Kinder nur mit Festvertrag?

Hi,

angeregt durch eine Diskussion im Schwangerschaftsforum frage ich Euch: Muss man einen unbefristeten Vertrag haben um Kinder in die Welt zu setzen??

Ich finde das etwas sehr übertrieben... Sicherheit ist schön, aber das ginge mir nun doch zu weit.

Ich bekam mein 1. Kind geplant und erwünscht in der Probezeit meiner ersten Arbeitsstelle (mit Mann, der unbefristet eingestellt war, aber keinen Bock mehr auf Schichtarbeit hatte und Elternzeit- und Weiterbildungsabsichten hatte).

Mein 2. bekomme ich im November - habe wieder einen Zeitvertrag, was in meiner Branche absolut üblich ist (ich habe 5 Jahre, absoluter Luxus, 2 Jahre sind rum). Mein Mann hat wieder einen unbefristeten Vertrag, aber als ich schwanger wurde hatte er noch gar keine Arbeit #schwitz Sind mal gnz frech davon ausgegangen, dass er was findet :-) Zum Glück bekomme ich auch einen ordentlichen Batzen Elterngeld, sodass es auch so schon irgendwie gegangen wäre...

Was ist Eure Meinung dazu? Müsst Ihr alle einen Festvertrag haben, um Kinder zu bekommen????

LG, Nele

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Von mir gibt's dazu ein JA - aber mit Einschränkungen.

Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis ist ja keine Garantie, da spielen noch viel mehr Faktoren eine Rolle, z.B. was man arbeitet, wie viel man verdient, wie ist die Perspektive...........

Für uns wäre ein Kind nie in Frage gekommen, wenn meine Frau befristet beschäftigt wäre, da ich selbständig bin. 1 sicheres Einkommen ist Pflicht!

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Hi,

also, bei uns war es folgendermaßen: Beim 1. Kind hatte ich einen befristeten, der wurde dann auch nicht verlängert. Mein Mann hat keinen befristeten Arbeitsvertrag. Als ich mit unserer Kleinen schwanger war, hatte ich wieder einen befristeten, der jetzt (am 01.09.) zu einem unbefristeten Arbeitsvertrag wurde. Da hab ich mehr als Glück gehabt, ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass mein jetziger AG mich auch nicht verlängern wird.

Uns war eigentlich schon wichtig, dass wenigstens einer eine halbwegs sichere Arbeitsstelle hat. Allerdings, wenn ich im Nachhinein überlege, sind ja wenige Arbeitsstellen wirklich sicher. Also dürfte man ja im Endeffekt nie Kinder bekommen.

Nunja, wie gesagt, dadurch, dass mein Mann einen unbefristeten Vertrag hat, konnten wir schon relativ ruhig schlafen. Mir war es eigentlich egal, was aus meinem Vertrag wird, denn wir wollten unbedingt noch ein zweites Kind haben - und wie lange hätten wir denn noch warten sollen?

LG Jesssy

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Verkehrt ist es natürlich nicht, wenn ein Festvertrag vorhanden ist. Ist aber nicht - finde ich - Voraussetzung um ein Kind zu bekommen. Ich bin auch schwanger und bekomme unser zweites Kind im März. Mein Vertrag läuft am 31.12.2010 aus. Ich habe aber die Möglichkeit nach meiner Elternzeit wieder bei meinem alten AG anzufangen zu arbeiten (ja, das hab ich auch schriftlich :-)) Mein Mann hat einen unbefristeten Vertrag. Es ist auf jeden Fall machbar :-D

LG Zuckerpuffel

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Hallo,

ich finde nicht, dass ein Festvertrag notwendig ist. Es ist doch eh nichts wirklich sicher im Leben. Eine Firma kann in Insovenz gehen und schon stehen alle Mitarbeiter auf der Straße. Ganz davon abgesehen sind Zeitverträge heute doch sowieso schon die Regel, Festverträge inzwischen eher die Ausnahme bei neu geschlossenen Verträgen. Wichtig ist doch, dass man überhaupt arbeitet und in der Lage ist, den Nachwuchs selber zu finanzieren.

Was meiner Meinung nach aber nicht sein muss, ist, Kinder in die Welt zu setzen und darauf zu bauen, dass der Staat schon niemanden verhungern lässt. Oder aber ein zweites, drittes oder viertes Kind zu bekommen, obwohl man eh schon im ALG II-Bezug ist. Da ist einfach mehr Eigenverantwortung gefragt.

LG
Sassi

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Hallo Nele,

hm, ich habe da noch nie so drüber nachgedacht. Ich selbst bin Beamtin, mein Mann hat einen unbefristeten Arbeitsvertrag, also haben wir da Glück.

Für mich käme es wohl eher darauf an, welche generellen Berufsaussichten habe ich? Ist es wahrscheinlich wieder einen Job zu bekommen, selbst wenn ich meinen jetzigen verliere?

