13. ssw und jobangebot

hallo in die runde,

ich bin jetzt in der 13. ssw und hatte vor einigen wochen ein bewerbungsgespräch für einen wirklich tollen job. heute bekomme ich den anruf, dass sie mich gern einstellen würden. für mich kommt das wirklich als rettung, denn momentan sind mein freund und ich wirklich darauf angewiesen, dass ich den job (öffentlicher dienst) annehme.

allerdings habe ich wirklich angst, es dem arbeitgeber zu sagen. noch habe ich keinen vertrag unterschrieben und soweit ich weiß, muss ich dem arbeitgeber vorher auch nichts von der schwangerschaft sagen oder? auch wenn ich mir irgendwie schlecht vorkomme, dann nach 2 wochen arbeit zu ihm zu gehen: "ach, übrigens...". außerdem habe ich angst, dass er mich nach der probezeit kündigen könnte. ich habe zwar gelesen, dass man sowohl während der schwangerschaft als auch im mutterschutz nicht gekündigt werden darf, bin mir aber bezüglich meiner rechte als arbeitnehmer und auch bezüglich der rechte des arbeitgebers in solch einem fall unsicher.

vielleicht hat ja jemand bereits ähnliche erfahrungen gemacht?

würde mich über einen ratschlag sehr freuen! :)

1

Hallo,

du bist nicht verpflichtet vor der Vertragsunterzeichnung zu sagen, dass du schwanger bist. Ob du das mit dir selber vereinbaren kannst, das ist eine andere Sache.

Du bist auch schwanger in der Probezeit, danach, im Mutterschutz und der Elternzeit unkündbar, allerdings könntest du damit rechnen, dass du nach der Elternzeit eine Kündigung bekommst. Wie einfach das ist, weiß ich allerdings nicht.

2

Hallo Walisi,
Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!
Du bist richtig Informiert- während der Schwangerschaft und des Mutterschutzes darf Dich Dein AG nicht kündigen- auch nicht nach der Probezeit. Du könntest Ihm theoretisch die SS verschweigen (ist rechtlich auch in Ordnung) und dann hast Deinen festen Job.
ABER- ich bezweifle, dass dieses Vorgehen Grundlage für eine tragfähige und vertrauensvolle Arbeitsbeziehung ist (nicht unbedingt nur zum Chef- aber Du hast ja auch direkte Arbeitskollegen die sich mitunter "veräppelt" vorkommen werden). Bei einem befristeten Arbeitsverhältnis kann der Vertrag ja dann auch einfach auslaufen und nicht mehr verlängert werden.
Ich war vor etwas mehr als einem Jahr in der selben Situation- hatte ein Vorstellungsgespräch- da war ich in der 8ten Woche (war zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht schwanger).
Ich habe dem AG von meiner SS erzählt, er hat mich nicht eingestellt (wäre die Einarbeitungszeit rum gewesen, wäre ich in Mutterschutz gegangen- außerdem wäre ich schwanger nur begrenzt einsatzfähig gewesen). Ich soll mich jedoch melden, sobald ich nach der Elternzeit wieder arbeiten möchte- er habe weiterhin Interesse, mich einzustellen.
Somit werde ich mich Anfang nächsten Jahres wieder dort melden- bin gespannt, ob der Betreib noch Interesse hat, da der Chef mittlerweile ein anderer ist...
Ich hoffe, Du findest die für Euch richtige Entscheidung
Alles Gute
Sonnenbarsch

3

Hallo!

Ich persönlich war noch nicht in der Situation, aber eine Freundin hatte es vor kurzem. Sie hat auch die Einstellungszusage im öD bekommen und war da ca. 8 SSW, sie hat es vor der Unterzeichnung der SB im Personalamt erzählt und die waren da ganz locker und haben ihr freigestellt wann sie es im Fachamt erzählt.

VG und alles Gute
Alex

4

Hallo

Erzählen musst du nichts. Ist zwar nicht die feine Art, aber besser als ohne Job.

Kündigen können sie dir erst 4 Monate nach der Elternzeit. Hast du allerdings einen befristeten Vertrag, muss dieser nicht verlängert werden.

Bianca

6

Wie kommst du auf den Unsinn, 4 Monate nach der Entbindung oder direkt nach der Ende der Elternzeit könnten sie kündigen.

