Fernstudium an FernUni Hagen - soll ich oder soll ich nicht???

Hallo ihr Lieben!

Ich möchte gern ein Fernstudium an der FernUni Hagen (Fachrichtung: Wirtschaftswissenschaften) anfangen, bin mir aber trotzdem unsicher, ob ich das schaffen würde. Vollzeit oder Teilzeit???
Bin echt unsicher, da ich schon einmal ein Studium abbrechen musste, weil ich durch die Zwischenprüfung gefallen bin :-[ #zitter

Ich weiß, dass ich damit wesentlich bessere berufliche Aussichten hätte.

Wenn ihr nun nicht die Details lesen wollt, überspringt einfach den folgenden Teil ;-)
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Zu meiner Vorgeschichte:
Hab 2002 mein Abitur gemacht und bin danach ein Jahr als Au Pair in die USA gegangen. Dann habe ich im Herbst 2003 mein Studium (Rechtswissenschaften - oder im Volksmund auch als Jura bekannt) begonnen, wo ich leider wie über 70 % der Kommilitonen mit der Zwischenprüfung 2005 rausgesiebt worden bin #wolke
Ein Prof. meinte noch ganz hämisch im nachhinein "Na irgendwie müssen wir ja die Spreu vom Weizen trennen". Zur Info: wir waren der erste Jahrgang OHNE Numerus Clausus Zugangsvoraussetzung. Super, alle Klausuren und Hausarbeiten hab ich immer vorher mit gut oder sehr gut bestanden #schmoll
Naja, diese 4 Semester waren also vergeudete Zeit.

Dann hab ich direkt im Anschluss eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau begonnen, wurde aber zum Ende des 3. Lehrjahres ungeplant schwanger (JUHU - wir haben uns riesig gefreut, da ich eigentlich auf normalem Weg nicht schwanger werden KANN aufgrund mehrerer Unterleibserkrankungen).
Dann begann meine jetzt sehr doofe Situation: ich musste aufgrund von schwerwiegenden Problemen immer wieder für mehrere Wochen ins Krankenhaus (schwere Lungenentzündung, Krämpfe, starke Blutungen usw. usw.). Das Zeugnis der Berufschule hatte ich bereits Anfang Mai 2008 erhalten, da ich mit dieser noch fertig wurde. Ein paar Tage später wurde ich dann mit obigen Problemen für fast 4 Wochen ins KH eingewiesen - und somit konnte ich nicht an den Abschlussprüfungen teilnehmen :-[
Super, nächster Termin: Ende November.
Dann kam, wie es kommen musste: ich habe am 22.11. meinen Kleinen nach 2 Tagen Wehen und Geburtsstillstand per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht.
Jetzt ratet mal, wann ich die Prüfung hätte ablegen sollen - genau, 3 Tage später #wolke

Ging natürlich nicht, da ich aufgrund von Kaiserschnitt noch im KH lag.

So, nun konnte ich also erst 1 Jahr nach der eigentlichen Beendigung meiner Ausbildung die Prüfung ablegen. Hab diese zum Glück trotz Baby (und mein Mann immer auf Montage - also KEINE Zeit zum lernen) gleich beim ersten Mal bestanden.

Aber wie erkläre ich dies einem zukünftigen AG?????
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Da ich aufgrund der Wirtschaftskrise eh schlechte Aussichten auf Ausübung dieses Berufs hab (Stichwort Reisebüro-Sterben, komischer Ausbildungsverlauf, keine Berufserfahrung), möchte ich mich nun doch noch einmal an ein Studium heranwagen #schwitz

Hab nur Angst, dass ich es wieder nicht schaffen könnte und dann entgültig als gescheitert (also "doof") und ohne große Berufsaussichten da stehe #zitter

Was würdet ihr mir raten???
Oder macht gerade jemand von euch ein Studium an der FernUni Hagen??? Wenn ja, immer her mit euren Erfahrungen.
Möchte mich erst umfassend umhören, bevor ich da evtl. zu unüberlegt rangehe.

Dass es mit extrem hohem Zeitaufwand und enormer Selbstdisziplin verbunden ist, ist mir durchaus bewusst.

