Ab wann ist Krankheit ein Kündigungsgrund?

Hallo,

ich arbeite seit Februar diesen Jahres in einer kleinen Zahnarztpraxis, und war seit her 1x mit 2 Tagen krank.( Hatte einen Schub meiner Chronischen Darmerkrankung)
Letzte Woche gingen bei mir Halsschmerzen, Husten, Schnupfen usw los- typische Erkältungsanzeichen. Ich habe mich mit Medikamenten eingedeckt und bin arbeiten gegangen. Do&Fr war es wirklich schlimm, aber da eine Kollegin um Urlaub war, bin ich arbeiten gegangen. Über das We wurde es etwas besser und so war ich gestern ebenfalls an meinem Arbeitsplatz. Nachmittags merkte ich, dass ich Fieber bekomme, was dann auch nachts auf knapp 39 grad hoch ging. Heute morgen war ich nicht fieberfrei und bin dann zum Arzt. Diagnose: Eitrige Bronchitis, SInusitis und Stirnhöhlenentzündung. Nun muss ich Antibiothika nehmen und bin bis Montag krankgeschrieben.
Meine Kollegin wohnt im Nachbarort und ich brachte ihr meine Krankmeldung vorbei ( war in dem Ort beim Arzt) und sie meinte die Laune vom Chef sei auf 0 und er hätte was von Kündigung erzählt...
Kann er das??
Als ich bei mir im April die chronische Darmerkrankung diagnostiziert wurde, bin ich mit Krämpfen u.ä. arbeiten gegangen. Da war noch die Probezeit und ich hatte Angst um die Stelle. Damals gab er mir deutlich zu verstehen, wenn ich "krank mache", schaut er sich nach einer anderen Helferin um...

Ich bin sehr zuverlässig und wirklich selten krank. Aber ich habe das Gefühl, seit ich das Cortison nehme, geht mein immunsystem baden :-(

Was denkt ihr, muss ich nun um meinen Job bangen?

hustende Grüße

Malkasten

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Hallo

Ist denn deine Probezeit schon um?

Also normalerweise ist krank kein Kündigungsgrund.

BIanca

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ja, Probezeit war am 9.5. vorbei.

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Hallo,

kranksein ist zB. dann ein Kündigungsgrund wenn die Krankzeiten unzumutbar sind und einen zB wirtschaftlichen Schaden entstehen lassen durch häufige und langanhaltende Fälle.

Aber selbst da kann man nciht von jetzt auf hopps gekündigt werden.

Ich würde an deiner Stelle abwarten.

Kündigt man dich wirklich KRANKHEITSBEDINGT, kommt der AG damit vermutlich nicht durch.

UND: dann ist immernoch "Zeit" um einen Rechtsanwalt aufzusuchen.

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Ich würde eine Zahnarztpraxis kein zweites Mal als Patientin betreten, wenn dort die MitarbeiterInnen derart erkältet zur Arbeit erscheinen müssen. Ich kanns nicht ausstehen, von erkrankten Menschen behandelt zu werden, gerade in einer medizinischen Einrichtung geht das für mich gar nicht. Das würde ich gerade echt gerne mal Deinem Chef erzählen.

Seis drum, nein, er kann Dich nicht kündigen, wenn Du krank bist und ein Attest dafür hast. Fehlst Du allerdings öfter unentschuldigt, dann natürlich.

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"Seis drum, nein, er kann Dich nicht kündigen, wenn Du krank bist und ein Attest dafür hast. Fehlst Du allerdings öfter unentschuldigt, dann natürlich."

Natürlich kann er kündigen, WENN sie krank ist, aber eben nicht WEIL sie krank ist. Das ist ein himmelweiter Unterschied!

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"Seis drum, nein, er kann Dich nicht kündigen, wenn Du krank bist und ein Attest dafür hast. "

Doch, er kann während der Krankheit kündigen und unter bestimmten Umständen auch WEGEN Krankheit!

Gruß,

W

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Hi,

was meinst wie viele Chefs gerne schwangerschaftsbedingt kündigen würden!

Nein, so einfach geht das nicht. Wie schon erwähnt, muss da erheblich mehr auflaufen.

Aber, ganz ehrlich, ich würde beginnen die Augen nach einer anderen Stelle offen zu halten. Denn meinst wirklich auf Dauer (vor allem mit Deiner chronischen Erkrankung, sie reagiert auch auf Psyche) ist das ein guter Job mit solch einem Chef, der nicht mal den Einsatz bemerkt?

LG maupe

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Wer spricht hier denn von Schwangerschaft ?
Habe ich was überlesen ?

Schwangerschaft ist keine Krankheit, Schwangere stehen unter gesetzlichem Kündigungsschutz.

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Das war böse ironisch gemeint.

