Kredit für Wohnung/ Immobilie-seid ihr alle ins kalte Wasser gesprungen?

Hallo,

ich habe eine Frage an diejenigen unter euch, die einen Kredit für ein Haus oder einen Umbau aufgenommen haben.

Ich könnte das Dachgeschoss meiner Eltern umbauen. Derzeit ist dort ein Dachboden. Die Außenmaße sind ca. 18 x 8 Meter.
Nun geht es darum dafür einen Kredit aufzunehmen. Klingt soweit alles gut.
Doch ich bin kein Freund von Krediten...

Wie habt ihr das gemacht? Seid ihr alle ins kalte Wasser gesprungen?
Wie sieht das aus wenn man mal arbeitslos ist, oder krank wird und deswegen nicht mehr arbeiten kann?

Das sind solche Dinge, die mich bisher immer dran gehindert haben diesen Schritt zu gehen, weil man eben nicht in die Zukunft schauen kann...

Für eure Antworten danke ich euch schon jetzt!!!

LG Mona

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Hi,
wir wohnen im "eigenen" Häuschen. Na ja, momentan gehört es noch zu großen Teilen der Bank.

Hier fangen Häuser bei 300.000 an (ohne Luxus, mit kleinen Grundstücken). wer das ohne Kredit bezahlen kann - der ist wohl eine Ausnahme.

Also ja, natürlich sind wir ins kalte Wasser gesprungen, hatten vorher noch keine Schulden (abgesehen von BaFöG, das aber auf einen Schlag zurückgezahlt wurde, als es fällig war).

Aber nein, wir sind dann doch nur ins lauwarme Wasser gesprungen.

- Mein Mann ist seit mittlerweile 13 Jahren bei seinem Arbeitgeber, mit einem Studienabschluss und Zusatzqualifikationen, mit denen ihm im Umkreis von bequemen Pendeln mehrere mit Kusshand nehmen würden. Entsprechend gut ist sein Einkommen.

- wir haben den Kredit so kalkuliert, dass wir sehr bequem damit leben können (hatten auch eine sehr gute Beratung - vollkommen uneigennützig, da sehr enge Verwandtschaft)

- wir haben schon seit wir studiert haben Berufsunfähigkeitsversicherungen laufen, die immer wieder in der Höhe angepasst wurden. Vorübergehende oder dauernde EWU von einem von uns würde uns finanziell nicht das Genick brechen.

- mit dem Kredit haben wir für meinen Mann eine Risikolebensversicherung für den schlimmsten Fall abgeschlossen (ich bekomme keine mehr dank Schilddrüsenkrebs mit stolzen 28 Jahren, hatte aber schon vorher einiges in kapitalbildende LV gesteckt - dadurch gibt es zumindest einiges an todesfallschutz auch bei mir)

- über die betriebliche Altersvorsorge haben sowohl mein Mann als auch ich noch einen zusätzlichen hohen Schutz bei Erwerbsunfähigkeit oder Tod.

- bei vorübergehender Arbeitslosigkeit wäre genug da, um den Kredit erst mal weiter zu bedienen. Überhaupt wäre er auch nur mit dem EK meines Mannes bezahlbar - und seine Jobchancen sind einfach prima.

Man kann nicht alles vorausplanen, ein Rest Unsicherheit bleibt immer. Aber die größten finanziellen Risiken sind absicherbar - und da haben wir halt schon sehr früh sehr viel getan, was auch gut war (siehe meine Erkrankung - hätte ich da nicht schon lange eine BU-Versicherung gehabt, hätte ich nie wieder eine abschließen können).

Und dann kann man auch ins lauwarme Wasser springen.

Viele Grüße
miau2

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Hi,

heute sage ich: es kommt beim Kredit darauf an, was ich finanzieren will.

Vor 15-18 Jahren war meine Einstellung (da war ich Single, habe gut verdient): Den Kredit kann ich mir leisten :-[ also kann ich finanzieren. Und die Banken haben mitgespielt. Habe mich (und meine Familie später) dadurch für viele Jahre richtig in die Sch... geritten, als ich unerwartet meinen gut bezahlten Job verloren habe und dann noch eine zweite Arbeitslosigkeit folgte.

Diese Zeit ist glücklicherweise fast vorbei und nochmal passiert mir sowas nicht.

ABER:

Hauskauf/Ausbau sind für mich keine Schulden im eigentlichen Sinn - sofern man nicht über seine Verhältnisse finanziert. Miete müsste man ja auch zahlen - und so gehört einem irgendwann das, was man gekauft hat im Gegensatz zur Miete.

