Hausfinanzierung unter diesen Bedingungen möglich? (Fertighaus)

Hallo ihr Lieben,

mein Mann und ich denken seit einiger Zeit darüber nach, ein Fertighaus mit Grundstück zu kaufen.
Möchten uns demnächst auch mal vom Fertighaus-Hersteller und einem unabhängigen Verbraucherschutz-Verband beraten lassen, doch vorher wollte ich hier mal fragen, ob es grundsätzlich evtl. doch nicht möglich ist.

Das Haus mit Grundstück (inkl. Bodenplatte, Heizungs- und Sanitärpaket, Elektroinstallation, Dämmung und Beplankung) würde 195.000 Euro kosten.
Fachkundige Hilfe aus der Familie ist vorhanden, es wurde sogar selbst schon mal ein Haus fast komplett ausgebaut, man könnte also überlegen, ob man auch Teile selbst ausbaut).
Dazu kommen Baunebenkosten, was auch immer das heißt.

Leider haben wir kaum Eigenkapital (nur knapp 20.000 Euro).
Mein Mann arbeitet Vollzeit und wir haben monatlich ca. 2200 Euro netto zur Verfügung. Ich muss dazu sagen: Wir haben eine recht hohe private Altersvorsorge mit insgesamt 800 Euro monatlich, die ich schon vom Netto abgezogen habe.
Evtl. würden wir diese stilllegen, sind da aber unsicher, ob das Sinn macht.

Allerdings würden wir auch - sollte es irgendwie gehen, auch gerne in etwas eigenes investieren, als monatlich 1000 Euro Miete warm zu zahlen.

Vermutlich werde ich ab Winter wieder halbtags arbeiten und ca. 650 Euro beisteuern, die möchte ich aber nicht mit rein rechnen.
Außerdem habe ich bisher auch die ganzen Versicherungen, die man für ein Haus abschließen sollte, nicht bedacht.

Kennt sich jemand von Euch aus und kann in etwa sagen, ob das mit unseren finanziellen Voraussetzungen klappen könnte?

LG, t.

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Ich verstehe nicht, wie man bei einem so geringen Einkommen und kaum Rücklagen überhaupt an eine Hausfinanzierung denken kann.#kratz

Wenn Ihr den Wunsch nach Eigentum habt, dann such Du Dir eine Vollzeitstelle, legt Dein Gehalt zurück und wenn Ihr dann irgendwann genug Rücklagen gebildet habt, dann denkt noch mal darüber nach.

Wir haben auch ein Haus gebaut, haben aber 50 % Eigenkapital gehabt.

Natürlich war dann das Eigenkapital auch noch nicht aufgebraucht. Sonst könnten wir wohl auch nicht mehr ruhig schlafen.

Neumama

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Hallo Neumama,

ich weiß, daß wir keine Großverdiener sind, aber wir hätten immerhin (wenn wir meinen Halbtagsjob mit reinrechnen und unsere private Altersvorsorge - ein Haus ist ja auch eine - stilllegen) 3.650 Euro netto zur Verfügung.
Der Preis für das Haus könnte, wie ich schon schrieb, durch Eigenleistungen reduziert werden, allerdings haben wir uns noch nicht soweit informiert, wie sehr. Die 20.000 lass ich jetzt mal außen vor.
Deiner Antwort nach zu urteilen ist unser Netto wohl in der heutigen Zeit nicht mehr genug, um etwas zu finanzieren :-( Ist o.k., ich kenne mich damit nicht aus, aber für's nächste Mal: man kann einem sowas auch anders sagen.

T.

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Na, wie hätte ich es denn sagen sollen? Ich bin mir nicht bewusst, Dich irgendwie angegriffen zu haben. Wenn es so sein sollte - sorry dafür.

Am Ende muss jeder selber wissen, ob er so ein Risiko eingehen möchte oder nicht.

An die Altersvorsorge würde ich übrigens nicht rangehen und auch nicht stilllegen. Evtl. vielleicht über eine Reduzierung nachdenken.

Neumama

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Hallöchen,

am besten geht ihr mit euren Gehaltsbescheinigungen mal zu eurer Bank und fragt bis zu welcher Höhe ein Kredit möglich ist.
So habt ihr zumindest schon mal einen Anhaltspunkt.

