UMFRAGE: Berufsbild Erzieherin

Moin moin,

mich würde wirklich sehr interessieren, wie ihr (eure oder allgemein) ErzierInnen seht.

Vor allem interessant sind für mich die Meinungen berufstätiger Eltern (Vollzeit), die ihr Kind in einer Krippe betreuen lassen oder ließen.

Alle anderen möchte ich selbstverständlich nicht ausschließen... :-)

Kernfragen für mich sind:
- Ist der Beruf für euch ein ernstzunehmender Job?
- Gleichwertig zu eurem Job?
- Was tun ErzieherInnen den ganzen Tag?
- Seid ihr zufrieden mit der Betreuung eures Kindes?
- Sprecht ihr mit der ErzieherIn darüber?
- Wie ist der Umgang mit der ErzieherInnen?
- Wie würdet ihr eure Beziehung zu den ErzieherInnen beschreiben?

Kurz zum Hintergrund meiner Umfrage:

Ich bin Erzieherin in einer Kinderkrippe. Dort betreue ich mit meiner Kollegin 12-14 Kinder im Alter von 12-36 Monaten.

Freue mich auf eure Antworten :-)

LG Heidy #sonne

1

Hallo,
in meinen Augen ist der Beruf der Erzieherin ein absolut zu bewundernder, total unterbezahlter Beruf für den man immerhin 5 Jahre lernen muß.
Ich denke mir oft wenn ich meine Beiden (5 - Vorschulkind, knapp 3 - Krippe) hinbringe: "Ich hätte die Nerven nicht." (Ich bin übrigens im Moment noch zu Hause ;-))
Deine Fragen beantworte ich Dir auch gerne:
- Ja, ich finde Erzieherin ist ein ernstzunehmender Beruf, auch wenn man in den Augen vieler den ganzen Tag "nur" mir den Kindern spielt.
- Einen Vergleich zu meinem (früheren) Beruf kann ich nicht aufstellen, da die Voraussetzungen ganz anders sind.
- Betreuen, Erziehen, Trösten, den Kindern etwas lernen, da sein für die kleinen und großen Sorgen der Kinder aber auch der Eltern
- Wie man vielleicht hört - Ja, ich bin sehr zufrieden
- Ja
- Sehr freundlich und informierend
- freundschaftlich
LG,
Juliane

2

Ist der Beruf für euch ein ernstzunehmender Job?

ja, absolut. leider total unterbezahlt.

- Gleichwertig zu eurem Job?

ja, aber ich bekomme (unberechtigerweise) mehr geld.

- Was tun ErzieherInnen den ganzen Tag?

spielen, trösten, essen machen, füttern, wickeln, lesen, basteln, ins bett bringen, beruhigen,...alles halt, was ich sonst zuhause mache mit der kleinen. nur potentiert mit der anzahl der kinder, die insgesamt da sind...

- Seid ihr zufrieden mit der Betreuung eures Kindes?

ja sehr, die kleine füht sihc wohl, die erzieherinnen sind meistens entspannnt nd gut galaunt, sie machen viel mit den kleinen

- Sprecht ihr mit der ErzieherIn darüber?

sie sagen mir jedesmal, wenn ihc sie abhole wie der tag mit ihr war. ich gebe ab und an feedback, sage z.b. dass die kleine wirklihc gerne kommt oder das ich zufrieden bin.

- Wie ist der Umgang mit der ErzieherInnen?

kurz, sachlich, höflich, nett

- Wie würdet ihr eure Beziehung zu den ErzieherInnen beschreiben?

s.o.

gruß, amory

3

Hallo!

