UMFRAGE: Akademiker mit Teilzeitstellen- wie sehen Eure Arbeitszeitmodelle aus?

Guten Morgen,

nach (langem) Studium Kind und Job unter einen Hut zu bringen ist ja nicht ganz einfach...

Mich würde interessieren,was für Teilzeitstellen Ihr so habt und wie Eure Arbeitszeiten aussehen- falls Ihr mögt, mit Branche?
Mußtet Ihr lange Überzeugungsarbeit leisten oder waren Eure Arbeitgeber offen für Halbe- oder sogar Viertelstellen?
Macht jemand von Euch evtl. Jobsharing?
Wie macht Ihr es mit der Kinderbetreuung? KiTa/Oma/Tagesmutter/AuPair/Partner??

Ich selbst bin im medizinischen Bereich tätig- eigentlich Jobs mit seeehr flexiblen Arbeitszeiten, aber trotzdem sind KiTa-Öffnungszeiten, Anfahrtswege nicht sehr kompatibel und Arbeitgeber wenig aufgeschlossen für Teilzeitstellen,abgesehen davon, das Überstunden IMMER vorausgesetzt werden.
Da ist es viell. auch besser 1-2 ganze Tage zu arbeiten und an diesen lange zu bleiben, als 4-5 Vormittage bis (geplant) mittags zu kommen und dann doch erst um "kurz vor knapp" zur Kita zu hetzen... #gruebel
Momentan gehe ich Spätnachmittag bis in den Abend hinein arbeiten,wenn mein Mann wieder zuhause ist- ist aber auch kein Dauerzustand.

Wie ists bei Euch?
GlG! D71

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Moin!

In meiner Branche (Medien) ist leider nichts mit echter Teilzeit. Es sei denn, man arbeitet als Freiberufler, doch da muss man entweder exzellente Kontakte haben um tolle Jobs abzugreifen, oder man verdient nix.

Mein Kompromiss sieht so aus, dass ich Vollzeit arbeite, aber bei einem ÖD-ähnlichen Arbeitgeber - bedeutet, hier ist es nicht total modern, sich täglich bis 22 Uhr kaputt zu machen. Ich mache auch meine Überstunden und bin zur Stelle, wenn es brennt. Aber das ist aber alles im Rahmen.

Dazu kommt, dass ich recht flexible Arbeitszeiten habe. Durch Wochenend- und Abendarbeit habe ich dann mal wieder einen Nachmittag, den ich mir für die Kinder freischaufeln kann. Ich kann auch von zu Hause aus vollwertig arbeiten (Home Office und Diensthandy).

Ich bin für meine Arbeit selbst verantwortlich. Bedeutet, meinem Chef ist egal WANN ich arbeite, solange ich GUT arbeite ;-)

Mein Mann ist zwar kein Akademiker, sondern Maschinenbautechniker. Aber der Vollständigkeit halber: Er trägt den größeren Teil zur Kinderbetreuung bei, indem er nur Arbeitsstellen annimmt, bei denen er schon um 6 Uhr beginnen und spätestens um 14.30 Uhr abhauen kann. Bei seinem Ex-AG arbeitete er bis 12.40 Uhr, jetzt ab Februar bis ca. 14/14.30 Uhr und holt dann die Kinder.

Mein Mann hat ganz dreist in den Vorstellungsgesprächen gesagt, dass er zeitig gehen will, damit er seine Kinder nachmittags betreuen kann. Das war beide Male kein Problem (da merkt man schon etwas den Fachkräftemangel).

So macht er dann zwar nicht die ganz große Karriere (einige Jobs wie Inbetriebnahme, Wartung oder auch Vertrieb scheiden da halt aus).

Aber Karriere kann er auch später noch machen bzw. ich wäre auch bereit zu reduzieren, wenn sich die Möglichkeit für mich ergibt.

LG, Nele

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Ich bin auch in der Medienbranche und finde, dass sich gerade da Kind und Job gut vereinbaren lassen. Allerdings bin ich schon lange im Job und habe meinen Award- und Nachtschichten-Soll erfüllt. Tageweise arbeiten geht mittlerweile prima.

