Hand aufs Herz --> wer hat ohne EK finanziert?

Wünsche euch einen guten Morgen :-)

ich stöbere hier schon seit Tagen sämtliche Beiträge durch, die mit Hauskauf+Finanzierung zu tun haben, da wir auch gerade dabei sind, eine Entscheidung hinsichtlich Hauskauf treffen wollen.

Mir ist aufgefallen, dass hier sehr viele von den optimalsten Bedingungen ausgehen, die aber meist ja doch nicht gegeben sind. Damit meine ich z.B. die Aussage: mindestens 20% EK, Finanzierung muss mit nur 1 Gehalt realisierbar sein ...

Mich (uns) würde mal interessieren, ob es hier auch jemand gewagt hat 100% ohne EK zu finanzieren? Von den Kaufnebenkosten spreche ich hierbei nicht, denn die haben wir.

Bereut ihr eure Entscheidung und wieviel habt ihr finanziert. Wie hoch ist die Rate?

Wir wollen/können so um die 200.000 € finanzieren, leider sind die Häuser in unserer Region so teuer und noch teurer :-[
Ich rechne mit einer monatlichen Rate von nicht mehr als 900 € (unser Limit), 850 € wären schöner.

Habe auch schon eine Einnahmen- und Ausgabenliste gemacht. Wenn ich von den Einnahmen alle Fix- und sonstigen Kosten abziehe (inkl. Essen, Benzin, Zigaretten ...), bleiben im Schnitt so 350 - 400 € monatlich stehen (zum Sparen, zur freien Verfügung).

Könnten wir einen solchen Hauskauf und die damit verbundene Finanzierung wagen (haben zwar noch kein Häuschen in Sicht, aber so in etwa wäre der Preis)?

Vielen lieben Dank und Gruß

1

Hallo,

aus eigener Erfahrung kann ich nicht berichten, weil ich niemals ohne EK eine Hausvollfinanzierung machen würde.

Kann dir nur von meiner Cousine berichten, die auch 250 T€ voll fiananziert haben ohne EK.

Es lief von Anfang an richtig beschissen, da sie wohl einige Ausgaben, die nun mal für ein Haus anfallen nicht mit berücksichtigt hatten.
Dann ist ihr Mann arbeitslos geworden. Er hat zwar wieder einen Job gefunden, verdiente aber bei weitem nicht so viel wie vorher.
Sie kamen gerade so über die Runden, es wurde wohl ab und zu Geld von den Eltern geliehen. Keinerlei Extras mehr möglich. An Urlaub, Essen gehen, neue Klamotten gar nicht zu denken.

Dann ist meine Cousine schwanger geworden. Lt. ihrer Aussage eine Verhütungspanne.
Sie ist nach der Geburt nach 8 Wochen wieder arbeiten gegangen.
Die Ehe hielt noch ungefähr 2 Jahre.

Jetzt ist das Haus verkauft (einer allein hätte es nicht halten können), sie haben beide trotzdem noch Schulden an der Backe, da sie nicht für den urpsprünglichen WErt des Hauses verkaufen konnten.

Wenn du mich fragst, eine Vollfinanzierung ohne EK - NEVER !!

Nici

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Hallo Nici!

Na gut, bei deiner Cousine ist es dann wohl wirklich besch... gelaufen.
Aber das Leben birgt natürlich seine Risiken und jedes einzelne Risiko kann man nicht einplanen oder vorhersehen.

Davon, dass einer von uns beiden den Job verliert, gehe ich erstmal nicht aus. Kann natürlich immer passieren, aber eigentlich sind beide Jobs "sicher".

2 Kinder haben wir bereits, die sind in den Ausgabekosten schon berücksichtigt. Weitere Kinder werden definitiv nicht folgen!

Also ich gehe im Moment von den Tatsachen aus, die da sind und frage mich eben, ob das gute Voraussetzungen wären, um ein Haus zu kaufen/zu finanzieren.

Gruß und Danke

2

Na klar geht das!
Was meinst du, wie die Familien die ganzen Häuser in Neubauten finanzieren, meinst du jeder hatte 20% EK und zusätzlich die Nebemkosten?Niemals.
Zugeben tun das aber die wenigsten.
Wir hatten die NK und 10% EK,haben 103.000 € finanziert und eine Rate von 689€!In 10 J.wird neu verhandelt!