Ich habe einen 16 Monate alten Sohn, der seit seinem 7. Lebensmonat in der Krippe ist. Nun erstmal zu den Fragen:

- Ist der Beruf für euch ein ernstzunehmender Job? - Ja!
- Gleichwertig zu eurem Job? - Ja, denn ohne die Erzieherinnen könnte ich meinen Job / Studium nicht weiter ausüben.
- Was tun ErzieherInnen den ganzen Tag? - Die Kinder versorgen, mit ihnen spielen und fördern. Ebenso werden für uns (Eltern) die Entwicklung unseres Kindes in Wort und Bildern festgehalten.
- Seid ihr zufrieden mit der Betreuung eures Kindes? - Ja, sehr!
- Sprecht ihr mit der ErzieherIn darüber? - Ja.
- Wie ist der Umgang mit der ErzieherInnen? - Freundlich
- Wie würdet ihr eure Beziehung zu den ErzieherInnen beschreiben? - Da die Erzieherinnen der Krippengruppe schon älteren Semesters sind, würde ich die Beziehung als Mutter-Tochter-Ähnlich ansehen. Die Erzieherinnen aus der Gruppe meiner Tochter sind eher in meinem Alter und die Beziehung ist eher freundschaftlich.


Was mich sehr verwundert, ist die Frage nach der Wertschätzung des Berufes. Wir hatten da gerade ein Gespräch unter den Elternvertretern, da die eine Erzieherin in der Krippengruppe ebenfalls der Meinung ist, ihre Arbeit sei nichts wert und wir berufstätigen Mütter hätten einen "wichtigeren" Job. Ich kann dies überhaupt nicht nachvollziehen und weiß auch nicht woher so eine Ansicht kommt.
Eventuell fehlt ihnen das Feedback der Kinder, da diese ja noch nicht gut bzw. gar nicht reden können. Ich bewundere die Arbeit, gerade die der Krippenerzieherinnen, denn ich hätte die Nerven nicht. Ich versuche die Wertschätzung auch zu zeigen, indem ich z.B. auch auf die neuen Dekorationen (die zusammen mit den Kindern gemacht werden) achte und mich auch immer wieder über die ganzen Fotos freue, die die Erzieherinnen machen.

Habt ihr auch ein Problem damit, dass eure Arbeit eventuell nicht anerkannt wird?

LG

5

#danke an euch 3, die mir bereits geantwortet haben.

Es tut gut eure Antworten zu lesen!!!



Nun an dich direkt sowhat:

Ich habe mich immer sehr wohl gefühlt in meinem Beruf. Es macht so viel Spaß und Freude die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten/fördern.

Es gab eine Zeit, da hab ich gesagt, ich hätte in meinen jungen Jahren bereits 12-faches "Mutterglück" #herzlich

Mir ist es besonders wichtig den Kleinen ganz viel Nähe, Wärme und Liebe zu geben, damit sie sich wohl fühlen und die Trennung zu den Bezugspersonen leichter fällt.

Du hast Recht, die Kinder können sich oft nicht verbal mitteilen, aber wenn ein Kind auf dem Arm der Mutter ist und bei der Begrüßung die dir Ärmchen ausstreckt, dann weißt du, du bist wichtig für das Kind... stundenweise ;-)

Wir haben zu fast allen Eltern ein sehr offenes und vor allem freundschaftliches Verhältnis. Tauschen uns sehr viel aus.

Doch es scheint, als würden sie ihren Job viel ernster nehmen. Einige sehen uns NUR als "private Nanny", die gefälligst das zu tun hat, was sie möchten. Wenn sie also möchten, dass wir jeden Tag raus gehen, weil sie es nachmittags nicht mehr schaffen... dann müssen wir das übernehmen.

Sicherlich sind wir bemüht auf alle Eltern einzugehen, aber wenn einige die Priorität aufs Rausgehen setzen, andere auf Bildung, andere auf Kreativität... etc Dann möchte ich gerne vieles umsetzen, aber letzenendes entscheiden meine Kollegin und ich nach der Befindlichkeit der Kinder.

Ich habe noch keine eigenen Kinder, deswegen eben das Interesse an euren Antworten, ob evtl nur das Interesse der Eltern darin besteht ihr Kind versorgt zu sehen, aber nicht Feedback darüber zu geben, wie wichtig es auch für sie ist...

Es gibt nämlich einige Eltern, die unsere Regeln mit Füßen treten, wo ich mich nur frage, ob sie sich an ihrem Arbeitsplatz genauso verhalten???

