Abitur nachholen, Alleinerziehend, ALGII => Bafög, Fragen über Fragen!

Liebe Urbianer,

vielleicht steckte ja mal jemand von euch in ähnlicher Situation.

Ich habe eine Berufsausbildung hinter mir und mein Kind die ersten Jahre in klassischen Familienverhältnissen aufwachsen lassen - leider hielt es nicht.
Nun bin ich Alleinerziehend und seit drei Jahren in einer Beschäftigung, die mich einfach nicht weiterbringt. Ich bin Videothekarin in leitender Position, doch bringt mir das herzlich wenig. :-( Anfänglich arbeitete ich für 4,00 €/Std. und auch jetzt bin ich immernoch auf das ALG II angewiesen - LEIDER! :-[ Ich schreibe regelmäßig Bewerbungen, aber ich finde einfach nichts "Vernünftiges" was mich weiter fordert und finanziell vom Staat unabhängig macht. #heul

Nun überlege ich meinen Job an den Nagel zu hängen und das Wirtschaftsgymnasium zu besuchen. Es widerspricht zwar erst einmal meinem Wunsch möglichst schnell vom Amt weg zu kommen, doch auf lange Sicht betrachtet würden sich mir danach sicher endlich die erhofften Türen öffnen.

Frage hierzu ist nun natürlich die Finanzierbarkeit.

Zur Zeit erhalte ich für mich ALG II und für mein Kind Wohngeld. Plus Unterhalt und Kindergeld.

Wie würde es dann aussehen?

Für mich Bafög (Kindergeld wohl nicht, bin 26) und für mein Kind weiterhin Wohngeld? Oder dann ALGII ?

Müsste mich dann ja auch selber krankenversichern. Hmmmm, hat jemand zufällig eine ähnliche Rechnung zur groben Ansicht?

Bin gespannt :-)

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"doch auf lange Sicht betrachtet würden sich mir danach sicher endlich die erhofften Türen öffnen."

Das sehe ich anders. Ab einem gewissen Alter zählt weniger der Schulabschluss sondern vielmehr aktuelle und fundierte berufliche Kenntnisse. Und so ein nachgehudeltes Abi wirkt bei vielen eher wie "ich will meinen Selbstwert steigern" als nach wirklich zielgerichteter beruflicher Ambition.

Was willst du denn mit dem Abi machen, bzw. welche Türen sollen sich denn dann beruflich öffnen? Allein das Abi macht es nämlich in den allermeisten Fällen nicht.

Zur Finanzierung: Ja, du kannst für das Kind weiterhin ALG II bekommen und wenn die Regelung noch so ist wie vor ein paar Monaten, dann wärest du über den Alleinerziehenden-Mehrbedarf auch krankenversichert.

Wegen des Schüler-BaföG müsstest du mit der örtlichen Stelle sprechen, ob du Anspruch hättest.

Aber: Ich würde angesichts der aktuellen Lage neverever einen Job - und sei er noch so blöde und schlecht bezahlt - an den Nagel hängen um ins Blaue hinein ein Wirtschaftsgymnasium zu besuchen. Erkundige dich doch mal nach der Möglichkeit, das Abendgymnasium zu besuchen (ja, ich weiß, allein mit Kind schwierig).

Oder frag' mal bei der ARGE nach entsprechenden Fortbildungsmöglichkeiten, die dich in deinem erlernten oder derzeit ausgeübten Beruf weiterbringen (da gibt es durchaus auch für Berufstätige Möglichkeiten, schau mal auf arbeitsagentur.de unter "Kursnet" nach entsprechenden Angeboten). "Videothekarin" ist meines Wissens kein Ausbildungsberuf - was hast du gelernt?

LG
Ch.

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Ich bin gelernte Kauffrau im Einzelhandel. Wie familienfeindlich dieser Beruf aufgrund der Laden-Öffnungszeiten ist, brauche ich sicher nicht erwähnen. :-( Gerne würde ich zurück in meine Branche (Multimedia), doch die stellen nicht mit extra Würstchen ein.

Mein derzeitiges Aufgabengebiet ist breit gefächert, eigentlich echt gut. Und auch habe ich dadurch viele neue Kenntnisse erworben, Vorlieben für andere Tätigkeiten entdeckt und den Wunsch nach "mehr" entwickelt.
Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es in meinen Bewerbungen einfach nicht "ernst" genommen wird. Ich benutze schon nicht mal mehr die Bezeichnung "Videothekarin" oder dergleichen. Jeder glaubt im übertriebenen Sinne wir würden nur Filme schauen.

Deswegen muss ich was tun. Bevor ich 10 Jahre Videothekarin in meinem Lebenslauf stehen habe.

Im Familienkreis ist eine 40jährige Hebamme nach diversen schulischen Maßnahmen jetzt Grunschullehrerin geworden.

Sowas spornt mich an ! :-)

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Im Familienkreis ist eine 40jährige Hebamme nach diversen schulischen Maßnahmen jetzt Grunschullehrerin geworden.

Soweit mir bekannt ist muß bei Deiner Bekannten dann aber schon das ABI, sowie einige Semester Pädagogik und Fachkenntnisse ( z. B. Fremdsprachen) auf Lehramt im Vorfeld studiert worden sein.

Mit einer Weiterbildung ARGE finanziert wird aus einem Depp kein Professor.

Informiere Dich ganz genau.

Mit Deinen Vorkenntnisse wäre villeicht Vertrieb eine Alternative - und da brauchst Du kein ABI, sondern nur eine kaufm. Ausbildung

M.

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