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Hallöchen,

ich arbeite als Betriebswirtin und mein Arbeitszeitmodell sieht so aus:

Montag bis Mittwoch - 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr (mein Mann bringt die Kinder zu um 9 in die Kita und arbeitet entsprechend abends bis open End!)
Donnerstag und Freitag 2 - 3 Stunden Home Office

Klappt bei uns alles super und war gar kein Problem. Der Arbeitgeber steht dem offen gegenüber so lange die Arbeit natürlich entpsrechend erledigt wird.

LG

Franzisch

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Hallo Diva,

ich habe zwischendurch eine kurze Zeit Teilzeit gearbeitet. Da mein direkter Chef wollte, dass ich so bald wie möglich nach der Geburt wieder anfange zu arbeiten, war es gar kein Problem auf eine halbe Stelle zu reduzieren. Mein AG war eine Uni, also ÖD, so dass es da auch keine Probleme gab.

Ich arbeite im biowissenschaftlichen Bereich, in der Forschung, zu der Zeit hatte ich außerdem einen Diplomanden und einen Doktoranden zur Betreuung. Ich habe Dienstag, Donnerstag und jeden zweiten Freitag gearbeitet - und es war großer Mist. Nie, nie wieder würde ich das machen, dann lieber 4 h am Tag. Genau diese Empfehlung habe ich dann auch meinem Chef weitergegeben.

Wir haben das dann auch relativ schnell (nach 2 Monaten) gelassen und ich bin Vollzeit eingestiegen. Mein Mann hatte in dieser Zeit Elternzeit.

Inzwischen ist unser Kind 3 Jahre und wir arbeiten beide voll, zeitlich versetzt. Betreut wird unser Sohn im Kiga. Wir sind in der glücklichen Lage, dass unsere Arbeitszeiten sehr flexibel sind und wir beide gewissen Arbeiten auch von zu Hause erledigen können. D.h. Vollzeit heißt auch wirklich nur 8 h Arbeitszeit und wenn nötig, dann abends zu Hause. Außerdem beträgt unser Arbeitsweg 15 min mit dem Fahrrad.

Liebe Grüße. Leni

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Ich habe Dienstag, Donnerstag und jeden zweiten Freitag gearbeitet - und es war großer Mist. Nie, nie wieder würde ich das machen, dann lieber 4 h am Tag.
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Kannst Du mal erläutern, warum? Das würde mich dann doch mal interessieren.

Ich liebäugel ja immer mal mit dieser oder jener Möglichkeit auf Teilzeit. Bisher war leider alles unrealistisch, unpraktikabel ...

LG, Nele

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Hallo Nele,

das war für meine Arbeit einfach sehr unpraktisch.

Zum Einen durch die Betreuung von Studenten, die doch deutlich gemerkt haben, dass ich nicht jeden Tag da war. Klar, war ich telefonisch für sie fast immer erreichbar, doch es ist bei Laborarbeit schwierig, Ferndiagnosen zu erstellen.

Außerdem verlangten fast alle Versuche Vorbereitungen, die ich dann an andere delegierte. Das macht es oftmals sehr schwer, bei Nichtgelingen Fehler zu finden.

Mein Mann, der in dieser Zeit wechselseitig zu mir gearbeitet hat, fand es nicht hindernd.

Ich glaube also, dass es abhängig von der Art der Arbeit ist.

Grüße. Leni

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75 % Stelle im ÖD 6:30 kinder in Kita abgeben
7:30 am Arbeitsplatz sein
14:30-15:30 Arbeitsplatz mit "Überstunden" verlassen
15:15-16:15 an Kita ankommen und kinder einsammeln....

Mein Mann: 6:15 Haus verlassen

7:00 im Büro sein
17:15 Büro verlassen
18:00 daheim ankommen / zweimal die WOche 5:15 das haus verlassen und gegen 20:00 daheim ankommen....

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ich fang am 11.2. wieder an mit 80%, einer 4 Tage Woche (plus Nacht- und Wochenenddienst
mein Mann arbeitet (nach 2 Monaten Elternzeit) 50%, d.h. eine Woche 2, eine 3 Tage.
einen Tag über nimmt die Oma
bliebt jede 2. Woche 1 Tag übrig, den ich entweder in 70% übernehme oder mit Urlaubstagen usw ...

wir hoffen am Herbst KiTa Plätze zu bekommen, dann würden/werden mein Mann an 3 Tage halbtags arbeiten und nachmittags die Kinder nehmen, 1 Tag wären sie bei mir einen 1 bei der Oma ...

als ich gesagt hab, dass ich zu 80% wieder komme wurde noch jemand eingstellt - jetzt haben 3 Frauen 2 Stellen - 50%, 70%, 80% ... mein Chef ist da flexibel.

von Überstunden gehe ich fest aus, werde sie aber versuchen gering zu halten

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achso - weißt Du, dass es nen Akademiker bei Urbia Club gibt? da reden wir gern auch über solche Themen!

