Nach 5 Jahren Elternzeit "plötzlich" Vollzeit arbeiten

Hallo ihr Lieben !

Ich bin seit Dezember 2006 in Elternzeit. Wir haben damals noch in Hessen gewohnt, mein Arbeitsplatz war in Frankfurt/Main. Wir haben uns 2008 entschieden umzuziehen, wieder näher an die Heimat, es sollte eh noch ein zweites Kind kommen und ich "wollte" vorläufig nicht arbeiten.

Direkt nach Ablauf der Elternzeit von Lara begann dann im April 2010 die neue Elternzeit mit unserer 2.Tochter.

Anfang dieses Jahres habe ich einen halbherzigen Versuch einer Versétzung meiner Person in den hiesigen Regionalbereich zu bewirken (ich wusste vorab, dass das nicht so einfach wird, habe mich vorher schon innerlich darauf eingestellt, meinen Job durch den Umzug zu opfern, er wäre durch Schichtdienst eh nicht Familienfreundlich). Dagegen stehen, dass wir hier nicht weit von den Omas wohnen, eine schöne DHH im Grünen haben (in Hessen doppelt so teuer) und mein Mann einen guten Verdienst hat, der uns alle unterhält. So.
Wir haben unsere kleine Tochter Anfang des Jahres in der Krippe angemeldet, gingen eh von aus, dass wir keinen Platz bekommen. Es kam anders, durch Geschwisterbonus etc haben wir wider Erwarten einen Platz bekommen. Da mir eh schon seit einiger Zeit massiv die Decke auf den Kopf fällt, sind so natürlich die ersten Grundzüge getan, dass ich wieder Teilzeit arbeiten könnte. Meine Voraussetzungen allerdings nicht die optimalen. 2 Kinder, 5 Jahre zuhause und eine Ausbildung (zwar kaufm.) aber sehr Bahnspezifisch. Habe dann ein paar Initiativbewerbungen in hiesigen kleinen Verkehrsunternehmen geschrieben und nach langer Zeit kam letzte Woche aufeinmal ein Anruf, ob ich mich nicht vorstellen möchte.

Es ist ein Verkehrsunternehmen 15 Min von unserem Dord entfernt, das Tätigkeitsfeld ein Traum, geregelte Arbeitszeiten, die Übernahme eines Arbeistplatzes einer Kollegin, die nächstes Jahr im März (!) in Ruhestand geht. Bis dahin läuft das parallel, so lange kann ich mich das reinfuchsen. Lediglich eine Probearbeistwoche geht dem voran und wenn es positiv läuft, kann ich direkt im Anschluss loslegen.
ABER das Ganze ist in Vollzeit. Teilzeit wäre nicht möglich. Ich möchte das unbedingt machen, ich denke so eine tolle Möglichkeit bekäme ich nie wieder. Und nun bekomme ich aufeinmal Angst, dass ich unseren Kindern zuviel zumute, denn sie wären von Mo-Do sehr lange fremdbetreut (war da eigentlich immer ein Gegner von, Lenya ist auch erst 21 Monate alt). Freitags hätte ich nicht so lang und mein Mann auch nicht.

Vorallem ich müsste das rein finanziell nicht machen, aber ich MÖCHTE das einfach.
Jetzt suche ich Erfahrungsberichte von anderen denen es ähnlich ging. Hat das geklappt? Wie haben die Kinder oder das Kind das verkraftet? Oder mute ich mir zuviel zu, weil ich vergessen habe wie stressig ein Vollzeitjob sein kann und seit damals hat sich ja bei mir einiges verändert.

Wie lange habe ich auf so eine Chance gewartet und jetzt....#augen. Bin ich einfach nur doof,dass ich aufeinmal Ängste habe oder viell auch egosistisch, weil ich es durchziehen will?
Hach....
Danke für eure Erfahrungen oder Meinungen.

VLG

1

Hallo,

ich würde es tun!

Wer weiß, wann Du das nächste Mal wieder ein Angebot im Traumjob bekommst #blume Und in einem Jahr würdest Du die Absage vielleicht bereuen.

Die Kinder werden gut damit klarkommen, sie sind ja schließlich nicht die einzigen, die länger im Kiga bleiben.

Meine Kinder müssen auch beide den ganzen Tag in der Betreuung sein. Meine Tochter in Schule und Hort und mein Sohn im Kindergarten. Insgesamt sind sie gut 10 Stunden außer Haus.

Gruß

Karen

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Mein Sohn ist 17 Monate alt und geht 10 Stunden in die Kita!

Ich hab nicht das Gefühl, dass ich ihn damit überforder!

3

Ich danke euch Beiden schonmal für eure Antworten.