LG Ina

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Hallo Ina,

ja, das werden wir auf jeden Fall machen!
Frag mich langsam echt, wie es sein kann, daß man als Normalverdiener keine Chance mehr auf ein Haus hat. Mein Schwiegervater war damals Alleinverdiener mit 3 Kindern in einem Job ohne Studium und hat sein Haus im Stuttgarter Raum (sehr teuer) ohne Probleme in 15 Jahren abbezahlt. Aber das ist heute wohl nicht mehr möglich :-(

LG, t.

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Naja, ich denke dein Schwiegervater hatte keine private Altersvorsorge, bei ihm war die Rente ja noch "sicher".
Dann war vielleicht auch Eigenkapital vorhanden, nicht so hohe Ansprüche wie zwei Autos, 2x im Jahr in Urlaub, Reitstunden für die Kinder usw. usw. usw. und sparen konnte die Generation auch noch besser als wir. ;-) Da können wir uns alle noch eine Scheibe abschneiden :-D#schein

Ist nur so eine Vermutung, aber bei meinen Schwiegereltern trifft das so zu.

lg
Silvia

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Hallo!

Der Punkt ist:

Eure 20TSD könnt ihr getrost für Erwerbsnebenkosten wie Notar, Grundbuch und Unvorhergesehenes ablegen.

Zu eurem Preis kämen dann noch Bodenbeläge, Küche, Malerbedarf..geputzt werden mus auch noch?
Ist Estrich drinnen?
Was ist mit der Erschliessung, den Hausanschlüssen?

Ich würde nicht generell sagen, dass ein haus nicht drinnen liegt, aber ihr müsst erstmal den genauen Preis wissen, um zu planen.
Und zwar immer mit mind,10% Sicherheitsaufschlag, denn es kommt selten , wie man denkt.

Wenn ihr weiter die "teure" Altersvorsorge habt, glaube ich nicht, dass ihr das finanziert bekommt...

Bei 200TSD müsstet ihr mind(!) 1000EUR Rate zahlen...plus NK, die immer höher sin dbeim Haus und eine Rücklage für Reparaturen und co...
Und da fehtl ja noch einiges,s.o....

ICH würde mal rechen, welchen Betrag ich monatlich zahlen könnte incl NK und Versicherungen, etc...also was ich monatlich zum Leben brauche.
DANN wüde ich von dem betrag abziehen, was an Versicherungen, rücklagen, Unterhalt weggeht, dann zeihst du noch 10% Sicherheitspuffer ab - und der Rest, da kannst dir dann ausrechnen, was du damit finanzieren kannst.

Ohne die Altersvorsorge und mit deinem Verdienst in zukunft sähe das ganz gut aus.

lg

melanie

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Hallo Melanie,

vielen Dank für Deine Antwort!
Oh je, ich seh schon, wir müssen uns das wirklich genau überlegen...
Die genauen Infos über Estrich, Bodenbeläge etc. hab ich noch gar nicht. Allerdings sind alle in der Familie handwerklich sehr begabt und haben auch in den restlichen Häusern, die der engeren Familie gehören, fast alles gemacht. Hilfe wäre also sicher.
Mein Mann wird sicher auch in den nächsten Jahren etwas erben, wobei das so ein Thema ist, an das ich gar nicht denken will #schock Schreckliche Vorstellung, an den Tod von Familienangehörigen zu denken :-(
Ich glaube, wir beide sind einfach nicht die "Häuslebauer", die noch ruhig schlafen können mit einer hohen Belastung :-(
Ich denke zwar auch, daß es ohne die hohe Altersvorsorge, mit meinem Halbtagsjob (den ich evtl. auf 6 Stunden erhöhen könnte, wobei wir das wegen unserem Sohn eigentlich nicht wollten) und einem Eigenanteil am Ausbau klappen könnte, aber ich möchte mir auch nicht die nächsten 10 Jahre Sorgen machen.
Werden uns jetzt erstmal richtig informieren!

LG, t.

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Hallo,

was müßt ihr denn im Haus noch machen? Fliesen legen? Boden verlegen? Verfugen, Grundieren, Streichen? Ist da das Material schon in der Kalkulation?
Muß das Grundstück noch voll erschlossen werden?

Wir bauen dieses Jahr auch noch, Bauantrag ist gerade in Bearbeitung, und haben auch "nur" ein Nettogehalt von ca. 2600,-- und werden damit unseren Hauskredit in ähnlicher Höhe finanzieren. Allerdings bekommen wir zinsvergünstigte Kredit vom Staat, sonst würde es von der monatlichen Belastung nicht gehen.

