Ehemann kann sich anscheinend nicht entscheiden

Tja, wo fange ich an, ich bin 41, mein Mann 42, wir haben 2 Töchter, 4 und 10 Jahre alt, mein Mann hat noch eine große Tochter von 16 Jahren. Mein Mann hat eine psychische Grunderkrankung und sollte darum eigentlich regelmäßig ein Therapiegespräch führen, damit es nicht wieder schlechter wird, also so 1x im Monat, damit rechtzeitig erkannt wird, wenn es in die falsche Richtung läuft. Seit 3 Jahren war er nicht mehr dort.
Jetzt steht hier alles Kopf, mein Mann arbeitet seit ca. 1 Jahr zwischen 65 und 70 Std. in der Woche und ist völlig fertig, am Ende. Er selbst sagt, er sei total erschöpft. Es gibt weder Geld noch Freizeitausgleich von der Firma. Nun gut, jetzt hat er einen neuen Job ab Oktober, da darf man nur 20 Überstunden im Monat machen, allerdings ist er 700km entfernt!!!
In dem Zusammenhang kam raus, dass er mit einer Kollegin ein Verhältnis hatte/hat. Okay, kann ich verstehen, dass das reizvoll ist, jung, bildhübsch, spontan, keine Sorgen, keine Kinder und zu Hause eben zusätzlich der normale Familienwahnsinn. Jetzt ist es so, dass er seit einigen Monaten ausgezogen ist, allerdings haben wir sehr viel gesprocheFall n und geschrieben und nun auch einen Paartherapie-Termin gehabt. Dieser verlief sehr gut und im Rahmen dieses Termins hat er gesagt, er liebt mich, er will unbedingt an dieser Ehe festhalten, wir bräuchen nur Unterstützung in der Kommunikation und er bräuchte Entlastung durch die neue Arbeitssituation ab Oktober. Danach war er zu Hause, hat sogar hier übernachtet, gesagt, wie gut er alles findet und dass wir es auf jeden Fall schaffen, hat Pläne geschmiedet, war ganz offen. Während der Therapie und auch danach hat er gesagt, dass er keinen weiteren Kontakt zu der Kollegin hat, weil er uns will. Samstag ist er morgens von hier zur Arbeit gefahren und ist nie wieder gekommen, ohne ein Wort. Ich weiß, dass er das WE mit der Kollegin verbracht hat. Mich irritiert, dass er ja alles davor freiwillig gemacht hat, den Termin bei der Paartherapie, hier zu sein, und, und, und. Was ist da los? Kann er sich nicht entscheiden? Hofft er, wenn er 700km weit weg ist, erledigt sich alles automatisch. Ich bin ziemlich tief gefallen. Mein Umfeld reagiert natürlich ganz klar, mit ich soll sofort zum Anwalt gehen und alles, was ich meiner Freundin auch sagen würde. Allerdings halte ich die Kollegin nicht für die Liebe seines Lebens sondern eher für Ablenkung und eigentlich für ein Symptom seiner Erkrankung. Ich hoffe, es war ein bischen verständlich. Mag jemand etwas dazu sagen? Danke

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Ich finde absolut verständlich, dass du versuchst an deiner Ehe festzuhalten und ein Stück weit das Verhalten deines Mannes nachzuvollziehen. Tatsache ist aber leider, dass er dich betrügt und das offensichtlich weder besonders schlau noch mich echtem schlechtem Gewissen. Bei der Therapie hat er doch wohl offensichtlich alles gesagt, damit du dich nicht von ihm trennst, aber er wäre nicht der erste und nicht der letzte Mann, der aufgrund von Sehnsüchten schnell wieder rückfällig wird. Ganz ehrlich? Du musst dir einfach im Klaren sein, dass die Wahrscheinlichkeit, dass alles wieder gut wird, sehr sehr sehr gering ist. Und dann würde ich mich fragen, ob ich mir nicht zu gut wäre, um mich so behandeln zu lassen. Wenn er 700km entfernt arbeitet, bietet ihm das ja nur die Möglichkeit ohne Probleme ein komplett anderes Leben zu führen. Wirst du dich nicht immer fragen müssen, was er gerade tut und mit wem? Kannst du ihm einfach vertrauen, nach all den Sachen?
Sei dir einfach deines Wertes bewusst. Und dem eurer Kinder. Denn mit seinem Verhalten beeinflusst er ja nicht nur dich, sondern die ganze Familie.

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Ist die Kollegien 700 km weit weg?
Wenn du ihn tatsächlich „behalten“ möchtest, dann lass ihn ziehen. Er soll ausziehen, mit der Kollegien vergnügen und dann kommt er schon von alleine zurück, wenn die sich erledigt hat.
Wenn deine Tür dann offen, schon und gut, lebe bis dahin dein Leben. Ich würde es aber nicht machen. Erkrankung hin oder her. Du kannst nicht alle retten.