- Pünktlich das Kind bringen
- Abmelden, wenn sie das Kind später oder gar nicht in die KiTa bringen
- An Absprachen halten, zB der vereinbarten Abholzeit
- Aufmerksam Informationen lesen
- Bitten unsererseits ins Lächerliche ziehen
- Uns begrüßen und auch verabschieden

Da nützt auch kein gutes Zureden und das Bitten um Einhaltung der Regeln. So dass die Beziehung zu den besagten Eltern leider schon am "leiden" ist.

Meine Kollegin gibt nur noch Informationen zum Tag raus, ansonsten ist es nur noch ein "Guten Morgen" und ein "Bis morgen, hab einen schönen Nachmittag". Nichts mehr mit lustig Reden oder so...

Ich werde es ab Montag (war jetzt 2 Wochen krank geschrieben) so handhaben, dass es jetzt kein Bitten mehr gibt, sondern sie die Konsequenz tragen müssen: Kommen sie zu spät zum Frühstück, müssen sie in der Garderobe warten bis wir fertig sind. Melden sie ihr Kind nicht krank oä wird ihr Kind bei den Planungen nicht berücksichtigt etc

Versteht mich bitte nicht falsch: Die Beziehung zu den Kindern wird sich nicht ändern. Sie können nichts für ihre Eltern...

LG und sorry, dass es jetzt so lang geworden ist!

Heidy #sonne

6

Hallo!

Danke für deine Beschreibung, jetzt kann ich nachvollziehen woher der Gedanke der Nichtwertschätzung kommt.

Ich habe es aus dieser Sicht nie gesehen, aber du hast wohl recht, denn selbst hier im Forum liest man ständig "Sag der Erzieherin, wie du das haben möchtest, denn DU bist die Mutter und hast zu bestimmen."
Ich sehe es eher so, dass ich mit den Erzieherinnen zusammenarbeite und ihre Regeln auch einhalte. Es geht ja auch um ein harmonisches Miteinander. Anscheinend sind solche Mütter jedoch immer seltener und von den Erzieherinnen wird immer mehr verlangt. Ich kenne einge Eltern die von den Erzieherinnen erwarten, dass sie ihren Kindern das schneiden mit Scheren beibringen bzw. das Binden einer Schleife. In meinen Augen ist es jedoch in erster Linie meine Aufgabe als Mutter diese Dinge zu vermitteln.

Eure Konsequenz den Eltern gegenüber finde ich übrigens in Ordnung. Bei meiner Tochter wird das ähnlich gemacht. Von 8.30 bis 9.00 Uhr ist Frühstückszeit. Dazwischen sollen keine Kinder kommen, damit man in Ruhe essen kann. Die Kinder müssen dann auch bis 9.00 Uhr warten.

Wir haben in der Krippengruppe immer einen Wochenplan hängen auf dem dann nachträglich steht, was in der vorherigen Woche unternommen wurde. Ich finde das sehr schön, denn so kann man sehen, dass die Woche doch sehr abwechslungsreich gestaltet worden ist.

LG

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4

Hallöchen,

na dann will ich dir auch mal deine Fragen beantworten:

Ist der Beruf für euch ein ernstzunehmender Job?
Ja auf jeden Fall
- Gleichwertig zu eurem Job?
ja

- Was tun ErzieherInnen den ganzen Tag?
spielen, basteln, trösten, soziale Kontakte spielerisch beibringen, fördern, auch einem die Grenzen zeigen....

- Seid ihr zufrieden mit der Betreuung eures Kindes?
ja sehr, Unsere Tochter ging mit 2 in die Krippe und ist nun dort nebenan im Raum im Kindergarten

- Sprecht ihr mit der ErzieherIn darüber?
ja klar, wir tauschen uns regelmäßig aus

- Wie ist der Umgang mit der ErzieherInnen?
hoflich, freundschaftlich

- Wie würdet ihr eure Beziehung zu den ErzieherInnen beschreiben?
mit der einigen hoflich nett..und mit den anderen (die auch so in meinem Alter sind) binich eh per du und daher ist der Kontakt etwas intensiver und man sieht sich hin und wieder auf Festen etc und redet dort dann auch mal ein paar private Worte

Gruß Sabrina

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Hallo.

