Brauche dringend einen Rat! Wie glatte und saubere Kündigung?

Hallo ihr Lieben!

Ich befinde mich in einer Anstellung, in der ich mich seit geraumer Zeit einfach nicht mehr wohl fühle. Das Betriebsklima ist derbst gestöt und der Chef hat, trotz dass er uns die Möglichkeit einer Supervision eingeräumt hat, scheinbar nicht wirklich Interesse daran, dass sich etwas zum Positivem ändert. Das merkt man daran, dass er noch immer Zwietracht sät, indem er Andeutungen macht, die haltlos sind geschweige denn, Kritik, die an der Geschäftsführung geäußert wurde, in Angriff nimmt. Im Gegenteil, er reagiert wie ein beleidigtes kleines Mädchen und zickt rum wie eine Diva.

Nun hat er mir erst kürzlich eine Fortbildung bezahlt ( 170 Euro ).
Allerdings hatte sich am Vortag der Fortbildung eine Situation ereignet, die mich dazu gebracht hat, mich anderweitig zu bewerben.
Nun habe ich morgen ein Bewerbungsgespräch und wenn diese zu meinen Bedingungen gut ausfällt, werde ich am 15.12. meine Kündigung aussprechen.

Die Frage ist nun, wie bekomme ich das so glatt und sauber über die Bühne? Im Grunde genommen möchte ich da ja niemanden verärgern, aber ich habe es wirklich grundlegend satt, dass sich an keine Abmachungen mehr gehalten wird, die vorher mündlich abgesegnet waren, und fühle mich auch in gewisser Weise gemobbt. Es sind so viele Dinge vorgefallen, die ich im einzelnen nicht erzählen möchte und auch nicht kann, weil es den Rahmen sprengen würde, aber diese Dinge haben mich dazu gebracht vor ein paar Monaten auf längere Zeit hin einen Krankenschein zu nehmen. Damit ich mal abschalten und zur Ruhe kommen kann.

Würdet ihr einfach ein Kündigungsschreiben aufsetzen und es dem Chef auf den Schreibtisch legen? Würdet ihr, noch einmal, ein persönliches Gespräch führen? Würdet ihr die 170 Euro Fortbildungsgels zurück zahlen? Ich bin irgendwie verunsichert und ängstlich, dass ich den Chef total verärgere und dann von ihm wutentbrannt eine Standpauke ab bekomme, oder dass es noch mehr eskaliert.

Würde mich über Antworten freuen.
Danke euch.

LG
www.

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Hallo,

ob eine Kündigung "sauber und glatt" verläuft kommt am Ende doch einzig und allein auf das persönliche Verhalten an.
Deines kannst Du beeinflussen, das Deines Chefs und Deiner Kollegen nicht.

Ich würde die Kündigung persönlich beim Chef abgeben, ob er dann mit Dir darüber sprechen möchte oder nicht, liegt ja an ihm.
Wenn ja würde ich ihm allerdings schon die ehrlichen Gründe der Kündigung sagen.

Gruß K.

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Wenn Du dort wirklich kündigst, kann es Dir doch egal sein, wie der Chef reagiert. Natürlich kann es passieren, daß er sauer wird und rummotzt. Aber das hat er umsonst. Und mit einer neuen Stelle im Rücken kannst Du seine Standpauke doch ganz ruhig ertragen. Schreib die Kündigung, leg sie ihm auf den Schreibtisch und dann ist gut.

Liebe Grüße von Swety

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Ich erzähle dir mal, wie es bei mir gewesen ist. Vor anderthalb Jahren habe ich bei meinem alten Arbeitgeber gekündigt.

Nachdem ich die Zusage von meinem neuen Chef hatte, bin ich zu meinem damaligen Chef gegangen und habe um ein Gespräch gebeten und direkt gesagt , das ich kündigen möchte. Die schriftliche Kündigung hatte ich dabei und ihm dann auch gegeben. Natürlich hat er nach den Gründen gefragt und ich habe ihm diese teilweise gesagt. Wie weit du ehrlich sein möchtest, musst du selber entscheiden.

Das Gespräch war sehr gut, allerdings hat er dann nach zwei Tagen kaum noch mit mir gesprochen. Die letzten Wochen waren nicht einfach, aber ich wollte einen sauberen Abgang machen für mich selber und habe durchgehalten. Also ohne Krankmeldung. Für mich war das richtig und bin ich bin froh, das ich mich nicht auf das Niveau meines Chefs und meiner Kollegen hinab gelassen habe.

Wenn du Fragen hast, los :-)

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Ich würde ein Kündigungsschreiben aufsetzen und es bei der Sekretärin abgeben und mir eine Eingangsbestätigung holen (wegen der Fristen!).
Wichtig: Dies machst Du aber bitte erst, wenn Du den neuen, unterschriebenen Arbeitsvertrag in Händen hältst.
Wenn der Chef Dich zu einem persönlichen Gespräch bittet, dann dieses führen und versuchen, möglichst sachlich die Gründe darzulegen. Es kann gut sein, daß er rumspinnt oder Dich unter Druck setzt, kann Dir aber dann egal sein.
Die 170€ mußt Du nicht zurückzahlen, es sei denn Du hast Dich vor der Fortbildung dazu verpflichtet im Fall der Kündigung. Wenn er auf diese Idee kommt, und wenn es etwas ist, was Dir auch bei der neuen Stelle etwas nützt, kannst Du ja überlegen, dies freiwillig zu tun.
LG

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Erst einmal dankeschön für eure Antworten.
Es ist auf jeden Fall eine blöde Situation, der ich am liebsten aus dem Wege gehen würde.
Aber ich muss aktiv werden, bevor mich das alles komplett krank macht.

@wemauchimmer: du hast Recht, ich sollte erst kündigen, wenn ich einen neuen Vertrag habe. Sicher ist sicher!