Wer zahlt die Kirchensteuer?

Hallo,

mein Mann und ich sind beide aus der Kirche ausgetreten, aus Überzeugung. Ich aus der evangelischen und mein Mann aus der katholischen.

Unsere Kinder sind demnach nicht getauft und wir wollten, dass sie es einmal selber entscheiden können.

Nun ist es so, dass meine Tochter (6 Jahre) total begeißtert von der Kirche ist. Sie möchte getauft werden. Ich bin der Meinung, dass wir evtl. ein Jahr warten sollten und wenn sie es dann immer noch will die Sache angehen. Sie will katholisch getauft werden, da sie auch auf ner katholischen Schule ist und eben viele katholisch sind.

Ich habe mal heute vorsichtig bei meinem Mann angefragt, ob nicht einer wieder in die Kirche eintreten sollte, aber da stoße ich bei meinem Mann auf taube Ohren. Er meinte, er würde keine Kirchensteuer bezahlen, und wenn unsere Tochter dann nicht getauft werden könnte dann wäre das eben so.

Aber wie wäre es denn, wenn beide Eltern ausgetreten sind? Kann das Kind überhaupt getauft werden? Und wenn ja, müssen wir dann nicht doch in irgendeiner Form Kirchensteuer bezahlen? Oder erst meine Tochter selbst wenn sie mal arbeitet.

Kennt sich jemand aus?

Gruß
Jenny

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Hallo,

wie kommt ein 6-jähriges Kind drauf, daß sie sich taufen lassen will?
Ich würde Ihr auch klar machen, daß sie das gern entscheiden darf, wenn sie groß ist. An Gott glauben kann sie ja trotzdem.

LG

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"Sie will katholisch getauft werden, da sie auch auf ner katholischen Schule ist und eben viele katholisch sind. "

Also ist die Gute nicht "total begeißtert von der Kirche", sondern unterliegt einem Gruppenzwang und/oder dem Geschwafel in dieser Schule.

Ich würde bis zur Religionsmündigkeit warten und die hat man bekanntlich mit 14. Warum man sein Kind ausgerechnet auf eine katholische Schule schickt, wenn man selbst aus der Kirche ausgetreten ist, muss sich mir nicht erschließen bzw. WILL ich nicht verstehen.

Ch.
Atheistin

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hallo!

wenn eure tochter einer konfession angehört, zahlt ihr nix und sie zahlt erst, wenn sie selber arbeitet und steuer- u. somit auch kirchensteuerpflichtig ist.

lg

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Weil es die einzige Grundschule im Ort ist und alle anderen Kinder in der Umgebung auch dort hingehen. Warum soll ich sie in einen anderen Ort schicken? Ich hab ja nichts gegen die Kirche.

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Ihr seid nur gegen die Kirche, weil ihr keine Kirchensteuer zahlen wollt?

Aber das Kind geht auf die katholische Schule? Da braucht man sich doch nicht zu wundern, dass es gern katholisch getauft werden will und ganz "begeistert" davon ist!

Wie heißt das Zitat, dass man den Jesuiten zuschreibt? Gib uns das Kind bis zum siebten Lebensjahr, dann haben wir es für immer!

Ihr seid aus meiner Sicht Schmarotzer. Andere unterstützen mit ihrer Kirchensteuer die Ausstattung eurer Schule. Euer Kind geht da hin...und ihr seid zu geizig, etwas dazu beizutragen. Aber die Vorteile nutzt ihr.

Euer Kind hat das Rückgrat, in den Verein einzutreten, der es anscheinend so gut erzieht. Die Schule erreicht eines ihrer Ziele, das Kind für den Glauben zu begeistern...aber ihr wollt ihm die Taufe untersagen wegen der paar Euro Steuer...schäbig.

Ich habe Respekt vor Menschen, die gegen die Kirche sind. Aber die, die die Dienstleistungen der Kirche haben wollen, ohne sich an den Kosten beteiligen zu wollen...was für eine Heuchelei!

Wie erklärt man diese Unredlichkeit einem Grundschulkind?

kopfschüttelnde Grüße

die hinterwäldlerin

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Was kann die TE dafür, dass es dort nur ne katholische Schule gibt?

Das hat überhaupt nichts mit Schmarotzen zu tun!

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Ja sicher, klar, sie ist eine Geisel in den Händen der katholischen Kirche! #augen

Im Umkreis von vielen, vielen, vielen Kilometern, quasi erst auf der nächsten Insel - ach was sag ich - auf dem Festland, tausende von Seemeilen entfernt...gibt es eine staatliche Schule!