Ich hab auch das Gefühl, dass ich daheim ein wenig verblöde #hicks

Sorry für mein vieles #bla #bla

Viele liebe Grüße,
Connykati & Richard *22.11.2008

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Hallo,

ohne Deinen langen Text jetzt ganz gelesen zu haben: Ein Fernstudium erfordert sehr viel Disziplin und Du mußt Dir klar darüber sein, ob Du die aufbringen kannst. Gerade wenn Du ein Kind hast, kann es sehr schwer sein, sich wirklich die Zeit zum Lernen zu nehmen. Warum studierst Du nicht an einer Uni? Vielleicht funktioniert das besser.

Fröhliche Grüße von Swety

2

Ich habe das mal als Teilzeitstudium angefangen, mich aber nach 2 Teilzeitsemestern wieder exmatrikuliert, weil absehbar war, dass ich zu dem Zeitpunkt keineswegs die nötige Selbstdisziplin aufbringe.

Ich mache gerade einen kaufmännischen Fernlehrgang, mit dem ich teste, ob ich mittlerweile meine Arbeitsmoral geändert habe. Sobald der abgeschlossen ist (in nächstes Jahr im August hoffe ich), werde ich wohl mein Studium wieder aufnehmen, dann in Vollzeit. Auch Wirtschaftswissenschaften, allerdings darf ich noch auf Diplom machen.

3

OK - dann hier mal ein Mut-Mach-Posting :)

Ich studiere nun im 3ten Semester (Wirtschaftswissenschaft) an der FernUni Hagen und bereue es keine Sekunde!

Klar ist es stressig, vorallem kurz vor den Klausuren - aber der große Vorteil ist die eigene Zeiteinteilung! Du kannst lernen, wann DU Zeit hast und nicht, wenn die Vorlesungszeit es verlangt!


Falls es dich interessiert:
Ich habe nach der gymnasialen Oberstufe eine Aubsbildung im öffentlichen Recht begonnen - bin vor der Prüfung schwanger geworden und konnte auf Grund div. Komplikationen nicht mehr am Unterricht teilnehmen - die Prüfung habe ich trotzdem geschrieben (unter anderem mit Mülleimer auf dem Schoss #schwitz) und habe gott sei dank sehr gut abgeschlossen!
Da eine Mutter aber nicht mehr auf meine Stelle passte, wurde ich leider nicht, wie versprochen, übernommen. Und somit habe ich an der FernUni Hagen angefangen.

Trotz Kleinkind (2 Jahre alt), dass sehr sehr viel Aufmerksamkeit (Verdacht auf ADHS) braucht, habe ich bis jetzt alle Klausuren gut bestanden und mir mein eigenes Lerntempo zugelegt!
Unterstützung der Familie habe ich KEINE! Mein Mann hält die FernUni für ein perverses Hobby und meine Eltern wollen mich zwar unterstützen, können es aufgrund ihrer Berufstätigkeit so gut wie gar nicht :-(

Wenn du eine gewisse Portion an Selbstdiziplin besitzt und den nötigen Ehrgeiz, es durchziehen zu WOLLEN - dann wünsche ich dir viel Spaß!
Und - vergeudete Zeit ist es auf KEINEN Fall - jedes Semester kann als "Weiterbildung" in dem belegten Fach gewertet werden ;-)

Wenn du Fragen haben solltest:
immer her damit - gerne auch per PN

LG
ic mit "Monsterchen" Brian

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Hi,
mein Mann studiert (neben einem Vollzeit-Job, der im Winter durchaus Wochenarbeitszeiten von 60 Stunden mit sich bringt) seit einigen Jahren als Aufbaustudiengang Wirtschaftsmathematik. Noch der alte auf Diplom, inzwischen gibts ja m.W. nach nur noch Bachelor bzw. Master. Diplom-Mathematiker war er schon vorher.

Zusätzlich zum Vollzeitjob kamen in den letzten Jahren 2 Kinder dazu. Ich gehe davon aus, dass er
- sein Studium beenden wird (ihm fehlen im Prinzip nur noch ein Seminar und die - für ihn verkürzte - Diplomarbeit)
- er es nicht noch mal anfangen würde.