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Danke schon mal für eure Antworten, das Problem ist, ich liebe meinen Mann und zumindest für mich gilt, er macht mich sehr glücklich. Klar, es gibt auch Dinge, die nicht so gut laufen (ausgenommen der Betrug), darum ja die Paartherapie, was mein Kopf nicht verstehen kann und sich in Dauerschleife fragt, warum, warum macht er die Paartherapie mit, warum sagt er, er liebt mich, warum sagt er, er möchte unbedingt an der Ehe festhalten, die Paartherapeutin hat ihn das auch gefragt. Ich möchte so gerne meine Ehe retten, aber aktuell weiß ich nicht wie. Ihn laufen lassen, das hab ich auch überlegt, aber es ist so schwer und auch die Kinder wollen ihren Papa...was mach ich bloß

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Warum ee das macht? Ganz einfach, weil er beides haben will. Die unbeschwerte Affäre und die wohlige Sicherheit seiner Familie und Ehefrau. Das gemachte Nest und die Vogelfreiheit, zu tun was er will, wann er will.

Wenn du damit leben kannst, lass ihn gewähren. Ich könnte es nicht. Zumal ich Angst hätte, die Kollegin möchte irgendwann mehr oder gott bewahre, lässt sich von ihm schwängern.

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Danke, ja, die Angst mit dem Schwängern hab ich auch, er hat ja schon eine große Tochter. Ich habe überhaupt ziemliche Angst. Doch hab ich hier ja auch geschrieben, weil ich nicht mehr weiter weiß. Mein Kopf explodiert bald. Ich danke dir für deine Worte...

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ich verstehe dich nicht! er ist ausgezogen zur andern und du kümmerst dich um alles und jetzt get er 700 km weg zum Arbeiten, möchte er, dass du mitkommst oder kommt er dann noch alle 14 Tage mal nachhause, 700 km jedes Wochenende klappt sicher nicht. was ist mit der anderen Frau geht die mit ihm mit?
einen Betrug könnte ich eventuell verzeihen, aber der verarscht dich ach STrich und Faden, da ist so eine psychische Krankheit schon eine gute Ausrede.
bIst du sicher , dass du so leben willst?

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Er ist in eine eigene Wohnung gezogen, nicht zu anderen. Aber klar, die Frage was ich möchte stelle ich mir auch, doch komme ich immer zu dem Schluss, dass ich ihn und die Ehe möchte. Das mit der Erkrankung ist leider keine Ausrede, vor 5 Jahren war er damit lange stationär in der Klinik, da ich sehr involviert gewesen bin, habe ich ganz gute Grundkenntnisse, was seine Erkrankung anbelangt. Ich habe mir jetzt selbst Hilfe geholt, damit ich nicht ganz zusammen breche und auch mein Therapeut hält es für möglich, dass sein Verhalten mit der Erkrankung zusammen hängt. Ich bin noch nicht bereit aufzugeben, es hängt eine Ehe und auch Kinder dran. Ich weiß nicht, was richtig ist, dann ginge es mir sicherlich besser. Ja, er hat mich richtig verletzt und betrogen, trotzdem glaube ich, soetwas kann fast jedem passieren und kaum einer ist davor gefeit. Ich denke auch, dass ich ihm verzeihen und wieder vertrauen könnte, letzendlich ist es "nur" Sex, dann müsste er allerdings seine Therapiekontrollen wieder aufnehmen. Und ja, der neue Job ist 700km entfernt, aber auch ein riesen Karrieresprungbrett und es war sogar geplant, dass er jeden Donnerstagabend nach Hause kommt und Sonntags wieder fährt und die Ferien teilen wir uns auf. Das ist für viele Handwerker ganz normal auf Montage sogar im Ausland zu arbeiten, warum hätte es also nicht auch bei uns klappen sollen? Zumal die Kinder und ich nach der Probezeit evtl. hinterhergezogen wären. Danke für eure Antworten

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Mein erster Gedanke war - und der bestätigt sich am Schluss des Textes: "Allerdings halte ich die Kollegin nicht für die Liebe seines Lebens sondern eher für Ablenkung und eigentlich für ein Symptom seiner Erkrankung."

So lange er nicht an seiner Erkrankung arbeitet, wäre ich weg.

Ich kenne einige Menschen mit psychischen oder körperlichen Erkrankungen.
Das kann durchaus gut gehen mit Beziehung und co.

Bedingung: derjenige/diejenige arbeitet mit.
Krank werden kann und darf jeder.
Wer das aber an anderen auslässt (direkt, indirekt, Folgen) und erwartet, dass alle anderen Rücksicht auf die Erkrankung nehmen, ist bei mir raus.

Wer auf Grund einer Erkrankung nicht kann oder trotz eigener Anstrengungen es nicht kann, da nehme ích weitgehend Rücksicht drauf. Regelmäßige Termine beim Arzt und co.

