angst vor'm hauskauf!

Ich denke auch, die Kosten sind zu hoch. Du musst ja auch bedenken, dass Du wegen 2. und 3. Kind zwischendurch immer eine zeitlang weniger Einkommen haben wirst.
Außerdem, was meinst Du, wie teuer Kinder werden!!!

Eine Bank kalkuliert, dass euch nach Abzug der Wohnkosten noch 1000€ zum Leben bleiben müssen. Was noch fürs Kind hinzukommt weiß ich nicht

Aber ich finde, du läßt einige Dinge außer acht:

Wieviel Eigenkapital habt ihr?
Ist das Haus neu oder gebraucht?

Was habt ihr für die Renovierung zurückgelegt?
Was muss noch investiert werden (Heizung? Dach?)?
Habt ihr an die Kaufnebenkosten (Notar, Grunderwerbssteuer) gedacht?

Also wir haben bei einem Neubau für Kaufnebenkosten und Sonderwünsche geschmeidige 20.000 versenkt. Und da sind keine Luxusumbauten bei! Eher so was wie Küche anpassen, Einbruchssicherung an den Fenstern, ein zusätzliches Fallrohr vom DG...

Bei einem älteren Haus mit Renovierungsstau kann man wirklich viele böse Überraschungen erleben. Da sollte man auf jedenfall mit einem Fachmann rein.

Auch solltest du bedenken, dass bald Kinderbetreungskosten auf euch zukommen werden. Bei uns fressen die Kigagebühren mit Essensgeld fast das komplette Kindergeld auf.

Wenn du also den schlechtesten Fall rechnest, dann bist du mit einem zweiten Kind in EZ, bekommst 300€ EG und zwei mal Kindergeld. Macht mit dem Einkommen deines Mannes 2468€.

Wenn ihr noch bissi gespart habt, sollte das schon gehen, oder? Ganz ohne Eigenkapital würde ich so etwas NIE in Angriff nehmen. Dann lieber noch 5 Jahre intensiv sparen. Dann seid ihr ja immer noch jung. ;)

Habt ihr Eigenkapital?
Wie hoch ist derzeit eure Miete?
Wieviel soll das Haus kosten?
Ist es dann neu oder gebraucht?

Gefühlt von euren Zahlen her würde ich auch sagen, dass ihr euch übernehmt. Eurer Einkommen (vor allem perspektivisch mit mehr und älteren Kindern (=größere Kosten)) ist einfach zu gering für einen Hauskauf.

Ihr braucht auch mit einem Haus Rücklagen, denn es kann immer etwas passieren (Reparatur am Haus, Auto kaputt, einer vorübergehend arbeitslos). Ich persönlich denke, man sollte immer so 10.000€ auf der hohen Kante haben, um halbwegs sicher wirtschaften zu können.

Ich geb dir mal ein Beispiel aus meinem direkten Umfeld. Wir haben vor 2,5 Jahren ein Haus gebaut und wohnen darin. Es ist ein Neubaugebiet in einem gewachsenen Umfeld, wo man eine alte Gärtnerei abgerissen und in Wohngebiet umgewandelt hat. Mit uns zusammen sind noch 12 andere Parteien eingezogen / haben gebaut.
Im Jahr direkt nach dem Bau hat die Stadt entschieden, hier die Straße neu zu machen, da diese durch den Gartenbaubetrieb (schwere LKW) schon recht in Mitleidenschaft genommen war. Vor ein paar Monaten kam die Sonderzahlung der Stadt für die Straßenerneuerung, die ja auf alle Anwohner umgelegt wird. Mehrere 1000€ für jedes Haus.

Es dauerte keine 2 Tage, da klingelte einer der Nachbarn bei uns und wollte einen Verein gründen, der sich im Namen aller Nachbarn gegen diese Zahlung wehrt (total schwachsinnig, die Summe war realistisch und die Stadt ist dazu berechtigt). Hintergrund: Er und ein anderer Nachbar waren so eng in ihren Budgets, dass sie sich das Geld einfach nicht leisten konnten. Eines der Häuser steht inzwischen zum Verkauf, der andere Nachbar hat wohl Geld von seinen Eltern bekommen.