Meine Kinder sind zwar nicht in einer Krippe, aber bei einer Tagesmutter. Die hat zwar nur wenige Kinder, leistet aber ähnliches.

- Ist der Beruf für euch ein ernstzunehmender Job?
->Absolut.
- Gleichwertig zu eurem Job?
-> Mindestens. Ich bin Dienstleister. Jemand der (kleine) Kinder betreut leistet dagegen einen enorm wichtigen Beitrag zum harmonischen Zusammenleben in der Gesellschaft und trägt zur Weiterentwicklung der sozialen Kompetenz unserer Kinder bei.
- Was tun ErzieherInnen den ganzen Tag?
-> Kinder beschäftigen, ihnen Dinge beibringen, trösten, spielen, kuscheln, erklären, zeigen.... alles.
- Seid ihr zufrieden mit der Betreuung eures Kindes?
-> Absolut.
- Sprecht ihr mit der ErzieherIn darüber?
-> Ja.
- Wie ist der Umgang mit der ErzieherInnen?
-> Manchmal etwas länger als uns lieb ist, wir verquatschen uns immer ein bissel, höflich, respektvoll.
- Wie würdet ihr eure Beziehung zu den ErzieherInnen beschreiben?
-> Eine Art Win-Win-Geschäft.

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Hallo,

wie wärs mit japanischen Verhältnissen? "Der Beruf ist in Japan ähnlich hoch angesehen wie der einer Hochschulprofessorin/eines Hochschulprofessors." (quelle wikipedia) Das beantwortet die ersten beiden Fragen.

Unsere Erzieherin beschäftigt die Kinder sinnvoll (Tuschen für die Feinmotorik), Unterstützt die Sauberkeitserziehung, bewacht den Schlaf und sorgt für das leibliche Wohl. Sie tröstet, lobt, schimpft - was eben nötig ist.

Ich bin zufrieden - "meine" Erzieherin weiß das. Wenn ich unzufrieden bin oder kritik habe, bringe ich diese an.

Der Umgang ist alles - aber nicht steif und förmlich.

In die Gruppe meiner Kinder gehen 9 Kinder zwischen 1 und 3 Jahren. Sie werden von einer Erzieherin betreut.

LG Marion

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Hallo,

Also zu Deinen Kernfragen:

-Auf jeden Fall ist das ein erstzunehmender Job!

-Was unsere Erzieherinnen tun? - 20 Kinder bändigen,ihnen dabei noch richtig viel bei bringen und mich bei der Erziehung unterstützen. (Mal ganz grob umrissen;-)) Ich weß nicht ob ich das könnte. Und ich denke viele Leute stellen sich das zu einfach vor.

- Ich bin mehr als zufrieden mit der Betreuung meines Sohnes, etwas besseres hätte uns gar nicht passieren können!

- Der Umgang ist freundschaftlich. Ich bin oft noch eine halbe Stunde beim Abholen da, weil es eine super Atmosphäre ist. Ich hab mich auch zum Elternbeirat gemeldet, weil ich einfach gern mit den Leuten zusammen bin!

Mein Fazit: Erzieherinnen, die ihren Job so erst nehmen und mit soviel Herz machen, wie unsere beiden, haben meine größte Anerkennung für das was sie leisten! Dafür sollten sie auch viel mehr verdienen und mehr Respekt bekommen.

Liebe Grüße Steffi

P.S Ich mache ein Fernstudium und habe zwei Kinder ( 4 Jahre und 1 Jahr). Der Große geht seit einen Jahr mit Begeisterung in den Kindergarten.

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Entschuldigt, dass ich erst so spät wieder schreibe!

Ich möchte euch ein ganz großes #danke -schön aussprechen. Es tat wirklich gut eure Meinungen zu lesen.

Gebt euren ErzieherInnen weiterhin Feedback - es ist so wichtig zu wissen, dass andere die Arbeit schätzen die man jeden Tag leistet! :-)

Liebe Grüße,

Heidy #sonne