Irgendwie fühlt es sich auch richtig an, mein Bauchgefühl "warnt" mich nicht, diesen Schritt zu gehen. Es sind einfach diese Gedanken die ich jetzt habe, dass ich dann einfach weniger Zeit für meine Kinder habe, Dinge zurück schrauben muss, die bis jetzt einfach gingen, da ich ja dafür Zeit hatte.
Ich denke und hoffe auch, dass die Beiden die Umstellung gut meistern werden, aber eine Restangst bleibt trotzdem...

VLG

4

Ich würde den Job annehmen!

Unsere Kinder sind jetzt 4 u. 8 Jahre alt ...ich habe beim 1.Kind 20 Mon. Elternzeit genommen,beim 2 .Kind 12 Monate ...
Beide gingen also recht früh in d.Krippe (8 Std. tägl.) ...

Es läuft hier prima ...
Unsere KiTa / Krippe ist wunderbar,d.Kinder fühlen/fühlten sich immer

sehr wohl.

So eine Chance kommt sicher kein 2.Mal!

LG Kerstin

27

Ich denke auch, dass ich die Chance jetzt ergreifen muss.

Die Große versteht eh schon recht gut, sodass man ihr alles mittlerweile gut erklären kann und bei der Kleinen merke ich generell, dass es mit der Krippe prima läuft. Da hatte ich ja vorher auch noch Bedenken, denn die Große ging erst mit 3,5 Jahren in den Kiga, deswegen konnte ich ganz schlecht einschätzen wie gut Kinder das unter 2 Jahren verpacken können.

VLG

5

Probiers aus, wenn du merkst es geht nicht, kannst du ja zum bzw. ab dem 2. Geburtstag der kleinen mit 7 Wochen Vorlauf wieder in Elternzeit gehen und hättest dann sogar noch den Job für hinterher sicher!

6

Ich glaube das hätte ich nicht drauf #schein. Er sucht ja eine komplette Vetretung für eine MA, die ab März nächsten Jahres komplett wegfällt. Wenn ich dann nach der Einarbeitung auch erstmal wegfallen würde....

Natürlich würde ich nichts erzwingen, was auf Dauer nicht liefe. Aber ich hoffe mal, dass es klappt und ich alles unter einen Hut bekomme. Genug Energie von den langen Jahren zuhause habe ich ja. Hauptsache die Familie leidet nicht darunter, dass ich aufeinmal weg bin, das ist eigentlich mein Hauptanliegen.

VLG

7

Du sollst es ja auch nicht so darauf anlegen, hast aber die Sicherheit, dass du im Zweifelsfall schnell dort aussteigen könntest und hinterher noch einen Job hast.

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10

Hallo,

es ist alles eine Frage der Organisation.
Du hast doch gute Voraussetungen, einen Mann und die Großeltern in der Nähe !!!

Ich gehe auch Vollzeit arbeiten. Männe ist Lokführer und daher sind wir auch oft allein.
Mein Sohn geht seit dem er 1 Jahr ist in die Krippe und jetzt ist er 4 und ist 8h im KiGa. 1-2 Nachmittage bei Oma.

Ich würde die Stelle annehmen. Sicherlich hast du genug mit Haushalt und Kinderbetreuung zu tun, aber man oder Frau möchte auch anderweitig gebraucht und anerkannt werden ! Und denke an deine spätere Rente..
Spann die Großeltern und deinen Mann mit ein!

Alles Gute

#winke

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Hi !

Also mein Mann ist recht unflexibel mit seinen Arbeitszeiten, da er morgens um 6.00 Uhr aus dem Haus geht und abends ca 17.15 Uhr zuhause ist. D.h. ich muss die Kinder allein in die Kitas schaffen (2 Verschiedene Stellen innerhalb von unserem Dorf) und bis zum Spätdienst 16.30 Uhr die beiden auch wieder allein abgeholt haben.

Freitags hat mein Mann einen halben Tag und ich hätte es dann auch, sofern ich bis Freitag Mittag meine 40 Std reingearbeitet hätte. Werde ich aber unter den Voraussetzungen nicht schaffen und Freitag auch länger arbeiten müssen.

Viell kann ich aber meinem Mann einen Tag von Montag bis Donnerstag "aus den Rippen leiern", wo er die Kinder mal abholt, sodass ich den Tag bis Anschlag machen kann. Ist natürlich schwierig für ihn, weil er die letzten 3,5 Jahre in der Firma völig den vorgegebenen Arbeitszeiten nachgehen konnte, weil er ja wusste ich manage das Zuhause alles.

Die Großeltern sind in sofern in der Nähe, dass wir innerhalb von einer Std da wären. Im Gegensatz zu vorher ein Katzensprung aber in Bezug auf Hilfe mit den Kindern nicht planbar. Zumal beide Parteien selbst noch arbeiten.