Wer sein Kind auf eine KONFESSIONELLE Schule schickt...und dann zetert und barmt, dass das Kind getauft werden wil....und am Ende geht es um die Kirchensteuer....#augen...der sollte eine Einschulung dort eben vermeiden! Und statt dessen eine Schule wählen, die den eigenen Überzeugungen eher entspricht, wo die Gefahr nicht besteht, dass das Kind für eine Religion begeistert wird! Aber dazu muss man natürlich erstmal eine Überzeugung haben...

lg

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Deine Tochter ist mit 14 Jahren religionsmündig und kann sich dann selber taufen lassen.

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hi,

@all, was ist denn hier los? es gibt in europa wohl keine sippenhaftung mehr, und wenn jemand getauft werden will, so sollte das wohl nicht an der (nicht)kofession der eltern scheitern #nanana

@jenny: normalerweise (zumindest bei uns) ist auch bei einem kind eine kirchenzugehörigkeit der eltern keine voraussetzung zur taufe. der gewählte pate muss aber der kirche angehören. kirchensteuer müsste sie eigentlich keine bezahlen (solange bis sie eben selbst verdient). ihr solltet aber wirklich abklären, ob sie das wirklich will und nicht nur gruppendynamik und die schönen feiern sind. einverstanden müsst ihr als erziehungserechtigte mit einer taufe natürlich auch sein.

ich persönlich finde: wenn sie wirklich will, warum nicht.

lg

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Hallo Jenny,

höchstwahrscheinlich wird, auch wenn keiner von Euch Mitglied ist, Eurem Kind niemand die Taufe verwehren, wenn ihr zustimmt. Ab 14 kann sie sich auch gegen Euren Willen taufen lassen.

Ich empfehle Euch jedoch, in dem Fall nicht als Schmarotzer von der Kirche zu profitieren, sondern dann auch konsequent zu sein und wieder einzutreten.
Denn die Taufe und die ganzen Angebote, die Eure Tochter dann nutzt (tw. jetzt schon nutzt), kosten das Geld der Kirchensteuerzahler. Wenn Ihr nicht wollt, dass ihr damit anderen auf der Tasche liegt - schon die Taufe an sich kostet ja Geld, zB. muss der Pfarrer bezahlt werden, der Organist etc. - sollte zumindest einer von Euch eintreten um Euch angemessen an den Kosten zu beteiligen.

Denn Eure Tochter muss ja nichts bezahlen, also würde sonst niemand für die Dienstleistungen bezahlen, die sie nutzt.

Abgesehen von der finanziellen Frage: Ich würde die Taufe an sich als Mutter ok finden, auch wenn ich selbst nicht dahinter stehe. Erstmal habt ihr den Wunsch mit Eurer Schulwahl selbst heraufbeschworen und ich sehe es auch nicht problematisch, wenn sie "einfach so" getauft werden will ohne eine findierte religiöse Überzeugung. In dem Alter denke ich geht es eher um die Feste, die Geschichten aus der Bibel, Gemeinschaft - das finde ich persönlich in Ordnung.

Die Meinung von Deinem Mann finde ich übrigens - obwohl auch kein Freund der kath. Kirche - ganz schlimm. Aber das war ja nicht Deine Frage :-)

Liebe Grüße
Nele

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http://www.katholische-kirche-kassel.de/content/fragen_zur_taufe.php

Schau Dir mal den Link an - ohne ein Gespräch zwischen mit Euch Eltern wird der Pfarrer ein 6jähriges Kind nicht taufen.
Wenn Dein Mann seine Argumente so vorträgt wie Du sie hier wiedergibst, wird das ein Späßchen.

Ich persönlich würde nirgendwo Nutznießer sein wollen, ohne mich entsprechend finanziell zu beteiligen und würde auch mein Kind keinen kirchlichen Service in Anspruch nehmen lassen, wenn ich so gegen die entsprechende Institution eingestellt bin, dass ich "aus Überzeugung" dort ausgetreten bin und keinen Beitrag mehr leisten will.

Gruß,

W

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Hallo Jenny,
na die Diskussion geht inzwischen ja ziemlich an deiner Frage vorbei.
Aber nachdem du eine richtige Antwort ja schon bekommen hast,
gehe ich jetzt auch am Thema vorbei auf einen Geschichte ein,
die irgendein Pfarrer mal erzählt hat, ich hoffe ich bekomme ihn zusammen.

Also die Oma erzählt der Enkelin von Gott. Die Enkelin ist ganz begeistert und erzählt es gleich ihrer Mama. Die Mama antwortet:" Wir glauben nicht an Gott" Darauf die Tochter: "Und weiß das der liebe Gott, dass wir nicht an ihn glauben?"

Deine Geschichte hat mich ein bisschen daran erinnert. Ist doch süß, oder?

Viele Grüße
Jollymax