5

danke erstmal für eure antworten. der job ist unbefristet und in anbetracht der branche (bildung) hoffe ich, dass ich auf kinderfreundlichkeit auf seiten des arbeitgebers stoße. klar hab ich ein schlechtes gewissen. aber ich kann es mir im moment ehrlich gesagt nicht leisten, diesen traumjob zu riskieren (baby war übrigens nicht geplant, aber nun ist es passiert und für uns kam nichts anderes in frage). ich hatte auch schon überlegt, im vorhinein nochmal den/die gleichstellungsbeauftragte/n anzurufen und schon mal vorzufühlen. bin mir da aber auch unsicher. was meint ihr?

habe auch nochmal mit einer bekannten gesprochen, die kurz nach abschluss ihres refendariats an einer schule als 3. lehrerin schwanger wurde. und sie meinte, dass ein arbeitgeber - wenn er eine junge frau einstellt - eigentlich auch damit rechnen muss und weiß, dass kinder früher oder später auf dem plan stehen.

tja, es läuft halt nicht immer alles nach plan. ich habe auf jeden fall vor, nach arbeitsbeginn so schnell wie möglich die karten auf den tisch zu legen und auch nochmal meine motivation und mein engagement zu verdeutlichen. werde mir auch die elternzeit mit meinem freund teilen, sodass ich baldmöglichst dann wieder in den job kann - hoffentlich...

lieben gruß

7

Ich habe es einmal gesagt, würe ich nie wieder machen, denn plötzlich war die Befristung kürzer (bis zum Mutterschutz).

ICh würde also immer wieder den Mund halten und es erst später irgend wann sagen!

8

So einen ähnlichen Fall hatte ich auch. Ich war in der Probezeit und bin schwanger geworden. Meine Chefin hatte versucht mich zu kündigen, ging aber nicht. Sie hat mich dann aber zum Ende der Probezeit gekündigt.
Daraufhin bin ich dann den Klageweg gegangen und habe auch die erste Instanz gewonnen, ein halbes Jahr später aber, die zweite Instanz verloren.

Ich wurde also rückwirkend gekündigt.

9

Das ist sehr ungewöhnlich... was hat das Gericht in zweiter Instanz dazu gebracht der Kündigung stattzugeben? War der Arbeitsvertrag bis zum Ende der Probezeit befristet oder aus welchen Gründen wurde die Kündigung für rechtmässig erklärt? Normalerweise kann einer Schwangeren fast nur bei Geschäftsauflösung oder extremen betrieblichen Belangen oder schwerwiegenden Kündigungsgründen zugestimmt werden.

10

Da müsste ich in den Unterlagen kucken. Ich weiß es nicht mehr.

Mein Mann und ich waren im selben Unternehmen tätig. Mein Mann war unter anderem gerade dabei einen Betriebsrat zu gründen. Die Chefin fing daraufhin an, alle zu mobben und hetzte jeden auf, der daran beteiligt war. Darunter auch eine andere Schwangere. Die war aber schon läner beschäftigt.

Ich wurde ebenso gemobbt und für alles Mögliche zur Rechenschaft gezogen, was es nur gab. (war ja mit "Betriebsratgründer" zusammen) Hab für jeden Kram ne Abmahnung bekommen bzw. man drohte mir damit. Ich habe nur die normalen Fehler gemacht, die die anderen damals auch machten. (ber der Aktenanfertigung)

Es war absolut nichts Schwerwiegendes vorgefallen, definitiv nicht.

11

Du bist doch nicht blöd!

Die Rechtslage ist klar: bis zur Geburt musst Du niemandem irgendwas sagen. Alles andere ist ein Wandermärchen.

Nimm den Job, gib Dein Bestes und bleib nicht zu lange zu Hause.

Erst wenn es nicht mehr zu übersehen ist, dann sag: ungeplant, unverhofft, überraschend und zu spät gemerkt.

Du bist nicht kündbar. Solltest Du während der Probezeit gekündigt werden, dann kannst Du bei Erhalt der Kündigung mitteilen, dass Du schwanger bist.

Es gibt 0 Risiko. Wenn Du allerdings meinst, die Schwangerschaft mitteilen zu müssen - dann kriegst Du den Job nicht.

Und die ganzen Bescheuerten, die in solchen Fällen immer was von "Fairness" faseln, sind die ersten, die Steine werfen, solltest Du soziale Hilfen beantragen müssen.

Gruß

Manavgat