keine mehr nehmen, weil du unüberlegter Weise nur ein Jahr angemeldet hast.
Also bleibt dir nur die Kündigung und der Antrag auf ALGII.

Leider hast du da soviel ich weiß sogar eine Anrecht drauf, auch wenn es eine von dir selbstgemachte Armut ist.

Ehrlich gesagt halte ich das schon für schmarotzen, denn du könntest ja arbeiten, willst nur nicht!

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Hallo,

auch wenn ich grundsätzlich verstehe, dass du dein Kind allein betreuen möchtest: Es ist LUXUS, wenn man 3 Jahre zu hause bleibt. Selbst, wenn die staatl. Unterstützung, die man erhält, keine riesen Sprünge ermöglicht. Hinzu kommt die Frage, inwiefern Menschen mit deiner Qualifikation "gesucht" werden. Wirst du nach 3 Jahren problemlos wieder ins Berufsleben finden, um dir diesen "Luxus" leisten zu können?

Hier mal die Aussage eines Anwalts zu diesem Thema: http://www.frag-einen-anwalt.de/selbst-kuendigen-in-Elternzeit-bekomme-ich-Arbeitslosengeld---f147107.html

An deiner Stelle würde ich erstmal schauen, inwieweit dein AG dir mit den Arbeitszeiten überhaupt entgegenkommt. Bietet er dir Teilzeit an? Kannst du zu den angegebenen Zeiten arbeiten, weil du eine Betreuung hast? Vielleicht entscheidet sich dadurch schon von allein, dass du dort nicht weiter arbeiten kannst.

vg, m.

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Hi

- alg gibt es sowieso maximal ein jahr
- du erfüllst die Voraussetzungen nicht, hast also sowieso keinen Anspruch
- alg II wäre eine Möglichkeit, dafür darf dein mann aber wirklich nicht verdienen (wie viel verdient er eigentlich?)
- wie viele Ersparnisse habt ihr? Auch da gibt es für alg II Grenzen.

kannst du nicht einfach deine Arbeitszeit reduzieren? Anderen Job suchen?

Dir sollte klar sein, dass alg kein Kinderbetreungsgeld ist! Und dass drei Jahre zu hause ein Luxus ist den man sich leisten können muss!

LG

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"Was aber nun, wenn ich in eine Maßnahme gesteckt werden soll? Die können mich dazu doch nicht zwingen mit meinem Baby oder?"

Sorry, liebes Mädchen, aber hop oder top! Wenn du Vollzeit zur Verfügung stehst (oder so tust!) und ALG I kassierst, dann hast du auch für Maßnahmen zur Verfügung zu stehen!

"Ich habe außerdem gelesen, dass man die ersten drei Jahre als Mutter nicht gezwungen werden kann zu arbeiten und dann aber irgendwie auch kein Arbeitslosengeld erhält wenn man klar sagt, dass man zu Hause bleiben möchte, dann aber irgendwie gemessen am Einkommen des Mannes etc. Aufstockung erhält????"

Du meinst ALG II (ZWEI), das ist die Sozialleistung am UNTEREN! Ende unseres Sozialsystems.

"da ist man kein Schmarotzer wenn man zwei Jahre Hilfe in Anspruch nehmen muss"

Du musst keine Hilfe annehmen, du hast eine Arbeitsstelle. Möchtest aber eben nur unreif, naiv und wie ein bockiges Kindchen handeln.

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Nachtrag: Doch, man ist ein Schmarotzer, wenn man sich bewusst in eine solche Lage begibt, obwohl man mit ein bisschen ERWACHSENEM! Verhalten die Notlage abwenden könnte.

"Mich mit Arbeitslosengeld zwei Jahre durchschummeln – da hab ich auch keinen Bock drauf"

Aber genau das willst planst du doch. ALG I gibt es allerdings nur ein Jahr.

"NEIN ich will lediglich mein Kind noch nicht abgeben"

Und dich dafür von unter anderem dem Geld aushalten lassen, was Mütter einzahlen, die ihr Kind früh in eine KiTa geben. Solidaritätsprinzip geht anders, Allerwerteste.

"Mal ganz davon abgesehen, dass man als Hausfrau genug zu tun hat"

Ach nee, da war er wieder, der Klassiker der Heimchen am Herd. Tipp: Diese Arbeit erledigen andere Frauen/Paare nach Feierabend! Du hast einen Kerl, ist der etwa zu blöd oder zu faul, seinen Anteil an der Hausarbeit zu leisten?!

"Und beim Amt kann ich ja wohl nicht fragen…"

Weil man dir da genauso schnell auf die Schliche kommen würde, wie die User hier (die im Gegensatz zu mir - arbeite im Jobcenter - nicht alle "beim Amt" arbeiten. Tja, selbst den "Amtslaien" hier ist klar, dass das, was du da vorhast, hart am Sozialbetrug vorbeischrappt, wenn nicht gar einer ist (Kinderbetreuung mittels Schwiegermutter faken).

Nein, Verständnis kannst du hier und nicht nur hier nicht erwarten.

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Die anderen können dir da sicher konkretere Antworten in die ein oder andere Richtung geben. Aber eine Frage:

Was machst du, wenn du keine neue Stelle findest, wenn du dich bereit fühlst, euer Kind in eine Betreuung zu geben - Kita, Kiga oder Tagesmutter?

Du wärst drei Jahre bewusst arbeitslos und nicht in Elternzeit... wie willst du die Motivation erklären, beim nächsten Vorstellungsgespräch? Wie willst du dich verkaufen, deine Qualifikationen?
Was ist, wenn du wieder schwanger wirst? Du bist erst 25 Jahre alt. Dann bist du fünf, sechs Jahre aus dem Beruf. Und bei einem dritten Kind bald zehn Jahre.

Dann musst du erst eine Arbeit finden... Höchstwahrscheinlich eine Teilzeitstelle. Das ist ein geringer Beitrag... Du solltest DEINE Zukunft wirklich ernst nehmen, auch unabhängig von Schmarotzerei und Steuern und pi pa po.

Denn Hausfrau zu sein bei einem Mann, der wenig verdient, ist... wird schwierig. Entweder, man stuft die Ansprüche richtig runter und ich meine so, dass man sowieso am unteren Ende der Sozialhilfe ist oder man hilft dem Mann das Einkommen für die gemeinsame Familie zu erhöhen. Denn die Zukunft von dir und eurem Kind sind nicht die nächsten zwei, drei Jahre... sondern die nächsten 18 Jahre... mindestens.

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