Wie auch immer: Ein Hauskauf sollte gut durchdacht sein. Es sollte IMMER Reserven geben (kaputte Heizung geht auch gleich ordentlich ins Geld). Wenn ihr diese Reserven nicht habt / ansparen könnt, dann laßt es bleiben. Ihr rennt in eurer Unglück.

Hi,
"und wenn wir das durchziehen, will ich auch alles daran setzen den kredit zu bedienen!"

das sollte doch eigentlich eine absolute Selbstverständlichkeit sein.

Wie soll das denn klappen bei Eurer Lebensplanung?

Kannst du mit einem Kind weiter Vollzeit arbeiten? Wenn ja, wie hoch sind die zusätzlichen Betreuungskosten, die auf Euch zukommen?

Und - wie ist das mit 2 oder 3 Kindern? Ich kenne einige Mütter, die mit 2 oder 3 Kindern berufstätig sind. Vollzeit arbeitet keine, und viele haben durchaus familiäre Unterstützung (Oma nebenan). Klar mag es solche Mütter geben (und Väter, also wo beide Vollzeit arbeiten gehen) - aber: willst du das? Mit drei kleinen Kindern jede Woche 40 Stunden plus Anfahrtswege unterwegs?

Ich arbeite 30 Stunden pro Woche - das Maximum für uns mit 2 Kindern und ohne familiäre Unterstützung. Und ohne weiten Anfahrtsweg. Kinderbetreuung kostet uns ca. 350 Euro im Monat, plus demnächst ca. 500 im Jahr für Ferienbetreuung (Grundschule). Und - hier ist es vergleichsweise günstig.

Wovon soll denn noch Geld für Urlaub und Essengehen übrig bleiben?

Rechnet doch einfach mal selbst nach, wenn du dein Gehalt auf ein Teilzeitgehalt umrechnest (oder aufs Elterngeld), davon noch Kinderbetreuungskosten abziehst, und dann davon ausgehst, dass man zu viert oder fünft natürlich auch deutlich höhere Lebenshaltungskosten haben wird.

350 Euro Nebenkosten? Was soll da alles drin sein? Wir wohnen in einem sehr sparsamen Neubau, zu viert, und ich finde das relativ knapp kalkuliert, wenn da wirklich alles drin sein soll.

Und wovon wollt ihr dann noch Rücklagen bilden?

"Wichtig als Altersvorsorge" - es mag sein, dass es ein interessanter Baustein dafür ist, wenn man es sich leisten kann. ABER: wenn ihr Euch mit knapp 30 finanziell ruiniert, und das evtl. auf ziemlich lange Dauer, nur um dann mit 40 Haus und alle Ersparnisse los zu sein und bestenfalls mit einer 0 anzufangen, möglicherweise aber auch mit heftigen REstschulden - dann habt ihr Eure Altersvorsorge auch nicht wirklich gefördert.

Ich finde es zu knapp kalkuliert, auch wegen Eurer Lebensplanung. Und eigentlich auch unabhängig von vorhandenem Eigenkapital.

Viele Grüße
miau2

Ich würde erstmal die Kinderplanung abschließen und dann, wenn die Kinder gut in Betreuung untergebracht sind und du wieder zumindest Teilzeit arbeiten kannst, dann würde ich über einen Hauskauf nachdenken. Vorher gibt es einfach noch viel zu viel Unsicherheiten bei relativ knappen Budget.
Es kommen nämlich immer wieder unvorhergesehene Kosten... bei uns zB musste jetzt die Gasleitung abgedichtet werden... oder im Sommer ein Wespennest vom Dach entfernt werden, das sich bis in die Decke eingefressen hatte.

Ihr könnt ja bis dahin ein Eigenkapital ansparen (1200 minus Eure warmen Mietkosten) und schon mal schauen ob es grundsätlich möglich wäre mit dem restlichen Geld GUT auszukommen.

Alles Gute

Ich finde das Einkommen auch zu niedrig.

Hallo

Woher weisst du, das ihr "nur" 700 bezahlen müsst? Habt ihr Ek?

Bianca

Hallo.

Ja, das geht. Aber nur, wenn auch du immer weiterhin schön Vollzeit arbeiten gehst.
Ansonsten wirds wohl knapp werden bei über 1000 Euro Kosten monatlich, wenn dein Mann "nur" 1800, netto, verdient.

Alles Gute!