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Hallo Nane!

Das ist genau das, was wir nicht verstehen.
Wir denken ziemlich realistisch, rechnen unsere Einnahmen und Ausgaben hoch und runter. Tendieren dann doch eher zum "Nein"/zu unsicher und fragen uns, wie die anderen um uns herum das machen, wo man genau weiß, die haben nicht soviel Einkommen wie wir o.ä.

Also ihr habt 103.000 € finanziert? Darf ich fragen, wieviel Einkommen ihr monatlich habt? Wenn du es nicht sagen willst oder so, ist okay. Könntest mir aber auch ne PN schicken, wenn du magst.

Vielen lieben Dank.

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Wir haben ein netto Einkommen von gesamt 3100.-€ .Wir haben nur den Hauskredit laufen, nichts weiter .Unser Abtrag ist genauso hoch wie die Miete.
Meine Schwester ist Bankfachwirtin und Sie rechnet bei Krediten immer mit beiden Einkommen.
Es gibt viele Familien, die sich finanziell übernehmen und dann am Existenzminimum rumknabbern.Gerade in Neubaugebieten.
Der erste Eindruck täuscht oft.
Wenn Eure Jobs relativ sicher sind, würde ich es mich trauen in Eurer Situation.
Finanziert haben wir über die BHW Postbank.

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Wir haben uns gerade ein Häuschen für € 60.000 gekauft (inkl. 550 qm Grundstück). Ohne EK.
Die Rate ist € 360,-- hoch (wir haben bei den günstigen Zinsen auf 15 Jahre festgeschrieben, sonst wäre die Rate niedriger).

Das mit der Anrechnung von einem Gehalt finde ich Quatsch. Das ist bei einem Normalverdiener und einem Darlehen von € 200.000 ja kaum zu realisieren.
Außerdem legt die Bank auch nicht nur ein Gehalt zugrunde.

Der Mann meiner Freundin hatte vor 2 Jahren Kurzarbeit, da hat sie sich dann noch einen Nebenjob gesucht, um das aufzufangen.

€ 350,-- bis € 400,-- finde ich eigentlich ein bißchen wenig.
Bei uns ist es so, dass IMMER etwas Unvorhergesehendes kommt, Reparaturen, größere Anschaffungen usw.
Außerdem wollen wir in den nächsten 25 Jahren auch gern noch mal in den Urlaub. ;-)

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>>Wir haben uns gerade ein Häuschen für € 60.000 gekauft (inkl. 550 qm Grundstück). <<

Was ist das für ein Haus? Und wo? #schock

Da bekommst du hier nicht mal ne Garage für...................

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Hallo Bruchetta!

Ja also die mehr als die 400 € monatlich bleiben zur freien Verfügung "leider" nicht stehen.

Muss jedoch dazu sagen, dass wir nur ein Haus kaufen, welches eine separate Wohnung zur Verfügung hat (ist hier die Regel).
Die würden wir dann als Ferienwohnung vermieten und hätten dadurch ja auch Einnahmen.
Habe mal mit diversen Hausbesitzern und Ferienwohnungsvermietern gesprochen. So um die 5000 Euro Einnahmen in der Saison (Juni/Juli/August) hat man dann.

Gruß und danke

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Wir haben nächste Woche einen Termin beim Finanzberater, wegen eines Eigentumkaufes (ca. 130.000 €) wir haben auch kein Eigenkapital und nur unsere Lebensversicherung als sicherheit.

Meine Eltern haben zwar ein Haus möchte sie aber nicht als sicherheit mit angeben (hat mein Papa mnir angeboten).

Wenn Sie mir den Kredit so nicht geben, lassen wir es halt und Sparen noch etwas.

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Hi,
wir haben mit sehr wenig EK finanziert. Eine Vollfinanzierung ist es allerdings nicht, da ein anderes Haus als Sicherheit dient (bitte keine Bemerkungen nach dem Motto "wie blöd kann man sein..." - da mein Vater vom Fach ist kann man getrost davon ausgehen, dass sowohl er als auch wir wissen, was man tut).