Also ausführlich. Der Chef von Malkasten ist nicht der einzige Vertreter seiner Gattung, welche bei Krankheit des Angestellten/Mitarbeiters sich die Rechte derjenigen am liebsten zum Teufel wünscht und diesen sofort entlassen möchten. Ebenso gibt es eine gute Anzahl an Chefs, die denken dies oft bei Schwangeren. Offen zugeben wird das kaum einer.

Aber das Schwangerschaft keine Krankheit ist, huch, ist mir glatt entgangen. ;-)

LG maupe

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Nein - kann er nicht ohne weiteres.


Zu Deiner Darmerkrankung - Falls es sich um Morbus Crohn handelt schreibe mich mal an - es gibt ein pflanzliches Medikament dass dabei große Erfolge erzielt (nein - ich verkaufe das nicht ;o)).

Cortison ist oft unnötig.

LG, katzz

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Nein, ist kein Crohn, sondern Colitis ulcerosa.

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Wenn kein Kündigungsschutz besteht kann er aber ohne weiteres kündigen.

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Also wenn du ganz gemein deinem Chef gegenüber sein willst, mach es so:
Mit einer chronischen Darmerkrankung kannst du eine Feststellung über eine Behinderung bzw. Schwerbehinderung beim Versorgungsamt beantragen. Bekommst du mindestens einen GdB von 30 kannst du dich mit schwerbehinderten gleichstellen lassen und bist unkündbar.

http://vmg.vsbinfo.de/b/10.htm#10.2

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Das ist nicht richtig. Gleichgestellte haben nicht den gleichen Status. Jemand mit GdB 30 wird zwar mit einem GdB 50 gleichgestellt, hat aber nicht die selben Rechte. Zum Beispiel keinen besonderen Urlaubsanspruch o. ä. Das ist in erster Linie interessant, wenn es um Einstellung und Bezuschussung geht.

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Man ist auch mit einem Schwerbehindertenausweis nicht unkündbar.... Man wird nur um eine Ecke mehr gekündigt....

Kein Landesamt für soziale Dienste kann einer ausgesprochenen Kündigung in einem Kleinunternehmen (wie es hier der Fall ist) widersprechen, wenn die Fehlzeiten eindeutig den Betriebsablauf stören...

Ich habe selbst einen Schwerbehindertenausweis und komme aus einem international tätigen Konzern. Selbst bei der Vielzahl unserer Angestellten wurden Schwerbehinderte durchaus zulässig gekündigt.

Es ist ein Ammenmärchen das man mit dem Ausweis unkündbar ist.

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Wegen Krankheit kündigen kann man grob gesagt, wenn man jedes Jahr mehr als sechs Wochen krank ist, eine schlechte zukünftige Gesundheitsprognose hat und dem AG das Tragen der Ausfallkosten nicht mehr zumutbar ist.

Bei Dir dürfte das aber alles egal sein, wenn Du in einer kleinen Praxis arbeitest (wieviel Mitarbeiter?) und ohne Gründe gekündigt werden kannst.

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Wenn er weniger als 10 Mitarbeiter hat, dann kann er ohne Grund mit Einhaltung der Kündigungsfrist kündigen.

Allerdings wäre ich ansteckend krank nie nicht auf Arbeit erschienen, schon gar nicht in einer Arzt-Praxis.

Gruß

Manavgat

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Korrekt sind 10 oder weniger (Vollzeit)Mitarbeiter.

Bei 10 (Vollzeitmitarbeitern) kann der AG nämlich noch ohne Grund kündigen.

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o.k.

die meisten Praxen sind eh kleine Klitschen. Kündigungsschutz oder Tarif ist da weitestgehend unbekannt.

Gruß

Manavgat

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Wegen 5 Krankentagen (wenn ich richtig gezählt habe), dürfte dich kaum ein Arbeitgeber loswerden wollen. Zumal dein Chef ja wahrscheinlich mit eigenen Augen gesehen hat, dass du wirklich krank bist. Kann es sein, dass er dich wegen etwas anderem auf dem Kieker hat? Also mit deiner Arbeitsleistung nicht zufrieden ist o.ä.? Sollte er dich wirklich wegen Krankheit feuern wollen (auch wenn er das nicht so einfach machen kann), tätest du wahrscheinlich besser daran, dich per se nach nem anderen Job umzusehen.

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ich könnte mir nicht vorstellen, dass er mich wg was anderes auf dem Kieker hat. Ich mache meine Arbeit mehr als gut, bin bei den Patienten beliebt und es gibt wirklich nichts worüber er sich eigentlich aufregen könnte.
Aber:
Ich hatte 2 Vorgängerinnen, die ständig krank waren. Eine Kollegin bekam ich noch mit und diese war wirklich alle 3 Wochen 3-4 Tage krank. Vielleicht liegt es da ran?

Ja, er hatte gesehen wie es mir geht/ging denn sein Kommentar vorm WE war: Sie sind auch sicherlich froh, wenn WE ist und sich ausruhen können;-)

Aber wie das nun mal so ist: Arzt-oder Zahnarzthelferinnen dürfen einfach nicht krank werden ;-)