ABER er hat mit einem sehr gut abgeschlossenem Mathe-Diplom, Zusatzqualifikationen und Berufserfahrung natürlich eine andere berufliche Ausgangssituation - auch ohne das Studium wäre seine berufliche Zukunft nicht wirklich unsicher.

Zeitaufwand - fast jeder Abend in der Woche, viele, viele Wochenenden und zwei Wochen Urlaub im Jahr fest verbucht fürs Lernen vor den Klausuren. Bisher hat er jede Prüfung auf Anhieb geschafft, allerdings einmal (setzte sich aus ich glaube drei Teilbereichen zusammen) nur, weil die Prüfungsordnung angepasst wurde. Aber der Zeitaufwand ist natürlich heftig, und die Zeit, die er fürs Lernen verwendet fehlt mir natürlich irgendwie auch.

Ich habe mich dieses Semester zum B. A. Educational Sciences eingeschrieben, als Teilzeitstudentin. Ob das wirklich was wird kann ich dir natürlich noch nicht sagen. Ob ich im März eine Prüfung schreiben werde hängt auch ganz wesentlich davon ab, wie wir gesundheitlich die nächsten Monate überstehen - die letzten zwei Wochen waren schon heftig, der Kleine krank und ich gleich mit. Lernen? Irgendwo ist eine Grenze.

Allerdings habe ich auch schon einen Abschluß, wenn auch nach vielen Jahren Elternzeit alles andere als rosige Berufsaussichten (ich bin Betriebswirtin...ich würde das Studium heute wohl nicht mehr schaffen).

Da wir aber ganz grob am Überlegen sind, ein drittes Kind ja oder nein wäre das Studium in Hagen ungefähr in der Elternzeit schaffbar - das wäre schon ein Ziel von mir.

Mal gucken.

Es erfordert viel Selbstdisziplin, und mein Problem ist, dass mein Kleiner mich den ganzen Tag fordert - der Rat meiner Mutter "lern doch, wenn er Mittagsschlaf macht" ist schöne Theorie, da mein Kleiner mit Nachdruck seit Wochen jeden Mittagsschlaf verweigert. Bleibt nur abends und das Wochenende - wenn ich eigentlich auch noch die Hausarbeit zu machen hätte, die ich tagsüber nicht machen kann, oder schlicht und einfach müde bin.

Das mit dem Gefühl, zu verblöden (etwas krass ausgedrückt, ganz so schlimm ist es nicht - aber so in die Richtung geht es schon) habe ich auch, und da ich mir einen neuen Job suchen müsste (mein alter AG will mich nicht zurück) und das mit einem dauerkranken Baby eher utopisch ist ist halt so ein Fernstudium für mich eine sinnvolle Sache.

Vorteil von Hagen ist ja, dass es eine staatliche Uni ist, sich die Kosten also in Grenzen halten...

Bei meinem Studiengang kann man praktisch einen Kurs zum Schnuppern als Akademiestudium belegen, eine evtl. erbrachte Prüfungsleistung könnte man sich anerkennen lassen. Damit wäre man m.W. nach auch nicht an die für dieses Wintersemester schon abgelaufene Einschreibungsfrist gebunden - guck mal nach, vielleicht wäre das als "Probelauf" ja eine Idee, wenn es das bei den WiWis auch gibt.

Allerdings ist das mit den Berufsaussichten so eine Sache....sooooo pauschal super sind die für WiWis auch nicht, es gibt leider einfach zu viele davon. Der Spruch "wer nichts wird, wird Wirt" bekommt da eine ganz eigene Bedeutung...bei mir damals an der FH waren ca. die Hälfte Studenten, denen einfach nichts besseres eingefallen ist. Mehr als die Hälfte von allen, die angefangen haben haben bei uns das Studium auch nicht geschafft. Auch bei uns gab es Sieb-Fächer (VWL und Statistik - sind wohl bei den meisten BWL-Studiengängen DIE Horrorfächer schlechthin) mit Durchfallquoten von z.T. 90%. Auch das Argument war das gleiche...wobei man bei uns immerhin einmal wiederholen durfte, eine zweite Wiederholungsprüfung wäre als Ausnahme, wenn alle anderen Leistungen gut wären wohl auch genehmigt worden (aber die gabs nicht automatisch, vielen wurde es nicht genehmigt). Halt Fachhochschule, da lief das alles etwas anders.

