Arzthelferinnen Gehalt ohne Tarifbindung??? ... Hilfe... :-(

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe ihr könnt mir helfen, da ich total ratlos bin und nicht mehr weiß, wo ich im Internet noch suchen soll...:-(

Zum 01.02. bin ich als Arzthelferin 20 Std./Woche eingestellt worden, aus den vorausgegangenen Bewerbungs- und Einarbeitungsgesprächen wurde besprochen, daß mein Arbeitgeber nur nach Tarif bezahlt, nicht übertariflich (völlig ok), ein Parkplatz für mein Auto vorhanden wäre, allerdings den 13. Monatsgehalt auch nicht bezahlt (war ich auch mit einverstanden). So... am 01.02. fing ich an, der Job macht Spaß und die Kolleginnen sind nett. Die Aushändigung des Arbeitsvertrags verzögerte sich, aber ich arbeitete munter weiter und in dem Bereich, wo ich eingearbeitet wurde, kann man mich mittlerweile auch alleine lassen, da alles super funktioniert! :-)

Stand heute: Gestern überreichte mir die 1. Kraft den Arbeitsvertrag und ich fiel aus allen Wolken.. ließ mir aber nichts anmerken. Es ist KEIN Tarifvertrag, aus diesem Vertrag ergeben sich für mich nur Pflichten und keinerlei Rechte, es steht kein Parkplatz drin, die Anzahl der Urlaubstage fehlt und der Oberhammer: KEIN TARIFGEHALT.... Bruttogehalt umgerechnet 5,24 €/Std. ... ich bin fix und fertig. #heul

Jetzt suche ich die ganze Zeit schon im Net nach den gesetzlichen außertariflichen Reglungen und finde nur, daß Arbeitgeber, wenn sie dieser Gemeinschaft nicht angehören, nicht verpflichtet sind, Tarif zu bezahlen...

Ach so, vielleicht noch wichtig zu erwähnen: Bin eine ausgelernte Arzthelferin mit abgeschlossener Prüfung und 17 Jahren Berufserfahrung...

So jetzt meine Fragen:
- gibt es für Arzthelferinnen einen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn?

Ich werde nicht drum herum kommen, mit meinem Arbeitgeber darüber zu reden, bevor ich meine Unterschrift darunter setze... weiß nicht, ob ich das Ding überhaupt unterschreiben soll... Oh Mann ich bin total ratlos.... Hilfe!!! :-(

LG Smily23

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Die Frage hab ich noch vergessen: Was ist die salvatorische Klausel?

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Das bedeudet, dass ein Vertrag nicht vollständig ungültig wird, wenn ein Teil davon ungültig/rechtwidrig ist.

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Danke :-)

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Ich würde mich von einer Anwältin beraten lassen.

Gruß

Manavgat

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Hi Manavgat, danke für deine schnelle Antwort, aber wieso gleich eine Anwältin? Ist sonst keine Stelle für sowas zuständig, wo ich mich vorab informieren könnte? LG :-)

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ArzthelferInnen arbeiten meist in Praxen mit weniger als 10 Angestellten. Dann hat man keinen Kündigungschutz und es gibt auch keinen Betriebsrat. Eine Erstberatung bei einer Anwältin kostet rund 200 Euro.

Ich vermute mal, dass es um mindestens 800 Euro geht, allein für den ersten Monat - rechnet man noch die Zeit bis zur nächstmöglichen Kündigung dazu, dann entsprechend mehr.

Dieser Arbeitgeber fällt unter den Begriff "übler Ausbeuter"! Da kommst Du mit Tränchen vergießen und/oder diskutieren keinen Meter weiter.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

ich würde den Tarif ausdrucken und auf deine Stundenzahl runterrechnen.

Dann würde ich zum Chef gehen und mit ihm reden!

Vielleicht hast Du Glück und es war ein versehen oder nichtwissen!

Ich kenne einige Ärzte, da ich auch gelernte Arzthelferin bin, und habe schon oft festgestellt, dass die es einfach mal versuchen und von Arbeitsrecht oft absolut keine Ahnung haben!

Ansonsten könntest Du Dich ja auch noch hier informieren:
http://www.vmf-online.de/mfa/mfa-tarife

Wenn Du dort Mitglied bist helfen Dir diese Leute gerne! Habe ich vor Jahren schon einmal gemacht und ich war begeistert!

Für Arzthelferinnen müsste der Mindestlohn auch gültig sein, weiß es aber nicht sicher! Aber mit den unter 10 Mitarbeiter haben die Arztpraxen meist die besten Karten!

Viel Glück und Erfolg!

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Wer verpflichtet dich denn, diesen Arbeitsvertrag zu unterschreiben?

Ich würde zum Arbeitgeber gehen und diesen Vertrag so zurück geben und mich darauf berufen, was mündlich vereinbart war. In der Zwischenzeit gilt dieser mündliche Vertrag, so wie er geschlossen wurde.
Natürlich wirst du das schwer beweisen können, aber zumindest kannst du das vereinbarte Gehalt einklagen, und jedes Gericht wird dir recht geben, dass du zumindest einen akzeptablen Lohn zu erwarten hast.
Je nach Arbeitsmarktlage wirst du wahrscheinlich in der Probezeit gekündigt werden, oder dein Chef wird dir einen ordentlichen Arbeitsvertrag aushändigen.

Ich drücke dir die Daumen, und ansonsten such dir nen anderen Job. Jemand, der so unehrlich ist, wird auch auf die Dauer nicht anständiger werden.

LG Sabine

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Hallo,

du kannst auch das Bürgertelefon anrufen und das so schildern. Dann können sie dir schon vorab helfen bwz. dich weiter verweisen.

Gruß Josie