Schwieriges Thema. Es gibt heute soviele befristete Verträge und soviele Niedriglohnbereiche in denen die Arbeitnehmer kaum ohne ergänzendes SGB-II auskommen, dass man die Familienplanung wohl kaum davon abhängig machen kann.

VG
Amelily

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Noch ein Gedanke dazu:

Ich meine, die Einteilung unbefristet = gut, befristet = unsicher hat sich überholt bzw. ist dabei, sich zu überholen.

Ich denke, dass ein hochqualifizierter Mensch mit Zeitvertrag (z.B. Ingenieur) sogar bessere Chancen haben kann, nie ohne Arbeit zu sein als eine Person im Allerweltsberuf (z.B. Bürokauffrau), der z.B. nach einer Insolvenz seines AG mit 600 Mitbewerbern um eine Stelle kämpft...

Inzwischen beginnen sogar die Banken solche Kriterien in Erwägung zu ziehen z.B. bei der Kreditvergabe.

Vor 30 Jahren war ein Zeitvertrag vll ein Makel - aber heute? Dass mein Mann nach seiner Weiterbildung sofort einen unbefristeten Vertrag bekam, war echt Glück bzw. lag an der extrem konservativen Einstellung seines AG. Damit hatten wir nicht gerechnet...

LG, Nele

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Damit könntest du Recht haben.

Es ist tatsächlich so, dass man als Bürokauffrau (zumindest hier) keine Stelle finden kann, weil der Beruf einfach total überlaufen ist. Ich meine, auf eine Bürostelle bewerben sich ja zusätzlich oft auch noch ReNo-Gehilfen, Großhandelskaufleute und Industiekaufleute.

Qualifikation ist da der Schlüssel, der den Eintritt erleichtert. Und für hochqualifizierte Menschen ist es dann auch kein Problem, mit Zeitvertrag zu arbeiten. Die kommen eh schnell wieder unter.

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Seh ich genauso.

Und wer ausreichend qualifiziert ist, der kann auch kurzfristige Arbeitslosigkeit durch entsprechend hohes ALGI überbrücken. Was bei nem Hiwi-Job für 4,50 halt nicht geht.

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Wir haben beide unbefristete Verträge ...
und ja ,für uns war es auch ne Voraussetzung um Kinder zu bekommen...
wir sind beides "Planmenschen" ...
Klar,es ist nicht alles planbar im Leben ...
Ich möchte aber schon wissen ,was morgen ist u. wie wir unser
Leben finanzieren können.

LG Kerstin


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Hallo,
ich denke nicht das man unbedingt ein geplantes Kind von einem unbefristeteten Arbeitsvertrag abhängig machen sollte.

Dann könnten manche Frauen ja nie ein Kind bekommen weil sie schlicht und ergreifend keine unbefristeteten Verträge bekommen.

Bei meiner Frau und mir war es sogar so, dass die aus einem unbefristeteten Arbeitsverhätnis gekündigt wurde als wir grade am Kind am "arbeiten" waren.
Man hat sich fadenscheinige Gründe ausgedacht und ihr auf der Arbeit leider eine Falle gestellt in die sie getappt ist.

Meine Frau fragte mich dann auch, ob sie jetzt nicht doch lieber verhüten sollte.
Ich sagte nur, gibt es für ein Kind überhaupt DEN richtigen Zeitpunkt?

Wir machten weiter und in der "Übungsphase" nach 2 Monaten Arbeitslosigkeit hatte sie sofort wieder einen neuen unbefristeten Job in dem sie dann auch Schwanger wurde.

Ich befand mich zu dem Zeitpunkt und befinde mich immer noch in Leiharbeit, allerdings zum Glück nicht vergleichbar mit "normaler" Leiharbeit.

Man sollte seine Zukunftsplanung und Planung mit Kind eher ein wenig davon abhängig machen, wie die Zukunftsaussichten sowohl privat als auch beruflich generell für einen sind.

Das ein junges "ALG2 Pärchen" ohne Schulabschluss und jeglicher beruflicher Ausbildung da vielleicht etwas anders agieren sollte, als vielleicht eine kurzfristig arbeitslose Maschinenbautechnikerin, oder eine qualifizierte Fachkraft mit befristeteten Arbeitsvertrag liegt doch eigentlich klar auf der Hand.

Erstere spreche ich damit keinesfalls einen Kinderwunsch und deren Verwirklichung ab, nur ist es doch meistens so, dass "solche" Familien in den seltensten Fällen aus der staatlichen Unterstützung herausfallen.

Gruß
Demy

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Hallo

auch von mir ein Klares JA.
ICh bin ein Mensch der einen Plan braucht und bisher ist in meinem Leben auch alles danach gelaufen.

Bei mir in der Firma ist ein unbefristeter Vertrag viel mehr wert als ein befristeter.
Hier fliegt jeder eher, als einer mit langjährig befristetem Vertrag

Gruß