Wir haben -völlig ungeplant- 2005 unser Haus gekauft. Ohne Eigenkapital zu haben. Einfach deshalb, weil uns mit Kind niemand eine Wohnung vermieten wollte und unsere damalige Wohnung zu teuer wurde. Das Haus kostet uns an monatlichem Abtrag weniger als eine kleinere Wohnung hier in der Gegend. Und wir können tun und lassen was wir wollen.

Umbau bei Deinen Eltern:

Versteht ihr euch so gut, dass ihr dauerhaft zusammen leben könnt? Dann würde ich es machen - aber irgendwie schriftlich/notariell festhalten, was passiert, wenn es doch irgendwann kracht.

Naja, und je nach Umbaukosten würde ich vielleicht auch nach einem eigenen Haus suchen...

Gruß
Kim

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Das ist es eben was mich auch beschäftigt... ich wohne seit 1996 nicht mehr Zuhause. Ich besuche meine Eltern zwar öfter in der Woche, aber ich kann jedesmal wieder in meine 4 Wände gehen.
Klar hätte ich dort auch meine 4 Wände, aber es ist halt doch was anderes...

Na mal schauen... ich kann mich da einfach nicht festlegen...

Mein Mann sagt immer ich suche regelrecht nach Gründen kein Eigentum zu haben/wollen...

LG Mona

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Hi,

ich finde, es ist immer noch ein Unterschied, ob man wirklich was ganz eigenes hat (also eigenes Haus, eigene ETW) oder ob man "Eigentum" im Hause der Eltern/Schwiegereltern hat. Grundsätzlich ist das spätestens dann, wenn es mal Kracht "das Haus der Eltern".

Ich könnte nicht mit meinen Eltern oder Schwiegereltern in einem Haus wohnen. Niemals. Es ist schon anstrengend, dass mein Vater auf der anderen Straßenseite wohnt...

Grundsätzlich bin ich aber, wenn die Finanzen passen, der Meinung, dass man durchaus über Eigentum nachdenken sollte - besonders in der heutigen Zeit, wo Mietraum immer teurer wird. Ein abbezahltes Haus in der Rente ist sicherlich eine gute Basis. Die Finanzierung muss nur realistisch sein.

Wir haben z.B. geschaut, was können und wollen wir an Kaltmiete zahlen - das war die Basis für den monatlichen Abtrag. Dann haben wir im Internet ausgerechnet, welche Summe wir dafür finanzieren könnten. Mit dieser Basis sind wir dann auch die Suche gegangen und haben unser Haus gefunden. Das konnten wir problemlos während meiner zweiten Arbeitslosigkeit halten. Ich bin Alleinverdiener, mein Mann zu Hause beim Kind - Finanzierung ist ausgerechnet auf ein Gehalt mit Luft, falls man krank wird / arbeitslos etc.

Es ist alt (1956), aber war so gut in Schuß, dass wir bei Einzug nur Tapeten/Teppiche machen mussten. Teilw. 1990 saniert. Jetzt, nach 8 Jahren fangen wir mit neuen Leitungen etc an - aber immer so, wie wir Geld haben. Dauert etwas länger, aber dafür gibt es keine extra Schulden.

Gruß
Kim

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Ohne ein gewisses Eigenkapital (mindestens 20% der Baufinanzierung inkl.aller Nebenkosten) würde ich es nicht machen!!!!! Was die Arbeitslosigkeit betrifft /Krankheit o.ä. da kann man sich (rechtzeitig vorher) "absichern".

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Über eine solche Entscheidung sollte man sich lange Gedanken machen. Jeder muss selbst entscheiden, ob er sich dabei wohlfühlt oder nicht. Aber generell wird bei solchen Finanzierungen ein Risiko von Tod oder Arbeitslosigkeit abgesichert bzw. man sollte es absichern und wenn man das macht und sich informiert, dann ist das kein Problem.

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Hallo,

ich habe mit meinem Ex ein Haus gekauft, wobei ich einen Großteil des Eigenkapitals beigetragen habe.

Der Kredit war nach 10 Jahren abgetragen, justamente zu dem Zeitpunkt, als mein Ex sich von mir getrennt hat.

Ich habe dann wieder einen Kredit aufgenommen, um meine Wohnung zu finanzieren, denn Eigenkapital war ja kaum noch da (steckte ja im Haus). Sicherheit war meine Haushälfte.

Und ich hatte zu diesem Zeitpunkt kein eigenes Einkommen, außer Unterhalt und die Hälfte der Mieteinnahmen vom Haus.

Jetzt zahlt meine Mieterin die Kreditzinsen.

GLG

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"Ich könnte das Dachgeschoss meiner Eltern umbauen."