Rechne dir doch mal sämtliche Fixkosten aus, plus Hauskredit, plus Nebenkosten ( ca. 25,-- - 30,-- pro qm eures zukünftigen Hause durch 12). Dann siehst du ja, ob euch das Geld das zum Leben bleibt reicht.

Wir haben absichtlich mein zukünftiges Einkommen nicht miteingerechnet. Da uns wichtig war das alles mit einem Einkommen finanzierbar ist. EK ist bei uns unser Grundstück, darum wundert mich, daß euer Bau so günstig. Wir haben uns für eine geringe Belastung mit Sonderzahlung entschieden.(in 2 Jahren bekommen wir 40 000,-- ,davon geht die Hälfte gleich in die Tilgung und der Rest wird zur Seite gelegt). Wenn keine Sonderzahlungen möglich sind, dann tilgt unsere private Altersvorsorge, (LV) bei der wir jetzt schon die benötigte Summe garantiert haben, den Rest, und wir sind zur Rente schuldenfrei bzw. haben sogar was über, falls da nochmal Reparaturen anstehen.

Sorry, jetzt ist es doch so lang geworden, aber ich wollte dir zeigen, das es durchaus möglich ist. Wir haben knapp kalkuliert, und werden sicher auch ein paar Abstriche machen. Urlaube stehen z.B. solange ich nicht dazuverdiene nicht im Budget.

lg
Silvia

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Anarchie hat schon vieles Wesentliches beschrieben. Hinzu kommt, dass viele Geldgeber bis max. 80 % finanzieren, Ihr somit mind. 40.000 € Eigenkapital haben solltet.
Eigenarbeiten würde ich keinesfalls einrechnen, sondern lieber später zur Reduktion der Kosten nutzen.
Meiner Meinung nach kannst Du die Altersversorgung auf jeden Fall einbringen, weil so ein Haus halt nur eine andere Form der Alterssicherung darstellt.
Aber vielleicht solltet Ihr auch mal schauen, ob Ihr nicht ein Haus gebraucht kauft. Das hat den Vorteil, dass Ihr die Kosten genau kennen könnt (anders als beim Neubau) und das die Hauspreise derzeit eher niedrig sind - also ein Schnäppchen gut möglich ist.
Die Banken rechnen übrigens selbst Euren Lebensbedarf aus. Du kannst also nicht hingehen und sagen "soviel brauchen wir zum Leben". Die haben ihre Tabellen und abhängig vom Einkommen und anderen Randbedingungen sagen die Dir auch, wieviel Du (nach deren Meinung) investieren kannst.

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Hallo tecum,

danke für Deine Antwort.
Ja, ich dachte auch, wir nehmen das Eigenkapital lieber als Sicherheit...
Nach älteren Häusern haben wir auch schon geschaut, allerdings bisher nichts passendes gefunden...
Oh je, ganz schön schwierig, das alles...

LG, t.

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Hallo,

Ihr müsst folgendes überlegen:
Die Kreditsumme muss ja getilgt werden + Zinsen.
Wenn Ihr bisher 1000 Euro warmmiete habt, könnt ihr schätz ich mal 800 Euro im Monat an die Bank zahlen. Falls Ihr Eure Altersvorsorge stoppt auch mehr.

Es gibt im Internet so Kreditrechner. Da könnt Ihr als Variablen, die Kreditsumme, den Zinssatz und die Laufzeit angeben, dann erhaltet ihr die monatliche Rate.

Ich weiß jetzt gerade den Link nicht, aber google doch mal. Vielleicht findest Du was.

Gruß
ballroomy

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Hallo ballroomy,

danke, da werd ich gleich mal schauen!
Ich habe auch schön gehört, daß man auf keinen Fall mehr als 30 - 40% des Nettoeinkommens monatlich für die Finanzierung rechnen darf.

LG, t.

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Hallo,

als Baunebenkosten kommen u.a. noch dazu:

Grundsteuer 3,5 Prozent = 6825 Euro
Notarkosten (bei uns waren es 1,5 %)= 2925 Euro
Eintragung ins Grundbuch (bei Eintragung des Werts 195000) = ca 800 Euro

Das Problem hierbei ist, dass die Bank von euren jetzigen Einkommensverhältnissen ausgeht.

Es interessiert die nicht, ob du vermutlich wieder im Winter arbeiten gehst.

Das heisst ihr habt dann momentan (wenn die altersvorsorge stillgelegt wird) 3000 Euro.