Das sind auch noch so zusätzliche Ängste, weil ich weiss, dass ich das mit den Kindern überwiegend allein wuppen muss. Mein Mann kann da nur einen geringen Anteil an Unterstützung leisten...
Aber erstmal muss ich ja die Probewoche gut meistern, sonst ist alles planen vergeblich ;-).

VLG

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Achso, ich dachte, die Großeltern wohnen um die Ecke..mmh na dann ist das schwierig. So ein gewisses "Notfangnetz" ist schon wichtig ! Meine Eltern sind beide schon nicht mehr berufstätig und wohnen praktisch 800m vom KiGa.

Deinen Mann würde ich schon mit einbeziehen, anders wird es sehr schwierig. Kinder abholen, Haushalt, Einkaufen..

Deine Kinder werden auch größer ;-) und haben dann sicher mal "Ausgang" zum Freund oder Freundin, so dass du diese Zeit mit einkalkulieren kannst.

Versucht es einfach. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier !

Du bist ein gutes Vorbild für deine Kinder *Vollzeitjob*Haushalt*Frau #pro und natürlich Mama #pro

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Ich würde es nicht machen, möchte meine Kinder zum größten Teil selber großziehen, bin froh über jede Minute mit ihnen, sie werden so schnell groß.

VLG

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Hi !

Also bei meiner Großen habe ich das so gemacht. Sie war 3,5 Jahre bei mir zuhause, bevor sie in den Kiga kam. Bei Lenya sollte das auch so sein, zumal ich eh davon ausging dass ich für sie keinen Platz kriegen werde. Dann kam eben alles anders und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich noch nicht einmal böse darum bin, dass es jetzt anders kommt. 5 Jahre Elternzeit sind auch nicht ohne, vorallem wenn es früher hiess: "du und Kinder ;-)?." Habe das im Großen und Ganzen sehr genoßen mit allem drum und dran, aber zum Schluß war ich oft unzufrieden, völlig unausgelastet und schon regelrecht gefrustet. Habe meinem Mann oft vorgeworfen, dass er arbeiten "darf". Wollte auch wieder was anderes machen, was leisten.

Wenn ich merke, dass meine Kinder unter der Situation leiden, ziehe ich sofort die Notbremse.

Aber ich verstehe deine Gedankengänge, habe vor einiger Zeit noch ganz genauso gedacht.

VLG

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Im Endeffekt muß es jeder selber wissen, meine Kinder sind schon ein bischen älter 5+ fast 7 und ich arbeite 3 halbe Tage das reicht mir aber auch.

Mit der Einschulung und den ganzen Kursen von uns und den Kindern, dem Haus/Garten, mir reichts und zwar vollkommen, aber da hat auch jeder andere Ansprüche.

VLG+viel Glück

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Natürlich nimmst Du das tolle Angebot an!!! Das ist doch gar keine Frage! Wieviele dieser Angebote wirst Du in eurer ländlichen Gegend wohl in naher Zukunft erhalten? Und mal ehrlich, nach so langer Elternzeit wird es doch höchste Zeit, dass Du wieder in Deinem Beruf arbeitest! Und Du hast doch eine tolle Chance Dich in Ruhe reinzuarbeiten, bis die Kollegin in Ruhestand geht. Echt, bessere Angebote wirst Du wohl kaum finden.

Und ich verstehe auch die Überlegung mit der Vollzeit nicht wirklich. Tausende Mütter gehen nach 12 Monaten Elternzeit wieder arbeiten, und nicht gerade wenige davon in Vollzeit. In anderen Ländern gehen die meisten Frauen sogar direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten. Und die Kinder sind doch im Kindergarten super aufgehoben. Viel besser (meiner Meinung nach) als tagein tagaus nur bei Mama rumzuhocken. So können sie wenigstens mit Gleichaltrigen in der Kita spielen, als allein im Kinderzimmer zu Hause.
Also wie gesagt: viel Spaß bei Deinem neuen Job! :-)

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Hi !

Danke dir!

Ich muss mich nur in der Probewoche bewähren #zitter, dann kriege ich den tollen Vertrag.

Hier in unserer Gegend bin ich mit Sicherheit eine von wenigen, die Vollzeit arbeiten geht. Schließlich ist hier um die Ecke das VW Werk und die Frauen der Männer dort "brauchen" nicht Vollzeit arbeiten gehen ;-).

VLG

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Hallo!

1. Nimm das Angebot an.
Wenn du es nicht tust, wirst du ewig dem Job nachjammern und unzufrieden sein!

2. Wenn es nicht klappt, dann klappt es nicht. Ist doch dann auch kein Problem!
Du bist mit dem Job nicht verheiratet. Dann musst du hald wieder kündigen. Und dir was anderes suchen.

Alles Gute!

Lilly

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Hi !

Ich danke dir. Ich denke da eigentlich genauso. Das Eingefahrene der letzten Jahre muss ich nur erstmal abschütteln ;-).

VLG