Es wäre mir sowas von schnuppe ob die Kollegin ernst ist oder nur Symptom. So lange er seine Grunderkrankung nicht angeht, bräuchte er nicht wieder kommen. Dann wäre es mal die Kollegin, mal eine andere, dann die Nachbarin, wieder anderes ..... und er bräuchte sich um nichts kümmern, weil DU ja da bist, sicher bist, allen sch*** mitmachst, er tun und lassen kann was er will .... DU bist ja der Bimbo, der den Karren aus dem Dreck zieht, sobald er die Krankheitskarte zieht - er könne ja nichts dafür.

Warum er das alles mitgemacht hat?

a) er hat es ernsthaft versucht. Das wäre dann zwar ein Anfang, aber NUR ein ANFANG! Die weiteren Schritte müssten sein: Grunderkrankung behandeln lassen, regelmäßige Termine einhalten.
Tut er das nicht, wäre ich weg. Hinhalten lassen brauche ich mich nicht

b) absichtliches Hinhalten, damit der Bimbo sich nicht trennt. Sicherheit zu Hause. Was auch immer aus der Kollegin wird oder sie Schluss machen will oder sie Familie will mit Kind - er kann immer nach Hause flüchten, so lange du sicher da bist.
Du bleibst nur sicher da, so lange er hin und wieder einen Funken mitwirken zeigt

c) Er kriegt es auf Grund der Erkrankung nicht hin.
Dann würde ich die Entscheidung für mich und die Kinder treffen. Entweder er arbeitet aktiv an seiner Erkrankung mit (Termine) oder er lässt es. Dann ist die Entscheidung Ehe zu Scheidung getroffen und besiegelt.
Egal wie oft er dann noch antanzen würde. Das HIn und her, ob es noch echte Liebe ist oder nur ein Symptom der Erkrankung sich alle Türen offen zu halten, die Sicherheit ohne Liebe bei dir zu wollen, wäre mir zu stressig.

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Danke! Ich habe überlegt mir das Ende des Jahres als Ziel zu setzten, ich sehe ja, ob er an den WE nach Hause kommt und ob die Entlastung ab Oktober etwas bewirkt, ich bin auch bereit im zu helfen, aber dann müsste er sich erstmal entscheiden, ich war mir nach dem Paartherapietermin so sicher, dass alles gut wird...ich habe ihm jedes Wort geglaubt

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Also ich kenne keine psychische Erkrankung, die dem Menschen abverlangt fremd zu gehen. Außer er ist sexsüchtig.

Tut mir leid, wenn ich es so direkt sage, aber er hat in dir eine gefunden, die das mitmacht. Zu Hause regelt du alles und er hat sein Frauchen und auswärts vergnügt er sich.
Dann kommt er auch noch erschöpft heim von seiner Geliebten. Du glaubst doch nicht im ernst, dass er so lange arbeitet. Du glaubst doch nicht tatsächlich, dass seine angeblichen Überstunden nicht in irgendeiner Form abgegolten werden. Der ist bei seiner Freundin.
Wach doch bitte auf.
Wenn er eh nie da ist, was haben denn eure Kinder von ihm? Nichts, oder?
Sich wegen der Kinder von vorne bis hinten bescheißen zu lassen und selbst darunter leiden kann doch nicht dein Plan für die Zukunft sein. Was genau liebst du an diesem Mann. Er tritt dich mit Füßen.
Ihr wart bei der Paartherapie und zack danach hüpft er zur Freundin ins Bett?
Hast du dir das verdient?
Bist du dir selbst nicht mehr wert?
Auch wenn es nur Sex ist tut es dir weh.
Also der Typ für eine offene Beziehung bist du nicht.
Du wirst weiter leiden. Deine Kinder werden auch mitbekommen, dass es dir nicht gut geht. Dann geht es denen auch nicht gut.
Willst du das?

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Außerdem denke ich nicht, dass eine junge attraktive Frau sich einen psychisch kranken Mann mit Familie „antun“ würde wenn sie da kein Potential einer festen Beziehung erkennen würde. Jemand, der krank und überarbeitet ist, hat mit Sicherheit nicht die Energie für eine Affäre. Er muss der Frau ja auch was bieten.

Liebe TE- vielleicht solltest du jetzt mal klare Regeln aufstellen wie es mit euch weitergeht. Du bist viel zu selbstverständlich und viel zu verständnisvoll für deinen Mann. Ich nehme an, dass seine Affäre sich kurzzeitig getrennt hat und jetzt läuft wieder was. Dein Partner sollte die Erfahrung machen, dass deine Tür nicht für immer offen bleibt wenn gerade Schluss ist mit anderen Damen. Überlege dir gut ob du dir für das alles nicht zu schade bist. Und eine Ehe kann man retten wenn beide hart daran arbeiten und nicht nur einer oder eine

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...Und eine Ehe kann man retten wenn beide hart daran arbeiten und nicht nur einer oder eine...leider weiß ich das! Trotzdem bleibt der Wunsch. Was nun tatsächlich passiert oder passiert ist, kann ich nicht überprüfen, ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich suche einfach nach einem Weg, sehen tue ich gerade keinen. Ich verspreche mir tatsächlich auch Erkenntnisse durch die Paartherapie, sofern er noch weitere Termine wahrnimmt