Wenn ihr euch mal eure Finanzierung im Internet ausrechnet dann müsstet ihr schon bei einer Finanzierung von 200.000 Euro (ihr werdet auf jedenfall nicht mit den 195000 Euro hinkommen) jeden Monat allein 1050 Euro Rate an die Bank bezahlen.

Ich denke dass die Kalkulation sehr sehr knapp ist.


Gruß Katja.lev


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Hallo Katja.lev,

danke für Deine Antwort!
Oh, da kommt ja wirklich noch einiges dazu :-(
Also wenn, dann wollen wir definitiv erst was finanzieren, wenn ich auch wieder arbeite.
Trotzdem denke ich, ist es evtl. knapp.
Echt traurig... vielleicht müssen wir wirklich warten, bis ich wieder Vollzeit arbeiten gehe, das wird allerdings noch dauern, weil wir unseren Sohn nicht in eine Kernzeitbetreuung stecken wollen. Und soooo jung sind wir ja nun auch nicht mehr, d.h. ewig haben wir nicht Zeit, um etwas zu finanzieren.

LG, t.

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Ich sehe da kein Problem bei er Finanzierung. IN dieser Preislage haben wir auch gebaut, Eigenkapital ähnlich. Und hatten Netto nur 2500 Euro je Monat (warum eigenltich nur, da konnten wir jeden Monat 1000 Euro von sparen, finde das ganz ordentlich).

Nun zahlen wir 1000 Euro im Monat fürs Haus, das istz also ok!

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Hallo Susannea,

danke für Deine Antwort - gut zu hören, daß es bei einigen doch funktioniert.
Zerbrechen uns echt den Kopf deswegen.

LG, t.

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Also ich kann dir nur sagen das wir auch ca 200TSD Kredit aufnehmen mussten und nun im Monat mit allem drum und dran (also Rate, Strom, Wasser, Grundsteuer, Müll und Heizkosten und sämtliche Versicherungen Rücklangen) auf ca. 1500 Euro Belastung kommen.


Einkommen wird sich über kurz oder lang (wir bekommen bald ein Baby und nach dem Jahr Erziehungsgeld will ich wieder min auf 400 Euro arbeiten) auf ca 2500 Euro belaufen. Also bleibt uns nach Abzug der Hauskosten noch 1000 Euro zu dritt zum Leben. Das ist zwar jetzt nicht wahnsinnig viel und es springt auch bestimmt nicht jedes Jahr ein urlaub dabei raus aber es ist doch zu machen denke ich.

Bei Deinem Wert vom Haus den Du angegeben hast (195 000) kommen aber locker nochmal min 30 000 drauf.
Du musst mal schaun ob Erdarbeiten dabei sind , Hausanschlüsse usw. dann kommen auf jeden Fall noch Grundsteuer und Notar dazu (ings. 3.5%) dann kommt noch das Katasteramt zum einmessen usw....die Liste ist leider lang. Und wie oft waren wir Samstags im Baumarkt (ich hab ein richtiges Trauma davon :-) ) und brauchten noch irgentwelche Nägel, zement, Frabe,.... irgent soein Kelinkran weist Du. Das ging bei uns damals alles so vom "laufenden Geld" was monatlich reinkam.

alles Gute für Euch!!

und NEIN man braucht keine 50% eigenkapital!! Klar je mehr desto besser aber wir hatten ca 30%

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Hör einfach nicht auf Leute die meinen man müsse 50% Eigenkapital haben, wenn das so wäre gäbs ja kaum Hauseigentümer in DE ;-)

Wozu braucht ihr mit Haus noch eine so hohe Altersvorsorge?Das Haus ist ja schon eine Absicherung.

Wir haben auch fast das gleiche Einkommen wie ihr und kommen gut aus allerdings mit weniger Kredit fürs Haus.

Wenn ihr die 800 Euro Altersvorsorge weglaßt oder kürzt kommt ihr auch sicher gut klar!

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Ganz deiner Meinung! 50% Eigenkapital... unmöglich, sowas zu behaupten... find ich auch schon anmaßend und von oben herab, sorry!

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Hallo kira90,

danke für Deine Antwort!
War schon etwas deprimiert, als ich die erste Antwort gelesen habe #schock
Wir müssen wohl definitiv die Altersvorsorge drastisch kürzen oder weglassen, wenn das klappen soll.
Müssen uns da jetzt mal richtig informieren.

LG und einen schönen Abend!
t.