(und eh es jemand anspricht: ich mach mir keine falschen Illusionen über spektakuläre Berufsaussichten mit einem Bachelor in Bildungswissenschaft ;-)).

Viele Grüße
Miau2

5

Wau! Da hast du schon einiges hinter dir!

Ich studiere an der FUH seit diesem Monat. #huepf Einiges haben ja meine Vorrednerinnen schon geschrieben: Disziplin, Zeitaufwand, Familienunterstützung. Das kann ich auch unterschreiben. Allerdings wollte ich hinzufügen: lass dich nicht verrückt machen. #ole Es gibt viele Studenten, die sich ganz viel vornehmen und es dann auf halber Strecke nicht schaffen. #zitter Einige, die mit mir angefangen haben, haben schon Wochen vor Beginn sich mit Büchern eingedeckt und panisch im Forum geschrieben, dass sie Mathe doof finden. #schwitz Man darf sich keine unrealistischen Ziele setzten (zu viel und zu schnell erreichen wollen), sich immer wieder motivieren und aufbauen und dem Fakt ins Auge sehen (ohne Mathe ist BWL nun mal nichts).
Ich habe das Studium angefangen, weil ich auch meine berufliche Situation verbessern möchte. Und wenn man es nicht so verbissen sieht (ich muss pro Tag 4 Seiten in Mathe schaffen) und Spass in jeder Situation findet, dann läuft das.
Hab 3,5-jährige Tochter, Vollzeitjob und plane während des Studiums noch zwei Kinder und ein Haus "anzuschaffen". Ich habe Riesenglück, dass meine Familie (samt Schwieger- und Eltern) voll hinter meiner Entscheidung stehen und mir immer helfen und Xenia mal übers Wochenende nehmen.
Zu schaffen ist alles, nur nicht aufgeben!

Gruß und viel Erfolg,
Tatjana

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Hallo,

ich studier auch seit April an der FUH Wirtschaftswissenschaften. Mein Sohn wird im November 2 und im Februar bekomm ich mein 2. Kind.
Und ich muß sagen, es ist genau das richtige für mich.

Ich wollte auch einfach wieder was für mich tun, und die nächste normale Uni ist ne Stunde entfernt, und da war mir der Weg einfach zu lang.

Man sollte sich am Anfang aber nicht zu viel vornehmen, hab im ersten Semester nur ein Modul belegt, um auch einfach einen Überblick zu bekommen, wieviel Zeit ich hab und wie gut ich mit dem Stoff durchkomm.

Wenn noch Fragen hast, kannst mich gerne anschreiben.

Liebe grüße Emma

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Hallo!

ohne das jetzt alles gelesen zu haben, so als Tipp...

mein freund studiert auch wiwi an der FU Hagen. Er ist eingeschrieben als teilzeitstdent, belegt aber die kurse wie in einem vollzeitstudium. bisher.

der vorteil ist da einfach, dass du soviel kurse belegen kannst wie du magst, und er hat jetzt das grundstudium hinter sich gebracht, und zwar ganz gut, aber auch seeeehr diszipliniert, mit täglichem lernen. Bei mir wär das zeug schon lange in die ecke geflogen, abe rich habs auch nicht so mit zahlen. im hauptstudium jetzt wird er kürzer treten, unsere private und seine berufliche sit ändert sich und er wird einfach weniger belegen.

durch die teilzeitangabe hat er keine verpflichtung, das studium in vollzeit-zeit durchzuziehen, kann es aber machen, wenn er will. vielleicht wär das ne idee? wenn es dir zu viel werden sollte, könntest du so dein studium reduzieren, ohne es gleich schmeißen zu müssen?

lg, esk