"Nun geht es darum dafür einen Kredit aufzunehmen. Klingt soweit alles gut.
Doch ich bin kein Freund von Krediten..."

Für eine Immobilie, die nicht mein Eigentum ist, würde ich keinen Kredit aufnehmen...zumal die Bank da vermutlich eh nicht mitspielen wird.

Warum bauen deine Eltern den Dachboden nicht auf ihre Kosten aus (sprich; nehmen das Geld selber auf) und lassen dich zur Miete wohnen? Das wäre die einfachste und unkomplizierteste Lösung...

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Hallo,

da es sich um das Haus Deiner Eltern handelt und Ihr keine Rechte an der Immobilie habt, würde ich an Deiner Stelle keinen Cent dort investieren.

LG
si

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Mein Vater möchte schon zu Lebzeiten alles so schreiben lassen, das jeder seinen Teil hat-sprich- mein Bruder und ich.

Das ist das geringste, worüber ich mir Sorgen mache...

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Jeder einen Teil an diesem Haus? Was ist, wenn deine Eltern nciht mehr sind? Dann musst du ihn auszahlen.

Wie sieht es mit deinen Eltern aus? Haben die dann lebenslanges Wohnrecht? Was passiert, wenn es mal Unstimmigkeiten gibt?

vg, m.

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Hallo!

Im Haus der Eltern? denk da wirklich gut drüber nach.

Ich bin auf ähnliche Art bei meinem Vater ins Haus gezogen, und irgendwie war damit dann für alle ganz klar, dass ich mich um ihn kümmere, wenn er hilfe braucht. Daraus sind 9 Jahre pflege geworden, bis es so schlimm wurde, dass ich es einfach rein körperlich nicht mehr bewältigen konnte und er ins Pflegeheim gezogen ist. Das Haus ist jetzt verkauft, um davon das Pflegeheim bezahlen zu können, und alle Arbeit und alles Geld das wir in das Haus gesteckt haben ist futsch. zumindest dann, wenn mein Vater noch recht lange lebt, schließlich kostet das Altenheim 1200 Euro im Monat Eigenanteil und er bekommt nur 700 Euro Rente...

was mich vor allem stört ist, dass sowohl die Eltern als auch alle Verwandten in dem Fall ganz selbstverständlich erwarten, dass man den Eltern dann im Alter hilft. Und was mit hier und da mal einkaufen oder zum Arzt fahren anfängt kann eben damit enden, dass man den eigenen Vater aufs Klo bringen und ihm den Hintern abwischen muss. Der Schritt ins Pflegeheim ist wesentlich einfacher, wenn einfach keiner so nahe wohnt dass der sich kümmern kann, und pflege von Angehörigen bedeutet eine enorme Belastung, Verzicht auf jede Menge eigenes Einkommen und die Aufgabe des eigenen Lebens.

Solange es Deinen Eltern gut geht hast Du praktisch keine eigene Wohnung, weil sie es selbstverständlich finden wegen jedem Quark zu Dir zu gehen (ich hab Kartoffelsuppe gekocht, wollt ihr was?). Und wenn es ihnen dann nicht mehr gut genug geht um 5 mal am Tag die Treppe hoch zu rennen, dann darfst Du pflegen.

Überleg es Dir wirklich gut, zumindest die moralische Verpflichtung zur Pflege steckt da mit drinnen, und nicht viele Menschen haben das Glück, bis ins Hohe Alter ohne fremde Hilfe auszukommen oder ohne vorhergehende Krankheiten zu sterben.

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Danke für Deine Worte. Es macht mich nachdenklich... ich glaub ich will doch weiterhin meine Freiheit haben.

LG Mona

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Kann ich gut verstehen... hätte mir vorher jemand gesagt, dass ich dafür meine Freiheit aufgeben muss - und wenn man wegen Pflege selber nicht mehr Vollzeit arbeiten kann dann kostet das auch mehr als eine Mietwohnung.

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Hallo,

ich weiß nicht, ob meine Antwort noch rechtzeitig kommt. Ich habe lange gebraucht bis ich soweit war, einen Kredit aufzunehmen. Ich habe einen Online-Anbieter gefunden: http://www.webkredit.ch
Damals habe ich noch in der Schweiz gewohnt, deswegen war das kein Problem. Wie das dort funktioniert mit einem Kredit in Deutschland kann ich Dir leider nicht sagen. Auf jeden Fall hat das Angebot auf der Homepage genauso funktioniert, wie es da steht. Ein sicher Kredit, der günstig und schnell verfügbar ist, außerdem Kreditabsicherung bei Erwerbslosigkeit wählbar.

Du kannst Dich ja einfach mal selbst informieren, vielleicht gibt es so etwas ja auch für Deutschland. :-)