Häuser für 200.000 wären hier ein Traum, gibts hier nicht. Hier sind die Kosten für neue Häuser erheblich höher, für 250.000 aufwärts bekommt man Häuser, die man noch sanieren muss - um letztendlich auch beim Kaufpreis für ein neues Haus zu landen.

Wir hatten die Kaufnebenkosten, und wir haben bzw. hatten das Geld für Umzug, Einrichtung, doppelte Kosten für Miete und Kredit.

Allerdings wird alles von einem Gehalt bezahlt. Und inkl. der geschätzten Nebenkosten bleibt genug übrig, um davon gut leben zu können.

Ob wir es bereuen kann ich dir vielleicht in 5 Jahren sagen ;-). Bisher tun wir das jedenfalls nicht.

Ich weiß ja nicht, wie ihr bisher wohnt, aber bei der Kostenaufstellung und den -überlegungen solltest du natürlich berücksichtigen, dass die monatlichen Nebenkosten mit einem Haus höher sind als das, was die meisten vorher hatten. Und man natürlich auch Rücklagen bilden muss, denn wenn das Dach undicht ist oder die Heizung kaputt ist kann man keinen Vermieter anrufen, der das bezahlen muss...

Viele Grüße
Miau2

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Vielen Dank für deine Antwort.

Also wir haben unsere Einnahmen genommen.
Sind dann mal von einer Rate von 900 € ausgegangen (wollen ja irgendwo darunter landen) und haben als NK 300 € angesetzt.
Davon habe ich dann noch Versicherungen (Riester, Unfall, Gebäude, Hausrat, Haftpflicht) abgezogen, dann die Gebühren für die Kinder (Kiga, Hort, Musikschule, Sportverein, Essengeld). Dann noch Autoversicherung und Steuern, Müll, Grundsteuer, Schornsteinfeger, Essen, Zigaretten, Tanken, Telefone.
Ich glaube das wars.
Dann bleiben unterm Strich die besagten 350-400 € ohne zusätzliche Mieteinnahmen (Einlieger- Ferienwohnung) übrig.

Gruß und danke

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Hi,
wie realistisch die 300 Euro sind kann ich dir natürlich nicht sagen.

Wir haben 300 Euro (allerdings inkl. Versicherungen) eingeplant, für eine Neubau-Doppelhaushälfte, ohne ELW.

Wenn wirklich alles weg ist und immer noch 400 Euro jeden Monat übrig bleiben sehe ich da nicht wirklich ein Problem. Man muss halt realistisch planen und sollte nichts vergessen.

Viele Grüße
Miau2

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Wir haben ohne EK finanziert, das war aber eine Idee der Bank ;)

Wir hatten damals ca. 20000€ und sollten damit lieber das Auto abbezahlen und Möbel kaufen anstatt es mit in die Finanzierung zu nehmen. Wir haben ca. 150000€ finanzieren müssen und zahlen monatlich etwa 770€.

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Und die 20.000 € habt ihr dann ja wahrscheinlich ausgegeben oder? (für Möbel, Auto ...).
Was habt ihr denn an NK, wenn ich mal fragen darf bei welcher Hausgröße und sind da dann Schornsteinfeger, Gebäudevers., Müll schon mit drin?
Ihr habt ja auch 2 Kinder. Darf ich fragen, wieviel ihr monatlich zur Verfügung habt, womit ihr dann die Rate plus die NK bezahlt?

Gruß und danke

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Hallo

An Nk rechnet man grob 2,50 Euro pro qm Wohnfläche.

Bianca

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Also wir haben damals (2008) 200.000,- € zu 100% über die Bank finanziert.
Mein Mann ist selbständig und wir hatten Glück, dass die Bank es so mitgemacht hat. Wir hatten zwar EK, wollten das aber lieber für Anschaffungen in der Firma nutzen. Wir haben einen Teil als Kredit und den anderen Teil als Risikolebensversicherung finanziert. Unsere Rate liegt bei 1.200,00 €. Ach so, er hat alleine gekauft. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keinen Job.

