Sind Sozialarbeiter hier?

Hallo,

wer kann aus Erfahrung berichten? "Lohnt" ein zweites Studium in diese Richtung? Gibt es Stellen? Wie beobachtet ihr die Stellensituation? Wie hoch (oder auch nicht) ist das Gehalt in groben Zügen?

Danke im Vorraus

Tess

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Das kommt komplett auf die Region an, in der du wohnst.

Gehalt geht von supermies und knapp über der "Ergänzungsbedürftigkeit" (Bildungsträger haben glücklicherweise mittlerweile hier einen Mindestlohn von 2000 brutto, ich hab aber auch schon von Kollegen gehört, die für 1400 brutto in den 40-Stunden-Ring gestiegen sind...) bis "kann man mit leben".

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Hallo,
ich studiere Soziale Arbeit im 2. Semester.
Uns wurde gesagt, die Aussichten einen Job zu finden sind gut, aber Sozialarbeit ist halt unheimlich schlecht bezahlt.

Das Studium an sich ist nicht so das Problem, die größte Hürde ist wohl, den Studienplatz zu bekommen. Bei uns waren wohl 7 Bewerber auf einen Platz in meinem Semester. Bei weiteren Fragen melde dich!

LG Katja #sonne

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Hallo Tess,

sowohl die Arbeitsmarkt-Situation als auch die Gehälter sind regional sehr unterschiedlich. Irgendein Job findet sich immer- wenn man flexibel ist bzgl. der Tätigkeit, des Umfangs, des Ortes und des Gehaltes.

Mein Mann und ich sind beide im pädagogischen/therapeutischen Bereich tätig (allerdings keine Sozialarbeiter, aber wir haben Kollegen mit dieser Ausbildung/diesem Studiengang). Wir haben beide unbefristete Verträge in Bereichen, die wir gern wollten. Bilden uns laufend weiter und haben dadurch diverse Zusatz-Qualifikationen. Verdienst ist entsprechend, bei meinem Mann sogar überdurchschnittlich gut. Hängt sowohl mit dem Arbeitgeber als auch dem Bereich zusammen.

Also: wir können uns nicht beschweren (wollen wir auch gar nicht ;-)), aber es "geht" definitiv auch anders. Wir kennen auch Leute, die mit dem gleichen Studien-Abschluss jahrelang für weniger Brutto, als wir als Berufsanfänger Netto hatten, bei diversen Bildungsträgern gearbeitet haben. Teilweise mit Verträgen, die auf wenige Monate befristet waren #zitter.

Letztlich muss das Jeder für sich entscheiden. Aber wenn einem ein Studium/ein Beruf in dem Bereich wichtig ist und man entsprechend etwas "hinein investiert" (Praktika und Jobs in diversen pädagogischen/therapeutischen Bereichen sind oft "das A & O"- auch über die für das Studium geforderten paar Wochen hinaus!), bekommt man meist auch etwas "zurück" #pro.

Viele Grüße,

Kathrin

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Hallo!

Ich bin Sozialpädagogin, tätig im Kinderkulturbereich bei einem großen freien Träger im öffentlichen Dienst.

Momentan arbeite ich 50% Teilzeit, also 19,25 Stunden / Woche und verdiene bei meiner Gehaltseinstufung brutto ca. 1300€ (Bayern). Da ich Lohnsteuerklasse V habe, bleibt nicht so arg viel übrig.... dafür habe ich aber einen unbefristeten Vertrag mit Stundenerhöhung wie ich möchte, absolut flexible Arbeitszeiten mit nur einem Bürotag pro Woche (Rest Home Office oder Leitung von Seminaren am Wochenende), einen tollen Kollegenkreis, eine anspruchsvolle Arbeit mit immer neuen Impulsen und Projekten und einen für mich absoult erfüllenden Beruf.

Für einen Beruf mit Studium verdienst du in diesem Bereich kein gutes Geld. Stellen sind jedoch (hier zumindest) genügend da. Ich würde dieses Studium aber jederzeit wieder machen, da es einfach der Job ist, den ich machen MÖCHTE. Ich war mir aber über den Verdienst immer bewusst und habe mir nie vorgemacht, als "Akademikerin" jetzt das große Geld zu machen. Mein Mann macht das mit seinem Verdienst jedoch wieder wett ;-) .

Ach ja, viele Sozialarbeiter sind im öffentlichen Dienst tätig. Du kannst dir im Internet einen tvöd-Rechner suchen, der rechnet dir ziemlich genau ein Gehalt (Teilzeit, Vollzeit) aus. Die normale Eingruppierung hier in Bayern (zumindest in meinem Umfeld) ist die in S 11.

Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Entscheidung und alles Gute!

schichtsalat