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Gib mal den Link!

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http://www.urbia.de/club/Akademiker+bei+URBIA

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hallo,
ich bin diplom-kauffrau und habe mal 2 ganze tage/woche gearbeitet, war sehr gut, weil ich mich da eben den ganzen tag auf die arbeit oder eben nur auf meine tochter konzentieren konnte, in der zeit war sie im kindergarten und danach noch bei verwandten, kindergarten fängt ja später an und da war es auch nicht schlimm, wenn wir erst mal gegen 21 h daheim waren.
jetzt in der schule ist das dann doch etwas viel hin und her, die schule beginnt schon um 7:45, daher arbeite ich 4 vormittage, so dass ich sie bringe und abhole (sie geht allerdings nach der schule noch in die betreuung, wo es auch essen gibt, längstens bin ich bis 16 uhr im büro)
LG

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Hallo!

Wir sind grade umgezogen und ich habe meinen Abschluss frisch in der Tasche :-)

Ich werde mir ab Sommer einen Job suchen, allerdings nur halbtags bzw. mit viel Homeoffice ;-) das ist in meiner Branche möglich.

Vor unserem Zwerg habe ich im ÖD gearbeitet :-) 20 Stunden die Woche und das fand ich sehr angenehm.

Achso mein Mann geht von 8 bis 19 Uhr arbeiten...manchmal auch länger und öfter mit Geschäftsreisen. Daher muss ich die Betreuung komplett alleine organisieren #schwitz

#winke

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Hallo,

ich habe eigentlich Übersetzen (und Dolmetschen) studiert und habe bis vor kurzem freiberuflich gearbeitet. Seit ich Mami bin, nur noch als Übersetzerin, beim Dolmetschen muss man flexibel sein und das bin ich mit Baby oder Kleinkind einfach noch nicht.

Einerseits war es sehr schön, weil ich mir die Zeit absolut frei einteilen konnte, andererseits kommen die Aufträge so unregelmäßig, dass es in der Praxis schwierig zu bewerkstelligen war, und ich habe mir so manche Nacht um die Ohren gehauen, weil irgendetwas ganz dringend fertig werden musste.

Nun arbeite ich seit kurzem in Teilzeit (50%) als Lehrerin in einer Grundschule. Hier in unserem Bundesland ist da ein Seiteneinstieg möglich gewesen, da akuter Lehrermangel herrscht. Die Arbeitszeiten sind natürlich herrlich, man hat selbst mit Vollzeit nie länger als bis 14 Uhr, von Elternsprechtagen u.a. mal abgesehen. Zwar habe ich noch einiges an Vorbereitungszeit, aber auch das bekomme ich locker hin. Nebenbei nehme ich auch noch Übersetzungen an, aber nun glücklicherweise nur noch die besonders lukrativen.

Für mich läuft es also momentan perfekt!

Viele Grüße
Kerstin #winke

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Hi!
Das war auch schon mal ne Idee von mir.
Darf ich Dich fragen,in welchem Bundesland Du wohnst bzw. in welchen das möglich ist?
Ich könnte dann ja z.B. Bio unterrichten...
Ach ja,bist Du dann "fest" angestellt oder freiberuflich in der Schule?
Danke und lG!

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Das ist in Brandenburg möglich und in Berlin auch, soweit ich weiß.

Bei uns an der Schule braucht man mindestens zwei Fächer, die man unterrichten kann, ich weiß nicht, wo das woanders gehandhabt wird. Aber man kann sich ja in alles hineinarbeiten!

Ich bin fest angestellt und so richtig im ÖD. Das kenne ich natürlich gar nicht, entdecke aber immer mehr Vorzüge. Die Arbeit mit Kindern ist absolut erfüllend, wenn auch manchmal anstrengend. Bis jetzt bereue ich nichts!

Liebe Grüße!

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