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Ob man nun 100% finanzieren möchte/sollte oder nicht, darüber wurde ja schon viel geschrieben.
Ich persönlich glaube eher, dass ihr mit 850-900€ Rate für 200T€ nicht hinkommt bzw. dann wirklich nur den minimalsten Tilgungssatz habt.

Ich habe letztes Jahr für ein Haus 150T€ aufgenommen. Meine Tilgung liegt bei circa 3-4% (verschiedene Kredite) und ich zahle im Monat 1050€ Rate. Hinzu kommen bei einem Haus ja noch Nebenkosten wie Grundsteuer, Müll, Gebäudeversicherung und natürlich all die kleinen Reparaturen.
Ich finde daher euren Rahmen sehr eng gesteckt.

Und wenn Du nur 1% tilgst, dann hast Du nach 30 Jahren ja immer noch über 100T€ Schulden und dann???

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Wir haben uns von einem Finanzberater ja schon mal ein Angebot machen lassen (da wir wissen, welche Kaufsumme in etwa auf uns zukommt).
Das wäre dann bei der Ing Diba mit eingebundener KfW-Förderung. Die Rate läge bei 890 € (1,5% Tilgung, Laufzeit ca. 30 Jahre).

Also machbar ist die Rate dann doch schon oder nicht?

Die NK, Grundsteuer, Gebäudeversicherung ... haben wir bereits als Ausgaben von unserem Einkommen abgezogen. Hatte ich oben schon mal erläutert.

Tja, was in 10 Jahren (nach der Zinsbindung) ist, weiß ich natürlich heute noch nicht, aber wer weiß das schon?
Klar bin ich mir deshalb auch unsicher, aber ne Lösung sollte sich doch immer finden lassen oder?
Deswegen frage ich ja hier nach Erfahrungswerten.

Uns rennt außerdem die Zeit etwas davon. Wir würden jetzt in unserer Wohnung investieren wollen und fragen uns natürlich nun, was ist besser?

Gruß und Danke

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Hallo,

nehmen wir mal an, in 10 Jahren liegen die Zinsen bei 6 %. Dann müsstet ihr, um max. 30 Jahre zu zahlen, definitiv mehr als die jetzige mögliche Rate zahlen. Könnt ihr das voraussichtlich?

Ansonsten bleibt nur die Variante, weniger Kredit aufnehmen zu müssen, damit ihr wenigstens über 2 % Tilgung zahlt. Je höher die Tilgung, desto höher ist ja der Restwert am Ende der Zinsbindung. Das kann eine Menge Holz sein, wenn die Zinsen in 10 Jahren deutlich angestiegen sind.

Und ein Haus benötigt ständig Investitionen - Außenbeleuchtung defekt, Anstrich von Holz oder Metall (wie Zäune oder Carport) oder auch irgendwann der Fassade. Gartengeräte, die kaputt gehen. Wartung der Heizung sowie Reparaturen und Erneuerung nach etlichen Jahren. Und Pflanzen und ähnliches kosten auch nicht gerade wenig. Für all das muss Geld zurückgelegt werden.

Ich bereue es nicht, ein Haus gebaut zu haben, welches hoffentlich im Rentenalter ganz mir gehört. Aber letztlich muss ich dann, obwohl ich keine Miete zahle wie andere, eben auf andere Weise noch Geld hineinstecken. Das muss man sich wirklich bewusst machen.

Gruß danaz

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Hallöchen,

also wir haben eine 100%-Finanzierung gemacht :-)

Allerdings haben auch wir darauf geachtet, dass im Falle von Arbeitslosigkeit trotzdem noch alles im Rahmen/bezahlbar bleibt.

Wir haben 150.000 finanziert, Rate weiß ich jetzt nicht auf Heller und Pfenning, da sich die Finanzierung aus mehreren Teilen (z.B. auch KfW) zusammensetzt - aber so um die 850 sind es wohl.

Bei uns macht es preislich keinen Unterschied, ob wir nun kaufen oder mieten würden - deshalb haben wir uns für den Kauf entschieden (und es jetzt nach 6 Jahren noch nicht bereut!).

LG

Karen